Jnclination angenommen werden, u. die Formel die hiefür Young ausdrücken wollte, paßte nicht für alle Erschei- nungen. Eben so wenig waren die Bestimmungen des HerrnSebin hiefür giltig. Wenn die Jntensität der magnet. Kräfte zwischen dem Aequator u. Spitzbergen gleich 1 : 2 ist: so wird sie zwischen dem erstern u. einen westlichen Punkte wie Canada = 1 : 1,7 ... Wir un- tersuchen nur erst die Existenz der Jntensität. So entdeckte man erst den Ring des Saturn, brachte dessen Ersch. unter ein Gesetz, u. vereinigte letzte- res mit dem System der dinamischen Kräfte des Frucht des empirischen Wissens Himmels. Dies ist die Frucht des empirischen Wissens, daß die partiellen Gesetze unter ein einziges empirisches Gesetz vereinigt werden, aus dem die Vernunft ein großes allgemeines Gesetz auf- stellt. Dies ist, wie gesagt, bei dem Magnetis- mus noch nicht der Fall. Wir kommen jetzt Polarlicht zu dem Polarlicht od. Erdlicht, welches aus den Polen strömt. Es ist schon die Rede gewesen, daß Planeten, wie man dies bei der Venus be- merkt ein eigenes Licht haben können. Zu der Zeit als sich die großen Erdspalten noch nicht geschlossen u. die innere Wärme ausströmen konnte, war es möglich, daß die Erde eine eigene Wärme auch ohne den Centralkörper hatte, u. der Planet konnte in seinem Urzustande nicht nur wärmer Möglichkeit des Selbstleuchtens der Erde. sondern auch selbstleuchtend sein. Man nimmt an, u. viele Obptiker behaupten es, daß die Erde nicht nur ein Polarlicht, sondern auch ein Aequatorial- Licht hat; wie letzteres besonders auf dem Meere zu beobachten. Um den Aequator kreisen die magnetischenLinien die sich spiralförmig nach den Polen bewegen u. man will ersteren die Alten reden nicht vom Polarlicht. leuchtende Kraft zuschreiben, die Alten, die doch Brittanien kannten reden nie von der nördlichen Erleuchtung ganz bestimmt u. die Mythen vom wilden Jäger etc. sind nicht zu beachten.
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Jnclination angenom̃en werden, u. die Formel die hiefür Young ausdrücken wollte, paßte nicht für alle Erſchei- nungen. Eben ſo wenig waren die Beſtim̃ungen des HerrnSebin hiefür giltig. Weñ die Jntenſität der magnet. Kräfte zwiſchen dem Aequator u. Spitzbergen gleich 1 : 2 iſt: ſo wird ſie zwiſchen dem erſtern u. einen weſtlichen Punkte wie Canada = 1 : 1,7 ... Wir un- terſuchen nur erſt die Exiſtenz der Jntenſität. So entdeckte man erſt den Ring des Saturn, brachte deſſen Erſch. unter ein Geſetz, u. vereinigte letzte- res mit dem Syſtem der dinamiſchen Kräfte des Frucht des empiriſchen Wiſſens Him̃els. Dies iſt die Frucht des empiriſchen Wiſſens, daß die partiellen Geſetze unter ein einziges empiriſches Geſetz vereinigt werden, aus dem die Vernunft ein großes allgemeines Geſetz auf- ſtellt. Dies iſt, wie geſagt, bei dem Magnetis- mus noch nicht der Fall. Wir kom̃en jetzt Polarlicht zu dem Polarlicht od. Erdlicht, welches aus den Polen ſtrömt. Es iſt ſchon die Rede geweſen, daß Planeten, wie man dies bei der Venus be- merkt ein eigenes Licht haben köñen. Zu der Zeit als ſich die großen Erdſpalten noch nicht geſchloſſen u. die iñere Wärme ausſtrömen koñte, war es möglich, daß die Erde eine eigene Wärme auch ohne den Centralkörper hatte, u. der Planet koñte in ſeinem Urzuſtande nicht nur wärmer Möglichkeit des Selbſtleuchtens der Erde. sondern auch ſelbſtleuchtend ſein. Man nim̃t an, u. viele Obptiker behaupten es, daß die Erde nicht nur ein Polarlicht, ſondern auch ein Aequatorial- Licht hat; wie letzteres beſonders auf dem Meere zu beobachten. Um den Aequator kreiſen die magnetiſchenLinien die ſich ſpiralförmig nach den Polen bewegen u. man will erſteren die Alten reden nicht vom Polarlicht. leuchtende Kraft zuſchreiben, die Alten, die doch Brittanien kañten reden nie von der nördlichen Erleuchtung ganz beſtim̃t u. die Mythen vom wilden Jäger etc. ſind nicht zu beachten.
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Jnclination angenom̃en werden, u. die Formel die hiefür
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H. Sebin hiefür giltig. Weñ die Jntenſität der
magnet. Kräfte zwiſchen dem Aequator u. Spitzbergen
gleich 1 : 2 iſt: ſo wird ſie zwiſchen dem erſtern u. einen
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terſuchen nur erſt die Exiſtenz der Jntenſität.
So entdeckte man erſt den Ring des Saturn, brachte
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Him̃els. Dies iſt die Frucht des empiriſch Wiſſens,
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zu dem Polarlicht od. Erdlicht, welches aus den
Polen ſtrömt. Es iſt ſchon die Rede geweſen,
daß Planeten, wie man dies bei der Venus be-
merkt ein eigenes Licht haben köñen. Zu der Zeit
als ſich die großen Erdſpalten noch nicht geſchloſſen
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ohne den Centralkörper hatte, u. der Planet
koñte in ſeinem Urzuſtande nicht nur wärmer
sondern auch ſelbſtleuchtend ſein. Man nim̃t an,
u. viele Obptiker behaupten es, dß die Erde nicht
nur ein Polarlicht, ſondern auch ein Aequatorial-
Licht hat; wie letzteres beſonders auf dem Meere
zu beobachten. Um den Aequator kreiſen die
magnetiſch Lini die ſich ſpiralförmig nach
den Polen bewegen u. man will erſteren die
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doch Brittanien kañten reden nie von der
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der Erde.
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 187.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/191>, abgerufen am 05.07.2022.
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