[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.verschaffen. Genau so hatte es der gefährlichste aller Gottesläugner, Benedikt Spinoza, auch gemacht. Meine Leser werden staunen, wenn ich ihnen erzähle, was dieser Mensch, in Verbindung mit der Fürstinn, und unterstützt von seinem Spießgesellen Frankenstein, für Unfug und Spektakel unter der armen strahlenbergischen Heerde angerichtet hat. Zweites Kapitel. Der Held der Geschichte. Mit tiefem Kummer sah der ehrwürdige fromme Pater Simpert, der Beichtvater des regierenden Fürsten, dem Unwesen zu, das sein Kollege, unter dem Schilde einer so mächtigen Protektion, an dem Hofe trieb. Dieser falsche Prophet war mit seiner wohlgerathenen Zöglinginn kaum ins Land gekommen, als der erstere sogleich die ganze Pfütze von Bosheit und Ketzerey bis auf ihren Grund durchschaute, die derselbe in seinem Herzen verbarg. "Lieber Thomas, sprach der bedrückte Pater damals oft zu mir, wenn er Abends vom Hofe verschaffen. Genau so hatte es der gefährlichste aller Gottesläugner, Benedikt Spinoza, auch gemacht. Meine Leser werden staunen, wenn ich ihnen erzähle, was dieser Mensch, in Verbindung mit der Fürstinn, und unterstützt von seinem Spießgesellen Frankenstein, für Unfug und Spektakel unter der armen strahlenbergischen Heerde angerichtet hat. Zweites Kapitel. Der Held der Geschichte. Mit tiefem Kummer sah der ehrwürdige fromme Pater Simpert, der Beichtvater des regierenden Fürsten, dem Unwesen zu, das sein Kollege, unter dem Schilde einer so mächtigen Protektion, an dem Hofe trieb. Dieser falsche Prophet war mit seiner wohlgerathenen Zöglinginn kaum ins Land gekommen, als der erstere sogleich die ganze Pfütze von Bosheit und Ketzerey bis auf ihren Grund durchschaute, die derselbe in seinem Herzen verbarg. „Lieber Thomas, sprach der bedrückte Pater damals oft zu mir, wenn er Abends vom Hofe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0021" n="21"/> verschaffen. Genau so hatte es der gefährlichste aller Gottesläugner, <hi rendition="#g">Benedikt Spinoza</hi>, auch gemacht.</p> <p>Meine Leser werden staunen, wenn ich ihnen erzähle, was dieser Mensch, in Verbindung mit der Fürstinn, und unterstützt von seinem Spießgesellen <hi rendition="#g">Frankenstein</hi>, für Unfug und Spektakel unter der armen strahlenbergischen Heerde angerichtet hat.</p> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr">Zweites Kapitel.<lb/> Der Held der Geschichte.</hi><lb/> </head> <p>Mit tiefem Kummer sah der ehrwürdige fromme Pater <hi rendition="#g">Simpert</hi>, der Beichtvater des regierenden Fürsten, dem Unwesen zu, das sein Kollege, unter dem Schilde einer so mächtigen Protektion, an dem Hofe trieb. Dieser falsche Prophet war mit seiner wohlgerathenen Zöglinginn kaum ins Land gekommen, als der erstere sogleich die ganze Pfütze von Bosheit und Ketzerey bis auf ihren Grund durchschaute, die derselbe in seinem Herzen verbarg. „Lieber Thomas, sprach der bedrückte Pater damals oft zu mir, wenn er Abends vom Hofe </p> </div> </body> </text> </TEI> [21/0021]
verschaffen. Genau so hatte es der gefährlichste aller Gottesläugner, Benedikt Spinoza, auch gemacht.
Meine Leser werden staunen, wenn ich ihnen erzähle, was dieser Mensch, in Verbindung mit der Fürstinn, und unterstützt von seinem Spießgesellen Frankenstein, für Unfug und Spektakel unter der armen strahlenbergischen Heerde angerichtet hat.
Zweites Kapitel.
Der Held der Geschichte.
Mit tiefem Kummer sah der ehrwürdige fromme Pater Simpert, der Beichtvater des regierenden Fürsten, dem Unwesen zu, das sein Kollege, unter dem Schilde einer so mächtigen Protektion, an dem Hofe trieb. Dieser falsche Prophet war mit seiner wohlgerathenen Zöglinginn kaum ins Land gekommen, als der erstere sogleich die ganze Pfütze von Bosheit und Ketzerey bis auf ihren Grund durchschaute, die derselbe in seinem Herzen verbarg. „Lieber Thomas, sprach der bedrückte Pater damals oft zu mir, wenn er Abends vom Hofe
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Zitationshilfe: | [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/21>, abgerufen am 14.02.2025. |