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[N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

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Ollmann und mir angestellten Beobachtungen, äussern sich
die Kräfte der Gewitter durch eine Oscillation der
Nadel. - Innere Erdwärme, vulkanisches Feuer
können elektrische Ladungen in der magnetischen Spannung
erzeugen. Ein großer Schritt ist seit 1820 geschehen
ein Schritt der durch Volta vorbereitet und eröffnet wurde.
Die Einsicht im Zusammenhange, die Erscheinungen der De-
clination, Inclination und Intensität der Kräfte, aus
einer Ursache ableiten zu wollen, liegt außer dem Ge-
biete dieses Vortrages, da nur Folgerungen und nicht
mathematische Schlüsse überall wo Heterogenität der Stoffe
statt findet, angewandt werden können, und nicht einmal
Hoffnung dazu geben.

Man kennt nicht einmal die Zahl der Pole noch ihre
Lage, genauer ist dagegen der magnetische Aequator be-
kennt, wo die Inclination 0 ist, weil er seiner Lage auf
sich zugänglicher zeigt als da der Pole. Der eine Pol
liegt im westlichen Canada, der 2te nach Hansteen west-
lich von Jenisey zwischen dem 70-75° unweit dem Archipe-
lagus der sibirischen Inseln. Die beide südlichen Pole
des Magnet. liegen dem wahren Südpole näher; als
die beiden nördlichen dem Nordpole. Der eine liegt
etwa im Meridiane von Vandiemansland, der andere in

Ollmann und mir angeſtellten Beobachtungen, äuſſern ſich
die Kräfte der Gewitter durch eine Oscillation der
Nadel. – Innere Erdwärme, vulkaniſches Feuer
können elektriſche Ladungen in der magnetiſchen Spannung
erzeugen. Ein großer Schritt iſt ſeit 1820 geſchehen
ein Schritt der durch Volta vorbereitet und eröffnet wurde.
Die Einſicht im Zuſammenhange, die Erſcheinungen der De-
clination, Inclination und Intenſität der Kräfte, aus
einer Urſache ableiten zu wollen, liegt außer dem Ge-
biete dieſes Vortrages, da nur Folgerungen und nicht
mathematiſche Schlüſſe überall wo Heterogenität der Stoffe
ſtatt findet, angewandt werden können, und nicht einmal
Hoffnung dazu geben.

Man kennt nicht einmal die Zahl der Pole noch ihre
Lage, genauer iſt dagegen der magnetiſche Aequator be-
kennt, wo die Inclination 0 iſt, weil er ſeiner Lage auf
ſich zugänglicher zeigt als da der Pole. Der eine Pol
liegt im weſtlichen Canada, der 2te nach Hanſteen weſt-
lich von Jeniſey zwiſchen dem 70–75° unweit dem Archipe-
lagus der ſibiriſchen Inſeln. Die beide ſüdlichen Pole
des Magnet. liegen dem wahren Südpole näher; als
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etwa im Meridiane von Vandiemansland, der andere in

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[200./0206] Ollmann und mir angeſtellten Beobachtungen, äuſſern ſich die Kräfte der Gewitter durch eine Oscillation der Nadel. – Innere Erdwärme, vulkaniſches Feuer können elektriſche Ladungen in der magnetiſchen Spannung erzeugen. Ein großer Schritt iſt ſeit 1820 geſchehen ein Schritt der durch Volta vorbereitet und eröffnet wurde. Die Einſicht im Zuſammenhange, die Erſcheinungen der De- clination, Inclination und Intenſität der Kräfte, aus einer Urſache ableiten zu wollen, liegt außer dem Ge- biete dieſes Vortrages, da nur Folgerungen und nicht mathematiſche Schlüſſe überall wo Heterogenität der Stoffe ſtatt findet, angewandt werden können, und nicht einmal Hoffnung dazu geben. Man kennt nicht einmal die Zahl der Pole noch ihre Lage, genauer iſt dagegen der magnetiſche Aequator be- kennt, wo die Inclination 0 iſt, weil er ſeiner Lage auf ſich zugänglicher zeigt als da der Pole. Der eine Pol liegt im weſtlichen Canada, der 2te nach Hanſteen weſt- lich von Jeniſey zwiſchen dem 70–75° unweit dem Archipe- lagus der ſibiriſchen Inſeln. Die beide ſüdlichen Pole des Magnet. liegen dem wahren Südpole näher; als die beiden nördlichen dem Nordpole. Der eine liegt etwa im Meridiane von Vandiemansland, der andere in

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Zitationshilfe: [N. N.]: Die physikalische Geographie von Herrn Alexander v. Humboldt, vorgetragen im Semestre 1827/28. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 200.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_oktavgfeo79_1828/206>, abgerufen am 29.03.2024.