dann, bunter thonartigen Sandstein, Muschel- kalk; dann Mergelschichten mit quarzigem Sandstein alternirend; endlich Jurafor- mation, characterisirt durch Versteinerun- gen, selbst crocodillartiger Thiere; endlich Quadersandstein, Eisensand, u. zuletzt Kreide, Zechstein u. Muschelkalk. als Jn einem höhern Gesichtspunkte betrachtet findet man nur ein Gebilde, großes Kalkgebirge. Veränderte Stoffe, durch[unleserliches Material]drangen die große Klüfte u. Spalten desselben, u. füllten diese mit versch. Steinarten etc. wie Dämpfe von Schwefelsäure Gyps bereiteten. Der äu- Aeußerer Theil der Erd- oberfläche. ßere Theil der Erdoberfläche finden wir mit Felsarten Blöcken u. Geschieben bedeckt. Jn den aufgeschwemmten Gebirgen finden sich die herrlichsten Produkte, Demant, Gold, Platina etc. Jn Brasilien ist es merkwürdig, daß auf denselbenWaschbänken obige Produkte zugleich gewonnen werden. Von diesen Gesteinen ist hier nicht die Rede, sondern von den Blöcken, die dem Boden ganz fremdartig istsind. Zb. auf dem Oestl. Abhange des Jura, wo man in einen Höhe von 2000 Fuß, oft fremdartige Felsblöcke von 20' Durchmessen findet. Diese Höhe selbst giebt die Entdeckung ihres wahrscheinliches Ur- sprungs. Eben so finden wie in Polen, Rußland u. ä. sämtlichen baltischen Küstenländern große Blöcke von Granitmassen. Es ist hier zu unterscheiden wo sie sich selbst zersplit- tert haben im Ungebirge, wie man solche Granitmassen in Spanien bei Escurial u. im westl. Theil von Grosbrittanien findet, oft Massen von 30' Höhe. Dieser zetrümmerte Granit, liegt auf Granit auf, jene Fels-
massen
dañ, bunter thonartigen Sandſtein, Muſchel- kalk; dañ Mergelſchichten mit quarzigem Sandſtein alternirend; endlich Jurafor- mation, characteriſirt durch Verſteinerun- gen, ſelbſt crocodillartiger Thiere; endlich Quaderſandſtein, Eiſenſand, u. zuletzt Kreide, Zechſtein u. Muſchelkalk. als Jn einem höhern Geſichtspunkte betrachtet findet man nur ein Gebilde, großes Kalkgebirge. Veränderte Stoffe, durch[unleserliches Material]drangen die große Klüfte u. Spalten deſſelben, u. füllten dieſe mit verſch. Steinarten etc. wie Dämpfe von Schwefelſäure Gyps bereiteten. Der äu- Aeußerer Theil der Erd- oberfläche. ßere Theil der Erdoberfläche finden wir mit Felſarten Blöcken u. Geſchieben bedeckt. Jn den aufgeſchwem̃ten Gebirgen finden ſich die herrlichſten Produkte, Demant, Gold, Platina etc. Jn Braſilien iſt es merkwürdig, daß auf denſelbenWaſchbänken obige Produkte zugleich gewoñen werden. Von dieſen Geſteinen iſt hier nicht die Rede, ſondern von den Blöcken, die dem Boden ganz fremdartig iſtſind. Zb. auf dem Oeſtl. Abhange des Jura, wo man in einen Höhe von 2000 Fuß, oft fremdartige Felsblöcke von 20′ Durchmeſſen findet. Dieſe Höhe ſelbſt giebt die Entdeckung ihres wahrſcheinliches Ur- ſprungs. Eben ſo finden wie in Polen, Rußland u. ä. ſämtlichen baltiſchen Küſtenländern große Blöcke von Granitmaſſen. Es iſt hier zu unterſcheiden wo ſie ſich ſelbſt zerſplit- tert haben im Ungebirge, wie man ſolche Granitmaſſen in Spanien bei Escurial u. im weſtl. Theil von Grosbrittanien findet, oft Maſſen von 30′ Höhe. Dieſer zetrüm̃erte Granit, liegt auf Granit auf, jene Fels-
maſſen
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[225./0242]
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denſelb Waſchbänk obige Produkte zugleich
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die dem Boden ganz fremdartig iſtſind. Zb. auf
dem Oeſtl. Abhange des Jura, wo man in einen
Höhe von 2000 Fuß, oft fremdartige Felsblöcke
von 20′ Durchmeſſen findet. Dieſe Höhe ſelbſt
giebt die Entdeckung ihres wahrſcheinliches Ur-
ſprungs. Eben ſo finden wie in Polen, Rußland
u. ä. ſämtlichen baltiſchen Küſtenländern
große Blöcke von Granitmaſſen. Es iſt hier
zu unterſcheiden wo ſie ſich ſelbſt zerſplit-
tert haben im Ungebirge, wie man ſolche
Granitmaſſen in Spanien bei Escurial u. im
weſtl. Theil von Grosbrittanien findet, oft
Maſſ von 30′ Höhe. Dieſer zetrüm̃erte
Granit, liegt auf Granit auf, jene Fels-
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Aeußerer
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Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 225.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/242>, abgerufen am 26.04.2024.
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