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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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menta vor sich allein. Wenn sie auch noch
so gut ohne Gehülffen verrichten/ und da-
hero hat Gott zu solchen Helffern die Medicos
und Chirurgos verordnet: Wenn du
nun zu einem Patienten erfordert wirst/
und den Ruhm davon tragen wilt/ daß du
ein recht treuer Gehülffe und Beystand
der Natur gewesen: So nimb folgende
höchst-nöthige Reguln wohl in acht/ so wil
ich dich nächst Gott versichern/ daß alles
gewünscht von statten gehen werde.

1. Ruffe hertzinbrünstig deinen GOtt
umb gnädigen Beystand an/ weil von
demselben alles gute herkommen muß/ so
kan man sich auff dessen Hülffe desto gewis-
ser in allen Verrichtungen verlassen.

2. Habe allezeit in sauberer Bereit-
schafft/ die jenigen Dinge/ so theils zur
Artzney/ und zum Verbinden deines noth-
leidenden Nechsten nöthig/ und siehe zu/
damit sie von dir selbst bereitet und ver-
standen werden/ weil hier durch desto fügli-
cher und sicherer einem ieden Theile das
seinige beygebracht werden kan/ geschwei-
ge wenn die Noth etwann ein eusserstes
Mittel erfordert/ so wirstu dich nicht ver-

tieffen



menta vor ſich allein. Wenn ſie auch noch
ſo gut ohne Gehuͤlffen verrichten/ und da-
hero hat Gott zu ſolchẽ Helffeꝛn die Medicos
und Chirurgos verordnet: Wenn du
nun zu einem Patienten erfordert wirſt/
und den Ruhm davon tragen wilt/ daß du
ein recht treuer Gehuͤlffe und Beyſtand
der Natur geweſen: So nimb folgende
hoͤchſt-noͤthige Reguln wohl in acht/ ſo wil
ich dich naͤchſt Gott verſichern/ daß alles
gewuͤnſcht von ſtatten gehen werde.

1. Ruffe hertzinbruͤnſtig deinen GOtt
umb gnaͤdigen Beyſtand an/ weil von
demſelben alles gute herkommen muß/ ſo
kan man ſich auff deſſen Huͤlffe deſto gewiſ-
ſer in allen Verrichtungen verlaſſen.

2. Habe allezeit in ſauberer Bereit-
ſchafft/ die jenigen Dinge/ ſo theils zur
Artzney/ und zum Verbinden deines noth-
leidenden Nechſten noͤthig/ und ſiehe zu/
damit ſie von dir ſelbſt bereitet und ver-
ſtanden werden/ weil hier durch deſto fuͤgli-
cher und ſicherer einem ieden Theile das
ſeinige beygebracht werden kan/ geſchwei-
ge wenn die Noth etwann ein euſſerſtes
Mittel erfordert/ ſo wirſtu dich nicht ver-

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[0034] menta vor ſich allein. Wenn ſie auch noch ſo gut ohne Gehuͤlffen verrichten/ und da- hero hat Gott zu ſolchẽ Helffeꝛn die Medicos und Chirurgos verordnet: Wenn du nun zu einem Patienten erfordert wirſt/ und den Ruhm davon tragen wilt/ daß du ein recht treuer Gehuͤlffe und Beyſtand der Natur geweſen: So nimb folgende hoͤchſt-noͤthige Reguln wohl in acht/ ſo wil ich dich naͤchſt Gott verſichern/ daß alles gewuͤnſcht von ſtatten gehen werde. 1. Ruffe hertzinbruͤnſtig deinen GOtt umb gnaͤdigen Beyſtand an/ weil von demſelben alles gute herkommen muß/ ſo kan man ſich auff deſſen Huͤlffe deſto gewiſ- ſer in allen Verrichtungen verlaſſen. 2. Habe allezeit in ſauberer Bereit- ſchafft/ die jenigen Dinge/ ſo theils zur Artzney/ und zum Verbinden deines noth- leidenden Nechſten noͤthig/ und ſiehe zu/ damit ſie von dir ſelbſt bereitet und ver- ſtanden werden/ weil hier durch deſto fuͤgli- cher und ſicherer einem ieden Theile das ſeinige beygebracht werden kan/ geſchwei- ge wenn die Noth etwann ein euſſerſtes Mittel erfordert/ ſo wirſtu dich nicht ver- tieffen

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/34>, abgerufen am 23.04.2024.