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[Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799.

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Verrätherey, oder widerspreche es meinem Gewissen noch so laut, eingedenk, daß das größte Verbrechen ein gutes Werk ist, sobald es zur Ehre Gottes, der Kirche und des heiligen Priesterstandes verrichtet wird;
3) Keine Gelegenheit ungenützt vorbey zu lassen, wo ich das Ansehen der Aufgeklärten untergraben, ihren Einfluß bey Hofe schwächen, ihren guten Namen tödten, und ihr irrdisches Glück zerstöhren kann;
4) Dagegen aber unermüdet daran zu arbeiten, daß der Einfluß unserer Parthie bey Hofe restituirt, die Glieder derselben bereichert und zu den ersten Aemtern befördert, die gute Meynung von ihrer Rechtschaffenheit und Frömmigkeit erhalten, und besonders das Volk für uns gewonnen werde; und endlich
5) Jedes Geheimniß der Gesellschaft, das mir anvertraut wird, selbst auf der Folter nicht zu gestehen, sondern mit mir in das Grab zu nehmen.
Verrätherey, oder widerspreche es meinem Gewissen noch so laut, eingedenk, daß das größte Verbrechen ein gutes Werk ist, sobald es zur Ehre Gottes, der Kirche und des heiligen Priesterstandes verrichtet wird;
3) Keine Gelegenheit ungenützt vorbey zu lassen, wo ich das Ansehen der Aufgeklärten untergraben, ihren Einfluß bey Hofe schwächen, ihren guten Namen tödten, und ihr irrdisches Glück zerstöhren kann;
4) Dagegen aber unermüdet daran zu arbeiten, daß der Einfluß unserer Parthie bey Hofe restituirt, die Glieder derselben bereichert und zu den ersten Aemtern befördert, die gute Meynung von ihrer Rechtschaffenheit und Frömmigkeit erhalten, und besonders das Volk für uns gewonnen werde; und endlich
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[59/0059] Verrätherey, oder widerspreche es meinem Gewissen noch so laut, eingedenk, daß das größte Verbrechen ein gutes Werk ist, sobald es zur Ehre Gottes, der Kirche und des heiligen Priesterstandes verrichtet wird; 3) Keine Gelegenheit ungenützt vorbey zu lassen, wo ich das Ansehen der Aufgeklärten untergraben, ihren Einfluß bey Hofe schwächen, ihren guten Namen tödten, und ihr irrdisches Glück zerstöhren kann; 4) Dagegen aber unermüdet daran zu arbeiten, daß der Einfluß unserer Parthie bey Hofe restituirt, die Glieder derselben bereichert und zu den ersten Aemtern befördert, die gute Meynung von ihrer Rechtschaffenheit und Frömmigkeit erhalten, und besonders das Volk für uns gewonnen werde; und endlich 5) Jedes Geheimniß der Gesellschaft, das mir anvertraut wird, selbst auf der Folter nicht zu gestehen, sondern mit mir in das Grab zu nehmen.

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Zitationshilfe: [Pahl, Johann Gottfried]: Leben und Thaten des ehrwürdigen Paters Simpertus. Madrit [i. e. Heilbronn], 1799, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pahl_simpertus_1799/59>, abgerufen am 29.03.2024.