Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871].

Bild:
<< vorherige Seite

Franzosen selbst anzugreifen. Die Oestreicher hätten zwar recht gut gefochten, seien aber zuletzt auf allen Punkten zurückgedrängt worden. Der Erzherzog Johann habe von Raab her die Franzosen im Rücken angreifen sollen, allein entweder aus Uebelwollen oder wegen eines Misverständnisses sei er nicht zur rechten Zeit auf dem Schlachtfelde erschienen. Napoleon habe seinen Sieg so energisch benutzt, daß sehr bald die ganze östreichische Armee aufgelöst, und der Krieg durch den Frieden von Wien beendigt worden sei.

Lubinski schien von der wohlwollenden Aufnahme, die er bei uns gefunden, in der That ergriffen zu sein; er versprach meinen Aeltern, bei seiner Rückkunft uns wieder zu besuchen. Wir haben niemals etwas von ihm gehört!

Franzosen selbst anzugreifen. Die Oestreicher hätten zwar recht gut gefochten, seien aber zuletzt auf allen Punkten zurückgedrängt worden. Der Erzherzog Johann habe von Raab her die Franzosen im Rücken angreifen sollen, allein entweder aus Uebelwollen oder wegen eines Misverständnisses sei er nicht zur rechten Zeit auf dem Schlachtfelde erschienen. Napoléon habe seinen Sieg so energisch benutzt, daß sehr bald die ganze östreichische Armee aufgelöst, und der Krieg durch den Frieden von Wien beendigt worden sei.

Lubinski schien von der wohlwollenden Aufnahme, die er bei uns gefunden, in der That ergriffen zu sein; er versprach meinen Aeltern, bei seiner Rückkunft uns wieder zu besuchen. Wir haben niemals etwas von ihm gehört!

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div>
          <p><pb facs="#f0331" n="319"/>
Franzosen selbst anzugreifen. Die Oestreicher hätten zwar recht gut gefochten, seien aber zuletzt auf allen Punkten zurückgedrängt worden. Der Erzherzog Johann habe von Raab her die Franzosen im Rücken angreifen sollen, allein entweder aus Uebelwollen oder wegen eines Misverständnisses sei er nicht zur rechten Zeit auf dem Schlachtfelde erschienen. Napoléon habe seinen Sieg so energisch benutzt, daß sehr bald die ganze östreichische Armee aufgelöst, und der Krieg durch den Frieden von Wien beendigt worden sei. </p><lb/>
          <p>Lubinski schien von der wohlwollenden Aufnahme, die er bei uns gefunden, in der That ergriffen zu sein; er versprach meinen Aeltern, bei seiner Rückkunft uns wieder zu besuchen. Wir haben niemals etwas von ihm gehört!</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[319/0331] Franzosen selbst anzugreifen. Die Oestreicher hätten zwar recht gut gefochten, seien aber zuletzt auf allen Punkten zurückgedrängt worden. Der Erzherzog Johann habe von Raab her die Franzosen im Rücken angreifen sollen, allein entweder aus Uebelwollen oder wegen eines Misverständnisses sei er nicht zur rechten Zeit auf dem Schlachtfelde erschienen. Napoléon habe seinen Sieg so energisch benutzt, daß sehr bald die ganze östreichische Armee aufgelöst, und der Krieg durch den Frieden von Wien beendigt worden sei. Lubinski schien von der wohlwollenden Aufnahme, die er bei uns gefunden, in der That ergriffen zu sein; er versprach meinen Aeltern, bei seiner Rückkunft uns wieder zu besuchen. Wir haben niemals etwas von ihm gehört!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfgang Virmond: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-01-07T13:04:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2014-01-07T13:04:32Z)
Staatsbibliothek zu Berlin – Stiftung Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. Av 4887-1) (2014-01-07T13:04:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Kolumnentitel: nicht übernommen
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_jugenderinnerungen01_1871
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_jugenderinnerungen01_1871/331
Zitationshilfe: Parthey, Gustav: Jugenderinnerungen. Bd. 1. Berlin, [1871], S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/parthey_jugenderinnerungen01_1871/331>, abgerufen am 28.03.2024.