Nach den ersten drückenden Verlegenheiten hatte der Kai- ser doch wieder die Mittel gefunden eine bewaffnete Macht aufzubringen. Wie dort bei Frankfurt, so sammelten sich auch bei Ulm und bei Regensburg Reiter und Fußvölker zu seinen Fahnen; 1 deutsche Fürsten traten wieder in Dienst, unter andern auch Markgraf Johann, den der Fortgang der moritzischen Unternehmungen auf die andre Seite trieb. Über die Alpen kamen ein paar tausend Hakenschützen und einige Geschwader neapolitanischer Reiter. Eine glänzende Schaar spanischer Großen hatte sich durch die Bedrängnisse ihres Königs aufgefordert gefühlt demselben auch über das Meer, was nicht ohne Gefahr geschah, zu Hülfe zu eilen; der Kai- ser kehrte nach Insbruck zurück, um sie daselbst zu empfan- gen. Was aber von allem wohl das Wichtigste war, der Prinz Don Philipp, der sich wieder in Spanien befand, er- füllte das Versprechen das er vor sechs Jahren gegeben:
1 Briefe von Böcklin und Schwendi, welche in Böhmen die Rüstungen besorgten, im Brüsseler Archiv.
Nach den erſten drückenden Verlegenheiten hatte der Kai- ſer doch wieder die Mittel gefunden eine bewaffnete Macht aufzubringen. Wie dort bei Frankfurt, ſo ſammelten ſich auch bei Ulm und bei Regensburg Reiter und Fußvölker zu ſeinen Fahnen; 1 deutſche Fürſten traten wieder in Dienſt, unter andern auch Markgraf Johann, den der Fortgang der moritziſchen Unternehmungen auf die andre Seite trieb. Über die Alpen kamen ein paar tauſend Hakenſchützen und einige Geſchwader neapolitaniſcher Reiter. Eine glänzende Schaar ſpaniſcher Großen hatte ſich durch die Bedrängniſſe ihres Königs aufgefordert gefühlt demſelben auch über das Meer, was nicht ohne Gefahr geſchah, zu Hülfe zu eilen; der Kai- ſer kehrte nach Insbruck zurück, um ſie daſelbſt zu empfan- gen. Was aber von allem wohl das Wichtigſte war, der Prinz Don Philipp, der ſich wieder in Spanien befand, er- füllte das Verſprechen das er vor ſechs Jahren gegeben:
1 Briefe von Boͤcklin und Schwendi, welche in Boͤhmen die Ruͤſtungen beſorgten, im Bruͤſſeler Archiv.
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[[285]/0297]
Zweites Capitel.
Franzöſiſch-osmaniſcher Krieg. 1552, 53.
Nach den erſten drückenden Verlegenheiten hatte der Kai-
ſer doch wieder die Mittel gefunden eine bewaffnete Macht
aufzubringen. Wie dort bei Frankfurt, ſo ſammelten ſich
auch bei Ulm und bei Regensburg Reiter und Fußvölker
zu ſeinen Fahnen; 1 deutſche Fürſten traten wieder in Dienſt,
unter andern auch Markgraf Johann, den der Fortgang der
moritziſchen Unternehmungen auf die andre Seite trieb. Über
die Alpen kamen ein paar tauſend Hakenſchützen und einige
Geſchwader neapolitaniſcher Reiter. Eine glänzende Schaar
ſpaniſcher Großen hatte ſich durch die Bedrängniſſe ihres
Königs aufgefordert gefühlt demſelben auch über das Meer,
was nicht ohne Gefahr geſchah, zu Hülfe zu eilen; der Kai-
ſer kehrte nach Insbruck zurück, um ſie daſelbſt zu empfan-
gen. Was aber von allem wohl das Wichtigſte war, der
Prinz Don Philipp, der ſich wieder in Spanien befand, er-
füllte das Verſprechen das er vor ſechs Jahren gegeben:
1 Briefe von Boͤcklin und Schwendi, welche in Boͤhmen die
Ruͤſtungen beſorgten, im Bruͤſſeler Archiv.
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Ranke, Leopold von: Deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation. Bd. 5. Berlin, 1843, S. [285]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ranke_reformation05_1843/297>, abgerufen am 20.04.2024.
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