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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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für seine Kinder und Kindeskinder nicht vergebens
gearbeitet, und sie nicht in Lagen und Umstände
kommen, in denen bis izt so viel als alle Dorfleute
seyen, daß ihr Zustand ganz unzuverläßig, und alle
Augenblicke von einem jeden Wind abhange, der
über sie wehe; dieses aber könne in der Welt nicht
anderst kommen, bis alle Grundherren-Rechte nach
ihrem realen Geldwerth angeschlagen, und den
Unterthanen der Weg gebahnet werde, zu ihrem
und der Grundherren beyderseitigen Vortheil, und
zur Sicherstellung und Festsetzung des Wohlstand
des Volks auf Kinder und Kindskinder hinab, ihre
Schuldigkeiten durch vernünftigen Gebrauch ihrer
Ersparnisse, und durch Kapitalien, die sie aus den-
selben zusammen legen können, zu entrichten. --
Wenn Arner ihm, und dem Dorf, zu diesen helfe,
so brauche er dann keines Steins zu seinem Ange-
denken, er hoffe, es werde dann sonst bleiben. --
Hingegen das Anerbieten, dem Dorf von Seiten
der Landsständen Sicherheit für diejenigen Sum-
men, die sie zu diesem Endzwecke zusammen legen
werden, zu verschaffen, nehme er mit höchstem
Dank an, und bitte ihn so gar von Seiten des
Dorfs für diese Wohlthat, welche zur Ausführung
dieses Vorschlags äußerst wichtig sey. --



fuͤr ſeine Kinder und Kindeskinder nicht vergebens
gearbeitet, und ſie nicht in Lagen und Umſtaͤnde
kommen, in denen bis izt ſo viel als alle Dorfleute
ſeyen, daß ihr Zuſtand ganz unzuverlaͤßig, und alle
Augenblicke von einem jeden Wind abhange, der
uͤber ſie wehe; dieſes aber koͤnne in der Welt nicht
anderſt kommen, bis alle Grundherren-Rechte nach
ihrem realen Geldwerth angeſchlagen, und den
Unterthanen der Weg gebahnet werde, zu ihrem
und der Grundherren beyderſeitigen Vortheil, und
zur Sicherſtellung und Feſtſetzung des Wohlſtand
des Volks auf Kinder und Kindskinder hinab, ihre
Schuldigkeiten durch vernuͤnftigen Gebrauch ihrer
Erſparniſſe, und durch Kapitalien, die ſie aus den-
ſelben zuſammen legen koͤnnen, zu entrichten. —
Wenn Arner ihm, und dem Dorf, zu dieſen helfe,
ſo brauche er dann keines Steins zu ſeinem Ange-
denken, er hoffe, es werde dann ſonſt bleiben. —
Hingegen das Anerbieten, dem Dorf von Seiten
der Landsſtaͤnden Sicherheit fuͤr diejenigen Sum-
men, die ſie zu dieſem Endzwecke zuſammen legen
werden, zu verſchaffen, nehme er mit hoͤchſtem
Dank an, und bitte ihn ſo gar von Seiten des
Dorfs fuͤr dieſe Wohlthat, welche zur Ausfuͤhrung
dieſes Vorſchlags aͤußerſt wichtig ſey. —



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[382/0400] fuͤr ſeine Kinder und Kindeskinder nicht vergebens gearbeitet, und ſie nicht in Lagen und Umſtaͤnde kommen, in denen bis izt ſo viel als alle Dorfleute ſeyen, daß ihr Zuſtand ganz unzuverlaͤßig, und alle Augenblicke von einem jeden Wind abhange, der uͤber ſie wehe; dieſes aber koͤnne in der Welt nicht anderſt kommen, bis alle Grundherren-Rechte nach ihrem realen Geldwerth angeſchlagen, und den Unterthanen der Weg gebahnet werde, zu ihrem und der Grundherren beyderſeitigen Vortheil, und zur Sicherſtellung und Feſtſetzung des Wohlſtand des Volks auf Kinder und Kindskinder hinab, ihre Schuldigkeiten durch vernuͤnftigen Gebrauch ihrer Erſparniſſe, und durch Kapitalien, die ſie aus den- ſelben zuſammen legen koͤnnen, zu entrichten. — Wenn Arner ihm, und dem Dorf, zu dieſen helfe, ſo brauche er dann keines Steins zu ſeinem Ange- denken, er hoffe, es werde dann ſonſt bleiben. — Hingegen das Anerbieten, dem Dorf von Seiten der Landsſtaͤnden Sicherheit fuͤr diejenigen Sum- men, die ſie zu dieſem Endzwecke zuſammen legen werden, zu verſchaffen, nehme er mit hoͤchſtem Dank an, und bitte ihn ſo gar von Seiten des Dorfs fuͤr dieſe Wohlthat, welche zur Ausfuͤhrung dieſes Vorſchlags aͤußerſt wichtig ſey. —

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 382. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/400>, abgerufen am 29.03.2024.