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[Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796.

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unsre heutige abermalige Gegenwart. Und zwar erscheinen wir heute nicht mehr mit der Gebehrde der Bittenden; - wir verlangen auch nicht mehr Gnade und Gunst; - nein! nur erscheinen mit der Geberde der in Staub getrettnen, und sich wieder erhebenden Unschuld, und fordern mit all' der Freymüthigkeit, die aus dem Bewußtseyn der guten Sache entspringt, - Gerechtigkeit. Wird uns keine entscheidende, unsern gerechten Wünschen angemessene Antwort gegeben, so reisen - denn wir sind keine Aufrührer, wir suchen unser Recht auf dem durch die Geseze bestimmten Wege - so reisen diese zween unsrer Mitbürger heute noch von hier ab, um das Oberhaupt der Nation um Hülfe für die Bedrängten anzuflehen. Wir nehmen es nicht an, wenn der Rath sich in sein altes Schuzwehr, in die Bedenkzeit - wirft. Unsre Sache wird nun schon seit drey Jahren unaufhörlich ventilirt, und Sie müssen endlich doch

unsre heutige abermalige Gegenwart. Und zwar erscheinen wir heute nicht mehr mit der Gebehrde der Bittenden; – wir verlangen auch nicht mehr Gnade und Gunst; – nein! nur erscheinen mit der Geberde der in Staub getrettnen, und sich wieder erhebenden Unschuld, und fordern mit all’ der Freymüthigkeit, die aus dem Bewußtseyn der guten Sache entspringt, – Gerechtigkeit. Wird uns keine entscheidende, unsern gerechten Wünschen angemessene Antwort gegeben, so reisen – denn wir sind keine Aufrührer, wir suchen unser Recht auf dem durch die Geseze bestimmten Wege – so reisen diese zween unsrer Mitbürger heute noch von hier ab, um das Oberhaupt der Nation um Hülfe für die Bedrängten anzuflehen. Wir nehmen es nicht an, wenn der Rath sich in sein altes Schuzwehr, in die Bedenkzeit - wirft. Unsre Sache wird nun schon seit drey Jahren unaufhörlich ventilirt, und Sie müssen endlich doch

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[204/0208] unsre heutige abermalige Gegenwart. Und zwar erscheinen wir heute nicht mehr mit der Gebehrde der Bittenden; – wir verlangen auch nicht mehr Gnade und Gunst; – nein! nur erscheinen mit der Geberde der in Staub getrettnen, und sich wieder erhebenden Unschuld, und fordern mit all’ der Freymüthigkeit, die aus dem Bewußtseyn der guten Sache entspringt, – Gerechtigkeit. Wird uns keine entscheidende, unsern gerechten Wünschen angemessene Antwort gegeben, so reisen – denn wir sind keine Aufrührer, wir suchen unser Recht auf dem durch die Geseze bestimmten Wege – so reisen diese zween unsrer Mitbürger heute noch von hier ab, um das Oberhaupt der Nation um Hülfe für die Bedrängten anzuflehen. Wir nehmen es nicht an, wenn der Rath sich in sein altes Schuzwehr, in die Bedenkzeit - wirft. Unsre Sache wird nun schon seit drey Jahren unaufhörlich ventilirt, und Sie müssen endlich doch

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Die Philosophen aus dem Uranus. Konstantinopel, 1796, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_philosophen_1796/208>, abgerufen am 29.04.2024.