Jn den Steinkohlenschichten sind sie enthal- ten selbst noch in einer Höhe von 15000 Fuß. Dicotelidonen |: Eichen, Buchen :| sind aber hier vollkommen ausgeschlossen von der Versteinerung. -
Geognosie, Meteorologie u. Physiologie der Pflanzen haben mich den größten Theil meines Lebens beschäftigt u. so hoffe ich in diesen Gegenständen mich so deutlich zu mache, daß auch die mit mindern Vorkennt- nissen meinen Vorträgen folgen können:
Umhüllung der Erde. Unsere Erde wird von einer tropfbar- u. von einer elastisch flüßigen Hülle um- [verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]geben. Die äußere Rinde besteht aus heterogenen Steinschichten. Diese Heteroge- nität ist zweifach, einestheils mechanisch, oder dinamisch, anderntheils chemisch. Die Substanz selbst ist einfach, wie Kalk- thonschiefer od. zusammengesetzt. Ein kon- stantes Zusammensein einer Steinschicht bildet eine Gebirgsart u. eine Gruppen dersel- ben heißen Formationen. Diese sind auf dem ganzen Erdball gleich oder wiederkehrend, wie dieß zuerst der unsterbliche Werner dargethan hat. [unleserliches Material]Die Formationen bilden eine Reihe von
Jn den Steinkohlenſchichten ſind ſie enthal- ten ſelbſt noch in einer Höhe von 15000 Fuß. Dicotelidonen |: Eichen, Buchen :| ſind aber hier vollkom̃en ausgeſchloſſen von der Verſteinerung. –
Geognoſie, Meteorologie u. Phyſiologie der Pflanzen haben mich den größten Theil meines Lebens beſchäftigt u. ſo hoffe ich in dieſen Gegenſtänden mich ſo deutlich zu mache, daß auch die mit mindern Vorkeñt- niſſen meinen Vorträgen folgen köñen:
Umhüllung der Erde. Unſere Erde wird von einer tropfbar- u. von einer elaſtiſch flüßigen Hülle um- [verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]geben. Die äußere Rinde beſteht aus heterogenen Steinſchichten. Dieſe Heteroge- nität iſt zweifach, eineſtheils mechaniſch, oder dinamiſch, anderntheils chemiſch. Die Subſtanz ſelbſt iſt einfach, wie Kalk- thonſchiefer od. zuſam̃engeſetzt. Ein kon- ſtantes Zuſam̃enſein einer Steinſchicht bildet eine Gebirgsart u. eine Gruppen derſel- ben heißen Formationen. Dieſe ſind auf dem ganzen Erdball gleich oder wiederkehrend, wie dieß zuerſt der unſterbliche Werner dargethan hat. [unleserliches Material]Die Formationen bilden eine Reihe von
<TEI><text><body><divxml:id="Ms_germ_fol_841"next="#Ms_germ_fol_842"><divtype="session"n="2"><p><list><item><pbfacs="#f0019"n="15."/>
Jn den Steinkohlenſchichten ſind ſie enthal-<lb/>
ten ſelbſt noch in einer Höhe von 15000 Fuß.<lb/><hirendition="#aq">Dicotelidonen</hi> |: <choice><abbr>Eich</abbr><expanresp="#BF">Eichen</expan></choice>, <choice><abbr>Buch</abbr><expanresp="#BF">Buchen</expan></choice> :| ſind aber<lb/>
hier vollkom̃en <choice><abbr>ausgeſchloſſ</abbr><expanresp="#BF">ausgeſchloſſen</expan></choice> von der<lb/>
Verſteinerung. –</item><lb/></list></p></div><divtype="session"n="3"><headtype="leftMargin"><choice><orig><hirendition="#uu">D. 10 Novbr.</hi></orig><regresp="#BF">3. Vorlesung, <reftarget="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><datewhen="1827-11-10">10. November 1827</date></ref></reg></choice></head><lb/><p>Geognoſie, <choice><orig>Metereologie</orig><regresp="#BF">Meteorologie</reg></choice> u. Phyſiologie<lb/>
der <choice><abbr>Pflanz</abbr><expanresp="#BF">Pflanzen</expan></choice> haben mich den größten Theil<lb/>
meines Lebens beſchäftigt u. ſo hoffe ich<lb/>
in dieſen Gegenſtänden mich ſo deutlich<lb/>
zu mache, <choice><abbr>dß</abbr><expanresp="#BF">daß</expan></choice> auch die mit mindern <choice><abbr>Vorkeñt-<lb/>
niſſ</abbr><expanresp="#BF">Vorkeñt-<lb/>
niſſen</expan></choice> meinen Vorträgen folgen köñen:</p><lb/><p><noteplace="left"><hirendition="#u">Umhüllung der Erde.</hi><lb/></note><hirendition="#u">Unſere Erde wird von einer tropfbar-<lb/>
u. von einer elaſtiſch flüßigen Hülle um-<lb/><delrendition="#s"><gapreason="lost"unit="chars"quantity="1"/></del>geben</hi>. Die äußere Rinde beſteht aus<lb/>
heterogenen Steinſchichten. Dieſe Heteroge-<lb/>
nität iſt zweifach, eineſtheils mechaniſch,<lb/>
oder dinamiſch, anderntheils chemiſch. Die<lb/>
Subſtanz ſelbſt iſt einfach, wie Kalk-<lb/>
thonſchiefer od. zuſam̃engeſetzt. Ein kon-<lb/>ſtantes Zuſam̃enſein einer Steinſchicht bildet<lb/>
eine Gebirgsart u. <delrendition="#s">eine </del>Gruppen derſel-<lb/>
ben heißen <choice><abbr>Formation</abbr><expanresp="#BF">Formationen</expan></choice>. Dieſe ſind<lb/>
auf dem ganzen Erdball gleich oder<lb/>
wiederkehrend, wie dieß zuerſt der<lb/>
unſterbliche <hirendition="#aq"><persNameresp="#BF"ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118767089 http://d-nb.info/gnd/118767089">Werner</persName></hi> dargethan hat.<lb/><subst><delrendition="#ow"><gapreason="illegible"/></del><addplace="across">Die</add></subst> Formationen bilden eine Reihe von<lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[15./0019]
Jn den Steinkohlenſchichten ſind ſie enthal-
ten ſelbſt noch in einer Höhe von 15000 Fuß.
Dicotelidonen |: Eich, Buch :| ſind aber
hier vollkom̃en ausgeſchloſſ von der
Verſteinerung. –
D. 10 Novbr.
Geognoſie, Metereologie u. Phyſiologie
der Pflanz haben mich den größten Theil
meines Lebens beſchäftigt u. ſo hoffe ich
in dieſen Gegenſtänden mich ſo deutlich
zu mache, dß auch die mit mindern Vorkeñt-
niſſ meinen Vorträgen folgen köñen:
Unſere Erde wird von einer tropfbar-
u. von einer elaſtiſch flüßigen Hülle um-
_geben. Die äußere Rinde beſteht aus
heterogenen Steinſchichten. Dieſe Heteroge-
nität iſt zweifach, eineſtheils mechaniſch,
oder dinamiſch, anderntheils chemiſch. Die
Subſtanz ſelbſt iſt einfach, wie Kalk-
thonſchiefer od. zuſam̃engeſetzt. Ein kon-
ſtantes Zuſam̃enſein einer Steinſchicht bildet
eine Gebirgsart u. eine Gruppen derſel-
ben heißen Formation. Dieſe ſind
auf dem ganzen Erdball gleich oder
wiederkehrend, wie dieß zuerſt der
unſterbliche Werner dargethan hat.
_ Die Formationen bilden eine Reihe von
Umhüllung der Erde.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 15.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/19>, abgerufen am 29.05.2022.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2022. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.