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Reichspost. Nr. 179, Wien, 08.08.1905.

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Wien, Dienstag Reichspost 8. August 1905 179

[Spaltenumbruch]

Register hat aber ein Loch, die Rechnung ist
unrichtig, die Fleischhauer sind zu dieser
Erhöhung nicht berechtigt. Umsomehr komisch
klingt dann die Versicherung der Genossenschaft
der Fleischhauer, die lautet:

"Die Bevölkerung von Wien wird trotz aller
Entstellungen der Sachlage auf die Seite eines
Gewerbes teten, das unter der Ungunst der
Zeiten und der Gehässigkeit seiner Gegner einen
verzweifelten Kampf um seine Existenz führt. Zur
Beseitigung der wahren Ursachen der Fleischteue-
rung werden die Wiener Fleischhauer stets
Schulter an Schulter mit der Bevölkerung
Wiens kämpfen!"

Diese Aufforderung zum gemeinsamen Kampf
-- wohl gegen die Aktien-Großschlächterei --
klingt wie eine Ironie. Die Bevölkerung, die sie
höhere Preise zahlen lassen, soll jetzt die Fleisch-
hauer retten! Die allgemeine Zustimmung, welche
die Aktion der Kommune findet, ist die ent-
sprechende Antwort.

Es erübrigt schließlich noch, den Stadtrats-
beschlüssen einige Worte zu widmen. Es wird
die Errichtung von Detailverkaufsständen in den
sogenannten Arbeiterbezirken vorgenommen. In
Favoriten, Ottakring und in der Brigittenau,
wo gerade die ärmeren Schichten der Stadt unter
den Lasten der Teuerung zu leiden haben. Dort
kommt in vielen Familien nicht einmal täglich
Fleisch auf den Tisch. Allein auch in manchem
anderen Viertel der Stadt Wien würde man die
Detailverkaufsstände begrüßen. Die beiden
übrigen Punkte beweisen wohl deutlich, daß man
im Rathause Ernst macht und zu den schärferen
Mitteln greift. Die Berechtigung dazu ist vor-
handen, auch zur Anlegung einer Liste der
Fleischhauer, die ungerechtfertigt mit den Preisen
in die Höhe gingen, oder -- nach ihrem Fach-
ausdruck -- "verkaufen, wie sie wollen." Das
Gros der Bevölkerung, vielleicht mit alleiniger
Ausnahme der Fleischhauergenossenschafts-Mit-
glieder, begrüßt die Aktion der Kommune, die es
wenigstens vor weiteren Steigerungen schützen
wird.




Theater, Kunst und Musik.
-- Raimund-Theater.

Als erste Premiere
der kaum geborenen Saison kam das alte kon-
fessionelle Versöhnungsdrama "Deborah" von
Mosenthal zur Aufführung. Die liberale
Presse schmunzelt behaglich dazu, wie sie es jedes-
mal tut, wenn "Nathan der Weise" über die
Bretter geht und wie sie es kürzlich getan, als
man im Lustspieltheater "Einer von unsere Leut'"




würdige Vornamen. Ehedem warteten es die
Damen vom Theater ab, bis das Publikum sie
liebgewann und sie dann mit ihrem Vornamen
oder gar mit einem Schmeichelnamen bezeichnete.
Jetzt stellen sie sich sofort mit einem solchen vor.
Sie erteilen sich gewissermaßen selbst eine Aus-
zeichnung, die sie sich vom Publikum doch erst zu
erwerben hätten. Die Vornamen, auch der be-
rühmtesten Sängerinnen pflegte man früher nicht
zu nennen. Von Adeline Patti sprach man nur,
um sie von der Schwester Carlotta zu unter-
scheiden. Doch wurde es allmählich Brauch,
die Vornamen anzuführen. Dann erschienen
sie aber stets in ihrer richtigen Form.
Die Sontag nannte sich nicht Jetty,
Jettchen oder Jetka, sondern Henriette, die
Wagner nicht Hansi, sondern Johanna, die
Schröder nicht Wilma, sondern Wilhelmine, die
Lucca nicht Pauli, sondern Pauline. Bald aber
fings mit den Kose- und Kindleinnamen an. Und
nun ergoß sich eine ganze Flut von Schmeichel-
namen über uns, mit denen Bildnerinnen be-
zeichnet zu werden wünschten -- Lola, Lula,
Lolo, Lulu und Lu, Nuscha, Mizzi und Lizzi,
Pepi und Poldi, Tilly und Milly, Mia und
Lia, Otti und Marga. Die schon zehn Jahre
lang als Hedwig gesungen hatte, bekam über
Nacht den Einfall, sich von jetzt ab als Heddy
auf den Zettel setzen zu lassen. Man kann nur
immer wiederholen, daß es unseren ganz großen
Künstlern beiderlei Geschlechts immer mehr darauf
ankam, eine melodische Stimme als einen
melodischen Namen zu haben! Und es
ist ihnen auch immer noch so gegangen wie es
einmal Lord Byron von Grillparzer prophezeit
hat: Der Name ist schwer auszusprechen, aber
man wird sich ihn merken müssen!"




[Spaltenumbruch]

ausgrub. Aber die Wiener werden sich auch durch
die Parfümierung der ältesten Bühnenliteratur
nicht von ihrem Antisemitismus bekehren lassen.
Frl. Reingruber und die Herren Bauer und
Popp spielten gut.

-- Venedig-Theater.

Samstag sahen und
hörten wir das "Unterbrettl", ins Pechschwarze
übersetzt. Was einst "Serenissimus" war, ist jetzt
der König von Borneo mit dem schönen
etwas an Lerchenfeld gemahnenden Namen
"Schiabidennetean". Auch er hat an der Spitze
seiner Leibgarde einen vielverwendbaren Mentor,
welcher echt bornesisch "Kochmitgas" heißt, sich
aber von seinem europäischen Vorläufer Kinder-
mann dadurch unterscheidet, daß er, sobald eine
Bemerkung seinem königlichen Herrn nicht gefällt,
sofort ordentlich "trischakt" wird. Der König und
sein Faktotum nehmen in einer Loge Platz, gegenüber
in der anderen Loge sitzen der Privatier Futter-
bandl und seine Tochter Lori, die beide vom
König zu sich herübergewinkt werden. Futterbandl
ist hierüber so geschmeichelt, daß er sich und der
Lori bevor sie der Einladung folgen, mit
Schuhwichse das Gesicht tätowiert. Dann
erst begeben sich Vater und Kind in die Loge des
Königs und nun beginnt unter den Glossen
Futterbandls und des Königs die Unterbrettl-
Vorstellung, welche teils von den wirklichen
Niggern, welche Direktor Steiner jetzt engagiert
hat, teils von angestrichenen Europäern besorgt
wird, die dem Wiener Theaterbesucher nicht ganz
unbekannt sind: Gottsleben, Rakowitsch,
Greisnegger, Godai, Becker, Neumann
etc.
Die Schwarzen und die Pseudoschwarzen tanzen
und singen dabei so flott, daß man sie auf Grund
ihrer Leistungen kaum von einander unterscheiden
kann. Schließlich tauchen zur allgemeinen Heiterkeit
auch im Zuschauerraum alle möglichen Afrikaner
und Solche, die es scheinen wollen, auf und ein
großer Zug bewegt sich auf mehreren Treppen
über die Köpfe der Musiker hinweg auf die
Bühne. Alles tanzt Cake-Walk, natürlich auch
der König, Futterbandl etc. und unter allgemeinen
Halloh fällt der Vorhang. a. v. b.

-- Schauspielerkongreß.

In Hamburg
soll im November d. J. ein Kongreß der Bühnen-
angehörigen Deutschlands abgehalten werden. Für
diesen Kongreß, zu dem auch General-Intendant
von Hülsen sein Erscheinen zugesagt hat, werden
schon jetzt die Vorbereitungen getroffen.




Kirchliches.
-- Ernennungen.

Der hochwürdige Herr
Kanonikus und Propst der St. Mauriz-Kirche in
Olmütz, Freiherr von Grimmenstein, wurde
zum päpstlichen geheimen Kämmerer ernannt. --
Der Kaiser hat den Pfarrer in Hörsching Ernst
Laninger zum Probstpfarrer in Mattighofen
ernannt.

-- Todesfall.

Einer der ältesten Geist-
lichen von Ofen-Pest, Pfarrer, Titularbischof Bela
Moritz Kanovich, ist gestorben. Im vorigen
September feierte Abtpfarrer Kanovich seine
goldene Messe, aus welchem Anlasse ihm die
Würde eines Titularbischofs verliehen wurde.

-- Prozession nach Maria Drei-
Eichen.

Der seit dem Jahre 1847 bestehende
Maria Drei-Eichen-Verein unternimmt am Mon-
tag den 14. d. M. eine Sühn-Prozession nach
Maria Drei-Eichen. Fahrpreis tour und retour
mittels Sonderzuges, samt kirchlichen Auslagen
Kronen 4.40. Näheres enthalten die an den
Kirchen affichierten Plakate.




Aus dem Gerichtssaale.
Geprügelte Gasthausgäste.

Am 23. Juli
unternahm der Beamte der Autorengesellschaft,
Franz Kutschera, in Begleitung zweier Freunde,
einen Ausflug nach Mödling und kehrte in dem
Gasthause des Franz Tischler ein, in welchem
Wiener Musik spielte. Plötzlich erschien der
Gastwirt Tischler bei dem Tische, an welchem die
drei Freunde Platz genommen hatten und richtete
an Kutschera die Frage, ob es wahr sei, daß er
Beamter der Wiener Autorengesellschaft ist.
Kutschera gab es unumwunden zu. Daraufhin
begann Tischler, der zu jenen Gastwirten gehört,
die ihren Gästen wohl das neueste Musikprogramm
bieten, aber keinerlei Tantiemen zahlen wollen,
in der derbsten Weise auf die Autorengesellschaft
zu schimpfen. Kutschera forderte ihn in ruhigem
Tone auf, sich zu mäßigen, was jedoch den Wirt
nur noch mehr aufbrachte. Endlich verließen die
drei Freunde das Lokal. Als sie einige hundert
[Spaltenumbruch] Schritte von dem Gasthause entfernt waren, be-
merkten sie, daß ihnen zwei Männer aus dem
Gasthause folgten. Sie wurden von denselben
bald eingeholt und attackiert. Auf die ruhige
Aufforderung der Herren, sie in Ruhe zu
lassen, nahmen die beiden Männer eine
drohende Haltung ein. Während es den beiden
Freunden Kutscheras gelang, das Weite zu suchen,
wurde Kuischera in der rohesten Weiße miß-
handelt.
Die Männer stürzten sich auf ihn,
warfen ihn zu Boden, schlugen ihn ins Gesicht,
traten ihn mit Füßen, entwanden ihm seinen
Spazierstock, den sie zerbrachen und über eine
Planke auf das Bahngeleise schleuderten und dann
erst kehrten sie lachend ins Wirtshaus zurück.
Kutschera, der Verletzungen am Kopf, im Gesicht,
an beiden Armen und am linken Oberschenkel er-
litten hatte, schleppte sich mühsam bis Mödling,
wo er sich von Dr. Nappa ein ärztliches Parere
ausstellen ließ und bei der Gendarmerie die An-
zeige erstattete. Die beiden Angreifer wurden von
der Gendarmerie bald eruiert. Es sind die in
Mödling wohnhaften Handwerker Johann Dorn
und Johann Pürkner. Vorgestern hatten sich
Beide vor dem Bezirksgerichte in Mödling zu
verantworten. Sie versuchten es, die Sache so
darzustellen, als seien sie von Kutschera und seinen
Freunden provoziert worden. Dieser Versuch miß-
glückte jedoch gänzlich und Dorn und Pürkner
wurden zu einer Geldstrafe von je 30 Kronen,
eventuell 48 Stunden Arrest, ferner zum Ersatz
der Gerichtskosten und zur Zahlung eines
Schmerzensgeldes an Kutschera verurteilt.




Das Handelsgericht -- im Jakober-
hof.

Im Einvernehmen mit dem Finanzärar
hat die Justizverwaltung ein Projekt entworfen,
das die Verlegung des derzeit im Justizpalaste
untergebrachten Handelsgerichtes und des
ebendort befindlichen Exekutionsgerichtes
in einen an Stelle des uralten Jakoberhofes zu
errichtenden neuen Monumentalban bezweckt. Noch
im Laufe dieses Jahres soll mit der endlichen
Demolierung des eine bedeutende Area umfassen-
den Restes vom Jakoberhof begonnen werden,
nachdem für die Unterbringung der im Hause
noch vorhandenen Amtsabteilungen anderweitig
vorgesorgt sein wird. Das neue Gerichtsgebäude
wird das Handelsgericht, das Exekutions-
gericht und eine neue große Exekutions-
halle enthalten, in der sämtliche vom Ge-
richte bewilligten Versteigerungen in Zukunft
abgehalten werden sollen. Es ist auch beschlossen
worden, das derzeit in der Hegelgasse befindliche
Franz Josefs-Gymnasium in einen der Trakte des
Neubaues zu verlegen. Für die beschriebene Trans-
aktion war maßgebend, daß die Jakoberhofrealität
hinsichtlich ihrer Lage im Stadtzentrum sich ganz
besonders für die Errichtung eines Zentralgerichts-
gebäudes eignet. Andererseits war es der Raum-
mangel im Justizpalais, der notwendig entsprechende
Abhilfe erforderte.




Strafantritt der Frau Lützow-Hervay.

Bekanntlich ist der wegen Bigamie zu vier Mo-
naten einfachen Kerkers verurteilten Frau Lützow-
Hervay die Haft in vier Wochen Arrests umge-
wandelt worden. Die Verurteilte hat an das
Kreisgericht ein Gesuch eingebracht, in welchem sie
um Sistierung des Strafvollzuges bittet.
Sie macht ihren krankhaften Gemütszustand als
Grund geltend und hat mehrere ärztliche Atteste
beigelegt, in denen dies bestätigt wird. Das
Gericht beschied dieses Gesuch abschlägig und
forderte Frau Lützow-Hervay auf, am 1. Sep-
tember die Strafe anzutreten. Es ist wirklich die
höchste Zeit, daß man mit dieser Abenteurerin zu
Ende kommt.




Vereinsnachrichten.
§ Verein "Christliche Familie".

Die Orts-
gruppe Josesstadt ladet alle Mitglieder ein, zu der
am Mittwoch um 1/29 Uhr abends in Haindls
Restauration "zum Senator", Reichsratsstraße 19,
stattfindenden außerordentlichen Versammlung zu er-
scheinen. Die Tagesordnung wird jedem Mitgliede
zugesendet werden.

§ Katholischer Schulverein für Oesterreich.

Pfarrgruppe Breitenfeld. Am Sonntag
um 7 Uhr abends findet in J. Simsons Restaura-
tionsgarten, Ottakringerstraße 24, die Monatsver-
sammlung mit gemütlichen Unterhaltungen unter
Mitwirkung der "Deutsch-christlichen Volksbühne"
statt.

§ Der Verein christlicher Arbeiter und
Arbeiterinnen "Weiße Nelke"

veranstaltet am
Sonntag den 13. August bei schöne[m] Wetter in
Waidringers Gasthausgarten 16. Bezirk Neulerchen-
felderstraße Nr. 92 ein Gattenfest. -- Bei ungünstiger

Wien, Dienstag Reichspoſt 8. Auguſt 1905 179

[Spaltenumbruch]

Regiſter hat aber ein Loch, die Rechnung iſt
unrichtig, die Fleiſchhauer ſind zu dieſer
Erhöhung nicht berechtigt. Umſomehr komiſch
klingt dann die Verſicherung der Genoſſenſchaft
der Fleiſchhauer, die lautet:

„Die Bevölkerung von Wien wird trotz aller
Entſtellungen der Sachlage auf die Seite eines
Gewerbes teten, das unter der Ungunſt der
Zeiten und der Gehäſſigkeit ſeiner Gegner einen
verzweifelten Kampf um ſeine Exiſtenz führt. Zur
Beſeitigung der wahren Urſachen der Fleiſchteue-
rung werden die Wiener Fleiſchhauer ſtets
Schulter an Schulter mit der Bevölkerung
Wiens kämpfen!“

Dieſe Aufforderung zum gemeinſamen Kampf
— wohl gegen die Aktien-Großſchlächterei —
klingt wie eine Ironie. Die Bevölkerung, die ſie
höhere Preiſe zahlen laſſen, ſoll jetzt die Fleiſch-
hauer retten! Die allgemeine Zuſtimmung, welche
die Aktion der Kommune findet, iſt die ent-
ſprechende Antwort.

Es erübrigt ſchließlich noch, den Stadtrats-
beſchlüſſen einige Worte zu widmen. Es wird
die Errichtung von Detailverkaufsſtänden in den
ſogenannten Arbeiterbezirken vorgenommen. In
Favoriten, Ottakring und in der Brigittenau,
wo gerade die ärmeren Schichten der Stadt unter
den Laſten der Teuerung zu leiden haben. Dort
kommt in vielen Familien nicht einmal täglich
Fleiſch auf den Tiſch. Allein auch in manchem
anderen Viertel der Stadt Wien würde man die
Detailverkaufsſtände begrüßen. Die beiden
übrigen Punkte beweiſen wohl deutlich, daß man
im Rathauſe Ernſt macht und zu den ſchärferen
Mitteln greift. Die Berechtigung dazu iſt vor-
handen, auch zur Anlegung einer Liſte der
Fleiſchhauer, die ungerechtfertigt mit den Preiſen
in die Höhe gingen, oder — nach ihrem Fach-
ausdruck — „verkaufen, wie ſie wollen.“ Das
Gros der Bevölkerung, vielleicht mit alleiniger
Ausnahme der Fleiſchhauergenoſſenſchafts-Mit-
glieder, begrüßt die Aktion der Kommune, die es
wenigſtens vor weiteren Steigerungen ſchützen
wird.




Theater, Kunſt und Muſik.
— Raimund-Theater.

Als erſte Première
der kaum geborenen Saiſon kam das alte kon-
feſſionelle Verſöhnungsdrama „Deborah“ von
Moſenthal zur Aufführung. Die liberale
Preſſe ſchmunzelt behaglich dazu, wie ſie es jedes-
mal tut, wenn „Nathan der Weiſe“ über die
Bretter geht und wie ſie es kürzlich getan, als
man im Luſtſpieltheater „Einer von unſere Leut’“




würdige Vornamen. Ehedem warteten es die
Damen vom Theater ab, bis das Publikum ſie
liebgewann und ſie dann mit ihrem Vornamen
oder gar mit einem Schmeichelnamen bezeichnete.
Jetzt ſtellen ſie ſich ſofort mit einem ſolchen vor.
Sie erteilen ſich gewiſſermaßen ſelbſt eine Aus-
zeichnung, die ſie ſich vom Publikum doch erſt zu
erwerben hätten. Die Vornamen, auch der be-
rühmteſten Sängerinnen pflegte man früher nicht
zu nennen. Von Adeline Patti ſprach man nur,
um ſie von der Schweſter Carlotta zu unter-
ſcheiden. Doch wurde es allmählich Brauch,
die Vornamen anzuführen. Dann erſchienen
ſie aber ſtets in ihrer richtigen Form.
Die Sontag nannte ſich nicht Jetty,
Jettchen oder Jetka, ſondern Henriette, die
Wagner nicht Hanſi, ſondern Johanna, die
Schröder nicht Wilma, ſondern Wilhelmine, die
Lucca nicht Pauli, ſondern Pauline. Bald aber
fings mit den Koſe- und Kindleinnamen an. Und
nun ergoß ſich eine ganze Flut von Schmeichel-
namen über uns, mit denen Bildnerinnen be-
zeichnet zu werden wünſchten — Lola, Lula,
Lolo, Lulu und Lu, Nuſcha, Mizzi und Lizzi,
Pepi und Poldi, Tilly und Milly, Mia und
Lia, Otti und Marga. Die ſchon zehn Jahre
lang als Hedwig geſungen hatte, bekam über
Nacht den Einfall, ſich von jetzt ab als Heddy
auf den Zettel ſetzen zu laſſen. Man kann nur
immer wiederholen, daß es unſeren ganz großen
Künſtlern beiderlei Geſchlechts immer mehr darauf
ankam, eine melodiſche Stimme als einen
melodiſchen Namen zu haben! Und es
iſt ihnen auch immer noch ſo gegangen wie es
einmal Lord Byron von Grillparzer prophezeit
hat: Der Name iſt ſchwer auszuſprechen, aber
man wird ſich ihn merken müſſen!“




[Spaltenumbruch]

ausgrub. Aber die Wiener werden ſich auch durch
die Parfümierung der älteſten Bühnenliteratur
nicht von ihrem Antiſemitismus bekehren laſſen.
Frl. Reingruber und die Herren Bauer und
Popp ſpielten gut.

— Venedig-Theater.

Samstag ſahen und
hörten wir das „Unterbrettl“, ins Pechſchwarze
überſetzt. Was einſt „Sereniſſimus“ war, iſt jetzt
der König von Borneo mit dem ſchönen
etwas an Lerchenfeld gemahnenden Namen
„Schiabidennetean“. Auch er hat an der Spitze
ſeiner Leibgarde einen vielverwendbaren Mentor,
welcher echt borneſiſch „Kochmitgas“ heißt, ſich
aber von ſeinem europäiſchen Vorläufer Kinder-
mann dadurch unterſcheidet, daß er, ſobald eine
Bemerkung ſeinem königlichen Herrn nicht gefällt,
ſofort ordentlich „triſchakt“ wird. Der König und
ſein Faktotum nehmen in einer Loge Platz, gegenüber
in der anderen Loge ſitzen der Privatier Futter-
bandl und ſeine Tochter Lori, die beide vom
König zu ſich herübergewinkt werden. Futterbandl
iſt hierüber ſo geſchmeichelt, daß er ſich und der
Lori bevor ſie der Einladung folgen, mit
Schuhwichſe das Geſicht tätowiert. Dann
erſt begeben ſich Vater und Kind in die Loge des
Königs und nun beginnt unter den Gloſſen
Futterbandls und des Königs die Unterbrettl-
Vorſtellung, welche teils von den wirklichen
Niggern, welche Direktor Steiner jetzt engagiert
hat, teils von angeſtrichenen Europäern beſorgt
wird, die dem Wiener Theaterbeſucher nicht ganz
unbekannt ſind: Gottsleben, Rakowitſch,
Greisnegger, Godai, Becker, Neumann
ꝛc.
Die Schwarzen und die Pſeudoſchwarzen tanzen
und ſingen dabei ſo flott, daß man ſie auf Grund
ihrer Leiſtungen kaum von einander unterſcheiden
kann. Schließlich tauchen zur allgemeinen Heiterkeit
auch im Zuſchauerraum alle möglichen Afrikaner
und Solche, die es ſcheinen wollen, auf und ein
großer Zug bewegt ſich auf mehreren Treppen
über die Köpfe der Muſiker hinweg auf die
Bühne. Alles tanzt Cake-Walk, natürlich auch
der König, Futterbandl ꝛc. und unter allgemeinen
Halloh fällt der Vorhang. a. v. b.

— Schauſpielerkongreß.

In Hamburg
ſoll im November d. J. ein Kongreß der Bühnen-
angehörigen Deutſchlands abgehalten werden. Für
dieſen Kongreß, zu dem auch General-Intendant
von Hülſen ſein Erſcheinen zugeſagt hat, werden
ſchon jetzt die Vorbereitungen getroffen.




Kirchliches.
— Ernennungen.

Der hochwürdige Herr
Kanonikus und Propſt der St. Mauriz-Kirche in
Olmütz, Freiherr von Grimmenſtein, wurde
zum päpſtlichen geheimen Kämmerer ernannt. —
Der Kaiſer hat den Pfarrer in Hörſching Ernſt
Laninger zum Probſtpfarrer in Mattighofen
ernannt.

— Todesfall.

Einer der älteſten Geiſt-
lichen von Ofen-Peſt, Pfarrer, Titularbiſchof Bela
Moritz Kanovich, iſt geſtorben. Im vorigen
September feierte Abtpfarrer Kanovich ſeine
goldene Meſſe, aus welchem Anlaſſe ihm die
Würde eines Titularbiſchofs verliehen wurde.

— Prozeſſion nach Maria Drei-
Eichen.

Der ſeit dem Jahre 1847 beſtehende
Maria Drei-Eichen-Verein unternimmt am Mon-
tag den 14. d. M. eine Sühn-Prozeſſion nach
Maria Drei-Eichen. Fahrpreis tour und retour
mittels Sonderzuges, ſamt kirchlichen Auslagen
Kronen 4.40. Näheres enthalten die an den
Kirchen affichierten Plakate.




Aus dem Gerichtsſaale.
Geprügelte Gaſthausgäſte.

Am 23. Juli
unternahm der Beamte der Autorengeſellſchaft,
Franz Kutſchera, in Begleitung zweier Freunde,
einen Ausflug nach Mödling und kehrte in dem
Gaſthauſe des Franz Tiſchler ein, in welchem
Wiener Muſik ſpielte. Plötzlich erſchien der
Gaſtwirt Tiſchler bei dem Tiſche, an welchem die
drei Freunde Platz genommen hatten und richtete
an Kutſchera die Frage, ob es wahr ſei, daß er
Beamter der Wiener Autorengeſellſchaft iſt.
Kutſchera gab es unumwunden zu. Daraufhin
begann Tiſchler, der zu jenen Gaſtwirten gehört,
die ihren Gäſten wohl das neueſte Muſikprogramm
bieten, aber keinerlei Tantièmen zahlen wollen,
in der derbſten Weiſe auf die Autorengeſellſchaft
zu ſchimpfen. Kutſchera forderte ihn in ruhigem
Tone auf, ſich zu mäßigen, was jedoch den Wirt
nur noch mehr aufbrachte. Endlich verließen die
drei Freunde das Lokal. Als ſie einige hundert
[Spaltenumbruch] Schritte von dem Gaſthauſe entfernt waren, be-
merkten ſie, daß ihnen zwei Männer aus dem
Gaſthauſe folgten. Sie wurden von denſelben
bald eingeholt und attackiert. Auf die ruhige
Aufforderung der Herren, ſie in Ruhe zu
laſſen, nahmen die beiden Männer eine
drohende Haltung ein. Während es den beiden
Freunden Kutſcheras gelang, das Weite zu ſuchen,
wurde Kuiſchera in der roheſten Weiße miß-
handelt.
Die Männer ſtürzten ſich auf ihn,
warfen ihn zu Boden, ſchlugen ihn ins Geſicht,
traten ihn mit Füßen, entwanden ihm ſeinen
Spazierſtock, den ſie zerbrachen und über eine
Planke auf das Bahngeleiſe ſchleuderten und dann
erſt kehrten ſie lachend ins Wirtshaus zurück.
Kutſchera, der Verletzungen am Kopf, im Geſicht,
an beiden Armen und am linken Oberſchenkel er-
litten hatte, ſchleppte ſich mühſam bis Mödling,
wo er ſich von Dr. Nappa ein ärztliches Parere
ausſtellen ließ und bei der Gendarmerie die An-
zeige erſtattete. Die beiden Angreifer wurden von
der Gendarmerie bald eruiert. Es ſind die in
Mödling wohnhaften Handwerker Johann Dorn
und Johann Pürkner. Vorgeſtern hatten ſich
Beide vor dem Bezirksgerichte in Mödling zu
verantworten. Sie verſuchten es, die Sache ſo
darzuſtellen, als ſeien ſie von Kutſchera und ſeinen
Freunden provoziert worden. Dieſer Verſuch miß-
glückte jedoch gänzlich und Dorn und Pürkner
wurden zu einer Geldſtrafe von je 30 Kronen,
eventuell 48 Stunden Arreſt, ferner zum Erſatz
der Gerichtskoſten und zur Zahlung eines
Schmerzensgeldes an Kutſchera verurteilt.




Das Handelsgericht — im Jakober-
hof.

Im Einvernehmen mit dem Finanzärar
hat die Juſtizverwaltung ein Projekt entworfen,
das die Verlegung des derzeit im Juſtizpalaſte
untergebrachten Handelsgerichtes und des
ebendort befindlichen Exekutionsgerichtes
in einen an Stelle des uralten Jakoberhofes zu
errichtenden neuen Monumentalban bezweckt. Noch
im Laufe dieſes Jahres ſoll mit der endlichen
Demolierung des eine bedeutende Area umfaſſen-
den Reſtes vom Jakoberhof begonnen werden,
nachdem für die Unterbringung der im Hauſe
noch vorhandenen Amtsabteilungen anderweitig
vorgeſorgt ſein wird. Das neue Gerichtsgebäude
wird das Handelsgericht, das Exekutions-
gericht und eine neue große Exekutions-
halle enthalten, in der ſämtliche vom Ge-
richte bewilligten Verſteigerungen in Zukunft
abgehalten werden ſollen. Es iſt auch beſchloſſen
worden, das derzeit in der Hegelgaſſe befindliche
Franz Joſefs-Gymnaſium in einen der Trakte des
Neubaues zu verlegen. Für die beſchriebene Trans-
aktion war maßgebend, daß die Jakoberhofrealität
hinſichtlich ihrer Lage im Stadtzentrum ſich ganz
beſonders für die Errichtung eines Zentralgerichts-
gebäudes eignet. Andererſeits war es der Raum-
mangel im Juſtizpalais, der notwendig entſprechende
Abhilfe erforderte.




Strafantritt der Frau Lützow-Hervay.

Bekanntlich iſt der wegen Bigamie zu vier Mo-
naten einfachen Kerkers verurteilten Frau Lützow-
Hervay die Haft in vier Wochen Arreſts umge-
wandelt worden. Die Verurteilte hat an das
Kreisgericht ein Geſuch eingebracht, in welchem ſie
um Siſtierung des Strafvollzuges bittet.
Sie macht ihren krankhaften Gemütszuſtand als
Grund geltend und hat mehrere ärztliche Atteſte
beigelegt, in denen dies beſtätigt wird. Das
Gericht beſchied dieſes Geſuch abſchlägig und
forderte Frau Lützow-Hervay auf, am 1. Sep-
tember die Strafe anzutreten. Es iſt wirklich die
höchſte Zeit, daß man mit dieſer Abenteurerin zu
Ende kommt.




Vereinsnachrichten.
§ Verein „Chriſtliche Familie“.

Die Orts-
gruppe Joſeſſtadt ladet alle Mitglieder ein, zu der
am Mittwoch um ½9 Uhr abends in Haindls
Reſtauration „zum Senator“, Reichsratsſtraße 19,
ſtattfindenden außerordentlichen Verſammlung zu er-
ſcheinen. Die Tagesordnung wird jedem Mitgliede
zugeſendet werden.

§ Katholiſcher Schulverein für Oeſterreich.

Pfarrgruppe Breitenfeld. Am Sonntag
um 7 Uhr abends findet in J. Simſons Reſtaura-
tionsgarten, Ottakringerſtraße 24, die Monatsver-
ſammlung mit gemütlichen Unterhaltungen unter
Mitwirkung der „Deutſch-chriſtlichen Volksbühne“
ſtatt.

§ Der Verein chriſtlicher Arbeiter und
Arbeiterinnen „Weiße Nelke“

veranſtaltet am
Sonntag den 13. Auguſt bei ſchöne[m] Wetter in
Waidringers Gaſthausgarten 16. Bezirk Neulerchen-
felderſtraße Nr. 92 ein Gattenfeſt. — Bei ungünſtiger

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[10/0010] Wien, Dienstag Reichspoſt 8. Auguſt 1905 179 Regiſter hat aber ein Loch, die Rechnung iſt unrichtig, die Fleiſchhauer ſind zu dieſer Erhöhung nicht berechtigt. Umſomehr komiſch klingt dann die Verſicherung der Genoſſenſchaft der Fleiſchhauer, die lautet: „Die Bevölkerung von Wien wird trotz aller Entſtellungen der Sachlage auf die Seite eines Gewerbes teten, das unter der Ungunſt der Zeiten und der Gehäſſigkeit ſeiner Gegner einen verzweifelten Kampf um ſeine Exiſtenz führt. Zur Beſeitigung der wahren Urſachen der Fleiſchteue- rung werden die Wiener Fleiſchhauer ſtets Schulter an Schulter mit der Bevölkerung Wiens kämpfen!“ Dieſe Aufforderung zum gemeinſamen Kampf — wohl gegen die Aktien-Großſchlächterei — klingt wie eine Ironie. Die Bevölkerung, die ſie höhere Preiſe zahlen laſſen, ſoll jetzt die Fleiſch- hauer retten! Die allgemeine Zuſtimmung, welche die Aktion der Kommune findet, iſt die ent- ſprechende Antwort. Es erübrigt ſchließlich noch, den Stadtrats- beſchlüſſen einige Worte zu widmen. Es wird die Errichtung von Detailverkaufsſtänden in den ſogenannten Arbeiterbezirken vorgenommen. In Favoriten, Ottakring und in der Brigittenau, wo gerade die ärmeren Schichten der Stadt unter den Laſten der Teuerung zu leiden haben. Dort kommt in vielen Familien nicht einmal täglich Fleiſch auf den Tiſch. Allein auch in manchem anderen Viertel der Stadt Wien würde man die Detailverkaufsſtände begrüßen. Die beiden übrigen Punkte beweiſen wohl deutlich, daß man im Rathauſe Ernſt macht und zu den ſchärferen Mitteln greift. Die Berechtigung dazu iſt vor- handen, auch zur Anlegung einer Liſte der Fleiſchhauer, die ungerechtfertigt mit den Preiſen in die Höhe gingen, oder — nach ihrem Fach- ausdruck — „verkaufen, wie ſie wollen.“ Das Gros der Bevölkerung, vielleicht mit alleiniger Ausnahme der Fleiſchhauergenoſſenſchafts-Mit- glieder, begrüßt die Aktion der Kommune, die es wenigſtens vor weiteren Steigerungen ſchützen wird. Theater, Kunſt und Muſik. — Raimund-Theater. Als erſte Première der kaum geborenen Saiſon kam das alte kon- feſſionelle Verſöhnungsdrama „Deborah“ von Moſenthal zur Aufführung. Die liberale Preſſe ſchmunzelt behaglich dazu, wie ſie es jedes- mal tut, wenn „Nathan der Weiſe“ über die Bretter geht und wie ſie es kürzlich getan, als man im Luſtſpieltheater „Einer von unſere Leut’“ würdige Vornamen. Ehedem warteten es die Damen vom Theater ab, bis das Publikum ſie liebgewann und ſie dann mit ihrem Vornamen oder gar mit einem Schmeichelnamen bezeichnete. Jetzt ſtellen ſie ſich ſofort mit einem ſolchen vor. Sie erteilen ſich gewiſſermaßen ſelbſt eine Aus- zeichnung, die ſie ſich vom Publikum doch erſt zu erwerben hätten. Die Vornamen, auch der be- rühmteſten Sängerinnen pflegte man früher nicht zu nennen. Von Adeline Patti ſprach man nur, um ſie von der Schweſter Carlotta zu unter- ſcheiden. Doch wurde es allmählich Brauch, die Vornamen anzuführen. Dann erſchienen ſie aber ſtets in ihrer richtigen Form. Die Sontag nannte ſich nicht Jetty, Jettchen oder Jetka, ſondern Henriette, die Wagner nicht Hanſi, ſondern Johanna, die Schröder nicht Wilma, ſondern Wilhelmine, die Lucca nicht Pauli, ſondern Pauline. Bald aber fings mit den Koſe- und Kindleinnamen an. Und nun ergoß ſich eine ganze Flut von Schmeichel- namen über uns, mit denen Bildnerinnen be- zeichnet zu werden wünſchten — Lola, Lula, Lolo, Lulu und Lu, Nuſcha, Mizzi und Lizzi, Pepi und Poldi, Tilly und Milly, Mia und Lia, Otti und Marga. Die ſchon zehn Jahre lang als Hedwig geſungen hatte, bekam über Nacht den Einfall, ſich von jetzt ab als Heddy auf den Zettel ſetzen zu laſſen. Man kann nur immer wiederholen, daß es unſeren ganz großen Künſtlern beiderlei Geſchlechts immer mehr darauf ankam, eine melodiſche Stimme als einen melodiſchen Namen zu haben! Und es iſt ihnen auch immer noch ſo gegangen wie es einmal Lord Byron von Grillparzer prophezeit hat: Der Name iſt ſchwer auszuſprechen, aber man wird ſich ihn merken müſſen!“ ausgrub. Aber die Wiener werden ſich auch durch die Parfümierung der älteſten Bühnenliteratur nicht von ihrem Antiſemitismus bekehren laſſen. Frl. Reingruber und die Herren Bauer und Popp ſpielten gut. — Venedig-Theater. Samstag ſahen und hörten wir das „Unterbrettl“, ins Pechſchwarze überſetzt. Was einſt „Sereniſſimus“ war, iſt jetzt der König von Borneo mit dem ſchönen etwas an Lerchenfeld gemahnenden Namen „Schiabidennetean“. Auch er hat an der Spitze ſeiner Leibgarde einen vielverwendbaren Mentor, welcher echt borneſiſch „Kochmitgas“ heißt, ſich aber von ſeinem europäiſchen Vorläufer Kinder- mann dadurch unterſcheidet, daß er, ſobald eine Bemerkung ſeinem königlichen Herrn nicht gefällt, ſofort ordentlich „triſchakt“ wird. Der König und ſein Faktotum nehmen in einer Loge Platz, gegenüber in der anderen Loge ſitzen der Privatier Futter- bandl und ſeine Tochter Lori, die beide vom König zu ſich herübergewinkt werden. Futterbandl iſt hierüber ſo geſchmeichelt, daß er ſich und der Lori bevor ſie der Einladung folgen, mit Schuhwichſe das Geſicht tätowiert. Dann erſt begeben ſich Vater und Kind in die Loge des Königs und nun beginnt unter den Gloſſen Futterbandls und des Königs die Unterbrettl- Vorſtellung, welche teils von den wirklichen Niggern, welche Direktor Steiner jetzt engagiert hat, teils von angeſtrichenen Europäern beſorgt wird, die dem Wiener Theaterbeſucher nicht ganz unbekannt ſind: Gottsleben, Rakowitſch, Greisnegger, Godai, Becker, Neumann ꝛc. Die Schwarzen und die Pſeudoſchwarzen tanzen und ſingen dabei ſo flott, daß man ſie auf Grund ihrer Leiſtungen kaum von einander unterſcheiden kann. Schließlich tauchen zur allgemeinen Heiterkeit auch im Zuſchauerraum alle möglichen Afrikaner und Solche, die es ſcheinen wollen, auf und ein großer Zug bewegt ſich auf mehreren Treppen über die Köpfe der Muſiker hinweg auf die Bühne. Alles tanzt Cake-Walk, natürlich auch der König, Futterbandl ꝛc. und unter allgemeinen Halloh fällt der Vorhang. a. v. b. — Schauſpielerkongreß. In Hamburg ſoll im November d. J. ein Kongreß der Bühnen- angehörigen Deutſchlands abgehalten werden. Für dieſen Kongreß, zu dem auch General-Intendant von Hülſen ſein Erſcheinen zugeſagt hat, werden ſchon jetzt die Vorbereitungen getroffen. Kirchliches. — Ernennungen. Der hochwürdige Herr Kanonikus und Propſt der St. Mauriz-Kirche in Olmütz, Freiherr von Grimmenſtein, wurde zum päpſtlichen geheimen Kämmerer ernannt. — Der Kaiſer hat den Pfarrer in Hörſching Ernſt Laninger zum Probſtpfarrer in Mattighofen ernannt. — Todesfall. Einer der älteſten Geiſt- lichen von Ofen-Peſt, Pfarrer, Titularbiſchof Bela Moritz Kanovich, iſt geſtorben. Im vorigen September feierte Abtpfarrer Kanovich ſeine goldene Meſſe, aus welchem Anlaſſe ihm die Würde eines Titularbiſchofs verliehen wurde. — Prozeſſion nach Maria Drei- Eichen. Der ſeit dem Jahre 1847 beſtehende Maria Drei-Eichen-Verein unternimmt am Mon- tag den 14. d. M. eine Sühn-Prozeſſion nach Maria Drei-Eichen. Fahrpreis tour und retour mittels Sonderzuges, ſamt kirchlichen Auslagen Kronen 4.40. Näheres enthalten die an den Kirchen affichierten Plakate. Aus dem Gerichtsſaale. Geprügelte Gaſthausgäſte. Am 23. Juli unternahm der Beamte der Autorengeſellſchaft, Franz Kutſchera, in Begleitung zweier Freunde, einen Ausflug nach Mödling und kehrte in dem Gaſthauſe des Franz Tiſchler ein, in welchem Wiener Muſik ſpielte. Plötzlich erſchien der Gaſtwirt Tiſchler bei dem Tiſche, an welchem die drei Freunde Platz genommen hatten und richtete an Kutſchera die Frage, ob es wahr ſei, daß er Beamter der Wiener Autorengeſellſchaft iſt. Kutſchera gab es unumwunden zu. Daraufhin begann Tiſchler, der zu jenen Gaſtwirten gehört, die ihren Gäſten wohl das neueſte Muſikprogramm bieten, aber keinerlei Tantièmen zahlen wollen, in der derbſten Weiſe auf die Autorengeſellſchaft zu ſchimpfen. Kutſchera forderte ihn in ruhigem Tone auf, ſich zu mäßigen, was jedoch den Wirt nur noch mehr aufbrachte. Endlich verließen die drei Freunde das Lokal. Als ſie einige hundert Schritte von dem Gaſthauſe entfernt waren, be- merkten ſie, daß ihnen zwei Männer aus dem Gaſthauſe folgten. Sie wurden von denſelben bald eingeholt und attackiert. Auf die ruhige Aufforderung der Herren, ſie in Ruhe zu laſſen, nahmen die beiden Männer eine drohende Haltung ein. Während es den beiden Freunden Kutſcheras gelang, das Weite zu ſuchen, wurde Kuiſchera in der roheſten Weiße miß- handelt. Die Männer ſtürzten ſich auf ihn, warfen ihn zu Boden, ſchlugen ihn ins Geſicht, traten ihn mit Füßen, entwanden ihm ſeinen Spazierſtock, den ſie zerbrachen und über eine Planke auf das Bahngeleiſe ſchleuderten und dann erſt kehrten ſie lachend ins Wirtshaus zurück. Kutſchera, der Verletzungen am Kopf, im Geſicht, an beiden Armen und am linken Oberſchenkel er- litten hatte, ſchleppte ſich mühſam bis Mödling, wo er ſich von Dr. Nappa ein ärztliches Parere ausſtellen ließ und bei der Gendarmerie die An- zeige erſtattete. Die beiden Angreifer wurden von der Gendarmerie bald eruiert. Es ſind die in Mödling wohnhaften Handwerker Johann Dorn und Johann Pürkner. Vorgeſtern hatten ſich Beide vor dem Bezirksgerichte in Mödling zu verantworten. Sie verſuchten es, die Sache ſo darzuſtellen, als ſeien ſie von Kutſchera und ſeinen Freunden provoziert worden. Dieſer Verſuch miß- glückte jedoch gänzlich und Dorn und Pürkner wurden zu einer Geldſtrafe von je 30 Kronen, eventuell 48 Stunden Arreſt, ferner zum Erſatz der Gerichtskoſten und zur Zahlung eines Schmerzensgeldes an Kutſchera verurteilt. Das Handelsgericht — im Jakober- hof. Im Einvernehmen mit dem Finanzärar hat die Juſtizverwaltung ein Projekt entworfen, das die Verlegung des derzeit im Juſtizpalaſte untergebrachten Handelsgerichtes und des ebendort befindlichen Exekutionsgerichtes in einen an Stelle des uralten Jakoberhofes zu errichtenden neuen Monumentalban bezweckt. Noch im Laufe dieſes Jahres ſoll mit der endlichen Demolierung des eine bedeutende Area umfaſſen- den Reſtes vom Jakoberhof begonnen werden, nachdem für die Unterbringung der im Hauſe noch vorhandenen Amtsabteilungen anderweitig vorgeſorgt ſein wird. Das neue Gerichtsgebäude wird das Handelsgericht, das Exekutions- gericht und eine neue große Exekutions- halle enthalten, in der ſämtliche vom Ge- richte bewilligten Verſteigerungen in Zukunft abgehalten werden ſollen. Es iſt auch beſchloſſen worden, das derzeit in der Hegelgaſſe befindliche Franz Joſefs-Gymnaſium in einen der Trakte des Neubaues zu verlegen. Für die beſchriebene Trans- aktion war maßgebend, daß die Jakoberhofrealität hinſichtlich ihrer Lage im Stadtzentrum ſich ganz beſonders für die Errichtung eines Zentralgerichts- gebäudes eignet. Andererſeits war es der Raum- mangel im Juſtizpalais, der notwendig entſprechende Abhilfe erforderte. Strafantritt der Frau Lützow-Hervay. Bekanntlich iſt der wegen Bigamie zu vier Mo- naten einfachen Kerkers verurteilten Frau Lützow- Hervay die Haft in vier Wochen Arreſts umge- wandelt worden. Die Verurteilte hat an das Kreisgericht ein Geſuch eingebracht, in welchem ſie um Siſtierung des Strafvollzuges bittet. Sie macht ihren krankhaften Gemütszuſtand als Grund geltend und hat mehrere ärztliche Atteſte beigelegt, in denen dies beſtätigt wird. Das Gericht beſchied dieſes Geſuch abſchlägig und forderte Frau Lützow-Hervay auf, am 1. Sep- tember die Strafe anzutreten. Es iſt wirklich die höchſte Zeit, daß man mit dieſer Abenteurerin zu Ende kommt. Vereinsnachrichten. § Verein „Chriſtliche Familie“. Die Orts- gruppe Joſeſſtadt ladet alle Mitglieder ein, zu der am Mittwoch um ½9 Uhr abends in Haindls Reſtauration „zum Senator“, Reichsratsſtraße 19, ſtattfindenden außerordentlichen Verſammlung zu er- ſcheinen. Die Tagesordnung wird jedem Mitgliede zugeſendet werden. § Katholiſcher Schulverein für Oeſterreich. Pfarrgruppe Breitenfeld. Am Sonntag um 7 Uhr abends findet in J. Simſons Reſtaura- tionsgarten, Ottakringerſtraße 24, die Monatsver- ſammlung mit gemütlichen Unterhaltungen unter Mitwirkung der „Deutſch-chriſtlichen Volksbühne“ ſtatt. § Der Verein chriſtlicher Arbeiter und Arbeiterinnen „Weiße Nelke“ veranſtaltet am Sonntag den 13. Auguſt bei ſchönem Wetter in Waidringers Gaſthausgarten 16. Bezirk Neulerchen- felderſtraße Nr. 92 ein Gattenfeſt. — Bei ungünſtiger

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 179, Wien, 08.08.1905, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost179_1905/10>, abgerufen am 30.04.2024.