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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.

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Majordomus (allein).
Der alte Mann dauert mich. Seine Tochter, die
ihm Alles war, ist nun vielleicht für ihn verloren!
Vielleicht hat sie sich in einen Zauberkreis verirrt.
Es gibt so Vieles in diesem Leben und auf dieser
Erde, was sich Niemand erklären kann. Man
lacht über Magie, verspottet, was man nicht zu
deuten vermag und weiß sich selbst über das oft
zunächst Liegende keinen Aufschluß zu geben. Dieser
gute König ist voll Schmerz wegen seiner Tochter,
möchte aber auch den Genuß seiner Gansleber-
pasteten nicht vermissen. Welche Widersprüche im
menschlichen Sein und Thun!!

Der Vorhang fällt. Ende des II. Aufzugs.


Majordomus (allein).
Der alte Mann dauert mich. Seine Tochter, die
ihm Alles war, iſt nun vielleicht für ihn verloren!
Vielleicht hat ſie ſich in einen Zauberkreis verirrt.
Es gibt ſo Vieles in dieſem Leben und auf dieſer
Erde, was ſich Niemand erklären kann. Man
lacht über Magie, verſpottet, was man nicht zu
deuten vermag und weiß ſich ſelbſt über das oft
zunächſt Liegende keinen Aufſchluß zu geben. Dieſer
gute König iſt voll Schmerz wegen ſeiner Tochter,
möchte aber auch den Genuß ſeiner Gansleber-
paſteten nicht vermiſſen. Welche Widerſprüche im
menſchlichen Sein und Thun!!

Der Vorhang fällt. Ende des II. Aufzugs.


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[252/0288] Majordomus (allein). Der alte Mann dauert mich. Seine Tochter, die ihm Alles war, iſt nun vielleicht für ihn verloren! Vielleicht hat ſie ſich in einen Zauberkreis verirrt. Es gibt ſo Vieles in dieſem Leben und auf dieſer Erde, was ſich Niemand erklären kann. Man lacht über Magie, verſpottet, was man nicht zu deuten vermag und weiß ſich ſelbſt über das oft zunächſt Liegende keinen Aufſchluß zu geben. Dieſer gute König iſt voll Schmerz wegen ſeiner Tochter, möchte aber auch den Genuß ſeiner Gansleber- paſteten nicht vermiſſen. Welche Widerſprüche im menſchlichen Sein und Thun!! Der Vorhang fällt. Ende des II. Aufzugs.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/288>, abgerufen am 29.03.2024.