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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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eußersten Syrien herauß. Im Königreich Calecut werden sie in solchem Überfluß gefunden/ daß sie allen Reiß verzehren. Deßgleichen sind sie in West-Indien in solcher Menge/ daß es die Insul der Papagoyen genennet worden. Das Königreich Senega hat ihrer auch keinen Mangel. Wann sie in der Wildniß fliegen/ essen sie Getrayde/ Erbsen/ Bohnen / den wilden Saffran Samen/ davon sie feist werden/ allerhand Früchte mit harten und weichen Schalen/ auch Muscat-Nüsse/ zu welchem Ende sie zum öfftern nach der Insul Banda hinüber fliegen. Die zahme essen/ was ihnen gegeben wird /

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alß Fleisch/ Brodt/ insonderheit Zucker/ trincken Wasser/ aber doch lieber Wein/ durch welches Geträncke sie nicht allein muthwillig und truncken / sondern auch auß der massen beschwätzt werden.

Sie halten mit dem Wolff Freundschafft/ gehen mit ihm auff die Weyde / imgleichen mit den Turteltauben/ und Menschen/ umb welcher willen sie in America die Wälder verlassen/ und sich zu den Häusern verfügen. Solange sie nicht abgerichtet/ ist ihre Stimme von keinem eigentlichen Klang. Ihr Verstand kommet nahe bey den Menschlichen in Erlernung der Sprache/ wor-

eußersten Syrien herauß. Im Königreich Calecut werden sie in solchem Überfluß gefunden/ daß sie allen Reiß verzehren. Deßgleichen sind sie in West-Indien in solcher Menge/ daß es die Insul der Papagoyen genennet worden. Das Königreich Senega hat ihrer auch keinen Mangel. Wann sie in der Wildniß fliegen/ essen sie Getrayde/ Erbsen/ Bohnen / den wilden Saffran Samen/ davon sie feist werden/ allerhand Früchte mit harten und weichen Schalen/ auch Muscat-Nüsse/ zu welchem Ende sie zum öfftern nach der Insul Banda hinüber fliegen. Die zahme essen/ was ihnen gegeben wird /

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alß Fleisch/ Brodt/ insonderheit Zucker/ trincken Wasser/ aber doch lieber Wein/ durch welches Geträncke sie nicht allein muthwillig und truncken / sondern auch auß der massen beschwätzt werden.

Sie halten mit dem Wolff Freundschafft/ gehen mit ihm auff die Weyde / imgleichen mit den Turteltauben/ und Menschen/ umb welcher willen sie in America die Wälder verlassen/ und sich zu den Häusern verfügen. Solange sie nicht abgerichtet/ ist ihre Stimme von keinem eigentlichen Klang. Ihr Verstand kom̃et nahe bey den Menschlichen in Erlernung der Sprache/ wor-

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[175/0039] eußersten Syrien herauß. Im Königreich Calecut werden sie in solchem Überfluß gefunden/ daß sie allen Reiß verzehren. Deßgleichen sind sie in West-Indien in solcher Menge/ daß es die Insul der Papagoyen genennet worden. Das Königreich Senega hat ihrer auch keinen Mangel. Wann sie in der Wildniß fliegen/ essen sie Getrayde/ Erbsen/ Bohnen / den wilden Saffran Samen/ davon sie feist werden/ allerhand Früchte mit harten und weichen Schalen/ auch Muscat-Nüsse/ zu welchem Ende sie zum öfftern nach der Insul Banda hinüber fliegen. Die zahme essen/ was ihnen gegeben wird / [Abbildung] alß Fleisch/ Brodt/ insonderheit Zucker/ trincken Wasser/ aber doch lieber Wein/ durch welches Geträncke sie nicht allein muthwillig und truncken / sondern auch auß der massen beschwätzt werden. Sie halten mit dem Wolff Freundschafft/ gehen mit ihm auff die Weyde / imgleichen mit den Turteltauben/ und Menschen/ umb welcher willen sie in America die Wälder verlassen/ und sich zu den Häusern verfügen. Solange sie nicht abgerichtet/ ist ihre Stimme von keinem eigentlichen Klang. Ihr Verstand kom̃et nahe bey den Menschlichen in Erlernung der Sprache/ wor-

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 175. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/39>, abgerufen am 29.03.2024.