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[Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748.

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der Clarissa.

Auf dem Umschlage war noch mit Bley-
stift geschrieben:

Da ich diesen Brief herunter bringe, finde ich
Jhren Brief vom 25 sten. Jch habe ihn schon
gelesen: und der Jnhalt dieses meines Briefes
wird grossentheils so seyn, wie es Jhre Frau
Mutter wünscht und hoffet. Bezeugen Sie
Jhr meine ergebenste Danckbarkeit für ihre gu-
te Hofnung und gütigen Errinnerungen. Sie
werden schon wissen, wie viel Sie Jhr von dem
Jnhalt meines Briefes vorlesen dürfen.



Der dreyzehende Brief.
von
Fräulein Howe, an Fräulein Clarissa
Harlowe

Auf Befehl meiner Mutter schreibe ich schon
wieder, ohngeachtet ich heute schon einen
Brief an Sie übersandt habe. Jch meldete Jh-
nen darinn, daß es meine Mutter für ein aus-
serordentliches gutes Werck halten würde, wenn
Sie ihren Freunden auch wider Jhre eigene
Neigung gefällig seyn könnten. Unsere Unter-
redung mit dem Ritter Harry Downeton
war die Gelegenheit, daß ich mit meiner Mut-
ter Jhrentwegen weitläuftiger redete: und mei-

ne
H 2
der Clariſſa.

Auf dem Umſchlage war noch mit Bley-
ſtift geſchrieben:

Da ich dieſen Brief herunter bringe, finde ich
Jhren Brief vom 25 ſten. Jch habe ihn ſchon
geleſen: und der Jnhalt dieſes meines Briefes
wird groſſentheils ſo ſeyn, wie es Jhre Frau
Mutter wuͤnſcht und hoffet. Bezeugen Sie
Jhr meine ergebenſte Danckbarkeit fuͤr ihre gu-
te Hofnung und guͤtigen Errinnerungen. Sie
werden ſchon wiſſen, wie viel Sie Jhr von dem
Jnhalt meines Briefes vorleſen duͤrfen.



Der dreyzehende Brief.
von
Fraͤulein Howe, an Fraͤulein Clariſſa
Harlowe

Auf Befehl meiner Mutter ſchreibe ich ſchon
wieder, ohngeachtet ich heute ſchon einen
Brief an Sie uͤberſandt habe. Jch meldete Jh-
nen darinn, daß es meine Mutter fuͤr ein auſ-
ſerordentliches gutes Werck halten wuͤrde, wenn
Sie ihren Freunden auch wider Jhre eigene
Neigung gefaͤllig ſeyn koͤnnten. Unſere Unter-
redung mit dem Ritter Harry Downeton
war die Gelegenheit, daß ich mit meiner Mut-
ter Jhrentwegen weitlaͤuftiger redete: und mei-

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[115/0121] der Clariſſa. Auf dem Umſchlage war noch mit Bley- ſtift geſchrieben: Da ich dieſen Brief herunter bringe, finde ich Jhren Brief vom 25 ſten. Jch habe ihn ſchon geleſen: und der Jnhalt dieſes meines Briefes wird groſſentheils ſo ſeyn, wie es Jhre Frau Mutter wuͤnſcht und hoffet. Bezeugen Sie Jhr meine ergebenſte Danckbarkeit fuͤr ihre gu- te Hofnung und guͤtigen Errinnerungen. Sie werden ſchon wiſſen, wie viel Sie Jhr von dem Jnhalt meines Briefes vorleſen duͤrfen. Der dreyzehende Brief. von Fraͤulein Howe, an Fraͤulein Clariſſa Harlowe Sonnabends den 24. Mertz. Auf Befehl meiner Mutter ſchreibe ich ſchon wieder, ohngeachtet ich heute ſchon einen Brief an Sie uͤberſandt habe. Jch meldete Jh- nen darinn, daß es meine Mutter fuͤr ein auſ- ſerordentliches gutes Werck halten wuͤrde, wenn Sie ihren Freunden auch wider Jhre eigene Neigung gefaͤllig ſeyn koͤnnten. Unſere Unter- redung mit dem Ritter Harry Downeton war die Gelegenheit, daß ich mit meiner Mut- ter Jhrentwegen weitlaͤuftiger redete: und mei- ne H 2

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Zitationshilfe: [Richardson, Samuel]: Clarissa. Bd. 2. Göttingen, 1748, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/richardson_clarissa02_1748/121>, abgerufen am 28.03.2024.