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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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scharff/ roth/ und bey seiner Endung dunckel. Das Weiblein hat Aschfarbe Flügel/ und einen weissen Kropff. Sie fressen Klettensaamen/ Zwiebeln/ Rauten und Kartendistel-Saamen / vom Hanffsaamen werden sie so fett/ daß sie nicht mehr singen können. Sie nisten in den Stämmen der Bäume/ brüten im Majo, Junio und Augstwonat/ doch hält man die/ so im letzten Monat außschlieffen/ vor die besten: sie legen bey 8. oder 9. Eyer. Wann ein Männ- und Weiblein zusammen in einen weiten Käficht gesetzet werden/ so gesellen sie sich/ brüten und zeugen Jungen. Sie singen allezeit/ am allermeisten aber/ wann sie jemand ihres Geschlechtes singen hören; Fliegen Schaars Weise bißweilen wohl 2000. Meilen weit.

Von der Nachtigal/ Krametsvogel/ Thumpffaffe und Goldammer. [Abbildung]

INter allen Wurmfressenden Sing-vögeln führet die Nachtigall billich den ersten Preiß/ die vornembste heisset Hypalais, die andre/ so ihr am nächsten kommet / Atricapilla.

Die Gestalt ist unnötig zu beschreiben/ weil sie überall sich sehen lässet und also genugsam bekandt ist: An ihrer Zungen fehlet das eusserste Punctlein/ und hat solche schärffe nicht/ wie andre Vö-

scharff/ roth/ und bey seiner Endung dunckel. Das Weiblein hat Aschfarbe Flügel/ und einen weissen Kropff. Sie fressen Klettensaamen/ Zwiebeln/ Rauten und Kartendistel-Saamen / vom Hanffsaamen werden sie so fett/ daß sie nicht mehr singen können. Sie nisten in den Stämmen der Bäume/ brüten im Majo, Junio und Augstwonat/ doch hält man die/ so im letzten Monat außschlieffen/ vor die besten: sie legen bey 8. oder 9. Eyer. Wann ein Männ- und Weiblein zusammen in einen weiten Käficht gesetzet werden/ so gesellen sie sich/ brüten und zeugen Jungen. Sie singen allezeit/ am allermeisten aber/ wann sie jemand ihres Geschlechtes singen hören; Fliegen Schaars Weise bißweilen wohl 2000. Meilen weit.

Von der Nachtigal/ Krametsvogel/ Thumpffaffë uñ Goldam̃er. [Abbildung]

INter allen Wurmfressenden Sing-vögeln führet die Nachtigall billich den ersten Preiß/ die vornembste heisset Hypalais, die andre/ so ihr am nächsten kommet / Atricapilla.

Die Gestalt ist unnötig zu beschreiben/ weil sie überall sich sehen lässet und also genugsam bekandt ist: An ihrer Zungen fehlet das eusserste Punctlein/ und hat solche schärffe nicht/ wie andre Vö-

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[207/0071] scharff/ roth/ und bey seiner Endung dunckel. Das Weiblein hat Aschfarbe Flügel/ und einen weissen Kropff. Sie fressen Klettensaamen/ Zwiebeln/ Rauten und Kartendistel-Saamen / vom Hanffsaamen werden sie so fett/ daß sie nicht mehr singen können. Sie nisten in den Stämmen der Bäume/ brüten im Majo, Junio und Augstwonat/ doch hält man die/ so im letzten Monat außschlieffen/ vor die besten: sie legen bey 8. oder 9. Eyer. Wann ein Männ- und Weiblein zusammen in einen weiten Käficht gesetzet werden/ so gesellen sie sich/ brüten und zeugen Jungen. Sie singen allezeit/ am allermeisten aber/ wann sie jemand ihres Geschlechtes singen hören; Fliegen Schaars Weise bißweilen wohl 2000. Meilen weit. Von der Nachtigal/ Krametsvogel/ Thumpffaffë uñ Goldam̃er. [Abbildung] INter allen Wurmfressenden Sing-vögeln führet die Nachtigall billich den ersten Preiß/ die vornembste heisset Hypalais, die andre/ so ihr am nächsten kommet / Atricapilla. Die Gestalt ist unnötig zu beschreiben/ weil sie überall sich sehen lässet und also genugsam bekandt ist: An ihrer Zungen fehlet das eusserste Punctlein/ und hat solche schärffe nicht/ wie andre Vö-

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/71>, abgerufen am 25.04.2024.