was aus bekannten Ursachen folgt; jedoch ist daran nur unsere [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]eigne Kurzsichtigkeit Schuld u. Manches kann unter einer größern Weltordnung begriffen sein, was wir nic[ht] ahnen. Jn unserm Planetensystemhaben wir Jm System kein Prinzip der Destruction bis jetzt noch kein Prinzip der Destruction erkennen können; ein solches muß von Außen kommen. Cometenkonnen es allerdings veranl[as-] sen. Jn neuerer Zeit hat man wohl kleine Stöhrungen bemerkt, diewelche die Planetenafficiren doch sind die innerhalb 1000 J. beobachteten nur Oscillationen um einen mittlern Zustand, die in einem gewissen Zeitraum wieder [unleserliches Material - 1 Wort fehlt] in die alte Ordnung führen. Der Grund der Stöhrungen der Planeten beruht auf dem Umstande, daß die Umlaufszeiten des Jupiters u. Saturn in ihren Verhältnißzahlen irra- tional sind; indem Jupiter in 4322 Tage u. Saturn in 10759 Tagen sich um die Sonne bewegen. Dies Verhältniß ist wie 2 : 5. Dies Verhältniß hat nichts rationales etc. Der Grund für die Stabilität des Systems ist aber die große Axe der Bahnen, die durch die Excentricität derselben nicht af- ficirt wird; dann ferner die große Masse des Centralkörpers. Je größer die N[ei-] gungen der Planeten zu einander wären desto größer könnte die Gefahr der Zerstöhrung vorwalten, dies ist jedoch nicht der Fall, [wo-] von die Gründe im System selbst liegen. La- place sieht außer den Cometennur zwar Nur zwei Gefahren für das Planetensystem. Gefahren für das Planetensystem 1., daß bei Zunahme der Attraction des Central- körpers, die wiederstrebenden Mittel auf-
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was aus bekañten Urſachen folgt; jedoch iſt daran nur unſere [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]eigne Kurzsichtigkeit Schuld u. Manches kañ unter einer größern Weltordnung begriffen ſein, was wir nic[ht] ahnen. Jn unſerm Planetenſyſtemhaben wir Jm Syſtem kein Prinzip der Deſtruction bis jetzt noch kein Prinzip der Deſtruction erkeñen köñen; ein ſolches muß von Außen kom̃en. Cometenkoñen es allerdings veranl[aſ-] ſen. Jn neuerer Zeit hat man wohl kleine Stöhrungen bemerkt, diewelche die Planetenafficiren doch ſind ⎡die iñerhalb 1000 J. beobachteten nur Oscillationen um einen mittlern Zuſtand, die in einem gewiſſen Zeitraum wieder [unleserliches Material – 1 Wort fehlt] in die alte Ordnung führen. Der Grund der Stöhrungen der Planeten beruht auf dem Umſtande, daß die Umlaufszeiten des Jupiters u. Saturn in ihren Verhältnißzahlen irra- tional ſind; indem Jupiter in 4322 Tage u. Saturn in 10759 Tagen ſich um die Soñe bewegen. Dies Verhältniß iſt wie 2 : 5. Dies Verhältniß hat nichts rationales etc. Der Grund für die Stabilität des Syſtems iſt aber die große Axe der Bahnen, die durch die Excentricität derſelben nicht af- ficirt wird; dañ ferner die große Maſſe des Centralkörpers. Je größer die N[ei-] gungen der Planeten zu einander wären deſto größer köñte die Gefahr der Zerſtöhrung vorwalten, dies iſt jedoch nicht der Fall, [wo-] von die Gründe im Syſtem ſelbſt liegen. La- place ſieht außer den Cometennur zwar Nur zwei Gefahren für das Planetenſyſtem. Gefahren für das Planetenſyſtem 1., daß bei Zunahme der Attraction des Central- körpers, die wiederſtrebenden Mittel auf-
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 160.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/164>, abgerufen am 05.07.2022.
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