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Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXXVI, 19. Woche, Erfurt (Thüringen), 4. Mai 1744.

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animes, a poursvivre leur droit d'Heritage sur ces trois Etats,
jusqv'au point d'Extremite, soutenües par les forces de leurs tres
hauts Alliees.

Jtalien.

Die Spanier und Frantzosen sind den 2. April mit 8000. Mann zu
Nizza eingezogen; sie haben zwar die Stadt plündern wollen,
aber die Einwohner haben sich mit 100000. Livr. loßgekauft, nun soll
es auf Villa-Franca loßgehen, aber da möchte es etwasbeschwerlicher
hergehen, weil alle Höhen und Engen mit Werckern und gleichsam
dickbesäeten Stücken versehen, doch wenn Mathews nicht kömmt,
und die Frantzosen transportiren von Antibes nach Monaco, so hat
man die Victoria schon in beyden Händen. Von Villa-Franca gehts
nachher ins Genuesische, von da ins Florentinische, und nachhero
wird es recht luce gehen. Wenn man sich voraus eine Freude
macht, und es wird am Ende nichts draus, so hat man doch im An-
fang ein Vergnügen, oder vergnügte Einbildung gehabt.

Drey von denen vornehmsten Neapolitanischen Herrn haben
sich mit 6. bis 7000. Mann zum Fürsten von Lobkowitz geschlagen.

Niederlande.

Die General-Staaten haben einen ausserordentlichen Minister er-
nennet, welcher sich fordersamst nach den Frantzösischen Hof be-
geben soll, um daselbst einen Friedens-Plan vorzulegen, worauf man
sich 2. Monath bedencken solte, wäre alsdenn der Friede nicht genehm,
würde sich Holland in allen und jeden mit England und Ungarn ver-
einbahren.

Die Ertz-Hertzogin befinden sich gesegneten Leibes. Der Herr
von Richecourt, ein Lothringer, doch in Frantzösischen Diensten, ist
letzthin in Brüssel gewesen, und von Jhro Durchl. sehr gnädig
empfangen worden. Man weiß aber nicht, was er in commissis
hat.

Pohlen und Schweden.

Der im Duell gebliebene Graf Tarlo, mag den Graf von Ponic-
towsky mit den ehrenrührigsten Provocationen angegriffen ha-

animes, à pourſvivre leur droit d'Heritage ſur ces trois Etats,
jusqv'au point d'Extremite, ſoutenües par les forces de leurs tres
hauts Alliees.

Jtalien.

Die Spanier und Frantzosen sind den 2. April mit 8000. Mann zu
Nizza eingezogen; sie haben zwar die Stadt plündern wollen,
aber die Einwohner haben sich mit 100000. Livr. loßgekauft, nun soll
es auf Villa-Franca loßgehen, aber da möchte es etwasbeschwerlicher
hergehen, weil alle Höhen und Engen mit Werckern und gleichsam
dickbesäeten Stücken versehen, doch wenn Mathews nicht kömmt,
und die Frantzosen transportiren von Antibes nach Monaco, so hat
man die Victoria schon in beyden Händen. Von Villa-Franca gehts
nachher ins Genuesische, von da ins Florentinische, und nachhero
wird es recht luce gehen. Wenn man sich voraus eine Freude
macht, und es wird am Ende nichts draus, so hat man doch im An-
fang ein Vergnügen, oder vergnügte Einbildung gehabt.

Drey von denen vornehmsten Neapolitanischen Herrn haben
sich mit 6. bis 7000. Mann zum Fürsten von Lobkowitz geschlagen.

Niederlande.

Die General-Staaten haben einen ausserordentlichen Minister er-
nennet, welcher sich fordersamst nach den Frantzösischen Hof be-
geben soll, um daselbst einen Friedens-Plan vorzulegen, worauf man
sich 2. Monath bedencken solte, wäre alsdenn der Friede nicht genehm,
würde sich Holland in allen und jeden mit England und Ungarn ver-
einbahren.

Die Ertz-Hertzogin befinden sich gesegneten Leibes. Der Herr
von Richecourt, ein Lothringer, doch in Frantzösischen Diensten, ist
letzthin in Brüssel gewesen, und von Jhro Durchl. sehr gnädig
empfangen worden. Man weiß aber nicht, was er in commiſſis
hat.

Pohlen und Schweden.

Der im Duell gebliebene Graf Tarlo, mag den Graf von Ponic-
towsky mit den ehrenrührigsten Provocationen angegriffen ha-

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[287/0007] animes, à pourſvivre leur droit d'Heritage ſur ces trois Etats, jusqv'au point d'Extremite, ſoutenües par les forces de leurs tres hauts Alliees. Jtalien. Die Spanier und Frantzosen sind den 2. April mit 8000. Mann zu Nizza eingezogen; sie haben zwar die Stadt plündern wollen, aber die Einwohner haben sich mit 100000. Livr. loßgekauft, nun soll es auf Villa-Franca loßgehen, aber da möchte es etwasbeschwerlicher hergehen, weil alle Höhen und Engen mit Werckern und gleichsam dickbesäeten Stücken versehen, doch wenn Mathews nicht kömmt, und die Frantzosen transportiren von Antibes nach Monaco, so hat man die Victoria schon in beyden Händen. Von Villa-Franca gehts nachher ins Genuesische, von da ins Florentinische, und nachhero wird es recht luce gehen. Wenn man sich voraus eine Freude macht, und es wird am Ende nichts draus, so hat man doch im An- fang ein Vergnügen, oder vergnügte Einbildung gehabt. Drey von denen vornehmsten Neapolitanischen Herrn haben sich mit 6. bis 7000. Mann zum Fürsten von Lobkowitz geschlagen. Niederlande. Die General-Staaten haben einen ausserordentlichen Minister er- nennet, welcher sich fordersamst nach den Frantzösischen Hof be- geben soll, um daselbst einen Friedens-Plan vorzulegen, worauf man sich 2. Monath bedencken solte, wäre alsdenn der Friede nicht genehm, würde sich Holland in allen und jeden mit England und Ungarn ver- einbahren. Die Ertz-Hertzogin befinden sich gesegneten Leibes. Der Herr von Richecourt, ein Lothringer, doch in Frantzösischen Diensten, ist letzthin in Brüssel gewesen, und von Jhro Durchl. sehr gnädig empfangen worden. Man weiß aber nicht, was er in commiſſis hat. Pohlen und Schweden. Der im Duell gebliebene Graf Tarlo, mag den Graf von Ponic- towsky mit den ehrenrührigsten Provocationen angegriffen ha-

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Zitationshilfe: Der allerneuesten Europäischen Welt- und Staats-Geschichte II. Theil. Nr. XXXVI, 19. Woche, Erfurt (Thüringen), 4. Mai 1744, S. 287. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_weltgeschichte0236_1744/7>, abgerufen am 19.04.2024.