Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849.

Bild:
<< vorherige Seite

heiligen Gedanken, welche diese Zeit bewegen, die ei-
nen Jeglichen, er sei Hoch oder Niedrig, Gelehrt oder
Einfach, Bürger oder Bauer, aufruft, Theil zu neh-
men an dem Kampf für den Fortschritt, der jetzt sicht-
barer gekämpft wird als jemals. Denn so einfach
dies Buch ist, so ist es doch durchdrungen von diesem
hohen Gedanken der Zeit.

Und wieder auch möcht' ich, dies Buch käme in die
Hände mancher Städter, damit sie von Johannes,
dessen Stolz es ist, ein Bauernsohn zu sein, den Land-
mann noch höher achten, als sie bisher wohl gethan
und sich's nicht mehr einfallen ließen, sich irgendwie
über ihn erheben zu wollen.

Für das Volk! Das Volk ist auf dem Lande
wie in der Stadt -- es ist überall, wo große, einfache,
unverbildete Herzen schlagen, in ursprünglicher Ge-
sundheit und Kraft. Für diese habe ich geschrieben,
an diese wende ich mich! Jhnen weihe ich dies Buch. --

Ostern 1849.
Louise Otto.

heiligen Gedanken, welche dieſe Zeit bewegen, die ei-
nen Jeglichen, er ſei Hoch oder Niedrig, Gelehrt oder
Einfach, Bürger oder Bauer, aufruft, Theil zu neh-
men an dem Kampf für den Fortſchritt, der jetzt ſicht-
barer gekämpft wird als jemals. Denn ſo einfach
dies Buch iſt, ſo iſt es doch durchdrungen von dieſem
hohen Gedanken der Zeit.

Und wieder auch möcht’ ich, dies Buch käme in die
Hände mancher Städter, damit ſie von Johannes,
deſſen Stolz es iſt, ein Bauernſohn zu ſein, den Land-
mann noch höher achten, als ſie bisher wohl gethan
und ſich’s nicht mehr einfallen ließen, ſich irgendwie
über ihn erheben zu wollen.

Für das Volk! Das Volk iſt auf dem Lande
wie in der Stadt — es iſt überall, wo große, einfache,
unverbildete Herzen ſchlagen, in urſprünglicher Ge-
ſundheit und Kraft. Für dieſe habe ich geſchrieben,
an dieſe wende ich mich! Jhnen weihe ich dies Buch. —

Oſtern 1849.
Louiſe Otto.

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div type="preface" n="1">
        <p><pb facs="#f0008" n="IV"/>
heiligen Gedanken, welche die&#x017F;e Zeit bewegen, die ei-<lb/>
nen Jeglichen, er &#x017F;ei Hoch oder Niedrig, Gelehrt oder<lb/>
Einfach, Bürger oder Bauer, aufruft, Theil zu neh-<lb/>
men an dem Kampf für den Fort&#x017F;chritt, der jetzt &#x017F;icht-<lb/>
barer gekämpft wird als jemals. Denn &#x017F;o einfach<lb/>
dies Buch i&#x017F;t, &#x017F;o i&#x017F;t es doch durchdrungen von die&#x017F;em<lb/>
hohen Gedanken der Zeit.</p><lb/>
        <p>Und wieder auch möcht&#x2019; ich, dies Buch käme in die<lb/>
Hände mancher Städter, damit &#x017F;ie von Johannes,<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Stolz es i&#x017F;t, ein Bauern&#x017F;ohn zu &#x017F;ein, den Land-<lb/>
mann noch höher achten, als &#x017F;ie bisher wohl gethan<lb/>
und &#x017F;ich&#x2019;s nicht mehr einfallen ließen, &#x017F;ich irgendwie<lb/>
über ihn erheben zu wollen.</p><lb/>
        <p><hi rendition="#g">Für das Volk!</hi> Das Volk i&#x017F;t auf dem Lande<lb/>
wie in der Stadt &#x2014; es i&#x017F;t überall, wo große, einfache,<lb/>
unverbildete Herzen &#x017F;chlagen, in ur&#x017F;prünglicher Ge-<lb/>
&#x017F;undheit und Kraft. Für die&#x017F;e habe ich ge&#x017F;chrieben,<lb/>
an die&#x017F;e wende ich mich! Jhnen weihe ich dies Buch. &#x2014;</p><lb/>
        <closer>
          <salute> <hi rendition="#et">O&#x017F;tern 1849.</hi><lb/> <hi rendition="#fr #right">Loui&#x017F;e Otto.</hi> </salute>
        </closer>
      </div>
    </front>
    <body><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[IV/0008] heiligen Gedanken, welche dieſe Zeit bewegen, die ei- nen Jeglichen, er ſei Hoch oder Niedrig, Gelehrt oder Einfach, Bürger oder Bauer, aufruft, Theil zu neh- men an dem Kampf für den Fortſchritt, der jetzt ſicht- barer gekämpft wird als jemals. Denn ſo einfach dies Buch iſt, ſo iſt es doch durchdrungen von dieſem hohen Gedanken der Zeit. Und wieder auch möcht’ ich, dies Buch käme in die Hände mancher Städter, damit ſie von Johannes, deſſen Stolz es iſt, ein Bauernſohn zu ſein, den Land- mann noch höher achten, als ſie bisher wohl gethan und ſich’s nicht mehr einfallen ließen, ſich irgendwie über ihn erheben zu wollen. Für das Volk! Das Volk iſt auf dem Lande wie in der Stadt — es iſt überall, wo große, einfache, unverbildete Herzen ſchlagen, in urſprünglicher Ge- ſundheit und Kraft. Für dieſe habe ich geſchrieben, an dieſe wende ich mich! Jhnen weihe ich dies Buch. — Oſtern 1849. Louiſe Otto.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849/8
Zitationshilfe: Otto-Peters, Louise: Ein Bauernsohn. Leipzig, 1849, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/otto_bauernsohn_1849/8>, abgerufen am 19.04.2024.