Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

ihr hier zugewandt war; beide bildeten einen Winkel
von 160° gegeneinander. Es schien dieß alle frühern
Theorien umzuwerfen.

Als der Enkesche Comet in Paramala wieder er-
schien will Herr Dummler eine Rotation des Schweifes von
19 Stunden und 38" bemerkt haben; man hat dieß je-
doch noch bei keinem andere Cometen gesehen.
Gewiß ist es daß die Cometen, wenn sie wird er er-
scheinen nicht immer gleich sind. Der Schweif des
Halayschen Cometen ist immer kleiner und kleiner
geworden.

Durchmesser. Bei den Cometen v. 1811 fand Her-
schel
den Durchmesser des Kerns, wo das meiste
Licht reflectirt wurde 93 Meilen; die Dunsthülle
hatte schon 27000 Meilen und der Schweif eine Länge
von 22 Mill. Meilen.

Licht der Cometen. Die Phasen die Lahire gesehen
haben will wären ein Beweis gewesen, daß das
Licht der Cometen ein reflectirtes sei. - Am 3ten
July 1819 untersuchte Herr Arago ob der Schweif
eine eigne Phosphoreszenz habe oder ob sein Licht
auch reflectirt sei. Er stellte seine Beobachtungen mit dem

Dop

ihr hier zugewandt war; beide bildeten einen Winkel
von 160° gegeneinander. Es ſchien dieß alle frühern
Theorien umzuwerfen.

Als der Enkeſche Comet in Paramala wieder er-
ſchien will Herr Dummler eine Rotation des Schweifes von
19 Stunden und 38″ bemerkt haben; man hat dieß je-
doch noch bei keinem andere Cometen geſehen.
Gewiß iſt es daß die Cometen, wenn ſie wird er er-
ſcheinen nicht immer gleich ſind. Der Schweif des
Halayſchen Cometen iſt immer kleiner und kleiner
geworden.

Durchmeſser. Bei den Cometen v. 1811 fand Her-
ſchel
den Durchmeſser des Kerns, wo das meiſte
Licht reflectirt wurde 93 Meilen; die Dunſthülle
hatte ſchon 27000 Meilen und der Schweif eine Länge
von 22 Mill. Meilen.

Licht der Cometen. Die Phasen die Lahire geſehen
haben will wären ein Beweis geweſen, daß das
Licht der Cometen ein reflectirtes ſei. – Am 3ten
July 1819 unterſuchte Herr Arago ob der Schweif
eine eigne Phosphoreszenz habe oder ob ſein Licht
auch reflectirt ſei. Er ſtellte ſeine Beobachtungen mit dem

Dop
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="session" n="24">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0216"/><add place="superlinear" hand="#pencil">ihr </add><hi rendition="#u" hand="#pencil">hier</hi> zugewandt war; beide bildeten einen Winkel<lb/>
von 160° gegeneinander. Es &#x017F;chien dieß alle frühern<lb/>
Theorien umzuwerfen.</p><lb/>
              <p>Als der <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-116471727 http://d-nb.info/gnd/116471727">Enke</persName></hi>&#x017F;che Comet in <hi rendition="#u" hand="#pencil">Paramala</hi> wieder er-<lb/>
&#x017F;chien will <choice><abbr>H&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">Herr</expan></choice> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#u" hand="#pencil"><persName resp="#CT" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-102456828 http://d-nb.info/gnd/102456828">Dummler</persName></hi></hi> eine Rotation des Schweifes von<lb/>
19 Stunden und 38&#x2033; bemerkt haben; man hat dieß je-<lb/>
doch noch bei keinem andere Cometen ge&#x017F;ehen.<lb/>
Gewiß i&#x017F;t es daß die Cometen, wenn &#x017F;ie wird er er-<lb/>
&#x017F;cheinen nicht immer gleich &#x017F;ind. Der Schweif des<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118720066 http://d-nb.info/gnd/118720066">Halay</persName></hi>&#x017F;chen Cometen i&#x017F;t immer kleiner und kleiner<lb/>
geworden.</p><lb/>
              <div n="4">
                <p><hi rendition="#u">Durchme&#x017F;ser</hi>. Bei den Cometen v. 1811 fand <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Her-<lb/>
&#x017F;chel</persName></hi> den Durchme&#x017F;ser des Kerns, wo das mei&#x017F;te<lb/>
Licht reflectirt wurde 93 Meilen; die Dun&#x017F;thülle<lb/>
hatte &#x017F;chon 27000 Meilen und der Schweif eine Länge<lb/>
von 22 Mill. Meilen.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <p><hi rendition="#u">Licht der Cometen.</hi> Die <choice><orig>Facen</orig><reg resp="#CT">Phasen</reg></choice> die <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-117573752 http://d-nb.info/gnd/117573752">Lahire</persName></hi> ge&#x017F;ehen<lb/>
haben will wären ein Beweis gewe&#x017F;en, daß das<lb/>
Licht der Cometen ein reflectirtes &#x017F;ei. &#x2013; Am 3<choice><abbr><hi rendition="#sup">&#xFFFC;</hi></abbr><expan resp="#BF"><hi rendition="#sup">ten</hi></expan></choice><lb/>
July 1819 unter&#x017F;uchte <choice><abbr>H&#xFFFC;.</abbr><expan resp="#BF">Herr</expan></choice> <hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118847767 http://d-nb.info/gnd/118847767">Arago</persName></hi> ob der Schweif<lb/>
eine eigne Phosphoreszenz habe oder ob &#x017F;ein Licht<lb/>
auch reflectirt &#x017F;ei. Er &#x017F;tellte &#x017F;eine Beobachtungen mit dem<lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#u">Dop</hi></fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0216] ihr hier zugewandt war; beide bildeten einen Winkel von 160° gegeneinander. Es ſchien dieß alle frühern Theorien umzuwerfen. Als der Enkeſche Comet in Paramala wieder er- ſchien will H Dummler eine Rotation des Schweifes von 19 Stunden und 38″ bemerkt haben; man hat dieß je- doch noch bei keinem andere Cometen geſehen. Gewiß iſt es daß die Cometen, wenn ſie wird er er- ſcheinen nicht immer gleich ſind. Der Schweif des Halayſchen Cometen iſt immer kleiner und kleiner geworden. Durchmeſser. Bei den Cometen v. 1811 fand Her- ſchel den Durchmeſser des Kerns, wo das meiſte Licht reflectirt wurde 93 Meilen; die Dunſthülle hatte ſchon 27000 Meilen und der Schweif eine Länge von 22 Mill. Meilen. Licht der Cometen. Die Facen die Lahire geſehen haben will wären ein Beweis geweſen, daß das Licht der Cometen ein reflectirtes ſei. – Am 3 July 1819 unterſuchte H. Arago ob der Schweif eine eigne Phosphoreszenz habe oder ob ſein Licht auch reflectirt ſei. Er ſtellte ſeine Beobachtungen mit dem Dop

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Ibero-Amerikanisches Institut Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Edition: Im Manuskript fehlt ein Blatt (S. 359–360), aus technischen Gründen wurde auf die Einschaltung von zwei Leerseiten im Digitalisat verzichtet. Ein entsprechendes Tag weist an der betreffenden Stelle darauf hin.

Zwei Blätter sind vom Schreiber falsch paginiert und falsch gebunden (S. 291–294). Die Reihenfolge der Bilder wurde korrigiert, die dementsprechend korrigierten Seitenzahlen wurden durch eckige Klammern gekennzeichnet.

Vom Schreiber selbst berichtigte Seitenzahlen wurden ebenfalls durch eckige Klammern gekennzeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/216
Zitationshilfe: [N. N.]: Physikalische Geographie von Heinr. Alex. Freiherr v. Humboldt. [V]orgetragen im Wintersemester 1827/8. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_n0171w1_1828/216>, abgerufen am 16.04.2024.