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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748.

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ich, wenn wir alle es noch hindern können. Nein,
mein gefallener Engel. Jhr sollt Eure Eltern
nicht durch einen solchen Sohn, und mich nicht
durch einen solchen Bruder, als Lovelace der Ertz-
Bösewicht seyn würde, beschimpfen. Beruhiget
also lieber Eur Hertz, und lasset alle Gedancken
von ihm fahren, wenn Jhr Vergebung, Versöh-
nung und Werthachtung von einem eintzigen un-
ter uns, und insonderheit von demjenigen erwar-
ten wollet, der sich jetzt noch nennet

Euren Bruder
Jacob Harlowe.

P. S. Jch weiß, was Jhr für eine Fertigkeit im
Schreiben habt. Wenn Jhr mir eine Antwort
zuschickt, so sollt Jhr sie unerbrochen wider bekom-
men, denn in einer so deutlichen Sache verlange
ich nicht Streit-Schrifften mit Euch verkehrten
Mädchen zu wechseln. Jch wollte Euch nur Ein
vor allemahl wegen Herrn Solmes beßer beleh-
ren: dem ich es im übrigen sehr verdencke, daß er
sich um Euch Mühe giebt.



Der vier und dreyßigste Brieff.
von
Herrn Lovelace an Herrn Johann Belford

Jch erhalte mit großem Vergnügen die baldigen
u. frölichen Versicherungen eurer Pflichtmäs-

sigen

der Clariſſa.
ich, wenn wir alle es noch hindern koͤnnen. Nein,
mein gefallener Engel. Jhr ſollt Eure Eltern
nicht durch einen ſolchen Sohn, und mich nicht
durch einen ſolchen Bruder, als Lovelace der Ertz-
Boͤſewicht ſeyn wuͤrde, beſchimpfen. Beruhiget
alſo lieber Eur Hertz, und laſſet alle Gedancken
von ihm fahren, wenn Jhr Vergebung, Verſoͤh-
nung und Werthachtung von einem eintzigen un-
ter uns, und inſonderheit von demjenigen erwar-
ten wollet, der ſich jetzt noch nennet

Euren Bruder
Jacob Harlowe.

P. S. Jch weiß, was Jhr fuͤr eine Fertigkeit im
Schreiben habt. Wenn Jhr mir eine Antwort
zuſchickt, ſo ſollt Jhr ſie unerbrochen wider bekom-
men, denn in einer ſo deutlichen Sache verlange
ich nicht Streit-Schrifften mit Euch verkehrten
Maͤdchen zu wechſeln. Jch wollte Euch nur Ein
vor allemahl wegen Herrn Solmes beßer beleh-
ren: dem ich es im uͤbrigen ſehr verdencke, daß er
ſich um Euch Muͤhe giebt.



Der vier und dreyßigſte Brieff.
von
Herrn Lovelace an Herrn Johann Belford

Jch erhalte mit großem Veꝛgnuͤgen die baldigen
u. froͤlichen Verſicherungen eurer Pflichtmaͤſ-

ſigen
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[383/0403] der Clariſſa. ich, wenn wir alle es noch hindern koͤnnen. Nein, mein gefallener Engel. Jhr ſollt Eure Eltern nicht durch einen ſolchen Sohn, und mich nicht durch einen ſolchen Bruder, als Lovelace der Ertz- Boͤſewicht ſeyn wuͤrde, beſchimpfen. Beruhiget alſo lieber Eur Hertz, und laſſet alle Gedancken von ihm fahren, wenn Jhr Vergebung, Verſoͤh- nung und Werthachtung von einem eintzigen un- ter uns, und inſonderheit von demjenigen erwar- ten wollet, der ſich jetzt noch nennet Euren Bruder Jacob Harlowe. P. S. Jch weiß, was Jhr fuͤr eine Fertigkeit im Schreiben habt. Wenn Jhr mir eine Antwort zuſchickt, ſo ſollt Jhr ſie unerbrochen wider bekom- men, denn in einer ſo deutlichen Sache verlange ich nicht Streit-Schrifften mit Euch verkehrten Maͤdchen zu wechſeln. Jch wollte Euch nur Ein vor allemahl wegen Herrn Solmes beßer beleh- ren: dem ich es im uͤbrigen ſehr verdencke, daß er ſich um Euch Muͤhe giebt. Der vier und dreyßigſte Brieff. von Herrn Lovelace an Herrn Johann Belford Freytags den 17. Maͤrtz. Jch erhalte mit großem Veꝛgnuͤgen die baldigen u. froͤlichen Verſicherungen eurer Pflichtmaͤſ- ſigen

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 1. Göttingen, 1748, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa01_1748/403>, abgerufen am 19.04.2024.