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Reichspost. Nr. 179, Wien, 08.08.1905.

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179 Wien, Dienstag Reichspost 8. August 1905

[Spaltenumbruch] Witterung findet das Fest am 15. (Feiertag) oder
am 20. August statt. Entree im Vorverkauf 50 Heller
an der Kassa 60 Heller. Um zahlreichen Zuspruch
wird gebeteu. Alle Zuschriften und Anfragen sind
an Franz Müller 16. Bez., Neulerchenfelderstraße
Nr. 74 zu richten.




Volkswirtschaftlicher Teil.
Die gemeinsamen Zolleinnahmen.

Namens des Subkomitees des zu einer so
traurigen Berühmtheit gelangten Dualismus-
ausschusses haben die Abgeordneten Dr. Prade
und Dr. Tollinger soeben einen Bericht über die
finanzielle und volkswirtschaftliche Bedentung der
gemeinsamen Zolleinnahmen im Staatshaushalte
der Monarchie und Oesterreichs fertiggestellt. Die
Beitragsleistungen Ungarns zu den gemeinsamen
Staatsschulden und die Gemeinsamkeit der Er-
trägnisse des Zollgefälls blieben im Laufe der
Jahre trotz der Aenderungen der Quote unver-
ändert. Erst die Surtaxe auf Zucker störte dieses
Verhältnis und machte den Anfang zu einer
Zwischenzollinie. Auch die aus dem Jahre 1820
stammende unter dem Namen "Tiroler Ge-
treideaufschlag" bekannte Konsumsteuer müsse
als dem Zoll- und Handelsbündnisse
nicht entsprechend aufgehoben werden. Der
Bericht weist dann nach, daß Oesterreich von den
Zolleinnahmen 80%, an Quote 66% bezahlt,
dazu kommen noch die Surtaxe auf Zucker, die
Teilung der Erträgnisse der Oesterreichisch-
ungarischen Bank. Eine eventuelle Trennung des
gemeinsamen Wirtschaftsgebietes würde sich nur
unter einer wirtschaftlichen und finanziellen Krise
vollziehen. Diese Krisis würden wir in Oesterreich
leichter überstehen als die Ungarn. Uns bleiben
für den Fall der wirtschaftlichen Trennung 80%
der gesamten Zolleinnahmen, ja, diese Einnahmen
werden durch das Erträgnis der gegen Ungarn
errichteten Zollinie noch erhöht, die Ueberweisungen
aus den Verzehrungssteuern hören auf und
unsere Quote muß nach der Rekrutenziffer auf
52% des Erfordernisses für Armee und Marine
sinken. Die Trennung der Bank, wenn auch
diese durchgeführt wird, führt zu einer Ver-
billigung des Zinsfußes bei uns, zu einer
Erhöhung desselben in Ungarn. Weiter spricht
für uns der größere Nationalreichtum. Endlich
kommt uns der wesentliche Umstand zugute, daß
die soziale Gliederung unserer Bevölkerung besser
durchgebildet ist als die Ungarns. In Oesterreich
leben etwa 55% der Bevölkerung von der Land-
und Forstwirtschaft und 45% von Gewerbe, In-
[Spaltenumbruch] dustrie und Handel, die Bevölkerung Ungarns ist
fast ganz auf die Landwirtschaft angewiesen, eine
einzige schlechte Ernte bringt daher dort
schon eine weitgehende Erschütterung des Staats-
haushaltes und ein Sinken der Konsumkraft und
der Lebenshaltung der Bevölkerung mit sich, wie
eine vergleichende Zusammenstellung der Zollein-
nahmen aus den Jahren 1904 und 1903 ergibt,
wo das Erträgnis der gemeinsamen Zollein-
nahmen gegenüber dem Jahre 1903 im Jahre
1904 in Getreide (Tarifklasse VIa) um 50·7%
gestiegen ist, während das Zollerträgnis der
Tarifklasse XIII (Getränke) in derselben Zeit um
93·4% gesunken war.




Deutschlands Kohlerreichtum.

In den
letzten Jahren ertönten vielfach Stimmen, die auf
eine langsamere Förderung im Steinkohlenbergbau
drängten, weil möglicher Weise in nicht allzuferner
Zeit der Vorrat unserer Kohlenfelder zu Ende
gehen könnte. Man schlug deshalb vor, daß
namentlich die Ausfuhr ins Ansland unterbunden
werden möge, um so wenigstens die "schwarzen
Diamanten" zu sparen. Sicherlich wird dasjenige
Land in Zukunft den Konkurrenten auf dem
Weltmarkte überwinden, das am längsten seiner
Industrie billiges Heizmaterial liefern kann. Man
denke sich bloß einmal, daß die gesamte
Industrie auf die heimischen Wälder an-
gewiesen wäre. Längst stände kein Stamm
mehr in irgend einem deutschen Walde.
Woher sollte auch allein zum Beispiel die Holz-
kohle für die Riesenhochösen unserer Eisenindus[tri]e
geholt werden! Doch die Geologen und Bergbau-
kundigen versichern, daß auf absehbare Zeit an
eine Versiegung der Kohlenquellen Deutschlands
nicht zu denken ist. Nach bergbehördlicher Auf-
stellung genügen die jetzigen Kohlen-Aufschlüsse
für mindestens 200 Jahre; es ist hiebei
aber wohl nur der im Abbau gewonnene Teil
der deutschen Kohlenfelder in Betracht
gezogen. Große Kohlenfelder liegen noch unver-
ritzt, sie sind wohl mit der vorschriftsmäßigen
Mutung belegt. Anders liegt die Sache aber,
wenn die Frage der Kohlenversorgung vom
Standpunkte der Geschäftsinteressen des Kon-
sumenten gestellt wird. -- Unstreitig ist
wohl in keinem europäischen Bergwerkslande
die Syndizierung der Grubenproduktion so weit
fortgeschritten wie in Deutschland. Die Klagen
der Abnehmer über rigorose Bezugsbedingungen
seitens der Syndikate wollen nicht verstummen.
Den Rat, sich eigene Kohlenquellen zu eröffnen,
können die benachteiligten Konsumenten selbst dann
[Spaltenumbruch] nicht oder nur höchst selten befolgen, wenn sie
hinreichend kapitalkräftig sind. Es muß nämlich
volkswirtschaftlich mit der schwerwiegenden Tat-
sache gerechnet werden, daß die im Erdinnern
lagernden Kohlenschätze sich entweder schon ganz in
festen Händen befinden oder nur noch nicht zu
einem minimalen Teil. In Oberschlesien ist fast
gar kein kohlenhaltiges Gelände mehr frei. Hier
nimmt der Privatregalbezirk des Fürsten Pleß den
größten Raum ein. Ein Fünftel der Kohlenfelder
besitzt der Fiskus. Das andere Terrain ist her-
vorragend im Besitz der Adelsgeschlechter Donners-
marck, Tiele-Winkler, Ballestrem, Schaffgotsch,
Matuschka u. s. w. und der Industie-Aktiengesell-
schaften Laurahütte, Donnersmarckhütte u. s. w.

Vom Danziger Bienenzüchtertag.

Aus
Danzig erhielten wir unterm Gestrigen folgende
Privatdepesche: Anläßlich der hier stattfindenden
50. Jubiläumsversammlung deutscher, öster-
reichischer und ungarischer Bienenzüchter wurde in
Gegenwart der Spitzen aller Behörden eine große
internationale Fachausstellung eröffnet, die auch
aus Oesterreich und Ungarn beschickt wurde.
250 Delegierte der beteiligten Staaten sind zu
der Versammlung eingetroffen.

Die Weinernte in Frankreich.

Aus
Paris wird der "Reichspost" geschrieben: Aus
verschiedensten Gegenden Frankreich meldet man,
daß es heuer eine großartige Weinernte geben
dürfte. Infolgedessen sind die Weinbauern be-
müht, in ihren Kellern Platz zu schaffen und ver-
kaufen den Wein zu äußerst billigen Preisen.
Von 20 Centimes (15 Heller) aufwärts bekommt
man bereits einen Liter echten Wein in Paris.
Feinen Wein von 75 Centimes aufwärts, einen
Liter echten Bondeaux um einen Franken.

Ausländische Jusolvenzen.

Das k. k. öster-
reichische Handelsmuseum gibt nachstehende Fallimente
bekannt: In Belgrad: Milorad S. Markovic,
Alerinac, Rajko M. Popovits, Belgrad, Mihajlo O.
Zsirkovits, Palanka; in Nisch: Anta Gj. Mischtovic,
Pirot, Milorad S. Markovie, Alexinac. -- Die
Erportabteilung der niederösterreichischen Handels-
und Gewerbekammer teilt die folgenden Konkurse in
der Schweiz mit: Fran Heß-Bean in Zürich, Ganz
Jean in Zürich, Malermeister, Trepte Ernst in
Zürich, Baumeister, Störy A. in Goldau, elektro-
technisches Installationsgeschäft, Petitjean-Baumann
Alfons in Basel, Baumeister.




Lottoziehung am 5. August.

Linz 4 76 32 82 11

Triest 44 11 41 64 9




[Spaltenumbruch]

48 Nachdruck verboten.

Die Helden der Vendee.
Historische Erzählung aus den Tagen der französischen
Revolution.

Ein Offizier, welcher der Republik dient,
ist eben Republikaner; wir haben nur das Recht,
darüber zu urteilen, ob er als Soldat seine
Pflicht tut oder nicht. Aber wir dürfen unser
Urteil nicht durch die Erwägung beeinflussen
lassen: ist der Mann guter Repubikaner oder
nicht? Das ist meine unerschütterliche Meinung.
Die Offiziere werden mich fragen, warum
ich so lange mit meinem Urteil hintangehalten
habe. Das erklärt sich sehr einfach. Ich wollte
sehen, wieweit die Abhängigkeit des Offizierskorps
von der jeweiligen politischen Strömung geht,
und ich habe mit Bedauern gesehen, sie geht so
weit, daß sie der Ritterlichkeit, die jedem Offizier
innewohnen sollte, unwürdig ist. So, wie meine
Offiziere gestimmt haben, stimmen Leute, die
im Gehorsam gegen den Nationalkonvent und
dessen Kommissare aufgehen. In politischen
Dingen lasse ich mir das gefallen, in
militärischen lasse ich mir nicht dreinreden. Eine
gleiche Auffassung bekundigte der Angeklagte,
Major Bonneval als er bei der Belagerung
Lerochers durchaus selbständig verfuhr. Wir
kommen nun zu folgendem sonderbarem Ergebnis:
meine Offiziere alle, die dem Kriegsgericht zuge-
hören, erklären ihn für schuldig und verurteilen
ihn zum Tode. Ich, der Vorsitzende spreche ihn
frei, ja lobe sein Verhalten. Ich suspendiere da-
her das Urteil und berichte an das Kriegs-
ministerium in Paris."

Die Wirkung der langen Rede des Komman-
dierenden auf die Offiziere war eine ungeheure.
Der General, der wegen seines erbarmungslosen
Hasses gegen die Aristokraten bekannt war, unter
dessen Augen sich die Greuel in Nantes vollzogen,
die an Scheußlichkeit die Blutorgien von Paris
[Spaltenumbruch] übertrafen, nahm den hochgeborenen Major in
Schutz, der um eines royalistischen Vicomtes
willen einen Soldaten der Republik getötet hatte!
Aber es war der General, der sprach, der
General, der, bei aller Gemütlichkeit im Verkehr
in den dienstfreien Stunden, als Vorgesetzter von
unerbitterlicher Strenge war. Und der hatte sich
in der schärfsten Form gegen sie alle ausgesprochen
-- und hatte er nicht recht? Nur daß sie sich
die Sachlage vorher nicht so eingehend klar
gemacht hatten wie der General, der sich bei
seinem republikanischen Feuereifer doch noch einen
objektiven Gesichtspunkt bewahrt hatte.

Eine längere Erörterung begann. Mit großem
Geschick wußte Brossard, der Wortführer der
Offiziere, es dahin zu bringen, daß sich alle
Offiziere der Ansicht des Generals anschlossen;
die Sache war zwar peinlich, aber nachdem
Brossard das erlösende Wort gesprochen, tönte
ihm lebhafter Beifall entgegen.

Canclaux nahm die Sinnesänderung mit
Gleichmut entgegen und diktierte dem Protokoll-
führer: Nachtrag. Nach eingehender Diskussion
wird der Angeklagte, Major Bonneval, nicht nur
völlig freigesprochen, sondern auch wegen seines
Verhaltens gelobt. --

"Ich könnte die Sitzung aufheben," fuhr der
General fort, "aber es ist an mich ein Schreiben
seitens des Konventskommissars Eyrioux gekommen
mit der Bitte, ihm die Ermächtigung zu erteilen,
den Major Arthur Bonneval wegen verstockter
royalistischer Umtriebe vor das Revolutions-
tribunal zu stellen. Ich bitte, hierüber abzu-
stimmen."

Sämtliche Offiziere versagten die Ermächtigung.

"Ich aber," rief Canclaux aus, "überliefere
Bonneval dem Tribunal, wenn ihm das verfassungs-
mäßige Recht gewährt wird, sich selber einen Ver-
teidiger zu stellen."

Arthur stand vor dem Revolutionstribunal
und verantwortete sich. Der Kommissar
Eyrioux fragte ihn, und als Beisitzer war
Leon, Arthurs Haldbruder, zugegen, der denn
[Spaltenumbruch] doch wenigstens so viel Scham hatte, das
offene Auge Arthurs zu meiden. Die Dinge,
deren Arthur beschuldigt wurde, waren lächerlich
im Auge des Unbefangenen; dem Gegner er-
schienen sie gewichtig. Und wer in jenen grausen
Tagen nur den Verdacht erregte, kein gesinnungs-
treuer Republikaner zu sein, war schon verloren.
Das Schlimmste, dessen man Arthur beschuldigen
konnte, war, daß er den Mädchen Bressuires in
seinem Schlosse eine Zuflucht gewährt habe, und
jede Frage, die hierauf Bezug hatte, ward von
Arthur mit Festigkeit und einer Art inneren
Stolzes beantwortet.

Eyrioux ließ seine kleinen Augen in dem
Saale, in dem die Verhandlung stattfand, umher-
schweifen.

"Wünscht noch jemand für den Angeklagten
das Wort zu ergreifen?" fragte er in geschäfts-
mäßigem Tone, sicher, daß sich niemand melden
werde.

Aber ein kräftiges "Ich!" erscholl und
General Canclaux erhob sich nach vorne. Allge-
meines Erstaunen, allgemeine Aufregung.

Canclaux warf das ganze Gewicht seiner
Persönlichkeit in die Wagschale und selbst der
Konventskommissär erbleichte, als der hier all-
mächtige General ungeduldig mit dem Säbel
rasselte. Sein Eintreten hatte eine überraschende
Folge. Arthur ward freigesprochen.

Ein kurzes Billett bestellte Arthur zum
General Canclaux. Er ging zu ihm und fand
einige Wvrte des Dankes für sein hochherziges
Eintreten.

"Ihr seid mir keinen Dank schuldig", er-
widerte Canclaux, "Ihr verdankt Eure Rettung
lediglich Eurer Persönlichkeit. Als Ihr Euch
zum Dienst bei mir meldetet, da sah ich Euch
mit Mißtrauen entgegen und hoffte, offen ge-
standen, daß Ihr in eine der vielen Fallen, die
Euch gestellt wurden, geraten würdet.

(Fortsetzung olgft.)


179 Wien, Dienstag Reichspoſt 8. Auguſt 1905

[Spaltenumbruch] Witterung findet das Feſt am 15. (Feiertag) oder
am 20. Auguſt ſtatt. Entree im Vorverkauf 50 Heller
an der Kaſſa 60 Heller. Um zahlreichen Zuſpruch
wird gebeteu. Alle Zuſchriften und Anfragen ſind
an Franz Müller 16. Bez., Neulerchenfelderſtraße
Nr. 74 zu richten.




Volkswirtſchaftlicher Teil.
Die gemeinſamen Zolleinnahmen.

Namens des Subkomitees des zu einer ſo
traurigen Berühmtheit gelangten Dualismus-
ausſchuſſes haben die Abgeordneten Dr. Prade
und Dr. Tollinger ſoeben einen Bericht über die
finanzielle und volkswirtſchaftliche Bedentung der
gemeinſamen Zolleinnahmen im Staatshaushalte
der Monarchie und Oeſterreichs fertiggeſtellt. Die
Beitragsleiſtungen Ungarns zu den gemeinſamen
Staatsſchulden und die Gemeinſamkeit der Er-
trägniſſe des Zollgefälls blieben im Laufe der
Jahre trotz der Aenderungen der Quote unver-
ändert. Erſt die Surtaxe auf Zucker ſtörte dieſes
Verhältnis und machte den Anfang zu einer
Zwiſchenzollinie. Auch die aus dem Jahre 1820
ſtammende unter dem Namen „Tiroler Ge-
treideaufſchlag“ bekannte Konſumſteuer müſſe
als dem Zoll- und Handelsbündniſſe
nicht entſprechend aufgehoben werden. Der
Bericht weiſt dann nach, daß Oeſterreich von den
Zolleinnahmen 80%, an Quote 66% bezahlt,
dazu kommen noch die Surtaxe auf Zucker, die
Teilung der Erträgniſſe der Oeſterreichiſch-
ungariſchen Bank. Eine eventuelle Trennung des
gemeinſamen Wirtſchaftsgebietes würde ſich nur
unter einer wirtſchaftlichen und finanziellen Kriſe
vollziehen. Dieſe Kriſis würden wir in Oeſterreich
leichter überſtehen als die Ungarn. Uns bleiben
für den Fall der wirtſchaftlichen Trennung 80%
der geſamten Zolleinnahmen, ja, dieſe Einnahmen
werden durch das Erträgnis der gegen Ungarn
errichteten Zollinie noch erhöht, die Ueberweiſungen
aus den Verzehrungsſteuern hören auf und
unſere Quote muß nach der Rekrutenziffer auf
52% des Erforderniſſes für Armee und Marine
ſinken. Die Trennung der Bank, wenn auch
dieſe durchgeführt wird, führt zu einer Ver-
billigung des Zinsfußes bei uns, zu einer
Erhöhung desſelben in Ungarn. Weiter ſpricht
für uns der größere Nationalreichtum. Endlich
kommt uns der weſentliche Umſtand zugute, daß
die ſoziale Gliederung unſerer Bevölkerung beſſer
durchgebildet iſt als die Ungarns. In Oeſterreich
leben etwa 55% der Bevölkerung von der Land-
und Forſtwirtſchaft und 45% von Gewerbe, In-
[Spaltenumbruch] duſtrie und Handel, die Bevölkerung Ungarns iſt
faſt ganz auf die Landwirtſchaft angewieſen, eine
einzige ſchlechte Ernte bringt daher dort
ſchon eine weitgehende Erſchütterung des Staats-
haushaltes und ein Sinken der Konſumkraft und
der Lebenshaltung der Bevölkerung mit ſich, wie
eine vergleichende Zuſammenſtellung der Zollein-
nahmen aus den Jahren 1904 und 1903 ergibt,
wo das Erträgnis der gemeinſamen Zollein-
nahmen gegenüber dem Jahre 1903 im Jahre
1904 in Getreide (Tarifklaſſe VIa) um 50·7%
geſtiegen iſt, während das Zollerträgnis der
Tarifklaſſe XIII (Getränke) in derſelben Zeit um
93·4% geſunken war.




Deutſchlands Kohlerreichtum.

In den
letzten Jahren ertönten vielfach Stimmen, die auf
eine langſamere Förderung im Steinkohlenbergbau
drängten, weil möglicher Weiſe in nicht allzuferner
Zeit der Vorrat unſerer Kohlenfelder zu Ende
gehen könnte. Man ſchlug deshalb vor, daß
namentlich die Ausfuhr ins Ansland unterbunden
werden möge, um ſo wenigſtens die „ſchwarzen
Diamanten“ zu ſparen. Sicherlich wird dasjenige
Land in Zukunft den Konkurrenten auf dem
Weltmarkte überwinden, das am längſten ſeiner
Induſtrie billiges Heizmaterial liefern kann. Man
denke ſich bloß einmal, daß die geſamte
Induſtrie auf die heimiſchen Wälder an-
gewieſen wäre. Längſt ſtände kein Stamm
mehr in irgend einem deutſchen Walde.
Woher ſollte auch allein zum Beiſpiel die Holz-
kohle für die Rieſenhochöſen unſerer Eiſeninduſ[tri]e
geholt werden! Doch die Geologen und Bergbau-
kundigen verſichern, daß auf abſehbare Zeit an
eine Verſiegung der Kohlenquellen Deutſchlands
nicht zu denken iſt. Nach bergbehördlicher Auf-
ſtellung genügen die jetzigen Kohlen-Aufſchlüſſe
für mindeſtens 200 Jahre; es iſt hiebei
aber wohl nur der im Abbau gewonnene Teil
der deutſchen Kohlenfelder in Betracht
gezogen. Große Kohlenfelder liegen noch unver-
ritzt, ſie ſind wohl mit der vorſchriftsmäßigen
Mutung belegt. Anders liegt die Sache aber,
wenn die Frage der Kohlenverſorgung vom
Standpunkte der Geſchäftsintereſſen des Kon-
ſumenten geſtellt wird. — Unſtreitig iſt
wohl in keinem europäiſchen Bergwerkslande
die Syndizierung der Grubenproduktion ſo weit
fortgeſchritten wie in Deutſchland. Die Klagen
der Abnehmer über rigoroſe Bezugsbedingungen
ſeitens der Syndikate wollen nicht verſtummen.
Den Rat, ſich eigene Kohlenquellen zu eröffnen,
können die benachteiligten Konſumenten ſelbſt dann
[Spaltenumbruch] nicht oder nur höchſt ſelten befolgen, wenn ſie
hinreichend kapitalkräftig ſind. Es muß nämlich
volkswirtſchaftlich mit der ſchwerwiegenden Tat-
ſache gerechnet werden, daß die im Erdinnern
lagernden Kohlenſchätze ſich entweder ſchon ganz in
feſten Händen befinden oder nur noch nicht zu
einem minimalen Teil. In Oberſchleſien iſt faſt
gar kein kohlenhaltiges Gelände mehr frei. Hier
nimmt der Privatregalbezirk des Fürſten Pleß den
größten Raum ein. Ein Fünftel der Kohlenfelder
beſitzt der Fiskus. Das andere Terrain iſt her-
vorragend im Beſitz der Adelsgeſchlechter Donners-
marck, Tiele-Winkler, Balleſtrem, Schaffgotſch,
Matuſchka u. ſ. w. und der Induſtie-Aktiengeſell-
ſchaften Laurahütte, Donnersmarckhütte u. ſ. w.

Vom Danziger Bienenzüchtertag.

Aus
Danzig erhielten wir unterm Geſtrigen folgende
Privatdepeſche: Anläßlich der hier ſtattfindenden
50. Jubiläumsverſammlung deutſcher, öſter-
reichiſcher und ungariſcher Bienenzüchter wurde in
Gegenwart der Spitzen aller Behörden eine große
internationale Fachausſtellung eröffnet, die auch
aus Oeſterreich und Ungarn beſchickt wurde.
250 Delegierte der beteiligten Staaten ſind zu
der Verſammlung eingetroffen.

Die Weinernte in Frankreich.

Aus
Paris wird der „Reichspoſt“ geſchrieben: Aus
verſchiedenſten Gegenden Frankreich meldet man,
daß es heuer eine großartige Weinernte geben
dürfte. Infolgedeſſen ſind die Weinbauern be-
müht, in ihren Kellern Platz zu ſchaffen und ver-
kaufen den Wein zu äußerſt billigen Preiſen.
Von 20 Centimes (15 Heller) aufwärts bekommt
man bereits einen Liter echten Wein in Paris.
Feinen Wein von 75 Centimes aufwärts, einen
Liter echten Bondeaux um einen Franken.

Ausländiſche Juſolvenzen.

Das k. k. öſter-
reichiſche Handelsmuſeum gibt nachſtehende Fallimente
bekannt: In Belgrad: Milorad S. Markovic,
Alerinac, Rajko M. Popovits, Belgrad, Mihajlo O.
Zſirkovits, Palanka; in Niſch: Anta Gj. Miſchtovic,
Pirot, Milorad S. Markovie, Alexinac. — Die
Erportabteilung der niederöſterreichiſchen Handels-
und Gewerbekammer teilt die folgenden Konkurſe in
der Schweiz mit: Fran Heß-Bean in Zürich, Ganz
Jean in Zürich, Malermeiſter, Trepte Ernſt in
Zürich, Baumeiſter, Störy A. in Goldau, elektro-
techniſches Inſtallationsgeſchäft, Petitjean-Baumann
Alfons in Baſel, Baumeiſter.




Lottoziehung am 5. Auguſt.

Linz 4 76 32 82 11

Trieſt 44 11 41 64 9




[Spaltenumbruch]

48 Nachdruck verboten.

Die Helden der Vendee.
Hiſtoriſche Erzählung aus den Tagen der franzöſiſchen
Revolution.

Ein Offizier, welcher der Republik dient,
iſt eben Republikaner; wir haben nur das Recht,
darüber zu urteilen, ob er als Soldat ſeine
Pflicht tut oder nicht. Aber wir dürfen unſer
Urteil nicht durch die Erwägung beeinfluſſen
laſſen: iſt der Mann guter Repubikaner oder
nicht? Das iſt meine unerſchütterliche Meinung.
Die Offiziere werden mich fragen, warum
ich ſo lange mit meinem Urteil hintangehalten
habe. Das erklärt ſich ſehr einfach. Ich wollte
ſehen, wieweit die Abhängigkeit des Offizierskorps
von der jeweiligen politiſchen Strömung geht,
und ich habe mit Bedauern geſehen, ſie geht ſo
weit, daß ſie der Ritterlichkeit, die jedem Offizier
innewohnen ſollte, unwürdig iſt. So, wie meine
Offiziere geſtimmt haben, ſtimmen Leute, die
im Gehorſam gegen den Nationalkonvent und
deſſen Kommiſſare aufgehen. In politiſchen
Dingen laſſe ich mir das gefallen, in
militäriſchen laſſe ich mir nicht dreinreden. Eine
gleiche Auffaſſung bekundigte der Angeklagte,
Major Bonneval als er bei der Belagerung
Lerochers durchaus ſelbſtändig verfuhr. Wir
kommen nun zu folgendem ſonderbarem Ergebnis:
meine Offiziere alle, die dem Kriegsgericht zuge-
hören, erklären ihn für ſchuldig und verurteilen
ihn zum Tode. Ich, der Vorſitzende ſpreche ihn
frei, ja lobe ſein Verhalten. Ich ſuspendiere da-
her das Urteil und berichte an das Kriegs-
miniſterium in Paris.“

Die Wirkung der langen Rede des Komman-
dierenden auf die Offiziere war eine ungeheure.
Der General, der wegen ſeines erbarmungsloſen
Haſſes gegen die Ariſtokraten bekannt war, unter
deſſen Augen ſich die Greuel in Nantes vollzogen,
die an Scheußlichkeit die Blutorgien von Paris
[Spaltenumbruch] übertrafen, nahm den hochgeborenen Major in
Schutz, der um eines royaliſtiſchen Vicomtes
willen einen Soldaten der Republik getötet hatte!
Aber es war der General, der ſprach, der
General, der, bei aller Gemütlichkeit im Verkehr
in den dienſtfreien Stunden, als Vorgeſetzter von
unerbitterlicher Strenge war. Und der hatte ſich
in der ſchärfſten Form gegen ſie alle ausgeſprochen
— und hatte er nicht recht? Nur daß ſie ſich
die Sachlage vorher nicht ſo eingehend klar
gemacht hatten wie der General, der ſich bei
ſeinem republikaniſchen Feuereifer doch noch einen
objektiven Geſichtspunkt bewahrt hatte.

Eine längere Erörterung begann. Mit großem
Geſchick wußte Broſſard, der Wortführer der
Offiziere, es dahin zu bringen, daß ſich alle
Offiziere der Anſicht des Generals anſchloſſen;
die Sache war zwar peinlich, aber nachdem
Broſſard das erlöſende Wort geſprochen, tönte
ihm lebhafter Beifall entgegen.

Canclaux nahm die Sinnesänderung mit
Gleichmut entgegen und diktierte dem Protokoll-
führer: Nachtrag. Nach eingehender Diskuſſion
wird der Angeklagte, Major Bonneval, nicht nur
völlig freigeſprochen, ſondern auch wegen ſeines
Verhaltens gelobt. —

„Ich könnte die Sitzung aufheben,“ fuhr der
General fort, „aber es iſt an mich ein Schreiben
ſeitens des Konventskommiſſars Eyrioux gekommen
mit der Bitte, ihm die Ermächtigung zu erteilen,
den Major Arthur Bonneval wegen verſtockter
royaliſtiſcher Umtriebe vor das Revolutions-
tribunal zu ſtellen. Ich bitte, hierüber abzu-
ſtimmen.“

Sämtliche Offiziere verſagten die Ermächtigung.

„Ich aber,“ rief Canclaux aus, „überliefere
Bonneval dem Tribunal, wenn ihm das verfaſſungs-
mäßige Recht gewährt wird, ſich ſelber einen Ver-
teidiger zu ſtellen.“

Arthur ſtand vor dem Revolutionstribunal
und verantwortete ſich. Der Kommiſſar
Eyrioux fragte ihn, und als Beiſitzer war
Leon, Arthurs Haldbruder, zugegen, der denn
[Spaltenumbruch] doch wenigſtens ſo viel Scham hatte, das
offene Auge Arthurs zu meiden. Die Dinge,
deren Arthur beſchuldigt wurde, waren lächerlich
im Auge des Unbefangenen; dem Gegner er-
ſchienen ſie gewichtig. Und wer in jenen grauſen
Tagen nur den Verdacht erregte, kein geſinnungs-
treuer Republikaner zu ſein, war ſchon verloren.
Das Schlimmſte, deſſen man Arthur beſchuldigen
konnte, war, daß er den Mädchen Breſſuires in
ſeinem Schloſſe eine Zuflucht gewährt habe, und
jede Frage, die hierauf Bezug hatte, ward von
Arthur mit Feſtigkeit und einer Art inneren
Stolzes beantwortet.

Eyrioux ließ ſeine kleinen Augen in dem
Saale, in dem die Verhandlung ſtattfand, umher-
ſchweifen.

„Wünſcht noch jemand für den Angeklagten
das Wort zu ergreifen?“ fragte er in geſchäfts-
mäßigem Tone, ſicher, daß ſich niemand melden
werde.

Aber ein kräftiges „Ich!“ erſcholl und
General Canclaux erhob ſich nach vorne. Allge-
meines Erſtaunen, allgemeine Aufregung.

Canclaux warf das ganze Gewicht ſeiner
Perſönlichkeit in die Wagſchale und ſelbſt der
Konventskommiſſär erbleichte, als der hier all-
mächtige General ungeduldig mit dem Säbel
raſſelte. Sein Eintreten hatte eine überraſchende
Folge. Arthur ward freigeſprochen.

Ein kurzes Billett beſtellte Arthur zum
General Canclaux. Er ging zu ihm und fand
einige Wvrte des Dankes für ſein hochherziges
Eintreten.

„Ihr ſeid mir keinen Dank ſchuldig“, er-
widerte Canclaux, „Ihr verdankt Eure Rettung
lediglich Eurer Perſönlichkeit. Als Ihr Euch
zum Dienſt bei mir meldetet, da ſah ich Euch
mit Mißtrauen entgegen und hoffte, offen ge-
ſtanden, daß Ihr in eine der vielen Fallen, die
Euch geſtellt wurden, geraten würdet.

(Fortſetzung olgft.)


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Indu&#x017F;trie billiges Heizmaterial liefern kann. Man<lb/>
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&#x017F;umenten ge&#x017F;tellt wird. &#x2014; Un&#x017F;treitig i&#x017F;t<lb/>
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[11/0011] 179 Wien, Dienstag Reichspoſt 8. Auguſt 1905 Witterung findet das Feſt am 15. (Feiertag) oder am 20. Auguſt ſtatt. Entree im Vorverkauf 50 Heller an der Kaſſa 60 Heller. Um zahlreichen Zuſpruch wird gebeteu. Alle Zuſchriften und Anfragen ſind an Franz Müller 16. Bez., Neulerchenfelderſtraße Nr. 74 zu richten. Volkswirtſchaftlicher Teil. Die gemeinſamen Zolleinnahmen. Namens des Subkomitees des zu einer ſo traurigen Berühmtheit gelangten Dualismus- ausſchuſſes haben die Abgeordneten Dr. Prade und Dr. Tollinger ſoeben einen Bericht über die finanzielle und volkswirtſchaftliche Bedentung der gemeinſamen Zolleinnahmen im Staatshaushalte der Monarchie und Oeſterreichs fertiggeſtellt. Die Beitragsleiſtungen Ungarns zu den gemeinſamen Staatsſchulden und die Gemeinſamkeit der Er- trägniſſe des Zollgefälls blieben im Laufe der Jahre trotz der Aenderungen der Quote unver- ändert. Erſt die Surtaxe auf Zucker ſtörte dieſes Verhältnis und machte den Anfang zu einer Zwiſchenzollinie. Auch die aus dem Jahre 1820 ſtammende unter dem Namen „Tiroler Ge- treideaufſchlag“ bekannte Konſumſteuer müſſe als dem Zoll- und Handelsbündniſſe nicht entſprechend aufgehoben werden. Der Bericht weiſt dann nach, daß Oeſterreich von den Zolleinnahmen 80%, an Quote 66[FORMEL]% bezahlt, dazu kommen noch die Surtaxe auf Zucker, die Teilung der Erträgniſſe der Oeſterreichiſch- ungariſchen Bank. Eine eventuelle Trennung des gemeinſamen Wirtſchaftsgebietes würde ſich nur unter einer wirtſchaftlichen und finanziellen Kriſe vollziehen. Dieſe Kriſis würden wir in Oeſterreich leichter überſtehen als die Ungarn. Uns bleiben für den Fall der wirtſchaftlichen Trennung 80% der geſamten Zolleinnahmen, ja, dieſe Einnahmen werden durch das Erträgnis der gegen Ungarn errichteten Zollinie noch erhöht, die Ueberweiſungen aus den Verzehrungsſteuern hören auf und unſere Quote muß nach der Rekrutenziffer auf 52% des Erforderniſſes für Armee und Marine ſinken. Die Trennung der Bank, wenn auch dieſe durchgeführt wird, führt zu einer Ver- billigung des Zinsfußes bei uns, zu einer Erhöhung desſelben in Ungarn. Weiter ſpricht für uns der größere Nationalreichtum. Endlich kommt uns der weſentliche Umſtand zugute, daß die ſoziale Gliederung unſerer Bevölkerung beſſer durchgebildet iſt als die Ungarns. In Oeſterreich leben etwa 55% der Bevölkerung von der Land- und Forſtwirtſchaft und 45% von Gewerbe, In- duſtrie und Handel, die Bevölkerung Ungarns iſt faſt ganz auf die Landwirtſchaft angewieſen, eine einzige ſchlechte Ernte bringt daher dort ſchon eine weitgehende Erſchütterung des Staats- haushaltes und ein Sinken der Konſumkraft und der Lebenshaltung der Bevölkerung mit ſich, wie eine vergleichende Zuſammenſtellung der Zollein- nahmen aus den Jahren 1904 und 1903 ergibt, wo das Erträgnis der gemeinſamen Zollein- nahmen gegenüber dem Jahre 1903 im Jahre 1904 in Getreide (Tarifklaſſe VIa) um 50·7% geſtiegen iſt, während das Zollerträgnis der Tarifklaſſe XIII (Getränke) in derſelben Zeit um 93·4% geſunken war. Deutſchlands Kohlerreichtum. In den letzten Jahren ertönten vielfach Stimmen, die auf eine langſamere Förderung im Steinkohlenbergbau drängten, weil möglicher Weiſe in nicht allzuferner Zeit der Vorrat unſerer Kohlenfelder zu Ende gehen könnte. Man ſchlug deshalb vor, daß namentlich die Ausfuhr ins Ansland unterbunden werden möge, um ſo wenigſtens die „ſchwarzen Diamanten“ zu ſparen. Sicherlich wird dasjenige Land in Zukunft den Konkurrenten auf dem Weltmarkte überwinden, das am längſten ſeiner Induſtrie billiges Heizmaterial liefern kann. Man denke ſich bloß einmal, daß die geſamte Induſtrie auf die heimiſchen Wälder an- gewieſen wäre. Längſt ſtände kein Stamm mehr in irgend einem deutſchen Walde. Woher ſollte auch allein zum Beiſpiel die Holz- kohle für die Rieſenhochöſen unſerer Eiſeninduſtrie geholt werden! Doch die Geologen und Bergbau- kundigen verſichern, daß auf abſehbare Zeit an eine Verſiegung der Kohlenquellen Deutſchlands nicht zu denken iſt. Nach bergbehördlicher Auf- ſtellung genügen die jetzigen Kohlen-Aufſchlüſſe für mindeſtens 200 Jahre; es iſt hiebei aber wohl nur der im Abbau gewonnene Teil der deutſchen Kohlenfelder in Betracht gezogen. Große Kohlenfelder liegen noch unver- ritzt, ſie ſind wohl mit der vorſchriftsmäßigen Mutung belegt. Anders liegt die Sache aber, wenn die Frage der Kohlenverſorgung vom Standpunkte der Geſchäftsintereſſen des Kon- ſumenten geſtellt wird. — Unſtreitig iſt wohl in keinem europäiſchen Bergwerkslande die Syndizierung der Grubenproduktion ſo weit fortgeſchritten wie in Deutſchland. Die Klagen der Abnehmer über rigoroſe Bezugsbedingungen ſeitens der Syndikate wollen nicht verſtummen. Den Rat, ſich eigene Kohlenquellen zu eröffnen, können die benachteiligten Konſumenten ſelbſt dann nicht oder nur höchſt ſelten befolgen, wenn ſie hinreichend kapitalkräftig ſind. Es muß nämlich volkswirtſchaftlich mit der ſchwerwiegenden Tat- ſache gerechnet werden, daß die im Erdinnern lagernden Kohlenſchätze ſich entweder ſchon ganz in feſten Händen befinden oder nur noch nicht zu einem minimalen Teil. In Oberſchleſien iſt faſt gar kein kohlenhaltiges Gelände mehr frei. Hier nimmt der Privatregalbezirk des Fürſten Pleß den größten Raum ein. Ein Fünftel der Kohlenfelder beſitzt der Fiskus. Das andere Terrain iſt her- vorragend im Beſitz der Adelsgeſchlechter Donners- marck, Tiele-Winkler, Balleſtrem, Schaffgotſch, Matuſchka u. ſ. w. und der Induſtie-Aktiengeſell- ſchaften Laurahütte, Donnersmarckhütte u. ſ. w. Vom Danziger Bienenzüchtertag. Aus Danzig erhielten wir unterm Geſtrigen folgende Privatdepeſche: Anläßlich der hier ſtattfindenden 50. Jubiläumsverſammlung deutſcher, öſter- reichiſcher und ungariſcher Bienenzüchter wurde in Gegenwart der Spitzen aller Behörden eine große internationale Fachausſtellung eröffnet, die auch aus Oeſterreich und Ungarn beſchickt wurde. 250 Delegierte der beteiligten Staaten ſind zu der Verſammlung eingetroffen. Die Weinernte in Frankreich. Aus Paris wird der „Reichspoſt“ geſchrieben: Aus verſchiedenſten Gegenden Frankreich meldet man, daß es heuer eine großartige Weinernte geben dürfte. Infolgedeſſen ſind die Weinbauern be- müht, in ihren Kellern Platz zu ſchaffen und ver- kaufen den Wein zu äußerſt billigen Preiſen. Von 20 Centimes (15 Heller) aufwärts bekommt man bereits einen Liter echten Wein in Paris. Feinen Wein von 75 Centimes aufwärts, einen Liter echten Bondeaux um einen Franken. Ausländiſche Juſolvenzen. Das k. k. öſter- reichiſche Handelsmuſeum gibt nachſtehende Fallimente bekannt: In Belgrad: Milorad S. Markovic, Alerinac, Rajko M. Popovits, Belgrad, Mihajlo O. Zſirkovits, Palanka; in Niſch: Anta Gj. Miſchtovic, Pirot, Milorad S. Markovie, Alexinac. — Die Erportabteilung der niederöſterreichiſchen Handels- und Gewerbekammer teilt die folgenden Konkurſe in der Schweiz mit: Fran Heß-Bean in Zürich, Ganz Jean in Zürich, Malermeiſter, Trepte Ernſt in Zürich, Baumeiſter, Störy A. in Goldau, elektro- techniſches Inſtallationsgeſchäft, Petitjean-Baumann Alfons in Baſel, Baumeiſter. Lottoziehung am 5. Auguſt. Linz 4 76 32 82 11 Trieſt 44 11 41 64 9 48 Nachdruck verboten. Die Helden der Vendee. Hiſtoriſche Erzählung aus den Tagen der franzöſiſchen Revolution. Von Guſtav Jordan. Ein Offizier, welcher der Republik dient, iſt eben Republikaner; wir haben nur das Recht, darüber zu urteilen, ob er als Soldat ſeine Pflicht tut oder nicht. Aber wir dürfen unſer Urteil nicht durch die Erwägung beeinfluſſen laſſen: iſt der Mann guter Repubikaner oder nicht? Das iſt meine unerſchütterliche Meinung. Die Offiziere werden mich fragen, warum ich ſo lange mit meinem Urteil hintangehalten habe. Das erklärt ſich ſehr einfach. Ich wollte ſehen, wieweit die Abhängigkeit des Offizierskorps von der jeweiligen politiſchen Strömung geht, und ich habe mit Bedauern geſehen, ſie geht ſo weit, daß ſie der Ritterlichkeit, die jedem Offizier innewohnen ſollte, unwürdig iſt. So, wie meine Offiziere geſtimmt haben, ſtimmen Leute, die im Gehorſam gegen den Nationalkonvent und deſſen Kommiſſare aufgehen. In politiſchen Dingen laſſe ich mir das gefallen, in militäriſchen laſſe ich mir nicht dreinreden. Eine gleiche Auffaſſung bekundigte der Angeklagte, Major Bonneval als er bei der Belagerung Lerochers durchaus ſelbſtändig verfuhr. Wir kommen nun zu folgendem ſonderbarem Ergebnis: meine Offiziere alle, die dem Kriegsgericht zuge- hören, erklären ihn für ſchuldig und verurteilen ihn zum Tode. Ich, der Vorſitzende ſpreche ihn frei, ja lobe ſein Verhalten. Ich ſuspendiere da- her das Urteil und berichte an das Kriegs- miniſterium in Paris.“ Die Wirkung der langen Rede des Komman- dierenden auf die Offiziere war eine ungeheure. Der General, der wegen ſeines erbarmungsloſen Haſſes gegen die Ariſtokraten bekannt war, unter deſſen Augen ſich die Greuel in Nantes vollzogen, die an Scheußlichkeit die Blutorgien von Paris übertrafen, nahm den hochgeborenen Major in Schutz, der um eines royaliſtiſchen Vicomtes willen einen Soldaten der Republik getötet hatte! Aber es war der General, der ſprach, der General, der, bei aller Gemütlichkeit im Verkehr in den dienſtfreien Stunden, als Vorgeſetzter von unerbitterlicher Strenge war. Und der hatte ſich in der ſchärfſten Form gegen ſie alle ausgeſprochen — und hatte er nicht recht? Nur daß ſie ſich die Sachlage vorher nicht ſo eingehend klar gemacht hatten wie der General, der ſich bei ſeinem republikaniſchen Feuereifer doch noch einen objektiven Geſichtspunkt bewahrt hatte. Eine längere Erörterung begann. Mit großem Geſchick wußte Broſſard, der Wortführer der Offiziere, es dahin zu bringen, daß ſich alle Offiziere der Anſicht des Generals anſchloſſen; die Sache war zwar peinlich, aber nachdem Broſſard das erlöſende Wort geſprochen, tönte ihm lebhafter Beifall entgegen. Canclaux nahm die Sinnesänderung mit Gleichmut entgegen und diktierte dem Protokoll- führer: Nachtrag. Nach eingehender Diskuſſion wird der Angeklagte, Major Bonneval, nicht nur völlig freigeſprochen, ſondern auch wegen ſeines Verhaltens gelobt. — „Ich könnte die Sitzung aufheben,“ fuhr der General fort, „aber es iſt an mich ein Schreiben ſeitens des Konventskommiſſars Eyrioux gekommen mit der Bitte, ihm die Ermächtigung zu erteilen, den Major Arthur Bonneval wegen verſtockter royaliſtiſcher Umtriebe vor das Revolutions- tribunal zu ſtellen. Ich bitte, hierüber abzu- ſtimmen.“ Sämtliche Offiziere verſagten die Ermächtigung. „Ich aber,“ rief Canclaux aus, „überliefere Bonneval dem Tribunal, wenn ihm das verfaſſungs- mäßige Recht gewährt wird, ſich ſelber einen Ver- teidiger zu ſtellen.“ Arthur ſtand vor dem Revolutionstribunal und verantwortete ſich. Der Kommiſſar Eyrioux fragte ihn, und als Beiſitzer war Leon, Arthurs Haldbruder, zugegen, der denn doch wenigſtens ſo viel Scham hatte, das offene Auge Arthurs zu meiden. Die Dinge, deren Arthur beſchuldigt wurde, waren lächerlich im Auge des Unbefangenen; dem Gegner er- ſchienen ſie gewichtig. Und wer in jenen grauſen Tagen nur den Verdacht erregte, kein geſinnungs- treuer Republikaner zu ſein, war ſchon verloren. Das Schlimmſte, deſſen man Arthur beſchuldigen konnte, war, daß er den Mädchen Breſſuires in ſeinem Schloſſe eine Zuflucht gewährt habe, und jede Frage, die hierauf Bezug hatte, ward von Arthur mit Feſtigkeit und einer Art inneren Stolzes beantwortet. Eyrioux ließ ſeine kleinen Augen in dem Saale, in dem die Verhandlung ſtattfand, umher- ſchweifen. „Wünſcht noch jemand für den Angeklagten das Wort zu ergreifen?“ fragte er in geſchäfts- mäßigem Tone, ſicher, daß ſich niemand melden werde. Aber ein kräftiges „Ich!“ erſcholl und General Canclaux erhob ſich nach vorne. Allge- meines Erſtaunen, allgemeine Aufregung. Canclaux warf das ganze Gewicht ſeiner Perſönlichkeit in die Wagſchale und ſelbſt der Konventskommiſſär erbleichte, als der hier all- mächtige General ungeduldig mit dem Säbel raſſelte. Sein Eintreten hatte eine überraſchende Folge. Arthur ward freigeſprochen. Ein kurzes Billett beſtellte Arthur zum General Canclaux. Er ging zu ihm und fand einige Wvrte des Dankes für ſein hochherziges Eintreten. „Ihr ſeid mir keinen Dank ſchuldig“, er- widerte Canclaux, „Ihr verdankt Eure Rettung lediglich Eurer Perſönlichkeit. Als Ihr Euch zum Dienſt bei mir meldetet, da ſah ich Euch mit Mißtrauen entgegen und hoffte, offen ge- ſtanden, daß Ihr in eine der vielen Fallen, die Euch geſtellt wurden, geraten würdet. (Fortſetzung olgft.)

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 179, Wien, 08.08.1905, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost179_1905/11>, abgerufen am 30.04.2024.