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Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687.

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bem Wetter selten oder niemaln singet: ihr Gesang ist nicht niedrig bey der Erden/ sondern wann sie solchen anfänget/ erhebt sie sich empor in die Luft/ so hoch/ daß man sie kaum sehe kan/ schiesset alsdann plötzlich wieder herab/ dabey singend. Sie werden wehr in den Morgenstunden/ als deß Mittags gehöret/ dan um solche Zeit halten sie inne. Mann keine grosse Kälte oder Frost ist/ fänget sie umb Liechtmessen/ oder in der Fasten/ anzusingen: Wann sie gefangen/ werden sie in grosse Käfichte/ mit grünem Wasen in die Lufft gehangen/ und lassen alsdann nicht ab zusingen. Sie essen Getraide/ auch Würme/ und ungeflügelter

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Heuschrecken-Eyer/ weßwegen die Einwohner der Insul Lemnos sie in hohem Werth halten.

Ihre Nestlein machen sit auß dürren Wurtzeln der Kräuter/ an der Erden/ und solches deß Jahrs drey mahl/ erstlich im Majo, hernach im Junio/ und endlich mitten im Julio, richten auch dieselbe dergestalt gegen den Wind/ und ins Graß hinein/ daß sie von keinem vorübergehenden/ noch von dem Habicht können gesehen werden.

Sie legen jedesmahl fünff Eyer/ davon fälschlich angegeben wird/ daß sie von den Kröten außgebrütet werden; Glaublicher ist/ daß der

bem Wetter selten oder niemaln singet: ihr Gesang ist nicht niedrig bey der Erden/ sondern wann sie solchen anfänget/ erhebt sie sich empor in die Luft/ so hoch/ daß man sie kaum sehë kan/ schiesset alsdann plötzlich wieder herab/ dabey singend. Sie werden wehr in den Morgenstunden/ als deß Mittags gehöret/ dan um solche Zeit halten sie inne. Mañ keine grosse Kälte oder Frost ist/ fänget sie umb Liechtmessen/ oder in der Fasten/ anzusingen: Wann sie gefangen/ werden sie in grosse Käfichte/ mit grünem Wasen in die Lufft gehangen/ und lassen alsdann nicht ab zusingen. Sie essen Getraide/ auch Würme/ und ungeflügelter

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Heuschrecken-Eyer/ weßwegen die Einwohner der Insul Lemnos sie in hohem Werth halten.

Ihre Nestlein machen sit auß dürren Wurtzeln der Kräuter/ an der Erden/ und solches deß Jahrs drey mahl/ erstlich im Majo, hernach im Junio/ und endlich mitten im Julio, richten auch dieselbe dergestalt gegen den Wind/ uñ ins Graß hinein/ daß sie von keinem vorübergehenden/ noch von dem Habicht können gesehen werden.

Sie legen jedesmahl fünff Eyer/ davon fälschlich angegeben wird/ daß sie von den Kröten außgebrütet werden; Glaublicher ist/ daß der

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[217/0081] bem Wetter selten oder niemaln singet: ihr Gesang ist nicht niedrig bey der Erden/ sondern wann sie solchen anfänget/ erhebt sie sich empor in die Luft/ so hoch/ daß man sie kaum sehë kan/ schiesset alsdann plötzlich wieder herab/ dabey singend. Sie werden wehr in den Morgenstunden/ als deß Mittags gehöret/ dan um solche Zeit halten sie inne. Mañ keine grosse Kälte oder Frost ist/ fänget sie umb Liechtmessen/ oder in der Fasten/ anzusingen: Wann sie gefangen/ werden sie in grosse Käfichte/ mit grünem Wasen in die Lufft gehangen/ und lassen alsdann nicht ab zusingen. Sie essen Getraide/ auch Würme/ und ungeflügelter [Abbildung] Heuschrecken-Eyer/ weßwegen die Einwohner der Insul Lemnos sie in hohem Werth halten. Ihre Nestlein machen sit auß dürren Wurtzeln der Kräuter/ an der Erden/ und solches deß Jahrs drey mahl/ erstlich im Majo, hernach im Junio/ und endlich mitten im Julio, richten auch dieselbe dergestalt gegen den Wind/ uñ ins Graß hinein/ daß sie von keinem vorübergehenden/ noch von dem Habicht können gesehen werden. Sie legen jedesmahl fünff Eyer/ davon fälschlich angegeben wird/ daß sie von den Kröten außgebrütet werden; Glaublicher ist/ daß der

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe. Bd. 3. Osnabrück, 1687, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz03_1678/81>, abgerufen am 25.04.2024.