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Marburger Zeitung. Nr. 153, Marburg, 20.12.1904.

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Marburger Zeitung Nr. 153, 20. Dezember 1904.

[Spaltenumbruch]
Wetterschießen.

Ueber das Wetterschießen im Landesschieß-
bezirke Windisch-Feistritz im Jahre 1904
finden wir in der Zeitschrift "Ungarischer Weinbau"
(merkwürdig ist, daß sich damit keine österreichischen
Fachblätter befaßten!) einen vom Oberstleutnant
Herrn August Konschegg verfaßten Bericht, dem
wir, ohne zu den Ergebnissen, zu welchen der
Berichterstatter kommt, irgendwie Stellung zu
nehmen, folgendes entnehmen:

In dem vom steiermärkischen Landes-Ausschuß
errichteten und unterstützten Wetterschießrayon zu
Windisch-Feistritz waren im heurigen Jahre 40
Wetterschießstationen, gegen 41 im vorhergegangenen
Jahre in Tätigkeit. Die heurige Saison begann am
1. Mai, weil Ende April schon hagelführende Ge-
witter sich über den Schießrayon entladen haben.

Von den 37 Gewittern waren 8 hagelführend,
davon 2 mit bedeutendem Schaden im Schießrayon,
bei 17 Gewittern ohne Hagel erfolgte die Entladung
im Rayon selbst, während bei den restlichen 12
Gewittern keine Entladung stattfand. Im Ganzen
wurden 29.480 Schüsse abgegeben, was einem
Pulverquantum von 5322·4 Klg. Pulver entspricht.
Von den hagelführenden Gewittern waren die vom
23. Mai und 3. Juli für das Wetterschießen von
hervorragender Bedeutung. Diese beiden Gewitter
muß ich trotz der Einsprache, die schon von ver-
schiedenen Seiten dagegen gemacht wird, als einen
entschiedenen Mißerfolg des Wetterschießens
bezeichnen.

Bei beiden Gewittern, sowohl am 23. Mai,
als auch am 3. Juli 1904 wurde fleißig und auch
rechtzeitig geschossen, am 23. Mai waren 37 und
am 3. Juli 33 Schießstationen in Aktion, die
Anzahl der abgegebenen Schüsse war, wie aus dem
vorangeführten Verzeichnisse zu ersehen ist, über
3200 Schuß. Die beiden Gewitter haben im
Schießrayon in Folge Hagelschlag namhaften
Schaden verursacht; ganz verhagelt wurde die Ge-
gend von Buchberg, Scherbl, Ober-Pulsgau, Ga-
bernigg, St. Margarethen und Rittersberg; die
Gegend von Tainach, Tainachberg, Gieskübl,
Schmidsberg, Schentowetz, Köstendorf und Ober-
Loßnitz waren nur strichweise verhagelt. Den
geringsten nachweisbaren Schaden hatten die Wein-
gärten bei Gieskübel und Schmidsberg, der Hagel
fiel strichweise, während einzelne Weingärten sehr
stark verhagelt wurden, blieben die angrenzenden
Weingärten beinahe ganz verschont. So konnte
man bei den Weingärten des Herrn Dr. Vosnjak
keinen sichtbaren Schaden wahrnehmen, während
die umliegenden Weingärten, namentlich der des
Herrn Oberleutnant Ritter von Helmer sehr stark
vom Hagel mitgenommen wurde. Auch die Wein-
gärten bei Schmidsberg hatten nur wenig nach-
weisbaren Schaden gelitten. Bei den 6 anderen
hagelführenden Gewittern, d. i. am 4., 16., 29.
Mai, 4. Juni, 28. Juli und 18. August kann
vielleicht gesagt werden, daß in Folge des Schießens
der Hagel in so geringer Menge fiel und daher
keinen Schaden verursachte; ich glaube kaum, daß
bei diesen 6 Gewittern die Behauptung aufgestellt




[Spaltenumbruch]

zog ihn halb mit Gewalt vom Stuhle empor, und
dieser war nach der furchtbaren Erregung der ver-
flossenen Stunden in einer solchen Abspannung,
daß er sich einem sich tatkräftig äußernden Willen
nicht mehr zu widersetzen vermochte. Gleich einem
Automaten ließ er sich von dem Meßner fortführen
und in der Sakristei mit den geistlichen Gewändern
bekleiden. Ohne recht zu wissen, was er tat, betrat
er die Kirche. Die Macht der Gewohnheit ließ ihn
alle gottesdienstlichen Funktionen ohne Anstoß ver-
richten. Erst später wollten sich einige der Anwe-
senden erinnern, daß ihnen an dem Pfarrer eine
geisterhafte Blässe und eine eigentümliche Verstört-
heit aufgefallen sei.

Der Gottesdienst war zu Ende und Hellborn
verfügte sich in den Beichtstuhl, um auch noch der
letzten Pflicht zu genügen, die sein Amt ihm für
heute abend auferlegte. Es waren keine schweren
Sünden gewesen, welche die armen alten Frauen
zu bekennen gehabt, müden Schrittes und leichten
Herzens entfernten sie sich nach empfangener Abso-
lution; die Kirche war nun ganz leer, immer trüber
brannte die Lampe, deren Oel auf die Neige ging.

Hellborn war im Begriffe, den Beichtstuhl zu
verlassen. Da erklang der steinerne Fußboden unter
den Schritten eines hastig hereinstürzenden Mannes.

(Fortsetzung folgt.)


[Spaltenumbruch]

werden kann, daß nur in Folge des Wetterschießens
ein stärkerer Hagelfall im Schießroyon verhindert
wurde. Eine Ausnahme davon können höchstens
die Gewitter am 4. Juni und das am 18. August
machen, an welchen Gewittertagen es außerhalb
des geschützten Rayon stark gehagelt hat; bei diesen
beiden Gewittern kann das Wetterschießen gewirkt
haben. 17 Gewitter waren überhaupt nicht hagel-
führend und es ist schwer anzunehmen, daß sie in-
folge des Wetterschießens nicht hagelführend waren.
Als kleiner Beweis, daß bei diesen 17 Gewittern
es auch ohne Schießen nicht gehagelt hätte, ist das
Gewitter vom 12. Juli 1904 anzusehen, bei
welchem bei sehr drohender Hagelgefahr, wegen
Mangel an Pulver beinahe gar nicht geschossen
wurde und auch kein Hagel fiel. Die restlichen 12
Gewitter gingen ohne Entladung über den Schieß-
rayon hinweg. Daß sich diese 12 Gewitter nicht
über den Schießrayon entladen haben, ist wohl
nicht dem Wetterschießen, sondern nur der für den
Schießrayon damaligen günstigen Windrichtung zu-
zuschreiben.

Verhältnißmäßig wurde in diesem Jahre sehr
viel geschossen; es wurden im ganzen abgegeben:
im Jahre 1900: 18.000 Schuß, 1901: 23.000,
1902: 24.000, 1903: 12.000 und im Jahre
1904: 29.480 Schuß. Die größte Schußzahl wurde
im heurigen gewitterreichen Jahre gegeben.

Die Zahl der abgegebenen Schüsse beträgt
per Station im Durchschnitte: im Jahre 1900:
450 Schuß, 1901: 575, 1902: 600, 1903: 300
und im Jahre 1904: 750 Schuß.

Verbraucht wurden hiebei: im Jahre 1900:
3400 Klg., 1901: 4100 Klg., 1902: 4300 Klg.,
1903: 2100 Klg. und im Jahre 1904: 5400 Klg.
Sprengpulver.

Unglücksfälle kamen im Laufe der dies-
jährigen Wetterschießkampagne, sowie bisher über-
haupt in Windisch-Feistritz nicht vor.

Es entfielen die meisten Gewitter auf die
Zeit von 12 bis 6 Uhr Nachmittag, nämlich 92
von 167, die wenigsten Gewitter wurden in der
Zeit von 12 bis 6 Uhr nachts beobachtet, nämlich
12 von 167.

Die drei hagelführenden Gewitter im Jahre
1903, u. zw. am 16. Mai, 21. Juni und 13.
August haben sich nicht in dem durch die Schieß-
stationen geschützten Raume, sondern außerhalb des
Rayons unter Hagelbegleitung entladen.

Von den 8 hagelführenden Gewittern im
Jahre 1904 haben sich 2 Gewitter u. zw. am
23. Mai und 3. Juli mit starkem Hagelschlag, die
übrigen 6 Gewitter mit geringem Hagelfall im
Schießrayon selbst enladen.

Nach der Gewitterzugrichtung entfallen die
meisten Gewitter auf die Zugrichtung von SW.
nach NO. (36 von 167), dann auf NW. nach O.
und NW. nach SO. (31 und 30 von 167), die
wenigsten auf die Richtung SO.--NW. Im allge-
meinen ist die Hauptrichtung von W. nach O.

Die Schießapparate haben in dem heurigen
fünften Gebrauchsjahre sehr gelitten, infolge von
Verrostungen rissen 17 Stück Schalltrichter, fünf
Stück mußten, da sie vollkommen unbrauchbar
wurden, durch neue ersetzt werden, die anderen
Schalltrichter ließ ich, um dem Lande so viel als
möglich Auslagen zu ersparen, notdürftig in
Windisch-Feistritz selbst ausflicken.

Sollte im künftigen Jahre in Windisch-
Feistritz die Wetterschießstation ihre Tätigkeit wieder
mit allen 40 Stationen fortsetzen, so werden im
Laufe des nächsten Sommers voraussichtlich auch
die meisten anderen Schalltrichter unbrauchbar werden.

Ich halte das Material, aus dem die Schall-
trichter erzeugt wurden, im Verhältnisse zur starken
Pulverladung von 180 Gr. zu schwach. Eine Ver-
änderung der Wolken durch die mechanische Wirkung
der Wirbelringe konnte ich im heurigen Jahre
niemals konstatieren.

Durch meine zweijährigen Beobachtungen,
namentlich aber durch die heurigen Mißerfolge bin
ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß durch das
Wetterschießen die Hagelbildung nicht gestört
wird, die Hagelbildung geschieht in viel höheren
Regionen, als diejenigen sind, welche die Wirbel-
ringe erreichen; denn die besten Wirbelringe erreichen
selten die Höhe von 300 Meter, die Mehrzahl der
Wirbelringe erstirbt bei 150 bis 200 Meter Höhe.

Der Knall kann die Hagelbildung nicht
verhindern, da sonst der Donner es gewiß in
weit gründlicherem Maße tun würde.

Ueber die so allgemein verbreitete Ansicht,
daß sich bald nach dem Schießen die Wolken zer-
[Spaltenumbruch] teilen, oder sehr verändern, will ich nur anführen,
daß die meisten Menschen, die dies behaupten, erst
dann den Himmel längere Zeit beobachten, wenn
geschossen wird, sie würden aber die gleichen Er-
scheinungen auch dann wahrnehmen, wenn sie, ohne
daß es geschossen wird, den Himmel beim Anzug
eines Gewitters längere Zeit beobachten würden.

Nach meinem Dafürhalten hat das Wetter-
schießen in Windisch-Feistritz durch die fünf abge-
laufenen Jahre der Landwirtschaft keinen Nutzen
gebracht und wird, wie ich die Sachlage zu beur-
teilen imstande bin, auch in Zukunft keinen Nutzen,
sondern weitere Auslagen verursachen.




Tagesneuigkeiten.
(Eine Fabrik, in der jeder Ange-
stellte blind ist,)

befindet sich in Philadelphia.
Die Fabrik wurde im Jahre 1874 von Mr. H.
L. Hall, der selbst blind ist, begründet. Er ist noch
jetzt der Leiter der Fabrik, und er ist selbst von
dem glühenden Wunsche beseelt, jedem Blinden in
Amerika Arbeit zu verschaffen. Seine Fabrik schil-
derte er selbst: "Im ganzen beschäftigen wir 125
Mann; wenn das große Publikum uns mehr unter-
stützen würde, könnten wir die doppelte Anzahl
beschäftigen. Es sind über 100 Blinde vorgemerkt,
die auf Anstellung warten. Wir machen hauptsächlich
Besen. Sie werden aus Besenkorn gearbeitet, von
dem wir in den letzten beiden Jahren 1,927.849
Pfund verbrauchten. Das ist natürlich die denkbar
feinste Qualität, da Blinde keine anderen Besen
verarbeiten können. Wir haben 92.175 Dutzend
Besen verfertigt, wofür wir etwa 800.000 Mark in
bar erhielten, und wir bezahlen den Leuten 2·75
Mark für das Dutzend. Einige der geschicktesten
Arbeiter verdienen wöchentlich 50 Mark, die Unge-
schicktesten bringen es auf 30 Mark wöchentlich.
Auf das Besenbinden bin ich verfallen, weil es
schnell erlernt und alle dazu gehörige Arbeit von
Blinden ausgeführt werden kann. Außerdem steigt
die Nachfrage nach Besen ständig; das ganze Jahr
über gibt es keine stille Zeit."

(Die Singvögel fressenden Italiener.)

Vom Marburger Tierschutzvereine erhalten wir
folgende Zuschrift: Dem italienischen Abgeordneten-
hause wird demnächst ein einheitliches Jagdgesetz
zur Beratung vorgelegt werden. Da in diesem die
dringendsten Wünsche der Tierschützer nicht berück-
sichtigt erscheinen, insbesondere der Schutz der nütz-
lichen insektenfressenden Vögel, das Verbot des
Massenfanges, der Schlingen und Leimruten, des
Gebrauches geblendeter Lockvögel nicht vorgesehen
und das Taubenschießen anerkannt ist, richtete der
Verein für Tierschutz und Tierzucht in Marburg
an das königl. Ackerbauministerium in Rom fol-
gende Eingabe: Hohes königl. Ackerbauministerium!
Als seinerzeit zu uns die Botschaft kam, Italien
habe sich entschlossen, endlich ein zeitgemäßes Jagd-
gesetz zu schaffen, hofften wir, daß mit den alther-
gebrachten, den humanen Anschaungen unserer Ge-
sellschaft hohnsprechenden, rohen, eines edlen Volkes
unwürdigen, grausamen Gebräuchen endgiltig ge-
brochen werde. Wir, die wir alljährlich Tausende
von Kronen zum Schutze unserer Vögel opfern
und mit eiserner Strenge auch die unvernünf-
tige Jugend für den unbedeutendsten Vogel
strafen, den sie sich wildernd aneignet, haben ein
gutes Recht, für den allgemeinen Schutz unserer
befiederten Freunde einzutreten. Durch Schaffung
von Nistgelegenheiten und Schonung der natür-
lichen Brutstätten der Vogelwelt sorgen wir für
deren Vermehrung, u. zw. nicht nur um einen un-
ermüdlichen und wirksamen Mitarbeiter der Land-
wirtschaft zu erhalten, sondern auch um einer Zierde
unserer Landschaft nicht beraubt zu sein, der die
immer beweglichen, jubelnden, bunten Scharen Leben
und Charakter spenden. Die Entgegnung, das arme
Volk finde seine Ernährungsquelle im Vogelfange,
ist nicht stichhältig. Bekanntlich herrschten vor
Jahren auch in unserem Küstenlande ähnliche Ver-
hältnisse. Der Vogelmassenmord (Roccoli) stand
in voller Blüte und ernährte arbeitsscheue Leute,
deren schönste Tugend unglaubliche Roheit war.
Heute ist es dort wesentlich anders. Die Leute
fanden anderweitig Arbeit und schädigen den ohnehin
nicht glänzend gestellten Landmann nicht mehr durch
Vertilgung seiner Helfer. Bei der Beliebtheit des
Vogelfanges im Königreiche Italien sind die Ver-
hältnisse kritischer, doch muß endlich eingesehen
werden, daß beim Weiterbestehen der jetzt herrschen-
den barbarischen Zustände das Ansehen eines Kultur-
volkes empfindlich leiden muß. Es können die

Marburger Zeitung Nr. 153, 20. Dezember 1904.

[Spaltenumbruch]
Wetterſchießen.

Ueber das Wetterſchießen im Landesſchieß-
bezirke Windiſch-Feiſtritz im Jahre 1904
finden wir in der Zeitſchrift „Ungariſcher Weinbau“
(merkwürdig iſt, daß ſich damit keine öſterreichiſchen
Fachblätter befaßten!) einen vom Oberſtleutnant
Herrn Auguſt Konſchegg verfaßten Bericht, dem
wir, ohne zu den Ergebniſſen, zu welchen der
Berichterſtatter kommt, irgendwie Stellung zu
nehmen, folgendes entnehmen:

In dem vom ſteiermärkiſchen Landes-Ausſchuß
errichteten und unterſtützten Wetterſchießrayon zu
Windiſch-Feiſtritz waren im heurigen Jahre 40
Wetterſchießſtationen, gegen 41 im vorhergegangenen
Jahre in Tätigkeit. Die heurige Saiſon begann am
1. Mai, weil Ende April ſchon hagelführende Ge-
witter ſich über den Schießrayon entladen haben.

Von den 37 Gewittern waren 8 hagelführend,
davon 2 mit bedeutendem Schaden im Schießrayon,
bei 17 Gewittern ohne Hagel erfolgte die Entladung
im Rayon ſelbſt, während bei den reſtlichen 12
Gewittern keine Entladung ſtattfand. Im Ganzen
wurden 29.480 Schüſſe abgegeben, was einem
Pulverquantum von 5322·4 Klg. Pulver entſpricht.
Von den hagelführenden Gewittern waren die vom
23. Mai und 3. Juli für das Wetterſchießen von
hervorragender Bedeutung. Dieſe beiden Gewitter
muß ich trotz der Einſprache, die ſchon von ver-
ſchiedenen Seiten dagegen gemacht wird, als einen
entſchiedenen Mißerfolg des Wetterſchießens
bezeichnen.

Bei beiden Gewittern, ſowohl am 23. Mai,
als auch am 3. Juli 1904 wurde fleißig und auch
rechtzeitig geſchoſſen, am 23. Mai waren 37 und
am 3. Juli 33 Schießſtationen in Aktion, die
Anzahl der abgegebenen Schüſſe war, wie aus dem
vorangeführten Verzeichniſſe zu erſehen iſt, über
3200 Schuß. Die beiden Gewitter haben im
Schießrayon in Folge Hagelſchlag namhaften
Schaden verurſacht; ganz verhagelt wurde die Ge-
gend von Buchberg, Scherbl, Ober-Pulsgau, Ga-
bernigg, St. Margarethen und Rittersberg; die
Gegend von Tainach, Tainachberg, Gieskübl,
Schmidsberg, Schentowetz, Köſtendorf und Ober-
Loßnitz waren nur ſtrichweiſe verhagelt. Den
geringſten nachweisbaren Schaden hatten die Wein-
gärten bei Gieskübel und Schmidsberg, der Hagel
fiel ſtrichweiſe, während einzelne Weingärten ſehr
ſtark verhagelt wurden, blieben die angrenzenden
Weingärten beinahe ganz verſchont. So konnte
man bei den Weingärten des Herrn Dr. Vošnjak
keinen ſichtbaren Schaden wahrnehmen, während
die umliegenden Weingärten, namentlich der des
Herrn Oberleutnant Ritter von Helmer ſehr ſtark
vom Hagel mitgenommen wurde. Auch die Wein-
gärten bei Schmidsberg hatten nur wenig nach-
weisbaren Schaden gelitten. Bei den 6 anderen
hagelführenden Gewittern, d. i. am 4., 16., 29.
Mai, 4. Juni, 28. Juli und 18. Auguſt kann
vielleicht geſagt werden, daß in Folge des Schießens
der Hagel in ſo geringer Menge fiel und daher
keinen Schaden verurſachte; ich glaube kaum, daß
bei dieſen 6 Gewittern die Behauptung aufgeſtellt




[Spaltenumbruch]

zog ihn halb mit Gewalt vom Stuhle empor, und
dieſer war nach der furchtbaren Erregung der ver-
floſſenen Stunden in einer ſolchen Abſpannung,
daß er ſich einem ſich tatkräftig äußernden Willen
nicht mehr zu widerſetzen vermochte. Gleich einem
Automaten ließ er ſich von dem Meßner fortführen
und in der Sakriſtei mit den geiſtlichen Gewändern
bekleiden. Ohne recht zu wiſſen, was er tat, betrat
er die Kirche. Die Macht der Gewohnheit ließ ihn
alle gottesdienſtlichen Funktionen ohne Anſtoß ver-
richten. Erſt ſpäter wollten ſich einige der Anwe-
ſenden erinnern, daß ihnen an dem Pfarrer eine
geiſterhafte Bläſſe und eine eigentümliche Verſtört-
heit aufgefallen ſei.

Der Gottesdienſt war zu Ende und Hellborn
verfügte ſich in den Beichtſtuhl, um auch noch der
letzten Pflicht zu genügen, die ſein Amt ihm für
heute abend auferlegte. Es waren keine ſchweren
Sünden geweſen, welche die armen alten Frauen
zu bekennen gehabt, müden Schrittes und leichten
Herzens entfernten ſie ſich nach empfangener Abſo-
lution; die Kirche war nun ganz leer, immer trüber
brannte die Lampe, deren Oel auf die Neige ging.

Hellborn war im Begriffe, den Beichtſtuhl zu
verlaſſen. Da erklang der ſteinerne Fußboden unter
den Schritten eines haſtig hereinſtürzenden Mannes.

(Fortſetzung folgt.)


[Spaltenumbruch]

werden kann, daß nur in Folge des Wetterſchießens
ein ſtärkerer Hagelfall im Schießroyon verhindert
wurde. Eine Ausnahme davon können höchſtens
die Gewitter am 4. Juni und das am 18. Auguſt
machen, an welchen Gewittertagen es außerhalb
des geſchützten Rayon ſtark gehagelt hat; bei dieſen
beiden Gewittern kann das Wetterſchießen gewirkt
haben. 17 Gewitter waren überhaupt nicht hagel-
führend und es iſt ſchwer anzunehmen, daß ſie in-
folge des Wetterſchießens nicht hagelführend waren.
Als kleiner Beweis, daß bei dieſen 17 Gewittern
es auch ohne Schießen nicht gehagelt hätte, iſt das
Gewitter vom 12. Juli 1904 anzuſehen, bei
welchem bei ſehr drohender Hagelgefahr, wegen
Mangel an Pulver beinahe gar nicht geſchoſſen
wurde und auch kein Hagel fiel. Die reſtlichen 12
Gewitter gingen ohne Entladung über den Schieß-
rayon hinweg. Daß ſich dieſe 12 Gewitter nicht
über den Schießrayon entladen haben, iſt wohl
nicht dem Wetterſchießen, ſondern nur der für den
Schießrayon damaligen günſtigen Windrichtung zu-
zuſchreiben.

Verhältnißmäßig wurde in dieſem Jahre ſehr
viel geſchoſſen; es wurden im ganzen abgegeben:
im Jahre 1900: 18.000 Schuß, 1901: 23.000,
1902: 24.000, 1903: 12.000 und im Jahre
1904: 29.480 Schuß. Die größte Schußzahl wurde
im heurigen gewitterreichen Jahre gegeben.

Die Zahl der abgegebenen Schüſſe beträgt
per Station im Durchſchnitte: im Jahre 1900:
450 Schuß, 1901: 575, 1902: 600, 1903: 300
und im Jahre 1904: 750 Schuß.

Verbraucht wurden hiebei: im Jahre 1900:
3400 Klg., 1901: 4100 Klg., 1902: 4300 Klg.,
1903: 2100 Klg. und im Jahre 1904: 5400 Klg.
Sprengpulver.

Unglücksfälle kamen im Laufe der dies-
jährigen Wetterſchießkampagne, ſowie bisher über-
haupt in Windiſch-Feiſtritz nicht vor.

Es entfielen die meiſten Gewitter auf die
Zeit von 12 bis 6 Uhr Nachmittag, nämlich 92
von 167, die wenigſten Gewitter wurden in der
Zeit von 12 bis 6 Uhr nachts beobachtet, nämlich
12 von 167.

Die drei hagelführenden Gewitter im Jahre
1903, u. zw. am 16. Mai, 21. Juni und 13.
Auguſt haben ſich nicht in dem durch die Schieß-
ſtationen geſchützten Raume, ſondern außerhalb des
Rayons unter Hagelbegleitung entladen.

Von den 8 hagelführenden Gewittern im
Jahre 1904 haben ſich 2 Gewitter u. zw. am
23. Mai und 3. Juli mit ſtarkem Hagelſchlag, die
übrigen 6 Gewitter mit geringem Hagelfall im
Schießrayon ſelbſt enladen.

Nach der Gewitterzugrichtung entfallen die
meiſten Gewitter auf die Zugrichtung von SW.
nach NO. (36 von 167), dann auf NW. nach O.
und NW. nach SO. (31 und 30 von 167), die
wenigſten auf die Richtung SO.—NW. Im allge-
meinen iſt die Hauptrichtung von W. nach O.

Die Schießapparate haben in dem heurigen
fünften Gebrauchsjahre ſehr gelitten, infolge von
Verroſtungen riſſen 17 Stück Schalltrichter, fünf
Stück mußten, da ſie vollkommen unbrauchbar
wurden, durch neue erſetzt werden, die anderen
Schalltrichter ließ ich, um dem Lande ſo viel als
möglich Auslagen zu erſparen, notdürftig in
Windiſch-Feiſtritz ſelbſt ausflicken.

Sollte im künftigen Jahre in Windiſch-
Feiſtritz die Wetterſchießſtation ihre Tätigkeit wieder
mit allen 40 Stationen fortſetzen, ſo werden im
Laufe des nächſten Sommers vorausſichtlich auch
die meiſten anderen Schalltrichter unbrauchbar werden.

Ich halte das Material, aus dem die Schall-
trichter erzeugt wurden, im Verhältniſſe zur ſtarken
Pulverladung von 180 Gr. zu ſchwach. Eine Ver-
änderung der Wolken durch die mechaniſche Wirkung
der Wirbelringe konnte ich im heurigen Jahre
niemals konſtatieren.

Durch meine zweijährigen Beobachtungen,
namentlich aber durch die heurigen Mißerfolge bin
ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß durch das
Wetterſchießen die Hagelbildung nicht geſtört
wird, die Hagelbildung geſchieht in viel höheren
Regionen, als diejenigen ſind, welche die Wirbel-
ringe erreichen; denn die beſten Wirbelringe erreichen
ſelten die Höhe von 300 Meter, die Mehrzahl der
Wirbelringe erſtirbt bei 150 bis 200 Meter Höhe.

Der Knall kann die Hagelbildung nicht
verhindern, da ſonſt der Donner es gewiß in
weit gründlicherem Maße tun würde.

Ueber die ſo allgemein verbreitete Anſicht,
daß ſich bald nach dem Schießen die Wolken zer-
[Spaltenumbruch] teilen, oder ſehr verändern, will ich nur anführen,
daß die meiſten Menſchen, die dies behaupten, erſt
dann den Himmel längere Zeit beobachten, wenn
geſchoſſen wird, ſie würden aber die gleichen Er-
ſcheinungen auch dann wahrnehmen, wenn ſie, ohne
daß es geſchoſſen wird, den Himmel beim Anzug
eines Gewitters längere Zeit beobachten würden.

Nach meinem Dafürhalten hat das Wetter-
ſchießen in Windiſch-Feiſtritz durch die fünf abge-
laufenen Jahre der Landwirtſchaft keinen Nutzen
gebracht und wird, wie ich die Sachlage zu beur-
teilen imſtande bin, auch in Zukunft keinen Nutzen,
ſondern weitere Auslagen verurſachen.




Tagesneuigkeiten.
(Eine Fabrik, in der jeder Ange-
ſtellte blind iſt,)

befindet ſich in Philadelphia.
Die Fabrik wurde im Jahre 1874 von Mr. H.
L. Hall, der ſelbſt blind iſt, begründet. Er iſt noch
jetzt der Leiter der Fabrik, und er iſt ſelbſt von
dem glühenden Wunſche beſeelt, jedem Blinden in
Amerika Arbeit zu verſchaffen. Seine Fabrik ſchil-
derte er ſelbſt: „Im ganzen beſchäftigen wir 125
Mann; wenn das große Publikum uns mehr unter-
ſtützen würde, könnten wir die doppelte Anzahl
beſchäftigen. Es ſind über 100 Blinde vorgemerkt,
die auf Anſtellung warten. Wir machen hauptſächlich
Beſen. Sie werden aus Beſenkorn gearbeitet, von
dem wir in den letzten beiden Jahren 1,927.849
Pfund verbrauchten. Das iſt natürlich die denkbar
feinſte Qualität, da Blinde keine anderen Beſen
verarbeiten können. Wir haben 92.175 Dutzend
Beſen verfertigt, wofür wir etwa 800.000 Mark in
bar erhielten, und wir bezahlen den Leuten 2·75
Mark für das Dutzend. Einige der geſchickteſten
Arbeiter verdienen wöchentlich 50 Mark, die Unge-
ſchickteſten bringen es auf 30 Mark wöchentlich.
Auf das Beſenbinden bin ich verfallen, weil es
ſchnell erlernt und alle dazu gehörige Arbeit von
Blinden ausgeführt werden kann. Außerdem ſteigt
die Nachfrage nach Beſen ſtändig; das ganze Jahr
über gibt es keine ſtille Zeit.“

(Die Singvögel freſſenden Italiener.)

Vom Marburger Tierſchutzvereine erhalten wir
folgende Zuſchrift: Dem italieniſchen Abgeordneten-
hauſe wird demnächſt ein einheitliches Jagdgeſetz
zur Beratung vorgelegt werden. Da in dieſem die
dringendſten Wünſche der Tierſchützer nicht berück-
ſichtigt erſcheinen, insbeſondere der Schutz der nütz-
lichen inſektenfreſſenden Vögel, das Verbot des
Maſſenfanges, der Schlingen und Leimruten, des
Gebrauches geblendeter Lockvögel nicht vorgeſehen
und das Taubenſchießen anerkannt iſt, richtete der
Verein für Tierſchutz und Tierzucht in Marburg
an das königl. Ackerbauminiſterium in Rom fol-
gende Eingabe: Hohes königl. Ackerbauminiſterium!
Als ſeinerzeit zu uns die Botſchaft kam, Italien
habe ſich entſchloſſen, endlich ein zeitgemäßes Jagd-
geſetz zu ſchaffen, hofften wir, daß mit den alther-
gebrachten, den humanen Anſchaungen unſerer Ge-
ſellſchaft hohnſprechenden, rohen, eines edlen Volkes
unwürdigen, grauſamen Gebräuchen endgiltig ge-
brochen werde. Wir, die wir alljährlich Tauſende
von Kronen zum Schutze unſerer Vögel opfern
und mit eiſerner Strenge auch die unvernünf-
tige Jugend für den unbedeutendſten Vogel
ſtrafen, den ſie ſich wildernd aneignet, haben ein
gutes Recht, für den allgemeinen Schutz unſerer
befiederten Freunde einzutreten. Durch Schaffung
von Niſtgelegenheiten und Schonung der natür-
lichen Brutſtätten der Vogelwelt ſorgen wir für
deren Vermehrung, u. zw. nicht nur um einen un-
ermüdlichen und wirkſamen Mitarbeiter der Land-
wirtſchaft zu erhalten, ſondern auch um einer Zierde
unſerer Landſchaft nicht beraubt zu ſein, der die
immer beweglichen, jubelnden, bunten Scharen Leben
und Charakter ſpenden. Die Entgegnung, das arme
Volk finde ſeine Ernährungsquelle im Vogelfange,
iſt nicht ſtichhältig. Bekanntlich herrſchten vor
Jahren auch in unſerem Küſtenlande ähnliche Ver-
hältniſſe. Der Vogelmaſſenmord (Roccoli) ſtand
in voller Blüte und ernährte arbeitsſcheue Leute,
deren ſchönſte Tugend unglaubliche Roheit war.
Heute iſt es dort weſentlich anders. Die Leute
fanden anderweitig Arbeit und ſchädigen den ohnehin
nicht glänzend geſtellten Landmann nicht mehr durch
Vertilgung ſeiner Helfer. Bei der Beliebtheit des
Vogelfanges im Königreiche Italien ſind die Ver-
hältniſſe kritiſcher, doch muß endlich eingeſehen
werden, daß beim Weiterbeſtehen der jetzt herrſchen-
den barbariſchen Zuſtände das Anſehen eines Kultur-
volkes empfindlich leiden muß. Es können die

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[2/0002] Marburger Zeitung Nr. 153, 20. Dezember 1904. Wetterſchießen. Ueber das Wetterſchießen im Landesſchieß- bezirke Windiſch-Feiſtritz im Jahre 1904 finden wir in der Zeitſchrift „Ungariſcher Weinbau“ (merkwürdig iſt, daß ſich damit keine öſterreichiſchen Fachblätter befaßten!) einen vom Oberſtleutnant Herrn Auguſt Konſchegg verfaßten Bericht, dem wir, ohne zu den Ergebniſſen, zu welchen der Berichterſtatter kommt, irgendwie Stellung zu nehmen, folgendes entnehmen: In dem vom ſteiermärkiſchen Landes-Ausſchuß errichteten und unterſtützten Wetterſchießrayon zu Windiſch-Feiſtritz waren im heurigen Jahre 40 Wetterſchießſtationen, gegen 41 im vorhergegangenen Jahre in Tätigkeit. Die heurige Saiſon begann am 1. Mai, weil Ende April ſchon hagelführende Ge- witter ſich über den Schießrayon entladen haben. Von den 37 Gewittern waren 8 hagelführend, davon 2 mit bedeutendem Schaden im Schießrayon, bei 17 Gewittern ohne Hagel erfolgte die Entladung im Rayon ſelbſt, während bei den reſtlichen 12 Gewittern keine Entladung ſtattfand. Im Ganzen wurden 29.480 Schüſſe abgegeben, was einem Pulverquantum von 5322·4 Klg. Pulver entſpricht. Von den hagelführenden Gewittern waren die vom 23. Mai und 3. Juli für das Wetterſchießen von hervorragender Bedeutung. Dieſe beiden Gewitter muß ich trotz der Einſprache, die ſchon von ver- ſchiedenen Seiten dagegen gemacht wird, als einen entſchiedenen Mißerfolg des Wetterſchießens bezeichnen. Bei beiden Gewittern, ſowohl am 23. Mai, als auch am 3. Juli 1904 wurde fleißig und auch rechtzeitig geſchoſſen, am 23. Mai waren 37 und am 3. Juli 33 Schießſtationen in Aktion, die Anzahl der abgegebenen Schüſſe war, wie aus dem vorangeführten Verzeichniſſe zu erſehen iſt, über 3200 Schuß. Die beiden Gewitter haben im Schießrayon in Folge Hagelſchlag namhaften Schaden verurſacht; ganz verhagelt wurde die Ge- gend von Buchberg, Scherbl, Ober-Pulsgau, Ga- bernigg, St. Margarethen und Rittersberg; die Gegend von Tainach, Tainachberg, Gieskübl, Schmidsberg, Schentowetz, Köſtendorf und Ober- Loßnitz waren nur ſtrichweiſe verhagelt. Den geringſten nachweisbaren Schaden hatten die Wein- gärten bei Gieskübel und Schmidsberg, der Hagel fiel ſtrichweiſe, während einzelne Weingärten ſehr ſtark verhagelt wurden, blieben die angrenzenden Weingärten beinahe ganz verſchont. So konnte man bei den Weingärten des Herrn Dr. Vošnjak keinen ſichtbaren Schaden wahrnehmen, während die umliegenden Weingärten, namentlich der des Herrn Oberleutnant Ritter von Helmer ſehr ſtark vom Hagel mitgenommen wurde. Auch die Wein- gärten bei Schmidsberg hatten nur wenig nach- weisbaren Schaden gelitten. Bei den 6 anderen hagelführenden Gewittern, d. i. am 4., 16., 29. Mai, 4. Juni, 28. Juli und 18. Auguſt kann vielleicht geſagt werden, daß in Folge des Schießens der Hagel in ſo geringer Menge fiel und daher keinen Schaden verurſachte; ich glaube kaum, daß bei dieſen 6 Gewittern die Behauptung aufgeſtellt zog ihn halb mit Gewalt vom Stuhle empor, und dieſer war nach der furchtbaren Erregung der ver- floſſenen Stunden in einer ſolchen Abſpannung, daß er ſich einem ſich tatkräftig äußernden Willen nicht mehr zu widerſetzen vermochte. Gleich einem Automaten ließ er ſich von dem Meßner fortführen und in der Sakriſtei mit den geiſtlichen Gewändern bekleiden. Ohne recht zu wiſſen, was er tat, betrat er die Kirche. Die Macht der Gewohnheit ließ ihn alle gottesdienſtlichen Funktionen ohne Anſtoß ver- richten. Erſt ſpäter wollten ſich einige der Anwe- ſenden erinnern, daß ihnen an dem Pfarrer eine geiſterhafte Bläſſe und eine eigentümliche Verſtört- heit aufgefallen ſei. Der Gottesdienſt war zu Ende und Hellborn verfügte ſich in den Beichtſtuhl, um auch noch der letzten Pflicht zu genügen, die ſein Amt ihm für heute abend auferlegte. Es waren keine ſchweren Sünden geweſen, welche die armen alten Frauen zu bekennen gehabt, müden Schrittes und leichten Herzens entfernten ſie ſich nach empfangener Abſo- lution; die Kirche war nun ganz leer, immer trüber brannte die Lampe, deren Oel auf die Neige ging. Hellborn war im Begriffe, den Beichtſtuhl zu verlaſſen. Da erklang der ſteinerne Fußboden unter den Schritten eines haſtig hereinſtürzenden Mannes. (Fortſetzung folgt.) werden kann, daß nur in Folge des Wetterſchießens ein ſtärkerer Hagelfall im Schießroyon verhindert wurde. Eine Ausnahme davon können höchſtens die Gewitter am 4. Juni und das am 18. Auguſt machen, an welchen Gewittertagen es außerhalb des geſchützten Rayon ſtark gehagelt hat; bei dieſen beiden Gewittern kann das Wetterſchießen gewirkt haben. 17 Gewitter waren überhaupt nicht hagel- führend und es iſt ſchwer anzunehmen, daß ſie in- folge des Wetterſchießens nicht hagelführend waren. Als kleiner Beweis, daß bei dieſen 17 Gewittern es auch ohne Schießen nicht gehagelt hätte, iſt das Gewitter vom 12. Juli 1904 anzuſehen, bei welchem bei ſehr drohender Hagelgefahr, wegen Mangel an Pulver beinahe gar nicht geſchoſſen wurde und auch kein Hagel fiel. Die reſtlichen 12 Gewitter gingen ohne Entladung über den Schieß- rayon hinweg. Daß ſich dieſe 12 Gewitter nicht über den Schießrayon entladen haben, iſt wohl nicht dem Wetterſchießen, ſondern nur der für den Schießrayon damaligen günſtigen Windrichtung zu- zuſchreiben. Verhältnißmäßig wurde in dieſem Jahre ſehr viel geſchoſſen; es wurden im ganzen abgegeben: im Jahre 1900: 18.000 Schuß, 1901: 23.000, 1902: 24.000, 1903: 12.000 und im Jahre 1904: 29.480 Schuß. Die größte Schußzahl wurde im heurigen gewitterreichen Jahre gegeben. Die Zahl der abgegebenen Schüſſe beträgt per Station im Durchſchnitte: im Jahre 1900: 450 Schuß, 1901: 575, 1902: 600, 1903: 300 und im Jahre 1904: 750 Schuß. Verbraucht wurden hiebei: im Jahre 1900: 3400 Klg., 1901: 4100 Klg., 1902: 4300 Klg., 1903: 2100 Klg. und im Jahre 1904: 5400 Klg. Sprengpulver. Unglücksfälle kamen im Laufe der dies- jährigen Wetterſchießkampagne, ſowie bisher über- haupt in Windiſch-Feiſtritz nicht vor. Es entfielen die meiſten Gewitter auf die Zeit von 12 bis 6 Uhr Nachmittag, nämlich 92 von 167, die wenigſten Gewitter wurden in der Zeit von 12 bis 6 Uhr nachts beobachtet, nämlich 12 von 167. Die drei hagelführenden Gewitter im Jahre 1903, u. zw. am 16. Mai, 21. Juni und 13. Auguſt haben ſich nicht in dem durch die Schieß- ſtationen geſchützten Raume, ſondern außerhalb des Rayons unter Hagelbegleitung entladen. Von den 8 hagelführenden Gewittern im Jahre 1904 haben ſich 2 Gewitter u. zw. am 23. Mai und 3. Juli mit ſtarkem Hagelſchlag, die übrigen 6 Gewitter mit geringem Hagelfall im Schießrayon ſelbſt enladen. Nach der Gewitterzugrichtung entfallen die meiſten Gewitter auf die Zugrichtung von SW. nach NO. (36 von 167), dann auf NW. nach O. und NW. nach SO. (31 und 30 von 167), die wenigſten auf die Richtung SO.—NW. Im allge- meinen iſt die Hauptrichtung von W. nach O. Die Schießapparate haben in dem heurigen fünften Gebrauchsjahre ſehr gelitten, infolge von Verroſtungen riſſen 17 Stück Schalltrichter, fünf Stück mußten, da ſie vollkommen unbrauchbar wurden, durch neue erſetzt werden, die anderen Schalltrichter ließ ich, um dem Lande ſo viel als möglich Auslagen zu erſparen, notdürftig in Windiſch-Feiſtritz ſelbſt ausflicken. Sollte im künftigen Jahre in Windiſch- Feiſtritz die Wetterſchießſtation ihre Tätigkeit wieder mit allen 40 Stationen fortſetzen, ſo werden im Laufe des nächſten Sommers vorausſichtlich auch die meiſten anderen Schalltrichter unbrauchbar werden. Ich halte das Material, aus dem die Schall- trichter erzeugt wurden, im Verhältniſſe zur ſtarken Pulverladung von 180 Gr. zu ſchwach. Eine Ver- änderung der Wolken durch die mechaniſche Wirkung der Wirbelringe konnte ich im heurigen Jahre niemals konſtatieren. Durch meine zweijährigen Beobachtungen, namentlich aber durch die heurigen Mißerfolge bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, daß durch das Wetterſchießen die Hagelbildung nicht geſtört wird, die Hagelbildung geſchieht in viel höheren Regionen, als diejenigen ſind, welche die Wirbel- ringe erreichen; denn die beſten Wirbelringe erreichen ſelten die Höhe von 300 Meter, die Mehrzahl der Wirbelringe erſtirbt bei 150 bis 200 Meter Höhe. Der Knall kann die Hagelbildung nicht verhindern, da ſonſt der Donner es gewiß in weit gründlicherem Maße tun würde. Ueber die ſo allgemein verbreitete Anſicht, daß ſich bald nach dem Schießen die Wolken zer- teilen, oder ſehr verändern, will ich nur anführen, daß die meiſten Menſchen, die dies behaupten, erſt dann den Himmel längere Zeit beobachten, wenn geſchoſſen wird, ſie würden aber die gleichen Er- ſcheinungen auch dann wahrnehmen, wenn ſie, ohne daß es geſchoſſen wird, den Himmel beim Anzug eines Gewitters längere Zeit beobachten würden. Nach meinem Dafürhalten hat das Wetter- ſchießen in Windiſch-Feiſtritz durch die fünf abge- laufenen Jahre der Landwirtſchaft keinen Nutzen gebracht und wird, wie ich die Sachlage zu beur- teilen imſtande bin, auch in Zukunft keinen Nutzen, ſondern weitere Auslagen verurſachen. Tagesneuigkeiten. (Eine Fabrik, in der jeder Ange- ſtellte blind iſt,) befindet ſich in Philadelphia. Die Fabrik wurde im Jahre 1874 von Mr. H. L. Hall, der ſelbſt blind iſt, begründet. Er iſt noch jetzt der Leiter der Fabrik, und er iſt ſelbſt von dem glühenden Wunſche beſeelt, jedem Blinden in Amerika Arbeit zu verſchaffen. Seine Fabrik ſchil- derte er ſelbſt: „Im ganzen beſchäftigen wir 125 Mann; wenn das große Publikum uns mehr unter- ſtützen würde, könnten wir die doppelte Anzahl beſchäftigen. Es ſind über 100 Blinde vorgemerkt, die auf Anſtellung warten. Wir machen hauptſächlich Beſen. Sie werden aus Beſenkorn gearbeitet, von dem wir in den letzten beiden Jahren 1,927.849 Pfund verbrauchten. Das iſt natürlich die denkbar feinſte Qualität, da Blinde keine anderen Beſen verarbeiten können. Wir haben 92.175 Dutzend Beſen verfertigt, wofür wir etwa 800.000 Mark in bar erhielten, und wir bezahlen den Leuten 2·75 Mark für das Dutzend. Einige der geſchickteſten Arbeiter verdienen wöchentlich 50 Mark, die Unge- ſchickteſten bringen es auf 30 Mark wöchentlich. Auf das Beſenbinden bin ich verfallen, weil es ſchnell erlernt und alle dazu gehörige Arbeit von Blinden ausgeführt werden kann. Außerdem ſteigt die Nachfrage nach Beſen ſtändig; das ganze Jahr über gibt es keine ſtille Zeit.“ (Die Singvögel freſſenden Italiener.) Vom Marburger Tierſchutzvereine erhalten wir folgende Zuſchrift: Dem italieniſchen Abgeordneten- hauſe wird demnächſt ein einheitliches Jagdgeſetz zur Beratung vorgelegt werden. Da in dieſem die dringendſten Wünſche der Tierſchützer nicht berück- ſichtigt erſcheinen, insbeſondere der Schutz der nütz- lichen inſektenfreſſenden Vögel, das Verbot des Maſſenfanges, der Schlingen und Leimruten, des Gebrauches geblendeter Lockvögel nicht vorgeſehen und das Taubenſchießen anerkannt iſt, richtete der Verein für Tierſchutz und Tierzucht in Marburg an das königl. Ackerbauminiſterium in Rom fol- gende Eingabe: Hohes königl. Ackerbauminiſterium! Als ſeinerzeit zu uns die Botſchaft kam, Italien habe ſich entſchloſſen, endlich ein zeitgemäßes Jagd- geſetz zu ſchaffen, hofften wir, daß mit den alther- gebrachten, den humanen Anſchaungen unſerer Ge- ſellſchaft hohnſprechenden, rohen, eines edlen Volkes unwürdigen, grauſamen Gebräuchen endgiltig ge- brochen werde. Wir, die wir alljährlich Tauſende von Kronen zum Schutze unſerer Vögel opfern und mit eiſerner Strenge auch die unvernünf- tige Jugend für den unbedeutendſten Vogel ſtrafen, den ſie ſich wildernd aneignet, haben ein gutes Recht, für den allgemeinen Schutz unſerer befiederten Freunde einzutreten. Durch Schaffung von Niſtgelegenheiten und Schonung der natür- lichen Brutſtätten der Vogelwelt ſorgen wir für deren Vermehrung, u. zw. nicht nur um einen un- ermüdlichen und wirkſamen Mitarbeiter der Land- wirtſchaft zu erhalten, ſondern auch um einer Zierde unſerer Landſchaft nicht beraubt zu ſein, der die immer beweglichen, jubelnden, bunten Scharen Leben und Charakter ſpenden. Die Entgegnung, das arme Volk finde ſeine Ernährungsquelle im Vogelfange, iſt nicht ſtichhältig. Bekanntlich herrſchten vor Jahren auch in unſerem Küſtenlande ähnliche Ver- hältniſſe. Der Vogelmaſſenmord (Roccoli) ſtand in voller Blüte und ernährte arbeitsſcheue Leute, deren ſchönſte Tugend unglaubliche Roheit war. Heute iſt es dort weſentlich anders. Die Leute fanden anderweitig Arbeit und ſchädigen den ohnehin nicht glänzend geſtellten Landmann nicht mehr durch Vertilgung ſeiner Helfer. Bei der Beliebtheit des Vogelfanges im Königreiche Italien ſind die Ver- hältniſſe kritiſcher, doch muß endlich eingeſehen werden, daß beim Weiterbeſtehen der jetzt herrſchen- den barbariſchen Zuſtände das Anſehen eines Kultur- volkes empfindlich leiden muß. Es können die

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 153, Marburg, 20.12.1904, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger153_1904/2>, abgerufen am 19.04.2024.