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Reichspost. Nr. 179, Wien, 08.08.1905.

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Wien Dienstag Reichspost 8. August 1905 179

[Spaltenumbruch]
* Audienzen.

Man depeschiert uns aus Ischl:
Die russischen Militärattaches Oberst Roop und
Obersileutnant Martschenko sind am Sonntag hier
eingetroffen. Sie wurden um 11 Uhr vormittags
vom Kaiser in Audienz empfangen und nachmittags
dem Familiendiner beigezogen. Abends reisten die
Militärattaches wieder ab. -- Der Kaiser wird in
den nächsten Tagen den Gouverneur von Abessinien
Hadji Abdulahi Ali Sadik in Audienz
empfangen.

* König Karol als österreichischei Regi-
mentsinhaber.

Man depeschiert uns aus Sinaia:
König Karol empfing am Sonntag im Schlosse
Pelesch eine Abordnung des 6. österreichisch-ungarischen
Infanterieregimentes, welche die Geschenke aus
Anlaß des 25. Jahrestages seiner Ernennung zum
Inhaber des Regimentes überreichte. An den
Empfang schloß sich ein Festdejeuner im Schlosse,
woran auch die Mitglieder der österreichisch-ungari-
schen Gesandtschaft teilnahmen. Beim Dessert
toastierte der König in herzlichen Worten auf sein
Regiment, wobei er daran erinnerte, daß er in diesem
Regimente im Jahre 1864 in Schleswig gekämpft
habe. Er sei glücklich, seit fünfundzwanzig Jahren
das Ehrenkommando über dieses Regiment zu
führen. Der König trank in seinem sowie im Namen
des ganzen Landes und seiner Armee auf das Wohl
des Kaisers Franz Josef. Die Musikkapelle intonierte
dann die österreichische Hymne. Regimentskommandant
Oberst List erwiderte in bewegten Worten und
brachte die Gesundheit des Königs von Rumänien
aus. Hier fiel die Kapelle mit den Klängen der ru-
mänischen Hymne ein. Im Laufe des Vormittags
kraf ein in herzlichen Ausdrücken gehaltenes, langes
Glückwunschtelegramm des Kaisers an den König
ein. König Carol spendete dem Regimente einen
Tafelaufsatz mit den Bildern der beiden Monarchen
in Email.

* Todesfall in der Familie Anderer.

Der
Bezirksvorsteher des 21. Bezirkes Anton Anderer
hat einen schweren Verlust erlitten. Gestern um
6 Uhr abends ist seine Mutter nach längerem
Leiden im 82. Lebensjahre gestorben. Die Ver-
storbene, eine Dame von seltener Herzensgüte hat
durch ihr stilles und eifriges Wirken im Dienste der
Armen und Notleidenden viele Tränen getrocknet.
An der Bahre trauern außer dem Bezirksvorsteher
Anderer ein Bruder desselben, der in der Leopold-
stadt bestbekannte Glasermeister Herr Georg Anderer,
und eine Schwester Fräulein Fanny Anderer. Allge-
meine Teilnahme wendet sich dem hart betroffenen
Herrn Bezirksvorsteher zu, der mit inniger Liebe an
seiner Mutter hing. Das Leichenbegängnis findet am
Dienstag den 8. d. M. um 3 Uhr nachmittags vom
Trauerhause Floridsdorf, Hauptstraße 33, aus statt.

* Todesfälle.

Gestern nachmittags ist in seiner
Wohnung, Josefstadt, Florianigasse 19, der vor-
malige Polizei-Chefarzt Regierungsrat Dr. Andreas
Witlacil im 88. Lebensjahre gestorben. -- Die
Leiche des Schriftstellers Paul Schönthan Edlen
v. Perwald wurde gestern Sonntag auf dem Dorn-
bacher Friedhofe zur Ruhe gebettet. Die Einsegnung
der Leiche hatte Herr Kooperator P. Ratzek in der
Pfarrkirche zu St. Karl Borromäus vorgenommen.

* Reichs-Kriegsminister FZM. v. Pitreich

hat mit 1. August einen vierwöchentlichen Urlaub
angetreten und sich nach Edlacherhof bei Reichenau
begeben. Auf die Dauer der Abwesenheit des
Ministers hat Sektionschef FML. Arthur Pino
Ritter v Friedenthal die Leitung der Amtsgeschäfte
übernommen.

* Nuntius Granito di Belmonte

ist, wie
man uns aus Rom meldet, dort angekommen. Es
handelt sich dabei nur um den gewöhnlichen Sommer-
urlaub, welchen der päpstliche Diplomat in seiner
Heimat zuzubringen pflegt.

* Ein gefährlicher Irrsinniger.

Heute früh
wurde der Fragner Leopold Pointner, Wasser-
gasse 6 wohnhaft, von Tobsucht befallen. Er ergriff
ein Messer und brachte sich mit demselben zahlreiche
bis auf den Knochen reichende Schnittwunden vom
Scheitel bis in die Stirne bei. Zwei Sicherheits-
wachmänner, die man gerufen hatte, konnte nur mit
größter Anstrengung den Kranken überwältigen.
Auch die Gattin Pointners, welche ihm das Messer
entreißen wollte, hat sich eine Schnittwunde am
rechten Zeigefinger zugezogen. Pointner wurde der
psychiatrischen Klinik übergeben.

* Das Wettgehen der Dicken.

Aus Marien-
bad
wird uns geschrieben: Dienstag den 8. d. M.
findet hier ein Wettgehen der Dicken statt. Der
Start ist um 7 Uhr früh beim Ferdinandsbrunnen
und der Weg geht über Mantal, Schwarzenberg-
Weg, Forstwarte, Rübezahl und Panorama zur
Waldquelle. Die Teilnehmer werden zuerst gewogen
werden und nur Herren und Damen, die mindestens
90 Kilo Gewicht aufweisen, dürfen sich daran be-
teiligen. Für je fünf Kilo Uebergewicht werden
5 Minuten vorgegeben, auch ist auf dem Wege eine
halbstündige Frühstückspause gestattet. Bei der Wald-
quelle wird die Jury versammelt sein, welche die
schönen Preise an die Sieger zur Verteilung bringen
wird. Begreiflicherweise gibt sich unter dem Kurgast-
publikum für dieses neueste sportliche Unternehmen,
das im Weltbade der Dicken, so überaus am Platze
ist, das größte Interesse kund.

* Feuer.

Im Gewölbe des Schuhmacher-
meisters Eduard Doucha, Weintraubengasse Nr. 17,
[Spaltenumbruch] entstand gestern früh aus bisher unbekannter Ursache
ein Feuer, das den ganzen Warenvorrat und die
Möbel einäscherte und ungefähr tausend Kronen
Schaden anrichtete. -- Am 5. d. M. nachts ist im
Geschäfte des Tapezierers Johann Macher, Meidling,
Schönbrunnerstraße Nr. 151, ein Brand zum Aus-
bruch gekommen. Er ergriff auch die Verbindungs-
stiege und pflanzte sich in das Magazin im ersten
Stockwerke fort. Der Schade beträgt mehrere tausend
Kronen. -- Gestern nachmittags ist im Hause
Favoriten, Gudrunstraße Nr. 143, die Decken-
konstruktion in allen Stockwerken in Brand geraten.
Ursache des Brandes war schadhafte Kaminanlage.

* Feuerwehr im Stephansdom.

Sonntag
nachmittags, während des heftigen Gewitterregens,
drang das Wasser durch mehrere Lücken des
gegenwärtig in Reparatur befindlichen Daches in die
Sakristei der Stephanskirche und floß von dort
in das Mittelschiff des Domes. Da sich mehrere
Lachen gebildet hatten, die bis in die Nähe der
Kanzel reichten, wurde Feuerwehr berufen, welche
die Lücken auf dem Sakristeidache verdeckte und das
Wasser aus der Kirche entfernte.

* Kämpfende Gemeinderäte.

Man depeschiert
uns aus Malaga: Infolge einer heftigen Polemik
und wegen Nichtannahme einer Herausforderung
kam es in den Räumlichkeiten des hiefigen Kauf-
männischen Klubs zwischen vier Gemeinderäten zu
einem Renkonter, in dessen Verlaufe sie Revolverschüsse
gegen einander abgaben. Ein Gemeinderat
wurde getötet und zwei schwer verletzt.

* Eine neue Straße in Favoriten.

Der
10. Bezirk erhält durch die in bemerkenswert kurzer
Zeit hergestellte, ihrer Vollendung entgegengehende
Straßenunterfahrung unter den Geleisen der Staats-
eisenbahn-Gesellschaft einen neuen interessanten
Straßenzug. Diese im Zuge der Gudrun--Geisel-
bergstraße gelegene Straße ist von gewaltigen
Stützmauern eingefaßt und gewähren die hohen, mit
Mauthausener Granit verkleideten Mauerflächen und
Stiegenanlagen einen imposanten Anblick, Nach
Fertigstellung der Unterfahrt wird die heute be-
stehende, den dortigen starken Straßenverkehr
empfindlich störende Niveaukreuzung der Geleise der
Staatseisenbahngesellschaft aufgelassen und damit ein
seit Jahren bestehender Wunsch der angrenzenden
Bezirke erfüllt.

* Ein großer Bahnhofbrand.

Aus Rom
wird uns depeschiert: Am Samstag nachts brach in
den Magazinen des Termini-Bahnhofes ein Brand
aus, der einen Teil der Gebäude sowie eine Anzahl
Waggons einäscherte.

* Selbstmorde im Juli 1905.

Im Juli
l. J. haben sich im Wiener Polizeirayon 41 Per-
sonen, davon 13 weiblichen Geschlechtes, das Leben
genommen, und zwar 15, davon 2 Frauen, durch
Erschießen, 15, davon 3 Frauen, durch Erhängen,
5, davon 3 Frauen, durch Gift, 1 Mann und 4
Frauen durch Ertränken und 1 Frau durch Sturz
von der Höhe. Im Juni l. J. zählte man 34, im
Juli v. J. 44 Selbstmorde.

* Im Ordinationszimmer gestorben.

Der
Maschinenmeister Josef Wittmer, Johnstraße Nr. 21
wohnhaft, ist Samstag abends im Ordinations-
zimmer des genossenschaftlichen Krankenkassenarztes
Dr. Frey plötzlich gestorben.

* Ein attackierter Justizsoldat.

Ein Justiz-
soldat hatte einen Arrestanten, den vielfach schon
bestraften Heinrich Werstadt, in das Bezirksgericht
Favoriten zu bringen. Als diese Eskorte eben beim
Hause Favoritenstraße 61 vorüberkam, stürzten sich
plötzlich zwei Männer auf den Soldaten, um den
Arrestanten zu befreien; es entstand ein heftiger
Kampf, in dem jedoch der Justizsoldat Sieger blieb.
Die Genossen des Verhafteten, zwei oft bestrafte
Individuen mit Namen Soukup und Grimmel,
wurden dem Landesgerichte eingeliefert.

* Eine Jubiläumsstiftung.

Die Hof- und
Kammerlieferanten haben beschlossen, anläßlich des
75. Geburtsfestes unseres Kaisers eine Stiftung zu
schaffen, aus der arbeitsunfähig gewordene Ange-
stellte von Hof- und Kammerlieferanten unterstützt
werden sollen.

* Eine teure Zeche.

Aus Paris wird uns
geschrieben: Dem Schah von Persien, der dieser
Tage die französische Hauptstadt verlassen hat, wird
Paris in nicht allzu angenehmer Erinnerung bleiben.
So wie hier, wird man noch selten irgendwo ver-
sucht haben, ihn zu prellen. Bei einer seiner
Wagenfahrten ins Bois de Boulogne, kehrte er in
einem Etablissement ein und trank samt Suite Tee;
darauf verrechnet der Kellner ihm 150 Franks, also
120 Kronen. Der persische Zahlmeister legte ihm
jedoch ruhig drei Louisd'or hin, indem er lächelnd
sagte: "Eine Tasse Tee ist nicht mehr wert als
zwei Franks (1 Krone 60 Heller). Wir sind 20
Personen, das macht 40 Franken. Die übrigen 20
Franken sind Trinkgeld!" -- Der Pariser Kellner
war über dieses kleine Trinkgeld sehr ungehalten.

* Die Folgen eines Erdbebens.

Aus Kan-
gra in Indien wird berichtet, daß durch einen
Bergrutsch ein großer, zwei bis drei englische Meilen
langer See gebildet sei. Nach dem Erdbeben im
April ist der Abfluß des Beas River so verstaut,
daß eine Seebildung die notwendige Folge war. Der
große Wasserzufluß droht nun die in aller Eile er-
richteten Dämme zu zerreißen und die Dörfer zu
vernichten. Eine Telegraphenstation wurde errichtet,
[Spaltenumbruch] um sofortige Nachrichten über eine eventuelle Kata-
strophe geben zu können. Wachtposten wurden auf-
gestellt, die durch Raketensignale die Dorfbewohner
im Falle der Gefahr warnen sollen. Derartige
Bildungen von Seen wurden in den Himalayatälern
namentlich schon öfters beobachtet und haben bereits
eine große Anzahl von Menschenleben gefordert.
Im Jahre 1893 fiel bei Gohna fast der ganze
Masthanahügel in den Fluß und bildete so einen
großen, tiefen See. Ein Jahr später durchbrach der
See den Damm. Aber auch damals hatte die eng-
lische Regierung Vorsichtsmaßregeln getroffen, so daß
trotz großer Verwüstungen kein Menschenleben zu be-
klagen war.

* Die Hitze und das Pflaster.

In sehr
vielen Wiener Straßen konnte man in den letzten
Tagen die Wahrnehmung machen, daß das Asphalt-
und Holzstöckelpflaster unter der Einwirkung der Hitze
ganz weich geworden ist, so daß man wie auf einem
Sumpfboden geht. In der Aula der Wiener
Universität hat sich sogar das Steinpflaster in be-
trächtlicher Ausdehnung geworfen und wird ganz
frisch eingepaßt werden müssen.

* Ein gestohlenes Fahrrad.

Am Samstag
mittags wurde im 1. Bezirk, Schottengasse 2, ein
modernes Fahrrad (Greger-Modell) weiß emailliert,
Knopfbremse mit voller Zahnradscheibe und geätztem
Namen ("Hubert Prosser, Wien") gestohlen. Rad-
fahrer wie auch das Publikum werden ersucht, den
Raddieb, der im Besitze dieses Rades betroffen wird,
eventuell aufzuhalten. Dem Zustandebringer des
Rades wird eine Belohnung zugesichert.

* Tödlicher Sturz.

Heute früh putzte die Magd
Marie Jakumovic auf dem Gange des zweiten
Stockes in der Berggasse Nr. 11 Kleider. Ein Wind-
stoß schlug die offengelassene Tür zu und da die
Magd den Schlüssel nicht angesteckt hatte, wollte sie
vom Gangfenster aus, welches eine Ecke bildet, auf
das anstoßende Küchenfenster steigen, um in die Küche
zu gelangen. Sie stürzte jedoch in den Hofraum, er-
litt mehrfache Beinbrüche, einen Bruch des Schädel-
grundes und Brüche der Ober- und Unterkiefer-
knochen. Das Mädchen starb, bevor der Transport
in das Allgemeine Krankenhaus durchgeführt werden
konnte.

* Landes-Feuerwehrtag.

Man depeschiert uns
aus Gmünd: In der gestrigen Hauptsitzung des
19. niederösterreichischen Landes-Feuerwehrtages in
Gmünd, dem unter anderen die Abgeordneten Fissel-
thaler und K. Schwarz beiwohnten, führte Landes-
ausschuß Mayer aus, wie sehr der Landesausschuß
und der Landtag dem Feuerwehrwesen wohlgesinnt
sind; ein Beweis seien wohl in erster Linie die mit
großen Kosten durchgeführte Haftpflichtversicherung,
dann die Projekte der Stiftung eines Ehrenzeichens,
Ausgestaltung des Telephons im Rettungsdienste etc.
Schließlich warnte der Redner die Anwesenden, sich
nicht zu teuren Bestellungen verleiten zu lassen. Es
sprachen dann noch Bezirkshauptmann Fische, Ge-
meinderat Plöschl (Gmünd), dann wurden die Wahlen
in den Ausschuß des Landes-Feuerwehrverbandes mit
folgendem Resultat vorgenommen: Aus dem Landes-
gerichtssprengel Wien: Johann Pfeiffer (Hernals),
A. J. Agnedter (Bruck); Kreisgerichtssprengel Kor-
neuburg:
Reutter (Ravelsbach), K. Schmid (Rabens-
burg); Sprengel Wiener-Neustadt: J. Schwarz
(Wiener-Neustadt), F. Kramlinger (Neunkirchen);
Sprengel Krems: J. Mitterbauer (Krems), J. Meindl
(Gmünd); Sprengel St. Pölten: J. Eberstaller
(Ybbs), K. Malzadner (Lilienfeld). Aus dem Plenum
wurden gewählt: Professor K. Schneck (St. Pölten),
Dr. A. Prüfer (Wiener-Neustadt), J. Baumann
(Leopoldau), J. Kirchner (Horn) und L. Berger
(Klosterneuburg).




Wetter.
* Wetterprognose.

Veränderliches Wetter
mit Niederschlägen, mehr oder weniger windig,
mäßig warm. Besseres aber noch nicht beständiges
Wetter in Aussicht.




Wetterbericht vom 7. August.

Der hohe
Druck hält sich im Westen, der niedrige im Osten.
Das Wetter ist im Westen meist trüb, regnerisch
mit sehr großen Niederschlägen mit Gewittern und
kühl. Im Osten heiter und sehr warm.

Morgens 7 Uhr melden: Prag 15·1°, Krakau
21·6°, Lemberg 22·1°, Bregenz 13·4°, Ischl 13·0°,
Wien 16·8°, Graz --·--°, Klagenfurt 12·7°, Ofen-
Pest 19·1°, Hermannstadt 27·2°, Szegedin 18·9°,
Sarajevo 17·7°, Lesina 24·0°, Triest 19·8°, Riva
15.0°, Obir 4·5°, Schmittenhöhe 2·3°, Sonnblick
3·2°, Schneeberg 11·4°, Semmering --·--°, Glockner-
haus 4·0° Celsius. -- Die Adria ist leicht bewegt.




Niederösterreich. Neues aus Baden.

Man
schreibt uns: Die Frequenz des Kurortes Baden
steigt täglich. Die letzte Kurliste vom 1. August ver-
zeichnet die stattliche Ziffer 17.422. Insbesondere
zeigt ein Vergleich mit den letzten Jahren, daß die
Frequenzziffern dieses Jahres die der Vorjahre weit
übertroffen. -- Auch die politischen Verhältnisse des
Kurortes scheinen sich günstiger gestalten zu wollen.
Der Deutschradikale Herzog ist sichtlich beim Ab-
wirtschaften angelangt. Für letzten Sonntag hatte er
seine Anhänger zu einer Versammlung geladen. Sie
erschienen vollzählig, nämlich -- zwei Mann stark.

Wien Dienstag Reichspoſt 8. Auguſt 1905 179

[Spaltenumbruch]
* Audienzen.

Man depeſchiert uns aus Iſchl:
Die ruſſiſchen Militärattachés Oberſt Roop und
Oberſileutnant Martſchenko ſind am Sonntag hier
eingetroffen. Sie wurden um 11 Uhr vormittags
vom Kaiſer in Audienz empfangen und nachmittags
dem Familiendiner beigezogen. Abends reiſten die
Militärattachés wieder ab. — Der Kaiſer wird in
den nächſten Tagen den Gouverneur von Abeſſinien
Hadji Abdulahi Ali Sadik in Audienz
empfangen.

* König Karol als öſterreichiſchei Regi-
mentsinhaber.

Man depeſchiert uns aus Sinaia:
König Karol empfing am Sonntag im Schloſſe
Peleſch eine Abordnung des 6. öſterreichiſch-ungariſchen
Infanterieregimentes, welche die Geſchenke aus
Anlaß des 25. Jahrestages ſeiner Ernennung zum
Inhaber des Regimentes überreichte. An den
Empfang ſchloß ſich ein Feſtdejeuner im Schloſſe,
woran auch die Mitglieder der öſterreichiſch-ungari-
ſchen Geſandtſchaft teilnahmen. Beim Deſſert
toaſtierte der König in herzlichen Worten auf ſein
Regiment, wobei er daran erinnerte, daß er in dieſem
Regimente im Jahre 1864 in Schleswig gekämpft
habe. Er ſei glücklich, ſeit fünfundzwanzig Jahren
das Ehrenkommando über dieſes Regiment zu
führen. Der König trank in ſeinem ſowie im Namen
des ganzen Landes und ſeiner Armee auf das Wohl
des Kaiſers Franz Joſef. Die Muſikkapelle intonierte
dann die öſterreichiſche Hymne. Regimentskommandant
Oberſt Liſt erwiderte in bewegten Worten und
brachte die Geſundheit des Königs von Rumänien
aus. Hier fiel die Kapelle mit den Klängen der ru-
mäniſchen Hymne ein. Im Laufe des Vormittags
kraf ein in herzlichen Ausdrücken gehaltenes, langes
Glückwunſchtelegramm des Kaiſers an den König
ein. König Carol ſpendete dem Regimente einen
Tafelaufſatz mit den Bildern der beiden Monarchen
in Email.

* Todesfall in der Familie Anderer.

Der
Bezirksvorſteher des 21. Bezirkes Anton Anderer
hat einen ſchweren Verluſt erlitten. Geſtern um
6 Uhr abends iſt ſeine Mutter nach längerem
Leiden im 82. Lebensjahre geſtorben. Die Ver-
ſtorbene, eine Dame von ſeltener Herzensgüte hat
durch ihr ſtilles und eifriges Wirken im Dienſte der
Armen und Notleidenden viele Tränen getrocknet.
An der Bahre trauern außer dem Bezirksvorſteher
Anderer ein Bruder desſelben, der in der Leopold-
ſtadt beſtbekannte Glaſermeiſter Herr Georg Anderer,
und eine Schweſter Fräulein Fanny Anderer. Allge-
meine Teilnahme wendet ſich dem hart betroffenen
Herrn Bezirksvorſteher zu, der mit inniger Liebe an
ſeiner Mutter hing. Das Leichenbegängnis findet am
Dienstag den 8. d. M. um 3 Uhr nachmittags vom
Trauerhauſe Floridsdorf, Hauptſtraße 33, aus ſtatt.

* Todesfälle.

Geſtern nachmittags iſt in ſeiner
Wohnung, Joſefſtadt, Florianigaſſe 19, der vor-
malige Polizei-Chefarzt Regierungsrat Dr. Andreas
Witlacil im 88. Lebensjahre geſtorben. — Die
Leiche des Schriftſtellers Paul Schönthan Edlen
v. Perwald wurde geſtern Sonntag auf dem Dorn-
bacher Friedhofe zur Ruhe gebettet. Die Einſegnung
der Leiche hatte Herr Kooperator P. Ratzek in der
Pfarrkirche zu St. Karl Borromäus vorgenommen.

* Reichs-Kriegsminiſter FZM. v. Pitreich

hat mit 1. Auguſt einen vierwöchentlichen Urlaub
angetreten und ſich nach Edlacherhof bei Reichenau
begeben. Auf die Dauer der Abweſenheit des
Miniſters hat Sektionschef FML. Arthur Pino
Ritter v Friedenthal die Leitung der Amtsgeſchäfte
übernommen.

* Nuntius Granito di Belmonte

iſt, wie
man uns aus Rom meldet, dort angekommen. Es
handelt ſich dabei nur um den gewöhnlichen Sommer-
urlaub, welchen der päpſtliche Diplomat in ſeiner
Heimat zuzubringen pflegt.

* Ein gefährlicher Irrſinniger.

Heute früh
wurde der Fragner Leopold Pointner, Waſſer-
gaſſe 6 wohnhaft, von Tobſucht befallen. Er ergriff
ein Meſſer und brachte ſich mit demſelben zahlreiche
bis auf den Knochen reichende Schnittwunden vom
Scheitel bis in die Stirne bei. Zwei Sicherheits-
wachmänner, die man gerufen hatte, konnte nur mit
größter Anſtrengung den Kranken überwältigen.
Auch die Gattin Pointners, welche ihm das Meſſer
entreißen wollte, hat ſich eine Schnittwunde am
rechten Zeigefinger zugezogen. Pointner wurde der
pſychiatriſchen Klinik übergeben.

* Das Wettgehen der Dicken.

Aus Marien-
bad
wird uns geſchrieben: Dienstag den 8. d. M.
findet hier ein Wettgehen der Dicken ſtatt. Der
Start iſt um 7 Uhr früh beim Ferdinandsbrunnen
und der Weg geht über Mantal, Schwarzenberg-
Weg, Forſtwarte, Rübezahl und Panorama zur
Waldquelle. Die Teilnehmer werden zuerſt gewogen
werden und nur Herren und Damen, die mindeſtens
90 Kilo Gewicht aufweiſen, dürfen ſich daran be-
teiligen. Für je fünf Kilo Uebergewicht werden
5 Minuten vorgegeben, auch iſt auf dem Wege eine
halbſtündige Frühſtückspauſe geſtattet. Bei der Wald-
quelle wird die Jury verſammelt ſein, welche die
ſchönen Preiſe an die Sieger zur Verteilung bringen
wird. Begreiflicherweiſe gibt ſich unter dem Kurgaſt-
publikum für dieſes neueſte ſportliche Unternehmen,
das im Weltbade der Dicken, ſo überaus am Platze
iſt, das größte Intereſſe kund.

* Feuer.

Im Gewölbe des Schuhmacher-
meiſters Eduard Doucha, Weintraubengaſſe Nr. 17,
[Spaltenumbruch] entſtand geſtern früh aus bisher unbekannter Urſache
ein Feuer, das den ganzen Warenvorrat und die
Möbel einäſcherte und ungefähr tauſend Kronen
Schaden anrichtete. — Am 5. d. M. nachts iſt im
Geſchäfte des Tapezierers Johann Macher, Meidling,
Schönbrunnerſtraße Nr. 151, ein Brand zum Aus-
bruch gekommen. Er ergriff auch die Verbindungs-
ſtiege und pflanzte ſich in das Magazin im erſten
Stockwerke fort. Der Schade beträgt mehrere tauſend
Kronen. — Geſtern nachmittags iſt im Hauſe
Favoriten, Gudrunſtraße Nr. 143, die Decken-
konſtruktion in allen Stockwerken in Brand geraten.
Urſache des Brandes war ſchadhafte Kaminanlage.

* Feuerwehr im Stephansdom.

Sonntag
nachmittags, während des heftigen Gewitterregens,
drang das Waſſer durch mehrere Lücken des
gegenwärtig in Reparatur befindlichen Daches in die
Sakriſtei der Stephanskirche und floß von dort
in das Mittelſchiff des Domes. Da ſich mehrere
Lachen gebildet hatten, die bis in die Nähe der
Kanzel reichten, wurde Feuerwehr berufen, welche
die Lücken auf dem Sakriſteidache verdeckte und das
Waſſer aus der Kirche entfernte.

* Kämpfende Gemeinderäte.

Man depeſchiert
uns aus Malaga: Infolge einer heftigen Polemik
und wegen Nichtannahme einer Herausforderung
kam es in den Räumlichkeiten des hiefigen Kauf-
männiſchen Klubs zwiſchen vier Gemeinderäten zu
einem Renkonter, in deſſen Verlaufe ſie Revolverſchüſſe
gegen einander abgaben. Ein Gemeinderat
wurde getötet und zwei ſchwer verletzt.

* Eine neue Straße in Favoriten.

Der
10. Bezirk erhält durch die in bemerkenswert kurzer
Zeit hergeſtellte, ihrer Vollendung entgegengehende
Straßenunterfahrung unter den Geleiſen der Staats-
eiſenbahn-Geſellſchaft einen neuen intereſſanten
Straßenzug. Dieſe im Zuge der Gudrun—Geiſel-
bergſtraße gelegene Straße iſt von gewaltigen
Stützmauern eingefaßt und gewähren die hohen, mit
Mauthauſener Granit verkleideten Mauerflächen und
Stiegenanlagen einen impoſanten Anblick, Nach
Fertigſtellung der Unterfahrt wird die heute be-
ſtehende, den dortigen ſtarken Straßenverkehr
empfindlich ſtörende Niveaukreuzung der Geleiſe der
Staatseiſenbahngeſellſchaft aufgelaſſen und damit ein
ſeit Jahren beſtehender Wunſch der angrenzenden
Bezirke erfüllt.

* Ein großer Bahnhofbrand.

Aus Rom
wird uns depeſchiert: Am Samstag nachts brach in
den Magazinen des Termini-Bahnhofes ein Brand
aus, der einen Teil der Gebäude ſowie eine Anzahl
Waggons einäſcherte.

* Selbſtmorde im Juli 1905.

Im Juli
l. J. haben ſich im Wiener Polizeirayon 41 Per-
ſonen, davon 13 weiblichen Geſchlechtes, das Leben
genommen, und zwar 15, davon 2 Frauen, durch
Erſchießen, 15, davon 3 Frauen, durch Erhängen,
5, davon 3 Frauen, durch Gift, 1 Mann und 4
Frauen durch Ertränken und 1 Frau durch Sturz
von der Höhe. Im Juni l. J. zählte man 34, im
Juli v. J. 44 Selbſtmorde.

* Im Ordinationszimmer geſtorben.

Der
Maſchinenmeiſter Joſef Wittmer, Johnſtraße Nr. 21
wohnhaft, iſt Samstag abends im Ordinations-
zimmer des genoſſenſchaftlichen Krankenkaſſenarztes
Dr. Frey plötzlich geſtorben.

* Ein attackierter Juſtizſoldat.

Ein Juſtiz-
ſoldat hatte einen Arreſtanten, den vielfach ſchon
beſtraften Heinrich Werſtadt, in das Bezirksgericht
Favoriten zu bringen. Als dieſe Eskorte eben beim
Hauſe Favoritenſtraße 61 vorüberkam, ſtürzten ſich
plötzlich zwei Männer auf den Soldaten, um den
Arreſtanten zu befreien; es entſtand ein heftiger
Kampf, in dem jedoch der Juſtizſoldat Sieger blieb.
Die Genoſſen des Verhafteten, zwei oft beſtrafte
Individuen mit Namen Soukup und Grimmel,
wurden dem Landesgerichte eingeliefert.

* Eine Jubiläumsſtiftung.

Die Hof- und
Kammerlieferanten haben beſchloſſen, anläßlich des
75. Geburtsfeſtes unſeres Kaiſers eine Stiftung zu
ſchaffen, aus der arbeitsunfähig gewordene Ange-
ſtellte von Hof- und Kammerlieferanten unterſtützt
werden ſollen.

* Eine teure Zeche.

Aus Paris wird uns
geſchrieben: Dem Schah von Perſien, der dieſer
Tage die franzöſiſche Hauptſtadt verlaſſen hat, wird
Paris in nicht allzu angenehmer Erinnerung bleiben.
So wie hier, wird man noch ſelten irgendwo ver-
ſucht haben, ihn zu prellen. Bei einer ſeiner
Wagenfahrten ins Bois de Boulogne, kehrte er in
einem Etabliſſement ein und trank ſamt Suite Tee;
darauf verrechnet der Kellner ihm 150 Franks, alſo
120 Kronen. Der perſiſche Zahlmeiſter legte ihm
jedoch ruhig drei Louisd’or hin, indem er lächelnd
ſagte: „Eine Taſſe Tee iſt nicht mehr wert als
zwei Franks (1 Krone 60 Heller). Wir ſind 20
Perſonen, das macht 40 Franken. Die übrigen 20
Franken ſind Trinkgeld!“ — Der Pariſer Kellner
war über dieſes kleine Trinkgeld ſehr ungehalten.

* Die Folgen eines Erdbebens.

Aus Kan-
gra in Indien wird berichtet, daß durch einen
Bergrutſch ein großer, zwei bis drei engliſche Meilen
langer See gebildet ſei. Nach dem Erdbeben im
April iſt der Abfluß des Beas River ſo verſtaut,
daß eine Seebildung die notwendige Folge war. Der
große Waſſerzufluß droht nun die in aller Eile er-
richteten Dämme zu zerreißen und die Dörfer zu
vernichten. Eine Telegraphenſtation wurde errichtet,
[Spaltenumbruch] um ſofortige Nachrichten über eine eventuelle Kata-
ſtrophe geben zu können. Wachtpoſten wurden auf-
geſtellt, die durch Raketenſignale die Dorfbewohner
im Falle der Gefahr warnen ſollen. Derartige
Bildungen von Seen wurden in den Himalayatälern
namentlich ſchon öfters beobachtet und haben bereits
eine große Anzahl von Menſchenleben gefordert.
Im Jahre 1893 fiel bei Gohna faſt der ganze
Maſthanahügel in den Fluß und bildete ſo einen
großen, tiefen See. Ein Jahr ſpäter durchbrach der
See den Damm. Aber auch damals hatte die eng-
liſche Regierung Vorſichtsmaßregeln getroffen, ſo daß
trotz großer Verwüſtungen kein Menſchenleben zu be-
klagen war.

* Die Hitze und das Pflaſter.

In ſehr
vielen Wiener Straßen konnte man in den letzten
Tagen die Wahrnehmung machen, daß das Asphalt-
und Holzſtöckelpflaſter unter der Einwirkung der Hitze
ganz weich geworden iſt, ſo daß man wie auf einem
Sumpfboden geht. In der Aula der Wiener
Univerſität hat ſich ſogar das Steinpflaſter in be-
trächtlicher Ausdehnung geworfen und wird ganz
friſch eingepaßt werden müſſen.

* Ein geſtohlenes Fahrrad.

Am Samstag
mittags wurde im 1. Bezirk, Schottengaſſe 2, ein
modernes Fahrrad (Greger-Modell) weiß emailliert,
Knopfbremſe mit voller Zahnradſcheibe und geätztem
Namen („Hubert Proſſer, Wien“) geſtohlen. Rad-
fahrer wie auch das Publikum werden erſucht, den
Raddieb, der im Beſitze dieſes Rades betroffen wird,
eventuell aufzuhalten. Dem Zuſtandebringer des
Rades wird eine Belohnung zugeſichert.

* Tödlicher Sturz.

Heute früh putzte die Magd
Marie Jakumović auf dem Gange des zweiten
Stockes in der Berggaſſe Nr. 11 Kleider. Ein Wind-
ſtoß ſchlug die offengelaſſene Tür zu und da die
Magd den Schlüſſel nicht angeſteckt hatte, wollte ſie
vom Gangfenſter aus, welches eine Ecke bildet, auf
das anſtoßende Küchenfenſter ſteigen, um in die Küche
zu gelangen. Sie ſtürzte jedoch in den Hofraum, er-
litt mehrfache Beinbrüche, einen Bruch des Schädel-
grundes und Brüche der Ober- und Unterkiefer-
knochen. Das Mädchen ſtarb, bevor der Transport
in das Allgemeine Krankenhaus durchgeführt werden
konnte.

* Landes-Feuerwehrtag.

Man depeſchiert uns
aus Gmünd: In der geſtrigen Hauptſitzung des
19. niederöſterreichiſchen Landes-Feuerwehrtages in
Gmünd, dem unter anderen die Abgeordneten Fiſſel-
thaler und K. Schwarz beiwohnten, führte Landes-
ausſchuß Mayer aus, wie ſehr der Landesausſchuß
und der Landtag dem Feuerwehrweſen wohlgeſinnt
ſind; ein Beweis ſeien wohl in erſter Linie die mit
großen Koſten durchgeführte Haftpflichtverſicherung,
dann die Projekte der Stiftung eines Ehrenzeichens,
Ausgeſtaltung des Telephons im Rettungsdienſte ꝛc.
Schließlich warnte der Redner die Anweſenden, ſich
nicht zu teuren Beſtellungen verleiten zu laſſen. Es
ſprachen dann noch Bezirkshauptmann Fiſche, Ge-
meinderat Plöſchl (Gmünd), dann wurden die Wahlen
in den Ausſchuß des Landes-Feuerwehrverbandes mit
folgendem Reſultat vorgenommen: Aus dem Landes-
gerichtsſprengel Wien: Johann Pfeiffer (Hernals),
A. J. Agnedter (Bruck); Kreisgerichtsſprengel Kor-
neuburg:
Reutter (Ravelsbach), K. Schmid (Rabens-
burg); Sprengel Wiener-Neuſtadt: J. Schwarz
(Wiener-Neuſtadt), F. Kramlinger (Neunkirchen);
Sprengel Krems: J. Mitterbauer (Krems), J. Meindl
(Gmünd); Sprengel St. Pölten: J. Eberſtaller
(Ybbs), K. Malzadner (Lilienfeld). Aus dem Plenum
wurden gewählt: Profeſſor K. Schneck (St. Pölten),
Dr. A. Prüfer (Wiener-Neuſtadt), J. Baumann
(Leopoldau), J. Kirchner (Horn) und L. Berger
(Kloſterneuburg).




Wetter.
* Wetterprognoſe.

Veränderliches Wetter
mit Niederſchlägen, mehr oder weniger windig,
mäßig warm. Beſſeres aber noch nicht beſtändiges
Wetter in Ausſicht.




Wetterbericht vom 7. Auguſt.

Der hohe
Druck hält ſich im Weſten, der niedrige im Oſten.
Das Wetter iſt im Weſten meiſt trüb, regneriſch
mit ſehr großen Niederſchlägen mit Gewittern und
kühl. Im Oſten heiter und ſehr warm.

Morgens 7 Uhr melden: Prag 15·1°, Krakau
21·6°, Lemberg 22·1°, Bregenz 13·4°, Iſchl 13·0°,
Wien 16·8°, Graz —·—°, Klagenfurt 12·7°, Ofen-
Peſt 19·1°, Hermannſtadt 27·2°, Szegedin 18·9°,
Sarajevo 17·7°, Leſina 24·0°, Trieſt 19·8°, Riva
15.0°, Obir 4·5°, Schmittenhöhe 2·3°, Sonnblick
3·2°, Schneeberg 11·4°, Semmering —·—°, Glockner-
haus 4·0° Celſius. — Die Adria iſt leicht bewegt.




Niederöſterreich. Neues aus Baden.

Man
ſchreibt uns: Die Frequenz des Kurortes Baden
ſteigt täglich. Die letzte Kurliſte vom 1. Auguſt ver-
zeichnet die ſtattliche Ziffer 17.422. Insbeſondere
zeigt ein Vergleich mit den letzten Jahren, daß die
Frequenzziffern dieſes Jahres die der Vorjahre weit
übertroffen. — Auch die politiſchen Verhältniſſe des
Kurortes ſcheinen ſich günſtiger geſtalten zu wollen.
Der Deutſchradikale Herzog iſt ſichtlich beim Ab-
wirtſchaften angelangt. Für letzten Sonntag hatte er
ſeine Anhänger zu einer Verſammlung geladen. Sie
erſchienen vollzählig, nämlich — zwei Mann ſtark.

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[4/0004] Wien Dienstag Reichspoſt 8. Auguſt 1905 179 * Audienzen. Man depeſchiert uns aus Iſchl: Die ruſſiſchen Militärattachés Oberſt Roop und Oberſileutnant Martſchenko ſind am Sonntag hier eingetroffen. Sie wurden um 11 Uhr vormittags vom Kaiſer in Audienz empfangen und nachmittags dem Familiendiner beigezogen. Abends reiſten die Militärattachés wieder ab. — Der Kaiſer wird in den nächſten Tagen den Gouverneur von Abeſſinien Hadji Abdulahi Ali Sadik in Audienz empfangen. * König Karol als öſterreichiſchei Regi- mentsinhaber. Man depeſchiert uns aus Sinaia: König Karol empfing am Sonntag im Schloſſe Peleſch eine Abordnung des 6. öſterreichiſch-ungariſchen Infanterieregimentes, welche die Geſchenke aus Anlaß des 25. Jahrestages ſeiner Ernennung zum Inhaber des Regimentes überreichte. An den Empfang ſchloß ſich ein Feſtdejeuner im Schloſſe, woran auch die Mitglieder der öſterreichiſch-ungari- ſchen Geſandtſchaft teilnahmen. Beim Deſſert toaſtierte der König in herzlichen Worten auf ſein Regiment, wobei er daran erinnerte, daß er in dieſem Regimente im Jahre 1864 in Schleswig gekämpft habe. Er ſei glücklich, ſeit fünfundzwanzig Jahren das Ehrenkommando über dieſes Regiment zu führen. Der König trank in ſeinem ſowie im Namen des ganzen Landes und ſeiner Armee auf das Wohl des Kaiſers Franz Joſef. Die Muſikkapelle intonierte dann die öſterreichiſche Hymne. Regimentskommandant Oberſt Liſt erwiderte in bewegten Worten und brachte die Geſundheit des Königs von Rumänien aus. Hier fiel die Kapelle mit den Klängen der ru- mäniſchen Hymne ein. Im Laufe des Vormittags kraf ein in herzlichen Ausdrücken gehaltenes, langes Glückwunſchtelegramm des Kaiſers an den König ein. König Carol ſpendete dem Regimente einen Tafelaufſatz mit den Bildern der beiden Monarchen in Email. * Todesfall in der Familie Anderer. Der Bezirksvorſteher des 21. Bezirkes Anton Anderer hat einen ſchweren Verluſt erlitten. Geſtern um 6 Uhr abends iſt ſeine Mutter nach längerem Leiden im 82. Lebensjahre geſtorben. Die Ver- ſtorbene, eine Dame von ſeltener Herzensgüte hat durch ihr ſtilles und eifriges Wirken im Dienſte der Armen und Notleidenden viele Tränen getrocknet. An der Bahre trauern außer dem Bezirksvorſteher Anderer ein Bruder desſelben, der in der Leopold- ſtadt beſtbekannte Glaſermeiſter Herr Georg Anderer, und eine Schweſter Fräulein Fanny Anderer. Allge- meine Teilnahme wendet ſich dem hart betroffenen Herrn Bezirksvorſteher zu, der mit inniger Liebe an ſeiner Mutter hing. Das Leichenbegängnis findet am Dienstag den 8. d. M. um 3 Uhr nachmittags vom Trauerhauſe Floridsdorf, Hauptſtraße 33, aus ſtatt. * Todesfälle. Geſtern nachmittags iſt in ſeiner Wohnung, Joſefſtadt, Florianigaſſe 19, der vor- malige Polizei-Chefarzt Regierungsrat Dr. Andreas Witlacil im 88. Lebensjahre geſtorben. — Die Leiche des Schriftſtellers Paul Schönthan Edlen v. Perwald wurde geſtern Sonntag auf dem Dorn- bacher Friedhofe zur Ruhe gebettet. Die Einſegnung der Leiche hatte Herr Kooperator P. Ratzek in der Pfarrkirche zu St. Karl Borromäus vorgenommen. * Reichs-Kriegsminiſter FZM. v. Pitreich hat mit 1. Auguſt einen vierwöchentlichen Urlaub angetreten und ſich nach Edlacherhof bei Reichenau begeben. Auf die Dauer der Abweſenheit des Miniſters hat Sektionschef FML. Arthur Pino Ritter v Friedenthal die Leitung der Amtsgeſchäfte übernommen. * Nuntius Granito di Belmonte iſt, wie man uns aus Rom meldet, dort angekommen. Es handelt ſich dabei nur um den gewöhnlichen Sommer- urlaub, welchen der päpſtliche Diplomat in ſeiner Heimat zuzubringen pflegt. * Ein gefährlicher Irrſinniger. Heute früh wurde der Fragner Leopold Pointner, Waſſer- gaſſe 6 wohnhaft, von Tobſucht befallen. Er ergriff ein Meſſer und brachte ſich mit demſelben zahlreiche bis auf den Knochen reichende Schnittwunden vom Scheitel bis in die Stirne bei. Zwei Sicherheits- wachmänner, die man gerufen hatte, konnte nur mit größter Anſtrengung den Kranken überwältigen. Auch die Gattin Pointners, welche ihm das Meſſer entreißen wollte, hat ſich eine Schnittwunde am rechten Zeigefinger zugezogen. Pointner wurde der pſychiatriſchen Klinik übergeben. * Das Wettgehen der Dicken. Aus Marien- bad wird uns geſchrieben: Dienstag den 8. d. M. findet hier ein Wettgehen der Dicken ſtatt. Der Start iſt um 7 Uhr früh beim Ferdinandsbrunnen und der Weg geht über Mantal, Schwarzenberg- Weg, Forſtwarte, Rübezahl und Panorama zur Waldquelle. Die Teilnehmer werden zuerſt gewogen werden und nur Herren und Damen, die mindeſtens 90 Kilo Gewicht aufweiſen, dürfen ſich daran be- teiligen. Für je fünf Kilo Uebergewicht werden 5 Minuten vorgegeben, auch iſt auf dem Wege eine halbſtündige Frühſtückspauſe geſtattet. Bei der Wald- quelle wird die Jury verſammelt ſein, welche die ſchönen Preiſe an die Sieger zur Verteilung bringen wird. Begreiflicherweiſe gibt ſich unter dem Kurgaſt- publikum für dieſes neueſte ſportliche Unternehmen, das im Weltbade der Dicken, ſo überaus am Platze iſt, das größte Intereſſe kund. * Feuer. Im Gewölbe des Schuhmacher- meiſters Eduard Doucha, Weintraubengaſſe Nr. 17, entſtand geſtern früh aus bisher unbekannter Urſache ein Feuer, das den ganzen Warenvorrat und die Möbel einäſcherte und ungefähr tauſend Kronen Schaden anrichtete. — Am 5. d. M. nachts iſt im Geſchäfte des Tapezierers Johann Macher, Meidling, Schönbrunnerſtraße Nr. 151, ein Brand zum Aus- bruch gekommen. Er ergriff auch die Verbindungs- ſtiege und pflanzte ſich in das Magazin im erſten Stockwerke fort. Der Schade beträgt mehrere tauſend Kronen. — Geſtern nachmittags iſt im Hauſe Favoriten, Gudrunſtraße Nr. 143, die Decken- konſtruktion in allen Stockwerken in Brand geraten. Urſache des Brandes war ſchadhafte Kaminanlage. * Feuerwehr im Stephansdom. Sonntag nachmittags, während des heftigen Gewitterregens, drang das Waſſer durch mehrere Lücken des gegenwärtig in Reparatur befindlichen Daches in die Sakriſtei der Stephanskirche und floß von dort in das Mittelſchiff des Domes. Da ſich mehrere Lachen gebildet hatten, die bis in die Nähe der Kanzel reichten, wurde Feuerwehr berufen, welche die Lücken auf dem Sakriſteidache verdeckte und das Waſſer aus der Kirche entfernte. * Kämpfende Gemeinderäte. Man depeſchiert uns aus Malaga: Infolge einer heftigen Polemik und wegen Nichtannahme einer Herausforderung kam es in den Räumlichkeiten des hiefigen Kauf- männiſchen Klubs zwiſchen vier Gemeinderäten zu einem Renkonter, in deſſen Verlaufe ſie Revolverſchüſſe gegen einander abgaben. Ein Gemeinderat wurde getötet und zwei ſchwer verletzt. * Eine neue Straße in Favoriten. Der 10. Bezirk erhält durch die in bemerkenswert kurzer Zeit hergeſtellte, ihrer Vollendung entgegengehende Straßenunterfahrung unter den Geleiſen der Staats- eiſenbahn-Geſellſchaft einen neuen intereſſanten Straßenzug. Dieſe im Zuge der Gudrun—Geiſel- bergſtraße gelegene Straße iſt von gewaltigen Stützmauern eingefaßt und gewähren die hohen, mit Mauthauſener Granit verkleideten Mauerflächen und Stiegenanlagen einen impoſanten Anblick, Nach Fertigſtellung der Unterfahrt wird die heute be- ſtehende, den dortigen ſtarken Straßenverkehr empfindlich ſtörende Niveaukreuzung der Geleiſe der Staatseiſenbahngeſellſchaft aufgelaſſen und damit ein ſeit Jahren beſtehender Wunſch der angrenzenden Bezirke erfüllt. * Ein großer Bahnhofbrand. Aus Rom wird uns depeſchiert: Am Samstag nachts brach in den Magazinen des Termini-Bahnhofes ein Brand aus, der einen Teil der Gebäude ſowie eine Anzahl Waggons einäſcherte. * Selbſtmorde im Juli 1905. Im Juli l. 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Die Genoſſen des Verhafteten, zwei oft beſtrafte Individuen mit Namen Soukup und Grimmel, wurden dem Landesgerichte eingeliefert. * Eine Jubiläumsſtiftung. Die Hof- und Kammerlieferanten haben beſchloſſen, anläßlich des 75. Geburtsfeſtes unſeres Kaiſers eine Stiftung zu ſchaffen, aus der arbeitsunfähig gewordene Ange- ſtellte von Hof- und Kammerlieferanten unterſtützt werden ſollen. * Eine teure Zeche. Aus Paris wird uns geſchrieben: Dem Schah von Perſien, der dieſer Tage die franzöſiſche Hauptſtadt verlaſſen hat, wird Paris in nicht allzu angenehmer Erinnerung bleiben. So wie hier, wird man noch ſelten irgendwo ver- ſucht haben, ihn zu prellen. Bei einer ſeiner Wagenfahrten ins Bois de Boulogne, kehrte er in einem Etabliſſement ein und trank ſamt Suite Tee; darauf verrechnet der Kellner ihm 150 Franks, alſo 120 Kronen. Der perſiſche Zahlmeiſter legte ihm jedoch ruhig drei Louisd’or hin, indem er lächelnd ſagte: „Eine Taſſe Tee iſt nicht mehr wert als zwei Franks (1 Krone 60 Heller). Wir ſind 20 Perſonen, das macht 40 Franken. Die übrigen 20 Franken ſind Trinkgeld!“ — Der Pariſer Kellner war über dieſes kleine Trinkgeld ſehr ungehalten. * Die Folgen eines Erdbebens. Aus Kan- gra in Indien wird berichtet, daß durch einen Bergrutſch ein großer, zwei bis drei engliſche Meilen langer See gebildet ſei. Nach dem Erdbeben im April iſt der Abfluß des Beas River ſo verſtaut, daß eine Seebildung die notwendige Folge war. Der große Waſſerzufluß droht nun die in aller Eile er- richteten Dämme zu zerreißen und die Dörfer zu vernichten. Eine Telegraphenſtation wurde errichtet, um ſofortige Nachrichten über eine eventuelle Kata- ſtrophe geben zu können. Wachtpoſten wurden auf- geſtellt, die durch Raketenſignale die Dorfbewohner im Falle der Gefahr warnen ſollen. Derartige Bildungen von Seen wurden in den Himalayatälern namentlich ſchon öfters beobachtet und haben bereits eine große Anzahl von Menſchenleben gefordert. Im Jahre 1893 fiel bei Gohna faſt der ganze Maſthanahügel in den Fluß und bildete ſo einen großen, tiefen See. Ein Jahr ſpäter durchbrach der See den Damm. Aber auch damals hatte die eng- liſche Regierung Vorſichtsmaßregeln getroffen, ſo daß trotz großer Verwüſtungen kein Menſchenleben zu be- klagen war. * Die Hitze und das Pflaſter. In ſehr vielen Wiener Straßen konnte man in den letzten Tagen die Wahrnehmung machen, daß das Asphalt- und Holzſtöckelpflaſter unter der Einwirkung der Hitze ganz weich geworden iſt, ſo daß man wie auf einem Sumpfboden geht. In der Aula der Wiener Univerſität hat ſich ſogar das Steinpflaſter in be- trächtlicher Ausdehnung geworfen und wird ganz friſch eingepaßt werden müſſen. * Ein geſtohlenes Fahrrad. Am Samstag mittags wurde im 1. Bezirk, Schottengaſſe 2, ein modernes Fahrrad (Greger-Modell) weiß emailliert, Knopfbremſe mit voller Zahnradſcheibe und geätztem Namen („Hubert Proſſer, Wien“) geſtohlen. Rad- fahrer wie auch das Publikum werden erſucht, den Raddieb, der im Beſitze dieſes Rades betroffen wird, eventuell aufzuhalten. Dem Zuſtandebringer des Rades wird eine Belohnung zugeſichert. * Tödlicher Sturz. Heute früh putzte die Magd Marie Jakumović auf dem Gange des zweiten Stockes in der Berggaſſe Nr. 11 Kleider. Ein Wind- ſtoß ſchlug die offengelaſſene Tür zu und da die Magd den Schlüſſel nicht angeſteckt hatte, wollte ſie vom Gangfenſter aus, welches eine Ecke bildet, auf das anſtoßende Küchenfenſter ſteigen, um in die Küche zu gelangen. Sie ſtürzte jedoch in den Hofraum, er- litt mehrfache Beinbrüche, einen Bruch des Schädel- grundes und Brüche der Ober- und Unterkiefer- knochen. Das Mädchen ſtarb, bevor der Transport in das Allgemeine Krankenhaus durchgeführt werden konnte. * Landes-Feuerwehrtag. Man depeſchiert uns aus Gmünd: In der geſtrigen Hauptſitzung des 19. niederöſterreichiſchen Landes-Feuerwehrtages in Gmünd, dem unter anderen die Abgeordneten Fiſſel- thaler und K. Schwarz beiwohnten, führte Landes- ausſchuß Mayer aus, wie ſehr der Landesausſchuß und der Landtag dem Feuerwehrweſen wohlgeſinnt ſind; ein Beweis ſeien wohl in erſter Linie die mit großen Koſten durchgeführte Haftpflichtverſicherung, dann die Projekte der Stiftung eines Ehrenzeichens, Ausgeſtaltung des Telephons im Rettungsdienſte ꝛc. Schließlich warnte der Redner die Anweſenden, ſich nicht zu teuren Beſtellungen verleiten zu laſſen. Es ſprachen dann noch Bezirkshauptmann Fiſche, Ge- meinderat Plöſchl (Gmünd), dann wurden die Wahlen in den Ausſchuß des Landes-Feuerwehrverbandes mit folgendem Reſultat vorgenommen: Aus dem Landes- gerichtsſprengel Wien: Johann Pfeiffer (Hernals), A. J. Agnedter (Bruck); Kreisgerichtsſprengel Kor- neuburg: Reutter (Ravelsbach), K. Schmid (Rabens- burg); Sprengel Wiener-Neuſtadt: J. Schwarz (Wiener-Neuſtadt), F. Kramlinger (Neunkirchen); Sprengel Krems: J. Mitterbauer (Krems), J. Meindl (Gmünd); Sprengel St. Pölten: J. Eberſtaller (Ybbs), K. 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Neues aus Baden. Man ſchreibt uns: Die Frequenz des Kurortes Baden ſteigt täglich. Die letzte Kurliſte vom 1. Auguſt ver- zeichnet die ſtattliche Ziffer 17.422. Insbeſondere zeigt ein Vergleich mit den letzten Jahren, daß die Frequenzziffern dieſes Jahres die der Vorjahre weit übertroffen. — Auch die politiſchen Verhältniſſe des Kurortes ſcheinen ſich günſtiger geſtalten zu wollen. Der Deutſchradikale Herzog iſt ſichtlich beim Ab- wirtſchaften angelangt. Für letzten Sonntag hatte er ſeine Anhänger zu einer Verſammlung geladen. Sie erſchienen vollzählig, nämlich — zwei Mann ſtark.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: keine Angabe; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: keine Angabe;




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Zitationshilfe: Reichspost. Nr. 179, Wien, 08.08.1905, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_reichspost179_1905/4>, abgerufen am 30.04.2024.