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Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836.

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Buch VII. Kap. 4. Die Macht
schen, die venezianische mit der carthaginiensischen. "Aut
Roma
", rief er aus, "aut Carthago delenda est."

Und hier gedachte man auch der weltlichen Rechte des
Kaiserthums gegen das Papstthum.

Ferdinand II. beabsichtigte sich krönen zu lassen: er
forderte, daß ihm der Papst nach Bologna oder Ferrara
entgegenkomme: der Papst wagte es weder zu versprechen
noch abzuschlagen, und suchte sich mit einer Reservatio
mentalis zu helfen 1). Es kam die Rede auf die Lehens-
rechte des Reiches über Urbino und Montefeltro; man sagte
dem päpstlichen Nuntius ohne Weiteres, Wallenstein werde
sich darüber näher informiren, wenn er nach Italien
komme. In der That war das Wallensteins Absicht. Er
war früher gegen den italienischen Krieg gewesen: jetzt aber
erklärte er, da er sehe, daß der Papst mit seinen Verbün-
deten das Haus Oestreich unterdrücken wolle, sey er da-
für 2). Er ließ sich vernehmen: es sey bereits hundert

1) Se bene Urbano una volta usci coll' ambasciatore Sa-
velli che bisognando si saria trasferito a Bologna o Ferrara,
non intese pero dire in correspettivita di quello che espresse il
principe di Eckenberg.
2) Welche Meinung man von dem Papste zu Wien überhaupt
hatte, zeigt das Schreiben Pallottas 10. Aug. 1628. E stato qui
rappresentato da' maligni, che son quelli che vogliono la guerra,
che lo stato di Milano sta in grandissimo pericolo, essendo
cosa sicura che papa Urbano havendo vastissimi pensieri sia
di cattivo animo verso la casa d'Austria, che percio si habbia
da temere di S. Sta non meno che di Veneziani e di Francesi
havendo gli stati cosi vicini al ducato di Milano e potendo in
un tratto mettere potente esercito in campagna: e di piu gli
stessi maligni hanno rappresentato per cosa gia stabilita che S.
Sa vuole in ogni modo far fare re de' Romani il re di Francia,
ed in confermazione di cio hanno allegato che essendo la Sa S.

Buch VII. Kap. 4. Die Macht
ſchen, die venezianiſche mit der carthaginienſiſchen. „Aut
Roma
“, rief er aus, „aut Carthago delenda est.

Und hier gedachte man auch der weltlichen Rechte des
Kaiſerthums gegen das Papſtthum.

Ferdinand II. beabſichtigte ſich kroͤnen zu laſſen: er
forderte, daß ihm der Papſt nach Bologna oder Ferrara
entgegenkomme: der Papſt wagte es weder zu verſprechen
noch abzuſchlagen, und ſuchte ſich mit einer Reſervatio
mentalis zu helfen 1). Es kam die Rede auf die Lehens-
rechte des Reiches uͤber Urbino und Montefeltro; man ſagte
dem paͤpſtlichen Nuntius ohne Weiteres, Wallenſtein werde
ſich daruͤber naͤher informiren, wenn er nach Italien
komme. In der That war das Wallenſteins Abſicht. Er
war fruͤher gegen den italieniſchen Krieg geweſen: jetzt aber
erklaͤrte er, da er ſehe, daß der Papſt mit ſeinen Verbuͤn-
deten das Haus Oeſtreich unterdruͤcken wolle, ſey er da-
fuͤr 2). Er ließ ſich vernehmen: es ſey bereits hundert

1) Se bene Urbano una volta uscì coll’ ambasciatore Sa-
velli che bisognando si saria trasferito a Bologna o Ferrara,
non intese però dire in correspettività di quello che espresse il
principe di Eckenberg.
2) Welche Meinung man von dem Papſte zu Wien uͤberhaupt
hatte, zeigt das Schreiben Pallottas 10. Aug. 1628. È stato qui
rappresentato da’ maligni, che son quelli che vogliono la guerra,
che lo stato di Milano sta in grandissimo pericolo, essendo
cosa sicura che papa Urbano havendo vastissimi pensieri sia
di cattivo animo verso la casa d’Austria, che perciò si habbia
da temere di S. S non meno che di Veneziani e di Francesi
havendo gli stati così vicini al ducato di Milano e potendo in
un tratto mettere potente esercito in campagna: e di più gli
stessi maligni hanno rappresentato per cosa già stabilita che S.
Sà vuole in ogni modo far fare re de’ Romani il re di Francia,
ed in confermazione di ciò hanno allegato che essendo la Sà S.
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[550/0562] Buch VII. Kap. 4. Die Macht ſchen, die venezianiſche mit der carthaginienſiſchen. „Aut Roma“, rief er aus, „aut Carthago delenda est.“ Und hier gedachte man auch der weltlichen Rechte des Kaiſerthums gegen das Papſtthum. Ferdinand II. beabſichtigte ſich kroͤnen zu laſſen: er forderte, daß ihm der Papſt nach Bologna oder Ferrara entgegenkomme: der Papſt wagte es weder zu verſprechen noch abzuſchlagen, und ſuchte ſich mit einer Reſervatio mentalis zu helfen 1). Es kam die Rede auf die Lehens- rechte des Reiches uͤber Urbino und Montefeltro; man ſagte dem paͤpſtlichen Nuntius ohne Weiteres, Wallenſtein werde ſich daruͤber naͤher informiren, wenn er nach Italien komme. In der That war das Wallenſteins Abſicht. Er war fruͤher gegen den italieniſchen Krieg geweſen: jetzt aber erklaͤrte er, da er ſehe, daß der Papſt mit ſeinen Verbuͤn- deten das Haus Oeſtreich unterdruͤcken wolle, ſey er da- fuͤr 2). Er ließ ſich vernehmen: es ſey bereits hundert 1) Se bene Urbano una volta uscì coll’ ambasciatore Sa- velli che bisognando si saria trasferito a Bologna o Ferrara, non intese però dire in correspettività di quello che espresse il principe di Eckenberg. 2) Welche Meinung man von dem Papſte zu Wien uͤberhaupt hatte, zeigt das Schreiben Pallottas 10. Aug. 1628. È stato qui rappresentato da’ maligni, che son quelli che vogliono la guerra, che lo stato di Milano sta in grandissimo pericolo, essendo cosa sicura che papa Urbano havendo vastissimi pensieri sia di cattivo animo verso la casa d’Austria, che perciò si habbia da temere di S. Stà non meno che di Veneziani e di Francesi havendo gli stati così vicini al ducato di Milano e potendo in un tratto mettere potente esercito in campagna: e di più gli stessi maligni hanno rappresentato per cosa già stabilita che S. Sà vuole in ogni modo far fare re de’ Romani il re di Francia, ed in confermazione di ciò hanno allegato che essendo la Sà S.

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Zitationshilfe: Ranke, Leopold von: Die römischen Päpste. Bd. 2. Berlin, 1836, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_paepste02_1836/562>, abgerufen am 23.04.2024.