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Marburger Zeitung. Nr. 220, Marburg, 26.09.1916.

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Nr. 220, 26. September 1916 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] Spannung. Prächtige Ausnahmen von tadelloser
Photographie sowie das erstklassige Spiel der
darstellenden Kräfte sind bemerkenswerte Vorzüge
dieses Films. Nur ist in diesem Film kein Geheim-
detektiv, sondern ein Rechtsanwalt mit der
Eruierung eines Spitzbuben betraut, der aber
Kombinationsgabe, Kaltblütigkeit und Scharssinn
besitzt, die einem Sherlock Holmes alle Ehre machen
würden. -- Als Ergänzung: ,Rita macht alles',
Schwank in 3 Akten, und der aktuelle Kriegsbericht
der Meßter-Sascha-Woche beschließen das dreitägige
Programm.

Erhöhung der Post- und Telegraphen-
gebühren.

Mit 1. Oktober tritt eine weitgehende
Erhöhung der Post- und Telegraphengebühren ein,
deren Erträgnis auf rund 90 Millionen berechnet
wird und mit zur Bezahlung der Zinsen der Kriegs-
anleihe dienen soll. Die wichtigsten Erhöhungen sind:
Die Postkarte, welche bisher 5 H. kostet, kostet
nunmehr bei Verwendung der von der Postver-
waltung selbst herausgegebenen "Korrespondenzkarte"
(hoffentlich wird bei dieser Gelegenheit dieses
Fremdwort abgeschafft) mit eingedrucktem Postwert-
zeichen 8 H., sonst (also insbesondere die Ansichts-
karten) 10 H. Briefe bis zu 20 Gramm kosten
15 H. (bisher 10) weiter steigt die Gebühr von
20 zu 20 Gramm um je 5 H. wodurch sie drei-,
vierfach usw. höher wird. Während bisher Briefe
über 20 und bis 250 Gramm einheitlich 20 H.
gekostet haben, kostet nunmehr ein Brief im Gewichte
von: 20 bis 40 Gramm 20 H., 40 bis 60 Gramm
25 H., 60 bis 80 Gramm 30 H., 80 bis 100 Gramm
35 H., 100 bis 120 Gramm 40 H., 120 bis 140
Gramm 45 H., 140 bis 160 Gramm 50 H., 160
bis 180 Gramm 55 H., 180 bis 200 Gramm 60 H.
(Höchstgewicht unbeschränkt.) Drucksachen kosten
fortan 3 H. für je 50 Gramm (Höchstgewicht
2 Kilogramm). Wer jedoch die "eilige Besörderung"
(zugleich mit der Briespost) wünscht muß noch ohne
Unterschied des Gewichtes die neu eingeführte
"Eilmarke" zu 2 H. aufkleben. Warenproben
kosten 5 H. für je 50 Gramm, mindestens aber
10 H. Das zulässige Gewicht wird auf 500 Gramm
erhöht und die Bestimmung aufgehoben, daß Waren-
proben keinen Kauf- und Handelswert haben dürfen.
Man kann also kleinere Mengen von Waren in
Hinkunft als Warenproben versenden. Postpakete.
Gewichtsgebühr in Österreich: Bis 1 Kilo 60 H.,
bis 5 Kilo 80 H., bis 10 Kilo 2 K., bis 15 Kilo
3 K., bis 20 Kilo (Höchstgewicht) 4 K. Postan-
weisungen.
In Österreich, Ungarn, Bosnien-
Herzegowina: Grundgebühr 15 H. für eine Post-
anweisung und Wertgebühr 5 H. für je 50 K.
Nach Deutschland 25 H. für je 50 K. Tele-
grammgebühren.
Wortgebühr 8 H. (bisher
6 H.), Mindestgebühr für jedes Telegramm 1 K.
(bisher 60 H.) Zeitungstelegramme im Inlande für
die ersten 500 Worte 15 K., für jedes weitere an-
gefangene hundert von Worten 3 K. -- Zugleich
werden neue Postwertzeichen ausgegeben; die bisher
im Gebrauch gewesenen können bis 31. Dezem-
ber aufgebraucht
werden; nur müssen sie
durch entsprechende Zusatzmarken auf die neue
Postgebühr ergänzt werden.

Von einem Wilderer erschossen.

Am
23. September wurde der Förster Ignaz Rauser
aus Glinsko, Gemeinde Neukirchen, im Walde
durch einen Bauchschuß tötlich verletzt gefunden.
Er wurde nach Cilli ins allgemeine Krankenhaus
gebracht und konnte nur angeben, daß er in
einen Kampf mit einem Wilderer geraten war, der
Soldatenuniform trug und ihn durch einen
Revolverschuß niederstreckte. Am nächsten Tage
erlag der Förster seiner Verletzung.




Letzte Drahtnachrichten.
Deutscher Kriegsbericht.

Der vierte Tag der neuen Somme-
Schlacht. Ungehenere feindliche Auf-
gebote. Russenstürme zusammen-
gebrochen.



[Spaltenumbruch]
Westlicher Kriegsschauplatz.
Front des Generalfeldmarschalls Kronprinzen
Ruprecht von Bayern.

Die englisch-französische Infanterie ist
gestern am vierten Tage des großen Ringens
der Artillerien zwischen Ancre und Somme
zum einheitlichen Angriff angetreten. Der
mittags eingeleitete Kampf währte mit
gleicher Wucht auch nachts fort.
Zwischen der
Ancre und Eaucourt--l'Abbaye erstickte
der feindliche Sturm in unserem Feuer oder brach
vor unseren Linien zusammen.

Erfolge, die unsere Gegner östlich von
Eaucourt -- L' Abbaye und durch die
Besitznahme der in der Linie Gueudecourt --
Bouchavernes
liegenden Dörfer davonge-
tragen haben, sollen anerkann, vor allem aber
soll unserer heldenmütigen Truppen gedacht
werden, die hier den zusammengefaßten eng-
lisch-französischen Hauptkräften und dem
Masseneinsatz des durch die Kriegsindustrie
der ganzen Welt in vielmonatiger Arbeit
bereitgestellten Materials die Stirne boten.

Bei Bouchavesnes und weiter südlich bis
zum Somma ist der oft wiederholte Anlauf
der Franzosen unter schwersten Opfern
gescheitert.

Oestlicher Kriegsschauplatz.
Front des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold
von Bayern.

Sechsmaliger Ansturm starker feindlicher
Kräfte bei Mauajow schlugen vollkommen
und unter blutigsten Verlusten fehl.

Ein russisches Riesenflugzeug wurde
bei Borguny, westlich von Krewo, nach hartem
Gefechte
von einem unserer Flieger ab-
geschossen.
In derselben Gegend unterlag
auch ein russischer Eindecker im Luftkampfe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl.

Im Ludowa-Abschnitt sind abermals
heftige feindliche Angriffe, weiter südlich Teilvor-
stöße abgewiesen.

Kriegsschauplatz von Siebenbürgen.

Im Abschnitt von Hermannstadt (Nagy
Szeben) stehen unsere Truppen in fort-
schreitendem Angriff.
Rumänische Kräfte
gewannen
beiderseits der Kammlinie Szurduk
-- Vulkan-Paß die Grenzhöhen. Die
Paßbesatzungen
selbst schlugen alle Angriffe
ab. Sie sind heute nachts durch Befehl zurück-
genommen.

Balkan-Kriegsschauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von
Mackensen.

An der Front keine besonderen Ereignisse.
Luftschiffe und Flieger griffen
Bukarest erneut an.

Mazedonische Front.

Am 24. September kleinere, für die bulga-
rischen Truppen günstig verlaufende Gefechte.
Ostlich des Prespa-Sees und beiderseits von
Florina stellenweise lebhafte Brtilleriekämpfe.

Der erste Generalquartiermeister v. Ludendorff.




Ernste griechische Lage.
Fahrt des Verräters Veniselos.

(KB.) [Reuterbüro.]
Veniselos ist heute früh, begleitet von dem
Admiral (!) Hunturiotis und mehreren
höheren Offizieren, von hier abgefahren, wahr-
scheinlich nach Kreta, von wo er sich nach
Saloniki begeben dürfte. Die Lage ist
äußerst ernst.


[Spaltenumbruch]
Der Übertritt des 4. Armeekorps.

(Tel. d. K.B.)

Das Reuterbüro erfährt aus britischen
diplomatischen Kreisen, daß die britischen amtlichen
Stellen von dem Inhalt der Noten, die Griechen-
land
an Deutschland betreffend die Inter-
nierung
der Garnison von Kavalla und
die Gefangennahme (?) griechischer Truppen in der
Nähe von Florina gerichtet hat, in Kenntnis
gesetzt worden sind. Indessen werden diese Dinge
als minderwichtig und als nicht geeignet
angesehen, das gegenwärtige peinliche und nicht
zufriedenstellende Verhältnis
zwischen
Griechenland und den Alliierten zu ver-
bessern.

Hier herrscht der Eindruck, daß diese in letzter
Stunde vom Könige und seinen Ratgebern unter-
nommenen Schritte in Wahrheit mehr zu dem
Zwecke, Zeit zu gewinnen und einen günstigen
Eindruck bei den Vierverbandsmächten hervorzu-
rufen, erfolgt sind, als aus einem anderen Grunde,
doch glaubt man, daß die Schritte des Königs
Konstantin und seiner Umgebung sich in dieser
Beziehung als erfolglos erweisen werden.

Die Türkei im Kampfe.

(KB.)
Das Hauptquartier meldet:

Wie nachträglich bekannt wird, brachten wir
dem Feinde, als er vom Tavalebrunnen
östlich von Suez zum Rückzuge gezwungen
wurde, ziemlich schwere Verluste bei und nahmen
ihm große Beute ab, die er auf dem Rückzuge
zurückgelassen hatte.

(KB.)
Das Hauptquartier meldet:

Kaukasusfront. Ein feindlicher Feuer-
überfall am rechten Flügel wurde von unserer
Artillerie erstickt. Auf dem linken Flügel wurde
ein vom Feinde mit schwachen Kräften unter-
nommener Überfall mit Verlusten für den Feind
abgeschlagen.

Auf der galizischen Front unternahmen
die Russen am 24. September mit weit
überlegenen Kräften
einen Angriff
gegen unsere Truppen,
der an dem
heldenmütigen Widerstande derselben
vollkommen scheiterte. Der Feind erlitt
sehr schwere Verluste. Anfangs gelang es
den Russen, in einige Teile unserer vordersten
schwach befetzten Gräben einzudringen; sie wurden
jedoch mit blutigen Verlusten durch
Bajonettgegenangriffe unserer
tapferen Truppen zurückgeschlagen,

die die ursprüngliche Lage wieder vollständig
herstellten.

Britischer Dampfer versenkt.

(KB.) Lloyds
Agentur meldet, daß der britische Dampfer
,Dresden' versenkt worden ist.

Die eingesperrten englischen Schiffe.
Die Falle in der Ostsee.

(Tel. d. KB.)

Nachrichten aus besonderer Quelle besagen,
daß die Engländer gegenwärtig große An-
strengungen
machen, um ihre zahlreichen, in
den russischen und finnischen Häfen
liegenden Dampfer aus der Ostsee
herauszubekommen,
um dadurch den Schiffs-
raum beträchtlich zu vermehren. Die Hauptschwie-
rigkeit liege jedoch darin, passende Besatzungen
zu finden. Man sei der Ansicht, daß die englische
Regierung einen energischen Versuch machen
wird, für diese Schiffe die Öffnung der Kog-
rundrinne von Schweden zu fordern.

Der endlose mexikanische Bürgerkrieg.

(KB.) ,Petit Parisien'
zufolge wird die Lage in Mexiko in militärischer,
wirtschaftlicher und politischer Hinsicht immer
schlimmer. Der Aufstand gegen die Regierung
Carranzas sei infolge der verzweifelten
wirtschaftlichen
Lage im Inneren im Wachsen.




[irrelevantes Material]

Nr. 220, 26. September 1916 Marburger Zeitung

[Spaltenumbruch] Spannung. Prächtige Auſnahmen von tadelloſer
Photographie ſowie das erſtklaſſige Spiel der
darſtellenden Kräfte ſind bemerkenswerte Vorzüge
dieſes Films. Nur iſt in dieſem Film kein Geheim-
detektiv, ſondern ein Rechtsanwalt mit der
Eruierung eines Spitzbuben betraut, der aber
Kombinationsgabe, Kaltblütigkeit und Scharſſinn
beſitzt, die einem Sherlock Holmes alle Ehre machen
würden. — Als Ergänzung: ‚Rita macht alles‘,
Schwank in 3 Akten, und der aktuelle Kriegsbericht
der Meßter-Saſcha-Woche beſchließen das dreitägige
Programm.

Erhöhung der Poſt- und Telegraphen-
gebühren.

Mit 1. Oktober tritt eine weitgehende
Erhöhung der Poſt- und Telegraphengebühren ein,
deren Erträgnis auf rund 90 Millionen berechnet
wird und mit zur Bezahlung der Zinſen der Kriegs-
anleihe dienen ſoll. Die wichtigſten Erhöhungen ſind:
Die Poſtkarte, welche bisher 5 H. koſtet, koſtet
nunmehr bei Verwendung der von der Poſtver-
waltung ſelbſt herausgegebenen „Korreſpondenzkarte“
(hoffentlich wird bei dieſer Gelegenheit dieſes
Fremdwort abgeſchafft) mit eingedrucktem Poſtwert-
zeichen 8 H., ſonſt (alſo insbeſondere die Anſichts-
karten) 10 H. Briefe bis zu 20 Gramm koſten
15 H. (bisher 10) weiter ſteigt die Gebühr von
20 zu 20 Gramm um je 5 H. wodurch ſie drei-,
vierfach uſw. höher wird. Während bisher Briefe
über 20 und bis 250 Gramm einheitlich 20 H.
gekoſtet haben, koſtet nunmehr ein Brief im Gewichte
von: 20 bis 40 Gramm 20 H., 40 bis 60 Gramm
25 H., 60 bis 80 Gramm 30 H., 80 bis 100 Gramm
35 H., 100 bis 120 Gramm 40 H., 120 bis 140
Gramm 45 H., 140 bis 160 Gramm 50 H., 160
bis 180 Gramm 55 H., 180 bis 200 Gramm 60 H.
(Höchſtgewicht unbeſchränkt.) Druckſachen koſten
fortan 3 H. für je 50 Gramm (Höchſtgewicht
2 Kilogramm). Wer jedoch die „eilige Beſörderung“
(zugleich mit der Brieſpoſt) wünſcht muß noch ohne
Unterſchied des Gewichtes die neu eingeführte
„Eilmarke“ zu 2 H. aufkleben. Warenproben
koſten 5 H. für je 50 Gramm, mindeſtens aber
10 H. Das zuläſſige Gewicht wird auf 500 Gramm
erhöht und die Beſtimmung aufgehoben, daß Waren-
proben keinen Kauf- und Handelswert haben dürfen.
Man kann alſo kleinere Mengen von Waren in
Hinkunft als Warenproben verſenden. Poſtpakete.
Gewichtsgebühr in Öſterreich: Bis 1 Kilo 60 H.,
bis 5 Kilo 80 H., bis 10 Kilo 2 K., bis 15 Kilo
3 K., bis 20 Kilo (Höchſtgewicht) 4 K. Poſtan-
weiſungen.
In Öſterreich, Ungarn, Bosnien-
Herzegowina: Grundgebühr 15 H. für eine Poſt-
anweiſung und Wertgebühr 5 H. für je 50 K.
Nach Deutſchland 25 H. für je 50 K. Tele-
grammgebühren.
Wortgebühr 8 H. (bisher
6 H.), Mindeſtgebühr für jedes Telegramm 1 K.
(bisher 60 H.) Zeitungstelegramme im Inlande für
die erſten 500 Worte 15 K., für jedes weitere an-
gefangene hundert von Worten 3 K. — Zugleich
werden neue Poſtwertzeichen ausgegeben; die bisher
im Gebrauch geweſenen können bis 31. Dezem-
ber aufgebraucht
werden; nur müſſen ſie
durch entſprechende Zuſatzmarken auf die neue
Poſtgebühr ergänzt werden.

Von einem Wilderer erſchoſſen.

Am
23. September wurde der Förſter Ignaz Rauſer
aus Glinsko, Gemeinde Neukirchen, im Walde
durch einen Bauchſchuß tötlich verletzt gefunden.
Er wurde nach Cilli ins allgemeine Krankenhaus
gebracht und konnte nur angeben, daß er in
einen Kampf mit einem Wilderer geraten war, der
Soldatenuniform trug und ihn durch einen
Revolverſchuß niederſtreckte. Am nächſten Tage
erlag der Förſter ſeiner Verletzung.




Letzte Drahtnachrichten.
Deutſcher Kriegsbericht.

Der vierte Tag der neuen Somme-
Schlacht. Ungehenere feindliche Auf-
gebote. Ruſſenſtürme zuſammen-
gebrochen.



[Spaltenumbruch]
Weſtlicher Kriegsſchauplatz.
Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinzen
Ruprecht von Bayern.

Die engliſch-franzöſiſche Infanterie iſt
geſtern am vierten Tage des großen Ringens
der Artillerien zwiſchen Ancre und Somme
zum einheitlichen Angriff angetreten. Der
mittags eingeleitete Kampf währte mit
gleicher Wucht auch nachts fort.
Zwiſchen der
Ancre und Eaucourt—l’Abbaye erſtickte
der feindliche Sturm in unſerem Feuer oder brach
vor unſeren Linien zuſammen.

Erfolge, die unſere Gegner öſtlich von
Eaucourt — L’ Abbaye und durch die
Beſitznahme der in der Linie Gueudecourt —
Bouchavernes
liegenden Dörfer davonge-
tragen haben, ſollen anerkann, vor allem aber
ſoll unſerer heldenmütigen Truppen gedacht
werden, die hier den zuſammengefaßten eng-
liſch-franzöſiſchen Hauptkräften und dem
Maſſeneinſatz des durch die Kriegsinduſtrie
der ganzen Welt in vielmonatiger Arbeit
bereitgeſtellten Materials die Stirne boten.

Bei Bouchavesnes und weiter ſüdlich bis
zum Somma iſt der oft wiederholte Anlauf
der Franzoſen unter ſchwerſten Opfern
geſcheitert.

Oeſtlicher Kriegsſchauplatz.
Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold
von Bayern.

Sechsmaliger Anſturm ſtarker feindlicher
Kräfte bei Mauajow ſchlugen vollkommen
und unter blutigſten Verluſten fehl.

Ein ruſſiſches Rieſenflugzeug wurde
bei Borguny, weſtlich von Krewo, nach hartem
Gefechte
von einem unſerer Flieger ab-
geſchoſſen.
In derſelben Gegend unterlag
auch ein ruſſiſcher Eindecker im Luftkampfe.
Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl.

Im Ludowa-Abſchnitt ſind abermals
heftige feindliche Angriffe, weiter ſüdlich Teilvor-
ſtöße abgewieſen.

Kriegsſchauplatz von Siebenbürgen.

Im Abſchnitt von Hermannſtadt (Nagy
Szeben) ſtehen unſere Truppen in fort-
ſchreitendem Angriff.
Rumäniſche Kräfte
gewannen
beiderſeits der Kammlinie Szurduk
— Vulkan-Paß die Grenzhöhen. Die
Paßbeſatzungen
ſelbſt ſchlugen alle Angriffe
ab. Sie ſind heute nachts durch Befehl zurück-
genommen.

Balkan-Kriegsſchauplatz.
Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von
Mackenſen.

An der Front keine beſonderen Ereigniſſe.
Luftſchiffe und Flieger griffen
Bukareſt erneut an.

Mazedoniſche Front.

Am 24. September kleinere, für die bulga-
riſchen Truppen günſtig verlaufende Gefechte.
Oſtlich des Prespa-Sees und beiderſeits von
Florina ſtellenweiſe lebhafte Brtilleriekämpfe.

Der erſte Generalquartiermeiſter v. Ludendorff.




Ernſte griechiſche Lage.
Fahrt des Verräters Veniſelos.

(KB.) [Reuterbüro.]
Veniſelos iſt heute früh, begleitet von dem
Admiral (!) Hunturiotis und mehreren
höheren Offizieren, von hier abgefahren, wahr-
ſcheinlich nach Kreta, von wo er ſich nach
Saloniki begeben dürfte. Die Lage iſt
äußerſt ernſt.


[Spaltenumbruch]
Der Übertritt des 4. Armeekorps.

(Tel. d. K.B.)

Das Reuterbüro erfährt aus britiſchen
diplomatiſchen Kreiſen, daß die britiſchen amtlichen
Stellen von dem Inhalt der Noten, die Griechen-
land
an Deutſchland betreffend die Inter-
nierung
der Garniſon von Kavalla und
die Gefangennahme (?) griechiſcher Truppen in der
Nähe von Florina gerichtet hat, in Kenntnis
geſetzt worden ſind. Indeſſen werden dieſe Dinge
als minderwichtig und als nicht geeignet
angeſehen, das gegenwärtige peinliche und nicht
zufriedenſtellende Verhältnis
zwiſchen
Griechenland und den Alliierten zu ver-
beſſern.

Hier herrſcht der Eindruck, daß dieſe in letzter
Stunde vom Könige und ſeinen Ratgebern unter-
nommenen Schritte in Wahrheit mehr zu dem
Zwecke, Zeit zu gewinnen und einen günſtigen
Eindruck bei den Vierverbandsmächten hervorzu-
rufen, erfolgt ſind, als aus einem anderen Grunde,
doch glaubt man, daß die Schritte des Königs
Konſtantin und ſeiner Umgebung ſich in dieſer
Beziehung als erfolglos erweiſen werden.

Die Türkei im Kampfe.

(KB.)
Das Hauptquartier meldet:

Wie nachträglich bekannt wird, brachten wir
dem Feinde, als er vom Tavalebrunnen
öſtlich von Suez zum Rückzuge gezwungen
wurde, ziemlich ſchwere Verluſte bei und nahmen
ihm große Beute ab, die er auf dem Rückzuge
zurückgelaſſen hatte.

(KB.)
Das Hauptquartier meldet:

Kaukaſusfront. Ein feindlicher Feuer-
überfall am rechten Flügel wurde von unſerer
Artillerie erſtickt. Auf dem linken Flügel wurde
ein vom Feinde mit ſchwachen Kräften unter-
nommener Überfall mit Verluſten für den Feind
abgeſchlagen.

Auf der galiziſchen Front unternahmen
die Ruſſen am 24. September mit weit
überlegenen Kräften
einen Angriff
gegen unſere Truppen,
der an dem
heldenmütigen Widerſtande derſelben
vollkommen ſcheiterte. Der Feind erlitt
ſehr ſchwere Verluſte. Anfangs gelang es
den Ruſſen, in einige Teile unſerer vorderſten
ſchwach befetzten Gräben einzudringen; ſie wurden
jedoch mit blutigen Verluſten durch
Bajonettgegenangriffe unſerer
tapferen Truppen zurückgeſchlagen,

die die urſprüngliche Lage wieder vollſtändig
herſtellten.

Britiſcher Dampfer verſenkt.

(KB.) Lloyds
Agentur meldet, daß der britiſche Dampfer
‚Dresden‘ verſenkt worden iſt.

Die eingeſperrten engliſchen Schiffe.
Die Falle in der Oſtſee.

(Tel. d. KB.)

Nachrichten aus beſonderer Quelle beſagen,
daß die Engländer gegenwärtig große An-
ſtrengungen
machen, um ihre zahlreichen, in
den ruſſiſchen und finniſchen Häfen
liegenden Dampfer aus der Oſtſee
herauszubekommen,
um dadurch den Schiffs-
raum beträchtlich zu vermehren. Die Hauptſchwie-
rigkeit liege jedoch darin, paſſende Beſatzungen
zu finden. Man ſei der Anſicht, daß die engliſche
Regierung einen energiſchen Verſuch machen
wird, für dieſe Schiffe die Öffnung der Kog-
rundrinne von Schweden zu fordern.

Der endloſe mexikaniſche Bürgerkrieg.

(KB.) ‚Petit Pariſien‘
zufolge wird die Lage in Mexiko in militäriſcher,
wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht immer
ſchlimmer. Der Aufſtand gegen die Regierung
Carranzas ſei infolge der verzweifelten
wirtſchaftlichen
Lage im Inneren im Wachſen.




[irrelevantes Material]

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[3/0003] Nr. 220, 26. September 1916 Marburger Zeitung Spannung. Prächtige Auſnahmen von tadelloſer Photographie ſowie das erſtklaſſige Spiel der darſtellenden Kräfte ſind bemerkenswerte Vorzüge dieſes Films. Nur iſt in dieſem Film kein Geheim- detektiv, ſondern ein Rechtsanwalt mit der Eruierung eines Spitzbuben betraut, der aber Kombinationsgabe, Kaltblütigkeit und Scharſſinn beſitzt, die einem Sherlock Holmes alle Ehre machen würden. — Als Ergänzung: ‚Rita macht alles‘, Schwank in 3 Akten, und der aktuelle Kriegsbericht der Meßter-Saſcha-Woche beſchließen das dreitägige Programm. Erhöhung der Poſt- und Telegraphen- gebühren. Mit 1. Oktober tritt eine weitgehende Erhöhung der Poſt- und Telegraphengebühren ein, deren Erträgnis auf rund 90 Millionen berechnet wird und mit zur Bezahlung der Zinſen der Kriegs- anleihe dienen ſoll. Die wichtigſten Erhöhungen ſind: Die Poſtkarte, welche bisher 5 H. koſtet, koſtet nunmehr bei Verwendung der von der Poſtver- waltung ſelbſt herausgegebenen „Korreſpondenzkarte“ (hoffentlich wird bei dieſer Gelegenheit dieſes Fremdwort abgeſchafft) mit eingedrucktem Poſtwert- zeichen 8 H., ſonſt (alſo insbeſondere die Anſichts- karten) 10 H. Briefe bis zu 20 Gramm koſten 15 H. (bisher 10) weiter ſteigt die Gebühr von 20 zu 20 Gramm um je 5 H. wodurch ſie drei-, vierfach uſw. höher wird. Während bisher Briefe über 20 und bis 250 Gramm einheitlich 20 H. gekoſtet haben, koſtet nunmehr ein Brief im Gewichte von: 20 bis 40 Gramm 20 H., 40 bis 60 Gramm 25 H., 60 bis 80 Gramm 30 H., 80 bis 100 Gramm 35 H., 100 bis 120 Gramm 40 H., 120 bis 140 Gramm 45 H., 140 bis 160 Gramm 50 H., 160 bis 180 Gramm 55 H., 180 bis 200 Gramm 60 H. (Höchſtgewicht unbeſchränkt.) Druckſachen koſten fortan 3 H. für je 50 Gramm (Höchſtgewicht 2 Kilogramm). Wer jedoch die „eilige Beſörderung“ (zugleich mit der Brieſpoſt) wünſcht muß noch ohne Unterſchied des Gewichtes die neu eingeführte „Eilmarke“ zu 2 H. aufkleben. Warenproben koſten 5 H. für je 50 Gramm, mindeſtens aber 10 H. Das zuläſſige Gewicht wird auf 500 Gramm erhöht und die Beſtimmung aufgehoben, daß Waren- proben keinen Kauf- und Handelswert haben dürfen. Man kann alſo kleinere Mengen von Waren in Hinkunft als Warenproben verſenden. Poſtpakete. Gewichtsgebühr in Öſterreich: Bis 1 Kilo 60 H., bis 5 Kilo 80 H., bis 10 Kilo 2 K., bis 15 Kilo 3 K., bis 20 Kilo (Höchſtgewicht) 4 K. Poſtan- weiſungen. In Öſterreich, Ungarn, Bosnien- Herzegowina: Grundgebühr 15 H. für eine Poſt- anweiſung und Wertgebühr 5 H. für je 50 K. Nach Deutſchland 25 H. für je 50 K. Tele- grammgebühren. Wortgebühr 8 H. (bisher 6 H.), Mindeſtgebühr für jedes Telegramm 1 K. (bisher 60 H.) Zeitungstelegramme im Inlande für die erſten 500 Worte 15 K., für jedes weitere an- gefangene hundert von Worten 3 K. — Zugleich werden neue Poſtwertzeichen ausgegeben; die bisher im Gebrauch geweſenen können bis 31. Dezem- ber aufgebraucht werden; nur müſſen ſie durch entſprechende Zuſatzmarken auf die neue Poſtgebühr ergänzt werden. Von einem Wilderer erſchoſſen. Am 23. September wurde der Förſter Ignaz Rauſer aus Glinsko, Gemeinde Neukirchen, im Walde durch einen Bauchſchuß tötlich verletzt gefunden. Er wurde nach Cilli ins allgemeine Krankenhaus gebracht und konnte nur angeben, daß er in einen Kampf mit einem Wilderer geraten war, der Soldatenuniform trug und ihn durch einen Revolverſchuß niederſtreckte. Am nächſten Tage erlag der Förſter ſeiner Verletzung. Letzte Drahtnachrichten. Deutſcher Kriegsbericht. Der vierte Tag der neuen Somme- Schlacht. Ungehenere feindliche Auf- gebote. Ruſſenſtürme zuſammen- gebrochen. Berlin, 26. September. Das Wolff-Büro meldet aus dem Großen Hauptquartier vom 26. September. Weſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Kronprinzen Ruprecht von Bayern. Die engliſch-franzöſiſche Infanterie iſt geſtern am vierten Tage des großen Ringens der Artillerien zwiſchen Ancre und Somme zum einheitlichen Angriff angetreten. Der mittags eingeleitete Kampf währte mit gleicher Wucht auch nachts fort. Zwiſchen der Ancre und Eaucourt—l’Abbaye erſtickte der feindliche Sturm in unſerem Feuer oder brach vor unſeren Linien zuſammen. Erfolge, die unſere Gegner öſtlich von Eaucourt — L’ Abbaye und durch die Beſitznahme der in der Linie Gueudecourt — Bouchavernes liegenden Dörfer davonge- tragen haben, ſollen anerkann, vor allem aber ſoll unſerer heldenmütigen Truppen gedacht werden, die hier den zuſammengefaßten eng- liſch-franzöſiſchen Hauptkräften und dem Maſſeneinſatz des durch die Kriegsinduſtrie der ganzen Welt in vielmonatiger Arbeit bereitgeſtellten Materials die Stirne boten. Bei Bouchavesnes und weiter ſüdlich bis zum Somma iſt der oft wiederholte Anlauf der Franzoſen unter ſchwerſten Opfern geſcheitert. Oeſtlicher Kriegsſchauplatz. Front des Generalfeldmarſchalls Prinzen Leopold von Bayern. Sechsmaliger Anſturm ſtarker feindlicher Kräfte bei Mauajow ſchlugen vollkommen und unter blutigſten Verluſten fehl. Ein ruſſiſches Rieſenflugzeug wurde bei Borguny, weſtlich von Krewo, nach hartem Gefechte von einem unſerer Flieger ab- geſchoſſen. In derſelben Gegend unterlag auch ein ruſſiſcher Eindecker im Luftkampfe. Front des Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Im Ludowa-Abſchnitt ſind abermals heftige feindliche Angriffe, weiter ſüdlich Teilvor- ſtöße abgewieſen. Kriegsſchauplatz von Siebenbürgen. Im Abſchnitt von Hermannſtadt (Nagy Szeben) ſtehen unſere Truppen in fort- ſchreitendem Angriff. Rumäniſche Kräfte gewannen beiderſeits der Kammlinie Szurduk — Vulkan-Paß die Grenzhöhen. Die Paßbeſatzungen ſelbſt ſchlugen alle Angriffe ab. Sie ſind heute nachts durch Befehl zurück- genommen. Balkan-Kriegsſchauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen. An der Front keine beſonderen Ereigniſſe. Luftſchiffe und Flieger griffen Bukareſt erneut an. Mazedoniſche Front. Am 24. September kleinere, für die bulga- riſchen Truppen günſtig verlaufende Gefechte. Oſtlich des Prespa-Sees und beiderſeits von Florina ſtellenweiſe lebhafte Brtilleriekämpfe. Der erſte Generalquartiermeiſter v. Ludendorff. Ernſte griechiſche Lage. Fahrt des Verräters Veniſelos. Athen, 25. September. (KB.) [Reuterbüro.] Veniſelos iſt heute früh, begleitet von dem Admiral (!) Hunturiotis und mehreren höheren Offizieren, von hier abgefahren, wahr- ſcheinlich nach Kreta, von wo er ſich nach Saloniki begeben dürfte. Die Lage iſt äußerſt ernſt. Der Übertritt des 4. Armeekorps. London, 25. September. (Tel. d. K.B.) Das Reuterbüro erfährt aus britiſchen diplomatiſchen Kreiſen, daß die britiſchen amtlichen Stellen von dem Inhalt der Noten, die Griechen- land an Deutſchland betreffend die Inter- nierung der Garniſon von Kavalla und die Gefangennahme (?) griechiſcher Truppen in der Nähe von Florina gerichtet hat, in Kenntnis geſetzt worden ſind. Indeſſen werden dieſe Dinge als minderwichtig und als nicht geeignet angeſehen, das gegenwärtige peinliche und nicht zufriedenſtellende Verhältnis zwiſchen Griechenland und den Alliierten zu ver- beſſern. Hier herrſcht der Eindruck, daß dieſe in letzter Stunde vom Könige und ſeinen Ratgebern unter- nommenen Schritte in Wahrheit mehr zu dem Zwecke, Zeit zu gewinnen und einen günſtigen Eindruck bei den Vierverbandsmächten hervorzu- rufen, erfolgt ſind, als aus einem anderen Grunde, doch glaubt man, daß die Schritte des Königs Konſtantin und ſeiner Umgebung ſich in dieſer Beziehung als erfolglos erweiſen werden. Die Türkei im Kampfe. Konſtantinopel, 24. September. (KB.) Das Hauptquartier meldet: Wie nachträglich bekannt wird, brachten wir dem Feinde, als er vom Tavalebrunnen öſtlich von Suez zum Rückzuge gezwungen wurde, ziemlich ſchwere Verluſte bei und nahmen ihm große Beute ab, die er auf dem Rückzuge zurückgelaſſen hatte. Konſtantinopel, 25. September. (KB.) Das Hauptquartier meldet: Kaukaſusfront. Ein feindlicher Feuer- überfall am rechten Flügel wurde von unſerer Artillerie erſtickt. Auf dem linken Flügel wurde ein vom Feinde mit ſchwachen Kräften unter- nommener Überfall mit Verluſten für den Feind abgeſchlagen. Auf der galiziſchen Front unternahmen die Ruſſen am 24. September mit weit überlegenen Kräften einen Angriff gegen unſere Truppen, der an dem heldenmütigen Widerſtande derſelben vollkommen ſcheiterte. Der Feind erlitt ſehr ſchwere Verluſte. Anfangs gelang es den Ruſſen, in einige Teile unſerer vorderſten ſchwach befetzten Gräben einzudringen; ſie wurden jedoch mit blutigen Verluſten durch Bajonettgegenangriffe unſerer tapferen Truppen zurückgeſchlagen, die die urſprüngliche Lage wieder vollſtändig herſtellten. Britiſcher Dampfer verſenkt. London, 26. September. (KB.) Lloyds Agentur meldet, daß der britiſche Dampfer ‚Dresden‘ verſenkt worden iſt. Die eingeſperrten engliſchen Schiffe. Die Falle in der Oſtſee. Stockholm, 25. September. (Tel. d. KB.) Nachrichten aus beſonderer Quelle beſagen, daß die Engländer gegenwärtig große An- ſtrengungen machen, um ihre zahlreichen, in den ruſſiſchen und finniſchen Häfen liegenden Dampfer aus der Oſtſee herauszubekommen, um dadurch den Schiffs- raum beträchtlich zu vermehren. Die Hauptſchwie- rigkeit liege jedoch darin, paſſende Beſatzungen zu finden. Man ſei der Anſicht, daß die engliſche Regierung einen energiſchen Verſuch machen wird, für dieſe Schiffe die Öffnung der Kog- rundrinne von Schweden zu fordern. Der endloſe mexikaniſche Bürgerkrieg. Bern, 25. September. (KB.) ‚Petit Pariſien‘ zufolge wird die Lage in Mexiko in militäriſcher, wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht immer ſchlimmer. Der Aufſtand gegen die Regierung Carranzas ſei infolge der verzweifelten wirtſchaftlichen Lage im Inneren im Wachſen. _

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Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Marburger Zeitung. Nr. 220, Marburg, 26.09.1916, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_marburger220_1916/3>, abgerufen am 03.05.2024.