Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793.

Bild:
<< vorherige Seite

götzen. . . . . Aber wie gesagt, die Sache ist fa¬
taler Weise wohl unmöglich, so viel ich in die Zu¬
kunft schauen kann; und das bloß eines verdamm¬
ten unsymmetrischen Drathgestelles wegen, das
doch der, den sein Unglück darauf geheftet, durch
tausend Glasuren und Rasuren wieder gut machen
will und auf dem ja Epiktet gleichfalls lange stand.

Im Feuer bin ich ganz aus meinem biographi¬
schen Plan heraus gegangen: es sollte bisher der
Lesewelt geschickt verhalten werden (und glückte
auch,) daß alle diese Avantüren noch nicht alt sind
und daß in Kurzem das Leben dieser Personen mit
meiner Lebensbeschreibung davon Hand in Hand
gleich zeitig gehen werde -- -- Jezt aber hab' ich
alles loßgezündet -- Es muß nur überhaupt ein
neuer Sektor angefangen, werden, worin Ver¬
nunft ist. . .


Neun¬

goͤtzen. . . . . Aber wie geſagt, die Sache iſt fa¬
taler Weiſe wohl unmoͤglich, ſo viel ich in die Zu¬
kunft ſchauen kann; und das bloß eines verdamm¬
ten unſymmetriſchen Drathgeſtelles wegen, das
doch der, den ſein Ungluͤck darauf geheftet, durch
tauſend Glaſuren und Raſuren wieder gut machen
will und auf dem ja Epiktet gleichfalls lange ſtand.

Im Feuer bin ich ganz aus meinem biographi¬
ſchen Plan heraus gegangen: es ſollte bisher der
Leſewelt geſchickt verhalten werden (und gluͤckte
auch,) daß alle dieſe Avantuͤren noch nicht alt ſind
und daß in Kurzem das Leben dieſer Perſonen mit
meiner Lebensbeſchreibung davon Hand in Hand
gleich zeitig gehen werde — — Jezt aber hab' ich
alles loßgezuͤndet — Es muß nur uͤberhaupt ein
neuer Sektor angefangen, werden, worin Ver¬
nunft iſt. . .


Neun¬
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0292" n="256"/>
go&#x0364;tzen. . . . . Aber wie ge&#x017F;agt, die Sache i&#x017F;t fa¬<lb/>
taler Wei&#x017F;e wohl unmo&#x0364;glich, &#x017F;o viel ich in die Zu¬<lb/>
kunft &#x017F;chauen kann; und das bloß eines verdamm¬<lb/>
ten un&#x017F;ymmetri&#x017F;chen Drathge&#x017F;telles wegen, das<lb/>
doch der, den &#x017F;ein Unglu&#x0364;ck darauf geheftet, durch<lb/>
tau&#x017F;end Gla&#x017F;uren und Ra&#x017F;uren wieder gut machen<lb/>
will und auf dem ja Epiktet gleichfalls lange &#x017F;tand.</p><lb/>
          <p>Im Feuer bin ich ganz aus meinem biographi¬<lb/>
&#x017F;chen Plan heraus gegangen: es &#x017F;ollte bisher der<lb/>
Le&#x017F;ewelt ge&#x017F;chickt verhalten werden (und glu&#x0364;ckte<lb/>
auch,) daß alle die&#x017F;e Avantu&#x0364;ren noch nicht alt &#x017F;ind<lb/>
und daß in Kurzem das Leben die&#x017F;er Per&#x017F;onen mit<lb/>
meiner Lebensbe&#x017F;chreibung davon Hand in Hand<lb/>
gleich zeitig gehen werde &#x2014; &#x2014; Jezt aber hab' ich<lb/>
alles loßgezu&#x0364;ndet &#x2014; Es muß nur u&#x0364;berhaupt ein<lb/>
neuer Sektor angefangen, werden, worin Ver¬<lb/>
nunft i&#x017F;t. . .</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <fw place="bottom" type="catch">Neun¬<lb/></fw>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[256/0292] goͤtzen. . . . . Aber wie geſagt, die Sache iſt fa¬ taler Weiſe wohl unmoͤglich, ſo viel ich in die Zu¬ kunft ſchauen kann; und das bloß eines verdamm¬ ten unſymmetriſchen Drathgeſtelles wegen, das doch der, den ſein Ungluͤck darauf geheftet, durch tauſend Glaſuren und Raſuren wieder gut machen will und auf dem ja Epiktet gleichfalls lange ſtand. Im Feuer bin ich ganz aus meinem biographi¬ ſchen Plan heraus gegangen: es ſollte bisher der Leſewelt geſchickt verhalten werden (und gluͤckte auch,) daß alle dieſe Avantuͤren noch nicht alt ſind und daß in Kurzem das Leben dieſer Perſonen mit meiner Lebensbeſchreibung davon Hand in Hand gleich zeitig gehen werde — — Jezt aber hab' ich alles loßgezuͤndet — Es muß nur uͤberhaupt ein neuer Sektor angefangen, werden, worin Ver¬ nunft iſt. . . Neun¬

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/292
Zitationshilfe: Jean Paul: Die unsichtbare Loge. Bd. 1. Berlin, 1793, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_loge01_1793/292>, abgerufen am 29.03.2024.