Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.]

Bild:
<< vorherige Seite

die Erleuchtungspatente geprüft u. genau
bestimmt. Diese Methode ist vom Grafen Romfort.
Methode von
Lambert
.
Die andere Methode ist von Lambert, durch
Hohlgläser das Licht der Sonne, u. das Licht
der Erde durch Schatten zu bestimmen. Die
Methode von
Herschel

dritte Methode ist von Herschel u. entdeckt
bei der Beobacht. der Trabanten des Ju-
piters; wie dies überhaupt von der
größten Wichtigkeit für die geographische
Bestimmung ist dieer Länge zu bestimmenist, durch
die Zeit, wenn die Trabanten in den Schatten
ihres Planeten treten. Man fand, daß
Teleskope von ungleichen LichtsStärke dies
verschieden angaben, u. es mußte eine
gleiche Lichtstärke denselben gegeben werden.
Dies geschah; in dem man Schirme in das
Fernrohr setzte, welches Baily erfand
der das Opfer der Revolution wurde.
Durch die Diaphragmen im Jnnern des
Fernrohrs [unleserliches Material]fand man das Mittel der Gleich-
stellung derselben. Herschel nahm jetzt Spie-
gelteleskope von gleicher St[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]ärke u. rich-
tete sie auf versch. Sterne, von denen
der eine Zb. vier mal weniger leuchtete als
der andere; jetzt verkleinerte er das
Objektiv des Teleskops der auf den
größern Stern gerichtet war, bis sie
gleich wurden, u. nun läßt sich eine Be-
rechnung anstellen. Denn verliehrt Alde-
Entfernung
der Sterne aus
der Lichtstärke der-
selben zu finden.

baran den 4ten Theil der Lichtstärke,
so sind wir überhaupt, daß der Stern
der kleiner ist, 2 mal weiter entfernt
ist, verleiht er den 16ten Theil, so ist er
4 mal weiter entfernt u. s. w.

14. Vorlesung, 19. Dezember 1827

Jch selbst hab die Methode, die Stärke
Eigne Erfindung
Stärke des Lichts
zu messen.

des Licht durch Spiegelsextanten zu messen
erfunden; wobei ich nur fürchte mich undeutlich

auszudr.

die Erleuchtungspatente geprüft u. genau
beſtim̃t. Dieſe Methode iſt vom Grafen Romfort.
Methode von
Lambert
.
Die andere Methode iſt von Lambert, durch
Hohlgläſer das Licht der Soñe, u. das Licht
der Erde durch Schatten zu beſtim̃en. Die
Methode von
Herſchel

dritte Methode iſt von Herſchel u. entdeckt
bei der Beobacht. der Trabanten des Ju-
piters; wie dies überhaupt von der
größten Wichtigkeit für die geographiſche
Beſtim̃ung iſt dieer Länge zu beſtim̃eniſt, durch
die Zeit, weñ die Trabanten in den Schatten
ihres Planeten treten. Man fand, daß
Teleskope von ungleichen LichtsStärke dies
verſchieden angaben, u. es mußte eine
gleiche Lichtſtärke denſelben gegeben werden.
Dies geſchah; in dem man Schirme in das
Fernrohr ſetzte, welches Baily erfand
der das Opfer der Revolution wurde.
Durch die Diaphragmen im Jñern des
Fernrohrs [unleserliches Material]fand man das Mittel der Gleich-
ſtellung derſelben. Herſchel nahm jetzt Spie-
gelteleskope von gleicher St[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]ärke u. rich-
tete ſie auf verſch. Sterne, von denen
der eine Zb. vier mal weniger leuchtete als
der andere; jetzt verkleinerte er das
Objektiv des Teleskops der auf den
größern Stern gerichtet war, bis ſie
gleich wurden, u. nun läßt ſich eine Be-
rechnung anſtellen. Deñ verliehrt Alde-
Entfernung
der Sterne aus
der Lichtſtärke der-
selben zu finden.

baran den 4ten Theil der Lichtſtärke,
ſo ſind wir überhaupt, daß der Stern
der kleiner iſt, 2 mal weiter entfernt
iſt, verleiht er den 16ten Theil, ſo iſt er
4 mal weiter entfernt u. ſ. w.

14. Vorlesung, 19. Dezember 1827

Jch ſelbſt hab die Methode, die Stärke
Eigne Erfindung
Stärke des Lichts
zu meſſen.

des Licht durch Spiegelſextanten zu meſſen
erfunden; wobei ich nur fürchte mich undeutlich

auszudr.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div xml:id="Ms_germ_fol_841" next="#Ms_germ_fol_842">
        <div type="session" n="13">
          <p><pb facs="#f0093" n="89."/>
die Erleuchtungspatente geprüft u. genau<lb/>
be&#x017F;tim&#x0303;t. Die&#x017F;e <hi rendition="#u">Methode i&#x017F;t vom Grafen </hi><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118750372 http://d-nb.info/gnd/118750372">Rom<add place="superlinear"><metamark/><hi rendition="#u">fort</hi></add></persName>.<lb/><note place="left"><hi rendition="#u">Methode von<lb/><hi rendition="#aq"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118568876 http://d-nb.info/gnd/118568876">Lambert</persName></hi></hi>.<lb/></note>Die andere Methode i&#x017F;t von <hi rendition="#aq #u"><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118568876 http://d-nb.info/gnd/118568876">Lambert</persName></hi>, durch<lb/>
Hohlglä&#x017F;er das Licht der Son&#x0303;e, u. das Licht<lb/>
der Erde durch Schatten zu <choice><abbr>be&#x017F;tim&#x0303;&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">be&#x017F;tim&#x0303;en</expan></choice>. Die<lb/><note place="left"><hi rendition="#u">Methode von<lb/><persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Her&#x017F;chel</persName></hi><lb/></note>dritte <hi rendition="#u">Methode i&#x017F;t von <persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Her&#x017F;chel</persName></hi> u. entdeckt<lb/>
bei der Beobacht. der Trabanten des Ju-<lb/>
piters; wie dies überhaupt von der<lb/>
größten Wichtigkeit für die <choice><abbr>geographi&#x017F;ch&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">geographi&#x017F;che</expan></choice><lb/>
Be&#x017F;tim&#x0303;ung <del rendition="#s">i&#x017F;t </del>d<subst><del rendition="#ow"><unclear reason="covered" cert="high" resp="#BF">ie</unclear></del><add place="across">er</add></subst> Länge <subst><del rendition="#s">zu <choice><abbr>be&#x017F;tim&#x0303;&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">be&#x017F;tim&#x0303;en</expan></choice></del><add place="superlinear">i&#x017F;t</add></subst>, durch<lb/>
die Zeit, wen&#x0303; die <choice><abbr>Trabant&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">Trabanten</expan></choice> in den Schatten<lb/>
ihres Planeten treten. Man fand, daß<lb/>
Teleskope von ungleichen <del rendition="#s">Licht</del><subst><del rendition="#ow">s</del><add place="across">S</add></subst>tärke dies<lb/>
ver&#x017F;chieden angaben, u. es mußte eine<lb/>
gleiche Licht&#x017F;tärke <choice><abbr>den&#x017F;elb&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">den&#x017F;elben</expan></choice> gegeben <unclear reason="illegible" resp="#textloop">werden</unclear>.<lb/>
Dies ge&#x017F;chah; in dem man Schirme in das<lb/>
Fernrohr &#x017F;etzte, welches <hi rendition="#aq"><persName resp="#SB" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118656880 http://d-nb.info/gnd/118656880">Baily</persName></hi> erfand<lb/>
der das Opfer der Revolution wurde.<lb/>
Durch die Diaphragmen im Jn&#x0303;ern des<lb/>
Fernrohrs <subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible"/></del><add place="across">fa</add></subst>nd man das Mittel der Gleich-<lb/>
&#x017F;tellung der&#x017F;elben. <persName resp="#BF" ref="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/person#gnd-118841920 http://d-nb.info/gnd/118841920">Her&#x017F;chel</persName> nahm jetzt Spie-<lb/>
gelteleskope von gleicher St<subst><del rendition="#ow"><gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/></del><add place="across">ä</add></subst>rke u. rich-<lb/>
tete &#x017F;ie auf ver&#x017F;ch. Sterne, von denen<lb/>
der eine <add place="superlinear"><metamark/>Zb. </add>vier mal weniger leuchtete als<lb/>
der andere; jetzt verkleinerte er das<lb/>
Objektiv des Teleskops der auf den<lb/>
größern Stern gerichtet war, bis &#x017F;ie<lb/>
gleich wurden, u. nun läßt &#x017F;ich eine Be-<lb/>
rechnung an&#x017F;tellen. Den&#x0303; verliehrt <hi rendition="#aq">Alde</hi>-<lb/><note place="left"><hi rendition="#u">Entfernung<lb/>
der Sterne aus<lb/>
der Licht&#x017F;tärke der-<lb/>
selben zu <choice><abbr>find&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">finden</expan></choice>.</hi><lb/></note><hi rendition="#aq">baran</hi> den 4<choice><abbr><hi rendition="#sup #u">te&#xFFFC;</hi></abbr><expan resp="#BF"><hi rendition="#sup #u">ten</hi></expan></choice> Theil der Licht&#x017F;tärke,<lb/>
&#x017F;o &#x017F;ind wir überhaupt, daß der Stern<lb/>
der kleiner i&#x017F;t, 2 mal weiter entfernt<lb/>
i&#x017F;t, verleiht er den 16<choice><abbr><hi rendition="#sup #u">t&#xFFFC;</hi></abbr><expan resp="#BF"><hi rendition="#sup #u">ten</hi></expan></choice> Theil, &#x017F;o i&#x017F;t er<lb/>
4 mal <choice><abbr>weit&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">weiter</expan></choice> entfernt u. &#x017F;. w.</p>
        </div><lb/>
        <div type="session" n="14">
          <head type="leftMargin">
            <choice>
              <orig> <hi rendition="#u">D. 20 Dcbr.</hi> </orig>
              <reg resp="#BF">14. Vorlesung, <ref target="http://www.deutschestextarchiv.de/kosmos/gliederung"><date when="1827-12-19">19. Dezember 1827</date></ref></reg>
            </choice>
          </head><lb/>
          <p>Jch &#x017F;elb&#x017F;t <hi rendition="#u">hab die Methode, die Stärke</hi><lb/><note place="left"><hi rendition="#u">Eigne <choice><sic>Erfindug</sic><corr resp="#textloop">Erfindung</corr></choice><lb/>
Stärke des Lichts<lb/>
zu <choice><abbr>me&#x017F;&#x017F;&#xFFFC;</abbr><expan resp="#BF">me&#x017F;&#x017F;en</expan></choice>.</hi><lb/></note>des Licht durch Spiegel&#x017F;extanten zu me&#x017F;&#x017F;en<lb/>
erfunden; wobei ich nur fürchte mich undeutlich<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auszudr.</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[89./0093] die Erleuchtungspatente geprüft u. genau beſtim̃t. Dieſe Methode iſt vom Grafen Romfort. Die andere Methode iſt von Lambert, durch Hohlgläſer das Licht der Soñe, u. das Licht der Erde durch Schatten zu beſtim̃. Die dritte Methode iſt von Herſchel u. entdeckt bei der Beobacht. der Trabanten des Ju- piters; wie dies überhaupt von der größten Wichtigkeit für die geographiſch Beſtim̃ung iſt dieer Länge zu beſtim̃iſt, durch die Zeit, weñ die Trabant in den Schatten ihres Planeten treten. Man fand, daß Teleskope von ungleichen LichtsStärke dies verſchieden angaben, u. es mußte eine gleiche Lichtſtärke denſelb gegeben werden. Dies geſchah; in dem man Schirme in das Fernrohr ſetzte, welches Baily erfand der das Opfer der Revolution wurde. Durch die Diaphragmen im Jñern des Fernrohrs _ fand man das Mittel der Gleich- ſtellung derſelben. Herſchel nahm jetzt Spie- gelteleskope von gleicher St_ärke u. rich- tete ſie auf verſch. Sterne, von denen der eine Zb. vier mal weniger leuchtete als der andere; jetzt verkleinerte er das Objektiv des Teleskops der auf den größern Stern gerichtet war, bis ſie gleich wurden, u. nun läßt ſich eine Be- rechnung anſtellen. Deñ verliehrt Alde- baran den 4te Theil der Lichtſtärke, ſo ſind wir überhaupt, daß der Stern der kleiner iſt, 2 mal weiter entfernt iſt, verleiht er den 16t Theil, ſo iſt er 4 mal weit entfernt u. ſ. w. Methode von Lambert. Methode von Herſchel Entfernung der Sterne aus der Lichtſtärke der- selben zu find. D. 20 Dcbr. Jch ſelbſt hab die Methode, die Stärke des Licht durch Spiegelſextanten zu meſſen erfunden; wobei ich nur fürchte mich undeutlich auszudr. Eigne Erfindung Stärke des Lichts zu meſſ.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Christian Thomas: Herausgeber
Sandra Balck, Benjamin Fiechter, Christian Thomas: Bearbeiter
Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz: Bereitstellen der Digitalisierungsvorlage; Bilddigitalisierung



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/93
Zitationshilfe: Patzig, Gotthilf: Vorträge über physische Geographie des Freiherrn Alexander von Humbold: gehalten im großen Hörsaale des Universitäts-Gebäudes zu Berlin im Wintersemester 1827/28 vom 3ten Novbr. 1827. bis 26 April 1828. Aus schriftlichen Notizen nach jedem Vortrage zusammengestellt vom Rechnungsrath Gotthilf Friedrich Patzig. Berlin, 1827/28. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. 89.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/patzig_msgermfol841842_1828/93>, abgerufen am 29.03.2024.