Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Erster Theil: Naturkunde der Liebe. Leipzig, 1798.

Bild:
<< vorherige Seite


Drittes Buch.


Von der Geschlechtssympathie *), und der Sympathie mit dem Gleichartigen.


Erstes Kapitel.

Einleitung.

Heiliger Trieb! bestimmt von der Natur zur Erfüllung hoher Zwecke! Holder Trieb! Geber der höchsten sinnlichen Freuden; Geber so vieler andern, die dem innern Menschen gehören! Edler Trieb! Gegengewicht, mildernder Gefährte unserer selbstischen, zerstörenden Triebe! Urstoff der stärksten Bande unter den Menschen! Mittler älterlicher Zärtlichkeit! Beförderer heroischer Freundschaft! Zeuger, Mehrer, Tröster alles dessen, was lebt und webt in der Natur! - Geschlechtstrieb! Warum haben Unverstand und Mißbrauch so oft deine wahren Züge in einem Afterbilde entstellt,

*) Aphrodite, Venus, bey den Griechen und Römern. Es ist mir unbekannt, ob der Begriff der Sympathie mit dem Gleichartigen bey den Alten und Neuern durch einen besondern Nahmen bezeichnet gewesen sey.


Drittes Buch.


Von der Geschlechtssympathie *), und der Sympathie mit dem Gleichartigen.


Erstes Kapitel.

Einleitung.

Heiliger Trieb! bestimmt von der Natur zur Erfüllung hoher Zwecke! Holder Trieb! Geber der höchsten sinnlichen Freuden; Geber so vieler andern, die dem innern Menschen gehören! Edler Trieb! Gegengewicht, mildernder Gefährte unserer selbstischen, zerstörenden Triebe! Urstoff der stärksten Bande unter den Menschen! Mittler älterlicher Zärtlichkeit! Beförderer heroischer Freundschaft! Zeuger, Mehrer, Tröster alles dessen, was lebt und webt in der Natur! – Geschlechtstrieb! Warum haben Unverstand und Mißbrauch so oft deine wahren Züge in einem Afterbilde entstellt,

*) Ἀφροδίτη, Venus, bey den Griechen und Römern. Es ist mir unbekannt, ob der Begriff der Sympathie mit dem Gleichartigen bey den Alten und Neuern durch einen besondern Nahmen bezeichnet gewesen sey.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0112" n="112"/>
      <div n="1">
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <head>Drittes Buch.<lb/></head>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <head>Von der Geschlechtssympathie <note place="foot" n="*)"><foreign xml:lang="grc">&#x1F08;&#x03C6;&#x03C1;&#x03BF;&#x03B4;&#x03AF;&#x03C4;&#x03B7;</foreign>, Venus, bey den Griechen und Römern. Es ist mir unbekannt, ob der Begriff der Sympathie mit dem Gleichartigen bey den Alten und Neuern durch einen besondern Nahmen bezeichnet gewesen sey.</note>, und der Sympathie mit dem Gleichartigen.<lb/></head>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head>Erstes Kapitel.<lb/></head>
          <argument>
            <p>Einleitung.<lb/></p>
          </argument>
          <p>Heiliger Trieb! bestimmt von der Natur zur Erfüllung hoher Zwecke! Holder Trieb! Geber der höchsten sinnlichen Freuden; Geber so vieler andern, die dem innern Menschen gehören! Edler Trieb! Gegengewicht, mildernder Gefährte unserer selbstischen, zerstörenden Triebe! Urstoff der stärksten Bande unter den Menschen! Mittler älterlicher Zärtlichkeit! Beförderer heroischer Freundschaft! Zeuger, Mehrer, Tröster alles dessen, was lebt und webt in der Natur! &#x2013; Geschlechtstrieb! Warum haben Unverstand und Mißbrauch so oft deine wahren Züge in einem Afterbilde entstellt,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0112] Drittes Buch. Von der Geschlechtssympathie *), und der Sympathie mit dem Gleichartigen. Erstes Kapitel. Einleitung. Heiliger Trieb! bestimmt von der Natur zur Erfüllung hoher Zwecke! Holder Trieb! Geber der höchsten sinnlichen Freuden; Geber so vieler andern, die dem innern Menschen gehören! Edler Trieb! Gegengewicht, mildernder Gefährte unserer selbstischen, zerstörenden Triebe! Urstoff der stärksten Bande unter den Menschen! Mittler älterlicher Zärtlichkeit! Beförderer heroischer Freundschaft! Zeuger, Mehrer, Tröster alles dessen, was lebt und webt in der Natur! – Geschlechtstrieb! Warum haben Unverstand und Mißbrauch so oft deine wahren Züge in einem Afterbilde entstellt, *) Ἀφροδίτη, Venus, bey den Griechen und Römern. Es ist mir unbekannt, ob der Begriff der Sympathie mit dem Gleichartigen bey den Alten und Neuern durch einen besondern Nahmen bezeichnet gewesen sey.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2012-11-20T10:30:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2012-11-20T10:30:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2012-11-20T10:30:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Der Seitenwechsel erfolgt bei Worttrennung nach dem gesamten Wort.
  • Geviertstriche (—) wurden durch Halbgeviertstriche ersetzt (–).
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als moderner Umlaut (ä, ö, ü) transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_venus01_1798
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_venus01_1798/112
Zitationshilfe: Ramdohr, Basilius von: Venus Urania. Ueber die Natur der Liebe, über ihre Veredlung und Verschönerung. Erster Theil: Naturkunde der Liebe. Leipzig, 1798, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ramdohr_venus01_1798/112>, abgerufen am 29.03.2024.