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Mährisches Tagblatt. Nr. 279, Olmütz, 04.12.1885.

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nach ersolgter Richtigstellung und Kundmachung
der Wählerlisten an denselben von amtswegen
Aenderungen vorgenommen oder neue Wähler in
dieselben eingetragen worden sind, obschon der
k. k. Bezirkshauptmann der Ansicht ist, daß nach
§ 27, Aliena 2, der mährischen Landtags-Wahl-
ordnung nur in den letzten 24 Stunden vor der
Wahl keine Aenderungen in den Listen, früher
jedoch allerdings vorgenommen werden können.
Der Bericht führt sodann das Resultat der bis-
herigen Erhebungen an, welche Statthaltereirath
Khade in Bezug auf das Wahlrecht von 104
Personen vornahm, bezüglich welcher der Protest
motivirte Einwendungen erhoben hatte. Diese
Erhebungen scheinen in vielen Fällen ein für
die Protestirenden nicht ungünstiges Resultat er-
geben zu haben, sind aber vielfach noch undeut-
lich und nicht zweifellos. So geht aber schon jetzt
hervor, daß sich unter denjenigen Personen, die für
den Statthalter Grafen Schönborn stimmten, zwei
Personen befanden, die in Folge Verurtheilung
wegen Diebstahls kein Wahlrecht besitzen, ferner eine
größere Anzahl von solchen, die als Bisenzer
Ansassen wählten, obwol sie nur in Olschowitz
(bei Bisenz) das Wahlrecht haben, ferner solche,
die auf Grund von Vollmachten wählten, ohne
hiezu berechtigt zu sein, weiter solche Mitbesitzer,
die für ihre Person allein nicht jenen Steuerbe-
trag bezahlen, der zum Wahlrecht befähigt, schließ-
lich ein Minderjähriger etc. Der Bericht des Lan-
desausschusses schließt: Mit dem diesen Erhebun-
gen zu Grunde liegenden Landtagsbeschlusse vom
26. Juli 1884 wurde der Landesausschuß beauf-
tragt: "In Angelegenheit der Wahl im Wahlbe-
zirke der Städte Ungarisch-Hradisch, Ungarisch-
Ostra, Bisenz und Wessely Erhebungen über die
vom Herrn Berichterstatter der Minorität in der
Sitzung am 24. Juli 1884 mitgetheilten Daten,
sowie die in den Protesten zur Begründung der
behaupteten Ungiltigkeit der Wahl angeführten
Thatsachen, dann alle sonstigen aus dem Wahl-
acte sich ergebenden materiellen und formellen An-
stände zu veranlassen und darüber dem
Landtage Bericht zu erstatten. Dieser Auf-
gabe glaubt der Landesausschuß im Hinblicke
auf den Inhalt des vorstehenden Berichtes ent-
sprochen zu haben, erachtet sich weiter mit Rück-
sicht auf die bisherige Uebung bei bestrittenen
Wahlen nicht für berufen, einen meritalen An-
trag im vorliegenden Falle zu stellen, beschränkt
sich vielmehr darauf, zu beantragen: "Der hohe
Landtag wolle beschließen: Es werde dieser Be-
richt nebst den Wahl- und Erhebungsacten, be-
treffend die Wahl eines Landtags-Abgeordneten
im Wahlbezirke der Städte Ung.-Hradisch, Ung.-
Ostra, Bisenz und Wessely, dem Verifications-
Ausschusse zur Prüfung und Berichterstattung zu-
gewiesen." Die Wahl des Statthalters erfolgte
bekanntlich nur mit einer Majorität von ungefähr
60 Stimmen; als der in dem Berichte vielfach
genannte Vorsitzende der Hradischer Wahlcom-
mission und als Berichterstatter der Minorität
des Verifications-Ausschusses in der vorjährigen
[Spaltenumbruch] Landtagssession fungirte der tschechische Abgeordnete
Dr. Fanderlik.




Deutscher Einfluß auf die Slaven.


Fürst Alexander von Bulgarien ist nicht der
erste Deutsche, welcher in der Geschichte der
Slaven eine entscheidende und herrschende Rolle
zu spielen berufen ist. Es war doch ganz eigen-
thümlich, wie slavische Studenten durch die
Straßen Wiens zogen und ihre Pereats aus-
brachten auf Milan, den Sprossen aus dem be-
rühmten Hause der Obrenowitsch, welche durch
glänzende Waffenthaten ihr Land von den Türken
befreit hatten, und wie sie gleichzeitig nicht genug
des Jubels finden konnten, um den ehemaligen
preußischen Officier zu verherrlichen.

Es liegt eine gewisse staatliche Unfähigkeit
in dem Volkscharacter aller slavischen Stämme,
die Russen nicht ausgenommen, und sicherlich hat
keine Nation der Erde eine so zerrissene und
peinliche Entwicklung durchgemacht, wie das
russische Volk. In den Urzeiten der Germanen,
wie sie von Tacitus und Cäsar geschildert werden,
erscheinen dieselben schon als ein Volk voll Kraft,
Treue und Entschlossenheit; die älteste Geschichte
der Russen hingegen zeigt das Walten schrecklicher
Despoten, blutige Verwandtenmorde, Palastrevo-
lutionen und allüberall Treulosigkeit zwischen
Volk und Herrscher. Die große russische Nation
war nicht im Stande, aus sich selbst einen Staat
zu entwickeln; der tapfere Normanne Rurik, also
ein Krieger aus germanischem Geschlechte, mußte
von Nowgorod aus die zersplitterten russischen
Stämme einigen, und diese nichtslavische Fürsten-
familie begründete das heilige russische Reich.

Peter der Große hat vorzugsweise mit deut-
schen Ministern, deutschen Generalen, Beamten
und Lehrern die Wiedergeburt seines Landes ge-
fördert und im 18. Jahrhundert, da das zerrissene,
uneinige Deutschland seinen tapferen Söhnen nicht
genug Aussicht auf ein glänzendes Emporkommen
bot, strömten zahlreiche Deutsche nach Osten und
befestigten die Macht des russischen Reiches;
Münich und Ostermann sind die Schöpfer der
russischen Armee, und insbesondere dem Ersteren
verdankt Rußland seine Ausbreitung nach Süden
die Gewinnung von Asow und damit der Herr-
schaft über das südliche Meer, von dem es bisher
abgeschnitten gewesen war. In dem Kopfe einer
Deutschen, jener Prinzessin des unbedeutenden
Ländchens Anhalt-Zerbst, welche unter dem Namen
Katharina die Große das Czarenreich durch 34
Jahre beherrschte, entsprang der Gedanke der
Wiederherstellung des griechischen Kaiserreiches
und sie legte ihrem zweitgeborenen Sohne den
Namen Constantin bei, um damit anzudeute[n],
welche Bahnen er dereinst wandeln sollte. Soll
man weiterhin jenen Tottleben nennen, welcher
nach den Niederlagen der russischen Generale im
Krimkriege die Ehre Rußlands durch die tapfere
[Spaltenumbruch] Vertheidigung von Sebastopol rettete? So reiht
sich ein berühmter deutscher Name an den anderen,
jeder einzelne wirksam zur Erhöhung slavischer
Macht; ja man könnte sich die russische Geschichte
überhaupt nicht vorstellen, wenn man den gewal-
tigen Einfluß wegdächte, welchen deutsche Cultur,
deutsche Tapferkeit und staatsmännischer Sinn in
diesem Reiche geübt haben.

Noch mehr tritt die Unfähigkeit der Slaven,
aus eigener Kraft sich zu großem staatlichen Leben
emporzuarbeiten, bei den westlichen Stämmen der-
selben hervor. Als die Tschechen von den Avaren
unterworfen waren, stellte sich ein fränkischer Kauf-
mann, Samo, an ihre Spitze und befreite das
Volk. Alle Anfangsgründe staatlichen und bürger-
lichen Gewerbefleißes wurden den Tschechen ebenso
wie den Slovenen und Polen von den Deutschen
gebracht und die Przemysliden wußten sehr wohl,
weshalb sie die Einwanderung deutscher Colonisten
in ihrem Lande beförderten.

Es wäre der Mühe werth, ausführlich nach-
zuweisen, wie auch in Polen alle bügerliche Ent-
wicklung auf die Deutschen zurückgeführt werden
muß; wie erst nach Niederdrückung des prote stan-
tischen deutschen Lebens das Volk verarmte; und
wie die Polen, ungeeignet zur Betreibung des
Handels und der Gewerbe, in der Folge die
Juden an die Stelle der Deutschen treten lassen
mußten. Die deutsche Geschichtsschreibung hat
eigentlich noch gar nicht die Aufgabe gelöst, zu
zeigen, welch' gewaltigen Einfluß deutsches Wesen
im Osten geübt hat, und es ist geradezu ein Ver-
säumniß, eine Versündigung an dem deutschen
Nationalgeist zu nennen, daß unsere Historiker sich
viel zu sehr mit den Völkern entlegener Zeiten
und Welttheile beschäftigt haben, statt daß sie sich
Einem der wichtigsten Zweige deutscher Geschichts-
forschung widmeten.




Vom Kriegsschauplatze.


Die serbisch-bulgarischen Verhandlungen über
einen Waffenstillstand haben bisher noch zu keiner
Einigung geführt. Sie werden aber fortgesetzt,
und man hofft, daß sie zu einem günstigen Er-
folge führen werden, da denn doch auf beiden
Seiten sich das Friedensbedürfniß sichtbar geltend
macht und es an eindringlicher diplomatischer
Vermittlung auch nicht fehlen dürfte.

Vom Kriegsschauplatze hinweg werden die
Blicke nun neuerlich auf Ost-Rumelien gelenkt,
wo die Pforte ihre Autorität wieder geltend zu
machen beginnt. In der vorgestrigen Besprechung
der Botschafter zu Constantinopel legte der Ver-
treter der Türkei den Wortlaut sowohl des Auf-
rufes, welchen der Sultan an Ost-Rumelien zu
erlassen beschlossen, wie der Depesche vor, welche
dem Fürsten Alexander zuzustellen beabsichtigt
wird. Gleichzeitig theilte er die Entschlüsse mit,
die der Sultan bezüglich der Lage in Ost-Rumelien
gefaßt hat. Der englische Vertreter Sir W. White




[Spaltenumbruch]

Nachdem er dieselbe rasch erstiegen hatte,
suchte er nun auf gut Glück durch eine Reihe
von Corridoren und Vorräumen seinen Weg, bis
er eine kleine unscheinbare Thüre erreichte, durch
welche er den Laut einer menschlichen Stimme
vernahm. Dieß war Grund genug für ihn, stehen
zu bleiben und zu lauschen.

"Und vergib uns unsere Schulden" --
ertönten die salbungsvoll vorgetragenen Worte.

Als Smith dies vernahm, glaubte er nicht
zu irren, wenn er diese Worte als Bruchstücke
der für die ewige Ruhe des verdienstvollen
Generals bestimmten Trauergebete ansehe und
ein Blick durch das Schlüsselloch machte auch
diese seine Vermuthung zur Gewißheit. Allem
Anscheine nach war die fragliche Thür eine Hinter-
pforte des Saales, in welchem der Leiche Baker's
die letzten Ehren erwiesen wurden.

Schnell entschlossen, auf die Gefahr hin,
durch irgend einem Saaldiener wieder uncere-
mouiell hinauscomplimentirt zu werden, trat
Smith ein und unbemerkt gelang es ihm, sich
hinter der errichteten Estrade bis dicht hinter den
Priester zu schleichen, welcher gerade die üblichen
Gebete mit einem ungewöhnlichen Aufwande von
frommer Salbung vom Stapel ließ.

Spähend sandte der Reporter seine Blicke
überall herum, indem er eifrigst über alle An-
ordnungen, Decorationen, Anwesende etc. Notizen
machte. Da fiel einer seiner Argusblicke auf einen
[Spaltenumbruch] Hut, der anscheinend dem Geistlichen gehörend
hinter diesem würdigen Manne auf einem Sessel
postirt war, und aus welchem verrätherisch eine
Papierrolle hervorguckte. Das war wieder etwas,
was das Interesse des Reporters im höchsten
Grade zu fesseln geeignet war.

Aufmerksam den Bewegungen des Priesters
folgend erhaschte er den günstigsten Moment, und
plötzlich war jener Hut leer, die Rolle dagegen
in seinen Händen. Ein flüchtiger Einblick belehrte
den Escamoteur im Dienste der Publicistik, daß
es die Leichenpredigt sei, die er entwendet hatte,
und sofort wurde das kostbare Papier als höchst
willkommener Fund seiner umfangreichen Brust-
tasche einverleibt.

Im Besitze der Originalpredigt und mit
den schon vorher erwähnten Notizen über alles
Bemerkenswerthe versehen, hatte Smith hier
nichts mehr zu suchen, schlich sich daher auf dem-
selben Wege, der ihn hereingeführt hatte, wieder
hinaus, gelangte, ohne von jemandem bemerkt zu
werden, wieder in den bewußten Keller und von
da mittelst einer daselbst befindlichen Leiter in's
Freie. --

Inzwischen hatten drinnen die Gebete ihr
Ende erreicht und Alles wartete gespannt auf die
programmmäßige Leichenrede. Der höchst ehren-
werte Mr. Shellton wandte sich gemessen nach
dem Stuhle um, dem er seinen Hut und auch
seine Predigt anvertraut hatte; aber wer beschreibt
[Spaltenumbruch] sein Entsetzen, als er den Hut leer, die Rolle,
seine Predigt verschwunden sah.

In dieser entsetzlichen Verlegenheit blieb ihm
nichts Anderes übrig, als die Rede aus dem
Gedächtnisse zu halten, und da er im vollsten
Vertrauen auf jene nunmehr abhanden gekommene
Rolle nur blutwenig Zeit zum Studium der
Rede verwendet, seine Fassung aber durch diesen
ihm unerklärlichen Vorfall einen tüchtigen Stoß
erfahren hatte, so kann man sich vorstellen, wie
die Predigt ausfiel. Stotternd und hochroth vor
Verlegenheit und Verdruß schloß der arme Geistliche
seine Jeremiade, dem Smith, ohne auch nur das
geringste Böse zu beabsichtigen, eine so arge
Blamage bereitet hatte.

Am nächsten Morgen brachte der "New-
York-Herald" in einem langen, durchaus wahr-
heitsgetreuen "Originalbericht" eine pomphafte
Schilderung der ganzen Trauerfeierlichkeit und
mit Staunen las der höchst ehrenwerthe Mr.
Shellton, der sich gestern angesichts zahlreicher
hoher Staatswürdenträger so fürchterlich blamirt
hatte, in den Spalten eben dieses Blattes seine
eigene unverstümmelte und den vollen Wortlaut
jener verschwundenen Papierrolle enthaltende
Predigt. Wie man versichert, soll eben derselbe
Ehrenwerthe bei dieser Lectüre über seine eigene
Beredtsamkeit, wie sie "New-York-Herald" in die
Welt posaunte, Thränen der Rührung vergossen
haben. --


[Spaltenumbruch]

nach erſolgter Richtigſtellung und Kundmachung
der Wählerliſten an denſelben von amtswegen
Aenderungen vorgenommen oder neue Wähler in
dieſelben eingetragen worden ſind, obſchon der
k. k. Bezirkshauptmann der Anſicht iſt, daß nach
§ 27, Aliena 2, der mähriſchen Landtags-Wahl-
ordnung nur in den letzten 24 Stunden vor der
Wahl keine Aenderungen in den Liſten, früher
jedoch allerdings vorgenommen werden können.
Der Bericht führt ſodann das Reſultat der bis-
herigen Erhebungen an, welche Statthaltereirath
Khade in Bezug auf das Wahlrecht von 104
Perſonen vornahm, bezüglich welcher der Proteſt
motivirte Einwendungen erhoben hatte. Dieſe
Erhebungen ſcheinen in vielen Fällen ein für
die Proteſtirenden nicht ungünſtiges Reſultat er-
geben zu haben, ſind aber vielfach noch undeut-
lich und nicht zweifellos. So geht aber ſchon jetzt
hervor, daß ſich unter denjenigen Perſonen, die für
den Statthalter Grafen Schönborn ſtimmten, zwei
Perſonen befanden, die in Folge Verurtheilung
wegen Diebſtahls kein Wahlrecht beſitzen, ferner eine
größere Anzahl von ſolchen, die als Biſenzer
Anſaſſen wählten, obwol ſie nur in Olſchowitz
(bei Biſenz) das Wahlrecht haben, ferner ſolche,
die auf Grund von Vollmachten wählten, ohne
hiezu berechtigt zu ſein, weiter ſolche Mitbeſitzer,
die für ihre Perſon allein nicht jenen Steuerbe-
trag bezahlen, der zum Wahlrecht befähigt, ſchließ-
lich ein Minderjähriger ꝛc. Der Bericht des Lan-
desausſchuſſes ſchließt: Mit dem dieſen Erhebun-
gen zu Grunde liegenden Landtagsbeſchluſſe vom
26. Juli 1884 wurde der Landesausſchuß beauf-
tragt: „In Angelegenheit der Wahl im Wahlbe-
zirke der Städte Ungariſch-Hradiſch, Ungariſch-
Oſtra, Biſenz und Weſſely Erhebungen über die
vom Herrn Berichterſtatter der Minorität in der
Sitzung am 24. Juli 1884 mitgetheilten Daten,
ſowie die in den Proteſten zur Begründung der
behaupteten Ungiltigkeit der Wahl angeführten
Thatſachen, dann alle ſonſtigen aus dem Wahl-
acte ſich ergebenden materiellen und formellen An-
ſtände zu veranlaſſen und darüber dem
Landtage Bericht zu erſtatten. Dieſer Auf-
gabe glaubt der Landesausſchuß im Hinblicke
auf den Inhalt des vorſtehenden Berichtes ent-
ſprochen zu haben, erachtet ſich weiter mit Rück-
ſicht auf die bisherige Uebung bei beſtrittenen
Wahlen nicht für berufen, einen meritalen An-
trag im vorliegenden Falle zu ſtellen, beſchränkt
ſich vielmehr darauf, zu beantragen: „Der hohe
Landtag wolle beſchließen: Es werde dieſer Be-
richt nebſt den Wahl- und Erhebungsacten, be-
treffend die Wahl eines Landtags-Abgeordneten
im Wahlbezirke der Städte Ung.-Hradiſch, Ung.-
Oſtra, Biſenz und Weſſely, dem Verifications-
Ausſchuſſe zur Prüfung und Berichterſtattung zu-
gewieſen.“ Die Wahl des Statthalters erfolgte
bekanntlich nur mit einer Majorität von ungefähr
60 Stimmen; als der in dem Berichte vielfach
genannte Vorſitzende der Hradiſcher Wahlcom-
miſſion und als Berichterſtatter der Minorität
des Verifications-Ausſchuſſes in der vorjährigen
[Spaltenumbruch] Landtagsſeſſion fungirte der tſchechiſche Abgeordnete
Dr. Fanderlik.




Deutſcher Einfluß auf die Slaven.


Fürſt Alexander von Bulgarien iſt nicht der
erſte Deutſche, welcher in der Geſchichte der
Slaven eine entſcheidende und herrſchende Rolle
zu ſpielen berufen iſt. Es war doch ganz eigen-
thümlich, wie ſlaviſche Studenten durch die
Straßen Wiens zogen und ihre Pereats aus-
brachten auf Milan, den Sproſſen aus dem be-
rühmten Hauſe der Obrenowitſch, welche durch
glänzende Waffenthaten ihr Land von den Türken
befreit hatten, und wie ſie gleichzeitig nicht genug
des Jubels finden konnten, um den ehemaligen
preußiſchen Officier zu verherrlichen.

Es liegt eine gewiſſe ſtaatliche Unfähigkeit
in dem Volkscharacter aller ſlaviſchen Stämme,
die Ruſſen nicht ausgenommen, und ſicherlich hat
keine Nation der Erde eine ſo zerriſſene und
peinliche Entwicklung durchgemacht, wie das
ruſſiſche Volk. In den Urzeiten der Germanen,
wie ſie von Tacitus und Cäſar geſchildert werden,
erſcheinen dieſelben ſchon als ein Volk voll Kraft,
Treue und Entſchloſſenheit; die älteſte Geſchichte
der Ruſſen hingegen zeigt das Walten ſchrecklicher
Despoten, blutige Verwandtenmorde, Palaſtrevo-
lutionen und allüberall Treuloſigkeit zwiſchen
Volk und Herrſcher. Die große ruſſiſche Nation
war nicht im Stande, aus ſich ſelbſt einen Staat
zu entwickeln; der tapfere Normanne Rurik, alſo
ein Krieger aus germaniſchem Geſchlechte, mußte
von Nowgorod aus die zerſplitterten ruſſiſchen
Stämme einigen, und dieſe nichtſlaviſche Fürſten-
familie begründete das heilige ruſſiſche Reich.

Peter der Große hat vorzugsweiſe mit deut-
ſchen Miniſtern, deutſchen Generalen, Beamten
und Lehrern die Wiedergeburt ſeines Landes ge-
fördert und im 18. Jahrhundert, da das zerriſſene,
uneinige Deutſchland ſeinen tapferen Söhnen nicht
genug Ausſicht auf ein glänzendes Emporkommen
bot, ſtrömten zahlreiche Deutſche nach Oſten und
befeſtigten die Macht des ruſſiſchen Reiches;
Münich und Oſtermann ſind die Schöpfer der
ruſſiſchen Armee, und insbeſondere dem Erſteren
verdankt Rußland ſeine Ausbreitung nach Süden
die Gewinnung von Aſow und damit der Herr-
ſchaft über das ſüdliche Meer, von dem es bisher
abgeſchnitten geweſen war. In dem Kopfe einer
Deutſchen, jener Prinzeſſin des unbedeutenden
Ländchens Anhalt-Zerbſt, welche unter dem Namen
Katharina die Große das Czarenreich durch 34
Jahre beherrſchte, entſprang der Gedanke der
Wiederherſtellung des griechiſchen Kaiſerreiches
und ſie legte ihrem zweitgeborenen Sohne den
Namen Conſtantin bei, um damit anzudeute[n],
welche Bahnen er dereinſt wandeln ſollte. Soll
man weiterhin jenen Tottleben nennen, welcher
nach den Niederlagen der ruſſiſchen Generale im
Krimkriege die Ehre Rußlands durch die tapfere
[Spaltenumbruch] Vertheidigung von Sebaſtopol rettete? So reiht
ſich ein berühmter deutſcher Name an den anderen,
jeder einzelne wirkſam zur Erhöhung ſlaviſcher
Macht; ja man könnte ſich die ruſſiſche Geſchichte
überhaupt nicht vorſtellen, wenn man den gewal-
tigen Einfluß wegdächte, welchen deutſche Cultur,
deutſche Tapferkeit und ſtaatsmänniſcher Sinn in
dieſem Reiche geübt haben.

Noch mehr tritt die Unfähigkeit der Slaven,
aus eigener Kraft ſich zu großem ſtaatlichen Leben
emporzuarbeiten, bei den weſtlichen Stämmen der-
ſelben hervor. Als die Tſchechen von den Avaren
unterworfen waren, ſtellte ſich ein fränkiſcher Kauf-
mann, Samo, an ihre Spitze und befreite das
Volk. Alle Anfangsgründe ſtaatlichen und bürger-
lichen Gewerbefleißes wurden den Tſchechen ebenſo
wie den Slovenen und Polen von den Deutſchen
gebracht und die Przemysliden wußten ſehr wohl,
weshalb ſie die Einwanderung deutſcher Coloniſten
in ihrem Lande beförderten.

Es wäre der Mühe werth, ausführlich nach-
zuweiſen, wie auch in Polen alle bügerliche Ent-
wicklung auf die Deutſchen zurückgeführt werden
muß; wie erſt nach Niederdrückung des prote ſtan-
tiſchen deutſchen Lebens das Volk verarmte; und
wie die Polen, ungeeignet zur Betreibung des
Handels und der Gewerbe, in der Folge die
Juden an die Stelle der Deutſchen treten laſſen
mußten. Die deutſche Geſchichtsſchreibung hat
eigentlich noch gar nicht die Aufgabe gelöſt, zu
zeigen, welch’ gewaltigen Einfluß deutſches Weſen
im Oſten geübt hat, und es iſt geradezu ein Ver-
ſäumniß, eine Verſündigung an dem deutſchen
Nationalgeiſt zu nennen, daß unſere Hiſtoriker ſich
viel zu ſehr mit den Völkern entlegener Zeiten
und Welttheile beſchäftigt haben, ſtatt daß ſie ſich
Einem der wichtigſten Zweige deutſcher Geſchichts-
forſchung widmeten.




Vom Kriegsſchauplatze.


Die ſerbiſch-bulgariſchen Verhandlungen über
einen Waffenſtillſtand haben bisher noch zu keiner
Einigung geführt. Sie werden aber fortgeſetzt,
und man hofft, daß ſie zu einem günſtigen Er-
folge führen werden, da denn doch auf beiden
Seiten ſich das Friedensbedürfniß ſichtbar geltend
macht und es an eindringlicher diplomatiſcher
Vermittlung auch nicht fehlen dürfte.

Vom Kriegsſchauplatze hinweg werden die
Blicke nun neuerlich auf Oſt-Rumelien gelenkt,
wo die Pforte ihre Autorität wieder geltend zu
machen beginnt. In der vorgeſtrigen Beſprechung
der Botſchafter zu Conſtantinopel legte der Ver-
treter der Türkei den Wortlaut ſowohl des Auf-
rufes, welchen der Sultan an Oſt-Rumelien zu
erlaſſen beſchloſſen, wie der Depeſche vor, welche
dem Fürſten Alexander zuzuſtellen beabſichtigt
wird. Gleichzeitig theilte er die Entſchlüſſe mit,
die der Sultan bezüglich der Lage in Oſt-Rumelien
gefaßt hat. Der engliſche Vertreter Sir W. White




[Spaltenumbruch]

Nachdem er dieſelbe raſch erſtiegen hatte,
ſuchte er nun auf gut Glück durch eine Reihe
von Corridoren und Vorräumen ſeinen Weg, bis
er eine kleine unſcheinbare Thüre erreichte, durch
welche er den Laut einer menſchlichen Stimme
vernahm. Dieß war Grund genug für ihn, ſtehen
zu bleiben und zu lauſchen.

„Und vergib uns unſere Schulden“ —
ertönten die ſalbungsvoll vorgetragenen Worte.

Als Smith dies vernahm, glaubte er nicht
zu irren, wenn er dieſe Worte als Bruchſtücke
der für die ewige Ruhe des verdienſtvollen
Generals beſtimmten Trauergebete anſehe und
ein Blick durch das Schlüſſelloch machte auch
dieſe ſeine Vermuthung zur Gewißheit. Allem
Anſcheine nach war die fragliche Thür eine Hinter-
pforte des Saales, in welchem der Leiche Baker’s
die letzten Ehren erwieſen wurden.

Schnell entſchloſſen, auf die Gefahr hin,
durch irgend einem Saaldiener wieder uncere-
mouiell hinauscomplimentirt zu werden, trat
Smith ein und unbemerkt gelang es ihm, ſich
hinter der errichteten Eſtrade bis dicht hinter den
Prieſter zu ſchleichen, welcher gerade die üblichen
Gebete mit einem ungewöhnlichen Aufwande von
frommer Salbung vom Stapel ließ.

Spähend ſandte der Reporter ſeine Blicke
überall herum, indem er eifrigſt über alle An-
ordnungen, Decorationen, Anweſende ꝛc. Notizen
machte. Da fiel einer ſeiner Argusblicke auf einen
[Spaltenumbruch] Hut, der anſcheinend dem Geiſtlichen gehörend
hinter dieſem würdigen Manne auf einem Seſſel
poſtirt war, und aus welchem verrätheriſch eine
Papierrolle hervorguckte. Das war wieder etwas,
was das Intereſſe des Reporters im höchſten
Grade zu feſſeln geeignet war.

Aufmerkſam den Bewegungen des Prieſters
folgend erhaſchte er den günſtigſten Moment, und
plötzlich war jener Hut leer, die Rolle dagegen
in ſeinen Händen. Ein flüchtiger Einblick belehrte
den Escamoteur im Dienſte der Publiciſtik, daß
es die Leichenpredigt ſei, die er entwendet hatte,
und ſofort wurde das koſtbare Papier als höchſt
willkommener Fund ſeiner umfangreichen Bruſt-
taſche einverleibt.

Im Beſitze der Originalpredigt und mit
den ſchon vorher erwähnten Notizen über alles
Bemerkenswerthe verſehen, hatte Smith hier
nichts mehr zu ſuchen, ſchlich ſich daher auf dem-
ſelben Wege, der ihn hereingeführt hatte, wieder
hinaus, gelangte, ohne von jemandem bemerkt zu
werden, wieder in den bewußten Keller und von
da mittelſt einer daſelbſt befindlichen Leiter in’s
Freie. —

Inzwiſchen hatten drinnen die Gebete ihr
Ende erreicht und Alles wartete geſpannt auf die
programmmäßige Leichenrede. Der höchſt ehren-
werte Mr. Shellton wandte ſich gemeſſen nach
dem Stuhle um, dem er ſeinen Hut und auch
ſeine Predigt anvertraut hatte; aber wer beſchreibt
[Spaltenumbruch] ſein Entſetzen, als er den Hut leer, die Rolle,
ſeine Predigt verſchwunden ſah.

In dieſer entſetzlichen Verlegenheit blieb ihm
nichts Anderes übrig, als die Rede aus dem
Gedächtniſſe zu halten, und da er im vollſten
Vertrauen auf jene nunmehr abhanden gekommene
Rolle nur blutwenig Zeit zum Studium der
Rede verwendet, ſeine Faſſung aber durch dieſen
ihm unerklärlichen Vorfall einen tüchtigen Stoß
erfahren hatte, ſo kann man ſich vorſtellen, wie
die Predigt ausfiel. Stotternd und hochroth vor
Verlegenheit und Verdruß ſchloß der arme Geiſtliche
ſeine Jeremiade, dem Smith, ohne auch nur das
geringſte Böſe zu beabſichtigen, eine ſo arge
Blamage bereitet hatte.

Am nächſten Morgen brachte der „New-
York-Herald“ in einem langen, durchaus wahr-
heitsgetreuen „Originalbericht“ eine pomphafte
Schilderung der ganzen Trauerfeierlichkeit und
mit Staunen las der höchſt ehrenwerthe Mr.
Shellton, der ſich geſtern angeſichts zahlreicher
hoher Staatswürdenträger ſo fürchterlich blamirt
hatte, in den Spalten eben dieſes Blattes ſeine
eigene unverſtümmelte und den vollen Wortlaut
jener verſchwundenen Papierrolle enthaltende
Predigt. Wie man verſichert, ſoll eben derſelbe
Ehrenwerthe bei dieſer Lectüre über ſeine eigene
Beredtſamkeit, wie ſie „New-York-Herald“ in die
Welt poſaunte, Thränen der Rührung vergoſſen
haben. —


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[[2]/0002] nach erſolgter Richtigſtellung und Kundmachung der Wählerliſten an denſelben von amtswegen Aenderungen vorgenommen oder neue Wähler in dieſelben eingetragen worden ſind, obſchon der k. k. Bezirkshauptmann der Anſicht iſt, daß nach § 27, Aliena 2, der mähriſchen Landtags-Wahl- ordnung nur in den letzten 24 Stunden vor der Wahl keine Aenderungen in den Liſten, früher jedoch allerdings vorgenommen werden können. Der Bericht führt ſodann das Reſultat der bis- herigen Erhebungen an, welche Statthaltereirath Khade in Bezug auf das Wahlrecht von 104 Perſonen vornahm, bezüglich welcher der Proteſt motivirte Einwendungen erhoben hatte. Dieſe Erhebungen ſcheinen in vielen Fällen ein für die Proteſtirenden nicht ungünſtiges Reſultat er- geben zu haben, ſind aber vielfach noch undeut- lich und nicht zweifellos. So geht aber ſchon jetzt hervor, daß ſich unter denjenigen Perſonen, die für den Statthalter Grafen Schönborn ſtimmten, zwei Perſonen befanden, die in Folge Verurtheilung wegen Diebſtahls kein Wahlrecht beſitzen, ferner eine größere Anzahl von ſolchen, die als Biſenzer Anſaſſen wählten, obwol ſie nur in Olſchowitz (bei Biſenz) das Wahlrecht haben, ferner ſolche, die auf Grund von Vollmachten wählten, ohne hiezu berechtigt zu ſein, weiter ſolche Mitbeſitzer, die für ihre Perſon allein nicht jenen Steuerbe- trag bezahlen, der zum Wahlrecht befähigt, ſchließ- lich ein Minderjähriger ꝛc. Der Bericht des Lan- desausſchuſſes ſchließt: Mit dem dieſen Erhebun- gen zu Grunde liegenden Landtagsbeſchluſſe vom 26. Juli 1884 wurde der Landesausſchuß beauf- tragt: „In Angelegenheit der Wahl im Wahlbe- zirke der Städte Ungariſch-Hradiſch, Ungariſch- Oſtra, Biſenz und Weſſely Erhebungen über die vom Herrn Berichterſtatter der Minorität in der Sitzung am 24. Juli 1884 mitgetheilten Daten, ſowie die in den Proteſten zur Begründung der behaupteten Ungiltigkeit der Wahl angeführten Thatſachen, dann alle ſonſtigen aus dem Wahl- acte ſich ergebenden materiellen und formellen An- ſtände zu veranlaſſen und darüber dem Landtage Bericht zu erſtatten. Dieſer Auf- gabe glaubt der Landesausſchuß im Hinblicke auf den Inhalt des vorſtehenden Berichtes ent- ſprochen zu haben, erachtet ſich weiter mit Rück- ſicht auf die bisherige Uebung bei beſtrittenen Wahlen nicht für berufen, einen meritalen An- trag im vorliegenden Falle zu ſtellen, beſchränkt ſich vielmehr darauf, zu beantragen: „Der hohe Landtag wolle beſchließen: Es werde dieſer Be- richt nebſt den Wahl- und Erhebungsacten, be- treffend die Wahl eines Landtags-Abgeordneten im Wahlbezirke der Städte Ung.-Hradiſch, Ung.- Oſtra, Biſenz und Weſſely, dem Verifications- Ausſchuſſe zur Prüfung und Berichterſtattung zu- gewieſen.“ Die Wahl des Statthalters erfolgte bekanntlich nur mit einer Majorität von ungefähr 60 Stimmen; als der in dem Berichte vielfach genannte Vorſitzende der Hradiſcher Wahlcom- miſſion und als Berichterſtatter der Minorität des Verifications-Ausſchuſſes in der vorjährigen Landtagsſeſſion fungirte der tſchechiſche Abgeordnete Dr. Fanderlik. Deutſcher Einfluß auf die Slaven. Olmütz, 4. December. Fürſt Alexander von Bulgarien iſt nicht der erſte Deutſche, welcher in der Geſchichte der Slaven eine entſcheidende und herrſchende Rolle zu ſpielen berufen iſt. Es war doch ganz eigen- thümlich, wie ſlaviſche Studenten durch die Straßen Wiens zogen und ihre Pereats aus- brachten auf Milan, den Sproſſen aus dem be- rühmten Hauſe der Obrenowitſch, welche durch glänzende Waffenthaten ihr Land von den Türken befreit hatten, und wie ſie gleichzeitig nicht genug des Jubels finden konnten, um den ehemaligen preußiſchen Officier zu verherrlichen. Es liegt eine gewiſſe ſtaatliche Unfähigkeit in dem Volkscharacter aller ſlaviſchen Stämme, die Ruſſen nicht ausgenommen, und ſicherlich hat keine Nation der Erde eine ſo zerriſſene und peinliche Entwicklung durchgemacht, wie das ruſſiſche Volk. In den Urzeiten der Germanen, wie ſie von Tacitus und Cäſar geſchildert werden, erſcheinen dieſelben ſchon als ein Volk voll Kraft, Treue und Entſchloſſenheit; die älteſte Geſchichte der Ruſſen hingegen zeigt das Walten ſchrecklicher Despoten, blutige Verwandtenmorde, Palaſtrevo- lutionen und allüberall Treuloſigkeit zwiſchen Volk und Herrſcher. Die große ruſſiſche Nation war nicht im Stande, aus ſich ſelbſt einen Staat zu entwickeln; der tapfere Normanne Rurik, alſo ein Krieger aus germaniſchem Geſchlechte, mußte von Nowgorod aus die zerſplitterten ruſſiſchen Stämme einigen, und dieſe nichtſlaviſche Fürſten- familie begründete das heilige ruſſiſche Reich. Peter der Große hat vorzugsweiſe mit deut- ſchen Miniſtern, deutſchen Generalen, Beamten und Lehrern die Wiedergeburt ſeines Landes ge- fördert und im 18. Jahrhundert, da das zerriſſene, uneinige Deutſchland ſeinen tapferen Söhnen nicht genug Ausſicht auf ein glänzendes Emporkommen bot, ſtrömten zahlreiche Deutſche nach Oſten und befeſtigten die Macht des ruſſiſchen Reiches; Münich und Oſtermann ſind die Schöpfer der ruſſiſchen Armee, und insbeſondere dem Erſteren verdankt Rußland ſeine Ausbreitung nach Süden die Gewinnung von Aſow und damit der Herr- ſchaft über das ſüdliche Meer, von dem es bisher abgeſchnitten geweſen war. In dem Kopfe einer Deutſchen, jener Prinzeſſin des unbedeutenden Ländchens Anhalt-Zerbſt, welche unter dem Namen Katharina die Große das Czarenreich durch 34 Jahre beherrſchte, entſprang der Gedanke der Wiederherſtellung des griechiſchen Kaiſerreiches und ſie legte ihrem zweitgeborenen Sohne den Namen Conſtantin bei, um damit anzudeuten, welche Bahnen er dereinſt wandeln ſollte. Soll man weiterhin jenen Tottleben nennen, welcher nach den Niederlagen der ruſſiſchen Generale im Krimkriege die Ehre Rußlands durch die tapfere Vertheidigung von Sebaſtopol rettete? So reiht ſich ein berühmter deutſcher Name an den anderen, jeder einzelne wirkſam zur Erhöhung ſlaviſcher Macht; ja man könnte ſich die ruſſiſche Geſchichte überhaupt nicht vorſtellen, wenn man den gewal- tigen Einfluß wegdächte, welchen deutſche Cultur, deutſche Tapferkeit und ſtaatsmänniſcher Sinn in dieſem Reiche geübt haben. Noch mehr tritt die Unfähigkeit der Slaven, aus eigener Kraft ſich zu großem ſtaatlichen Leben emporzuarbeiten, bei den weſtlichen Stämmen der- ſelben hervor. Als die Tſchechen von den Avaren unterworfen waren, ſtellte ſich ein fränkiſcher Kauf- mann, Samo, an ihre Spitze und befreite das Volk. Alle Anfangsgründe ſtaatlichen und bürger- lichen Gewerbefleißes wurden den Tſchechen ebenſo wie den Slovenen und Polen von den Deutſchen gebracht und die Przemysliden wußten ſehr wohl, weshalb ſie die Einwanderung deutſcher Coloniſten in ihrem Lande beförderten. Es wäre der Mühe werth, ausführlich nach- zuweiſen, wie auch in Polen alle bügerliche Ent- wicklung auf die Deutſchen zurückgeführt werden muß; wie erſt nach Niederdrückung des prote ſtan- tiſchen deutſchen Lebens das Volk verarmte; und wie die Polen, ungeeignet zur Betreibung des Handels und der Gewerbe, in der Folge die Juden an die Stelle der Deutſchen treten laſſen mußten. Die deutſche Geſchichtsſchreibung hat eigentlich noch gar nicht die Aufgabe gelöſt, zu zeigen, welch’ gewaltigen Einfluß deutſches Weſen im Oſten geübt hat, und es iſt geradezu ein Ver- ſäumniß, eine Verſündigung an dem deutſchen Nationalgeiſt zu nennen, daß unſere Hiſtoriker ſich viel zu ſehr mit den Völkern entlegener Zeiten und Welttheile beſchäftigt haben, ſtatt daß ſie ſich Einem der wichtigſten Zweige deutſcher Geſchichts- forſchung widmeten. Vom Kriegsſchauplatze. Olmütz, 4. December. Die ſerbiſch-bulgariſchen Verhandlungen über einen Waffenſtillſtand haben bisher noch zu keiner Einigung geführt. Sie werden aber fortgeſetzt, und man hofft, daß ſie zu einem günſtigen Er- folge führen werden, da denn doch auf beiden Seiten ſich das Friedensbedürfniß ſichtbar geltend macht und es an eindringlicher diplomatiſcher Vermittlung auch nicht fehlen dürfte. Vom Kriegsſchauplatze hinweg werden die Blicke nun neuerlich auf Oſt-Rumelien gelenkt, wo die Pforte ihre Autorität wieder geltend zu machen beginnt. In der vorgeſtrigen Beſprechung der Botſchafter zu Conſtantinopel legte der Ver- treter der Türkei den Wortlaut ſowohl des Auf- rufes, welchen der Sultan an Oſt-Rumelien zu erlaſſen beſchloſſen, wie der Depeſche vor, welche dem Fürſten Alexander zuzuſtellen beabſichtigt wird. Gleichzeitig theilte er die Entſchlüſſe mit, die der Sultan bezüglich der Lage in Oſt-Rumelien gefaßt hat. Der engliſche Vertreter Sir W. White Nachdem er dieſelbe raſch erſtiegen hatte, ſuchte er nun auf gut Glück durch eine Reihe von Corridoren und Vorräumen ſeinen Weg, bis er eine kleine unſcheinbare Thüre erreichte, durch welche er den Laut einer menſchlichen Stimme vernahm. Dieß war Grund genug für ihn, ſtehen zu bleiben und zu lauſchen. „Und vergib uns unſere Schulden“ — ertönten die ſalbungsvoll vorgetragenen Worte. Als Smith dies vernahm, glaubte er nicht zu irren, wenn er dieſe Worte als Bruchſtücke der für die ewige Ruhe des verdienſtvollen Generals beſtimmten Trauergebete anſehe und ein Blick durch das Schlüſſelloch machte auch dieſe ſeine Vermuthung zur Gewißheit. Allem Anſcheine nach war die fragliche Thür eine Hinter- pforte des Saales, in welchem der Leiche Baker’s die letzten Ehren erwieſen wurden. Schnell entſchloſſen, auf die Gefahr hin, durch irgend einem Saaldiener wieder uncere- mouiell hinauscomplimentirt zu werden, trat Smith ein und unbemerkt gelang es ihm, ſich hinter der errichteten Eſtrade bis dicht hinter den Prieſter zu ſchleichen, welcher gerade die üblichen Gebete mit einem ungewöhnlichen Aufwande von frommer Salbung vom Stapel ließ. Spähend ſandte der Reporter ſeine Blicke überall herum, indem er eifrigſt über alle An- ordnungen, Decorationen, Anweſende ꝛc. Notizen machte. Da fiel einer ſeiner Argusblicke auf einen Hut, der anſcheinend dem Geiſtlichen gehörend hinter dieſem würdigen Manne auf einem Seſſel poſtirt war, und aus welchem verrätheriſch eine Papierrolle hervorguckte. Das war wieder etwas, was das Intereſſe des Reporters im höchſten Grade zu feſſeln geeignet war. Aufmerkſam den Bewegungen des Prieſters folgend erhaſchte er den günſtigſten Moment, und plötzlich war jener Hut leer, die Rolle dagegen in ſeinen Händen. Ein flüchtiger Einblick belehrte den Escamoteur im Dienſte der Publiciſtik, daß es die Leichenpredigt ſei, die er entwendet hatte, und ſofort wurde das koſtbare Papier als höchſt willkommener Fund ſeiner umfangreichen Bruſt- taſche einverleibt. Im Beſitze der Originalpredigt und mit den ſchon vorher erwähnten Notizen über alles Bemerkenswerthe verſehen, hatte Smith hier nichts mehr zu ſuchen, ſchlich ſich daher auf dem- ſelben Wege, der ihn hereingeführt hatte, wieder hinaus, gelangte, ohne von jemandem bemerkt zu werden, wieder in den bewußten Keller und von da mittelſt einer daſelbſt befindlichen Leiter in’s Freie. — Inzwiſchen hatten drinnen die Gebete ihr Ende erreicht und Alles wartete geſpannt auf die programmmäßige Leichenrede. Der höchſt ehren- werte Mr. Shellton wandte ſich gemeſſen nach dem Stuhle um, dem er ſeinen Hut und auch ſeine Predigt anvertraut hatte; aber wer beſchreibt ſein Entſetzen, als er den Hut leer, die Rolle, ſeine Predigt verſchwunden ſah. In dieſer entſetzlichen Verlegenheit blieb ihm nichts Anderes übrig, als die Rede aus dem Gedächtniſſe zu halten, und da er im vollſten Vertrauen auf jene nunmehr abhanden gekommene Rolle nur blutwenig Zeit zum Studium der Rede verwendet, ſeine Faſſung aber durch dieſen ihm unerklärlichen Vorfall einen tüchtigen Stoß erfahren hatte, ſo kann man ſich vorſtellen, wie die Predigt ausfiel. Stotternd und hochroth vor Verlegenheit und Verdruß ſchloß der arme Geiſtliche ſeine Jeremiade, dem Smith, ohne auch nur das geringſte Böſe zu beabſichtigen, eine ſo arge Blamage bereitet hatte. Am nächſten Morgen brachte der „New- York-Herald“ in einem langen, durchaus wahr- heitsgetreuen „Originalbericht“ eine pomphafte Schilderung der ganzen Trauerfeierlichkeit und mit Staunen las der höchſt ehrenwerthe Mr. Shellton, der ſich geſtern angeſichts zahlreicher hoher Staatswürdenträger ſo fürchterlich blamirt hatte, in den Spalten eben dieſes Blattes ſeine eigene unverſtümmelte und den vollen Wortlaut jener verſchwundenen Papierrolle enthaltende Predigt. Wie man verſichert, ſoll eben derſelbe Ehrenwerthe bei dieſer Lectüre über ſeine eigene Beredtſamkeit, wie ſie „New-York-Herald“ in die Welt poſaunte, Thränen der Rührung vergoſſen haben. — Hamlet.

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Zitationshilfe: Mährisches Tagblatt. Nr. 279, Olmütz, 04.12.1885, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_maehrisches279_1885/2>, abgerufen am 24.04.2024.