als Jupiter, nemlich sein Durchmesser ist gleich 94/10 Erddurch- messer. Die Rotation ist ähnlich der des Jupiter in 10 Stunden 16 Minuten zuerst bestimmt von Herschel 1789. Von der Abplattung glaubt Herschel daß sie eine doppelte sei, als Folge einer flüßigen Hülle. Der größte Durchmesser wäre nicht am Aequator sondern würde mit diesem einen Winkel von 45° bilden. Bräunliche Streifen finden sich auch hier, beobachtet von Herschel, Schröter und Kunowsky. Trabanten hat er 7 von denen 5 leicht zu erkennen sind; die 2 innersten, kleiner selbst als Vesta, sind zuerst von Herschel durch sein 40 füßiges Fernrohr*)Zu dem an dieser Stelle gesetzten Fußnotenzeichen fehlt die dazugehörigen Notiz im Manuskript. gesehen, nachher von wenigen Astronomen. Saturn hat die größten und kleinsten aller Monde unsers Planeten- systems. Flecke sind nur in dem 7ten, äußersten gesehen und an diesem hat man auch gefunden, daß er immer nur eine Seite dem Hauptplaneten zuwendet wie unser Mond. Der Ring des Saturn ist nicht von Galilei sondern von Huygens entdeckt, der ihn 1659 als Ring erkannt hat, und die Ursachen angegeben warum er nicht immer gleich erscheint. Er verschwin- det wenn er so zu stehn kommt, daß die Sonne dadurch scheint, denn er ist sehr dünn, nur 113 Meilen dick. In dieser Stellung ist er nur für sehr große Fernröhre sichtbar, wie Herschel ihn durch das seinige sah. Gewöhnlich sieht man 2 Ringe welche con- centrisch sind. Es ist die Frage ob zwischen diesen und dem Pla- net eine Materie sei welche sie verbindet. Clarke will einen Stern dazwischen gesehen haben und das würde also die Frage verneinen. Schröter behauptete, daß der Ring unveränderlich sei und sich nicht mit drehe, weil er Knoten
als Jupiter, nemlich sein Durchmesser ist gleich 94/10 Erddurch- messer. Die Rotation ist ähnlich der des Jupiter in 10 Stunden 16 Minuten zuerst bestimmt von Herschel 1789. Von der Abplattung glaubt Herschel daß sie eine doppelte sei, als Folge einer flüßigen Hülle. Der größte Durchmesser wäre nicht am Aequator sondern würde mit diesem einen Winkel von 45° bilden. Bräunliche Streifen finden sich auch hier, beobachtet von Herschel, Schröter und Kunowskÿ. Trabanten hat er 7 von denen 5 leicht zu erkennen sind; die 2 innersten, kleiner selbst als Vesta, sind zuerst von Herschel durch sein 40 füßiges Fernrohr*)Zu dem an dieser Stelle gesetzten Fußnotenzeichen fehlt die dazugehörigen Notiz im Manuskript. gesehen, nachher von wenigen Astronomen. Saturn hat die größten und kleinsten aller Monde unsers Planeten- sÿstems. Flecke sind nur in dem 7ten, äußersten gesehen und an diesem hat man auch gefunden, daß er immer nur eine Seite dem Hauptplaneten zuwendet wie unser Mond. Der Ring des Saturn ist nicht von Galilei sondern von Huÿgens entdeckt, der ihn 1659 als Ring erkannt hat, und die Ursachen angegeben warum er nicht immer gleich erscheint. Er verschwin- det wenn er so zu stehn kommt, daß die Sonne dadurch scheint, denn er ist sehr dünn, nur 113 Meilen dick. In dieser Stellung ist er nur für sehr große Fernröhre sichtbar, wie Herschel ihn durch das seinige sah. Gewöhnlich sieht man 2 Ringe welche con- centrisch sind. Es ist die Frage ob zwischen diesen und dem Pla- net eine Materie sei welche sie verbindet. Clarke will einen Stern dazwischen gesehen haben und das würde also die Frage verneinen. Schröter behauptete, daß der Ring unveränderlich sei und sich nicht mit drehe, weil er Knoten
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[[111]/0117]
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16 Minuten zuerst bestimmt von Herschel 1789. Von der
Abplattung glaubt Herschel daß sie eine doppelte sei, als
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45° bilden. Bräunliche Streifen finden sich auch hier, beobachtet
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hat die größten und kleinsten aller Monde unsers Planeten-
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an diesem hat man auch gefunden, daß er immer nur eine
Seite dem Hauptplaneten zuwendet wie unser Mond. Der
Ring des Saturn ist nicht von Galilei sondern von Huÿgens
entdeckt, der ihn 1659 als Ring erkannt hat, und die Ursachen
angegeben warum er nicht immer gleich erscheint. Er verschwin-
det wenn er so zu stehn kommt, daß die Sonne dadurch scheint,
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ist er nur für sehr große Fernröhre sichtbar, wie Herschel ihn
durch das seinige sah. Gewöhnlich sieht man 2 Ringe welche con-
centrisch sind. Es ist die Frage ob zwischen diesen und dem Pla-
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einen Stern dazwischen gesehen haben und das würde also
die Frage verneinen. Schröter behauptete, daß der Ring
unveränderlich sei und sich nicht mit drehe, weil er Knoten
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Anonym (Hg.): Alexander von Humboldts Vorlesungen über physikalische
Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin
im Winter von 1827 bis 1828. Berlin, 1934. anhand der Vorlage
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[N. N.]: Alexander von Humboldts Vorlesungen über phÿsikalische Geographie nebst Prolegomenen über die Stellung der Gestirne. Berlin im Winter von 1827 bis 1828. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [111]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_msgermqu2345_1827/117>, abgerufen am 20.04.2021.
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