Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

Bild:
<< vorherige Seite

Zoll lang, und im Durchschnitte beträgt die Hö-
he 16 bis 18 Zoll; sie haben sie auf Lagern lie-
gen, die aber Schrootleitern gleichen. Sie
schlug vor, statt einer Walze viere zu flechten,
wovon jede etwa 9 Zoll lang, und im Diame-
ter etwa 15 Zoll haben kann, sie, nachdem es
der Fleiß der Bienen erfordert, auf itzt beschrie-
benes Lager zu legen, und zwischen zwey Wal-
zen eiserne Klammern anzubringen, damit sie
fest liegen, oder sie durch Hülfe hölzerner Stä-
be in Handhaben an den Seiten fest an einan-
der zu schrauben. p)

Hr. König, ein würdiger Schüler des be-
rühmten Bernoulli, stellte auf Veranlassung
des Herrn Reaumur Berechnungen über die
Bienenzelle an, woraus die außerordentlich
weisen Absichten der Natur bey der Wahl der
Gestalt derselben erhellten, welche in der Folge
in England von Maclaurni bestätiget wurden.

Man bemühete sich nach dem Beyspiele an-
derer Völker durch gläserne Behältnisse nähere
Einsichten in die Bienenökonomie zu erlangen.
Hr. Probst Stieglitz zu Pasewalk wählte eine
große Glasglocke, dergleichen die Gärtner über
ihre Gewächse zu decken pflegen, und ließ durch
die obere Oeffnung, die allemal in dergleichen
Glocken ist, einen hölzernen Zapfen von oben
bis unten durchgehen, woran sie ihre Tafeln se-
tzen konnten. Der Diameter derselben ist unten

12
p) Arbeiten der chursächsischen Bienengesellschaft
in der Oberlausitz. Zweyter Band, 1776. S. 44.
C c 5

Zoll lang, und im Durchſchnitte betraͤgt die Hoͤ-
he 16 bis 18 Zoll; ſie haben ſie auf Lagern lie-
gen, die aber Schrootleitern gleichen. Sie
ſchlug vor, ſtatt einer Walze viere zu flechten,
wovon jede etwa 9 Zoll lang, und im Diame-
ter etwa 15 Zoll haben kann, ſie, nachdem es
der Fleiß der Bienen erfordert, auf itzt beſchrie-
benes Lager zu legen, und zwiſchen zwey Wal-
zen eiſerne Klammern anzubringen, damit ſie
feſt liegen, oder ſie durch Huͤlfe hoͤlzerner Staͤ-
be in Handhaben an den Seiten feſt an einan-
der zu ſchrauben. p)

Hr. Koͤnig, ein wuͤrdiger Schuͤler des be-
ruͤhmten Bernoulli, ſtellte auf Veranlaſſung
des Herrn Reaumur Berechnungen uͤber die
Bienenzelle an, woraus die außerordentlich
weiſen Abſichten der Natur bey der Wahl der
Geſtalt derſelben erhellten, welche in der Folge
in England von Maclaurni beſtaͤtiget wurden.

Man bemuͤhete ſich nach dem Beyſpiele an-
derer Voͤlker durch glaͤſerne Behaͤltniſſe naͤhere
Einſichten in die Bienenoͤkonomie zu erlangen.
Hr. Probſt Stieglitz zu Paſewalk waͤhlte eine
große Glasglocke, dergleichen die Gaͤrtner uͤber
ihre Gewaͤchſe zu decken pflegen, und ließ durch
die obere Oeffnung, die allemal in dergleichen
Glocken iſt, einen hoͤlzernen Zapfen von oben
bis unten durchgehen, woran ſie ihre Tafeln ſe-
tzen konnten. Der Diameter derſelben iſt unten

12
p) Arbeiten der churſaͤchſiſchen Bienengeſellſchaft
in der Oberlauſitz. Zweyter Band, 1776. S. 44.
C c 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0435" n="409"/>
Zoll lang, und im Durch&#x017F;chnitte betra&#x0364;gt die Ho&#x0364;-<lb/>
he 16 bis 18 Zoll; &#x017F;ie haben &#x017F;ie auf Lagern lie-<lb/>
gen, die aber Schrootleitern gleichen. Sie<lb/>
&#x017F;chlug vor, &#x017F;tatt einer Walze viere zu flechten,<lb/>
wovon jede etwa 9 Zoll lang, und im Diame-<lb/>
ter etwa 15 Zoll haben kann, &#x017F;ie, nachdem es<lb/>
der Fleiß der Bienen erfordert, auf itzt be&#x017F;chrie-<lb/>
benes Lager zu legen, und zwi&#x017F;chen zwey Wal-<lb/>
zen ei&#x017F;erne Klammern anzubringen, damit &#x017F;ie<lb/>
fe&#x017F;t liegen, oder &#x017F;ie durch Hu&#x0364;lfe ho&#x0364;lzerner Sta&#x0364;-<lb/>
be in Handhaben an den Seiten fe&#x017F;t an einan-<lb/>
der zu &#x017F;chrauben. <note place="foot" n="p)">Arbeiten der chur&#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;chen Bienenge&#x017F;ell&#x017F;chaft<lb/>
in der Oberlau&#x017F;itz. Zweyter Band, 1776. S. 44.</note></p><lb/>
          <p>Hr. Ko&#x0364;nig, ein wu&#x0364;rdiger Schu&#x0364;ler des be-<lb/>
ru&#x0364;hmten Bernoulli, &#x017F;tellte auf Veranla&#x017F;&#x017F;ung<lb/>
des Herrn Reaumur Berechnungen u&#x0364;ber die<lb/>
Bienenzelle an, woraus die außerordentlich<lb/>
wei&#x017F;en Ab&#x017F;ichten der Natur bey der Wahl der<lb/>
Ge&#x017F;talt der&#x017F;elben erhellten, welche in der Folge<lb/>
in England von Maclaurni be&#x017F;ta&#x0364;tiget wurden.</p><lb/>
          <p>Man bemu&#x0364;hete &#x017F;ich nach dem Bey&#x017F;piele an-<lb/>
derer Vo&#x0364;lker durch gla&#x0364;&#x017F;erne Beha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e na&#x0364;here<lb/>
Ein&#x017F;ichten in die Bieneno&#x0364;konomie zu erlangen.<lb/>
Hr. Prob&#x017F;t Stieglitz zu Pa&#x017F;ewalk wa&#x0364;hlte eine<lb/>
große Glasglocke, dergleichen die Ga&#x0364;rtner u&#x0364;ber<lb/>
ihre Gewa&#x0364;ch&#x017F;e zu decken pflegen, und ließ durch<lb/>
die obere Oeffnung, die allemal in dergleichen<lb/>
Glocken i&#x017F;t, einen ho&#x0364;lzernen Zapfen von oben<lb/>
bis unten durchgehen, woran &#x017F;ie ihre Tafeln &#x017F;e-<lb/>
tzen konnten. Der Diameter der&#x017F;elben i&#x017F;t unten<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C c 5</fw><fw place="bottom" type="catch">12</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[409/0435] Zoll lang, und im Durchſchnitte betraͤgt die Hoͤ- he 16 bis 18 Zoll; ſie haben ſie auf Lagern lie- gen, die aber Schrootleitern gleichen. Sie ſchlug vor, ſtatt einer Walze viere zu flechten, wovon jede etwa 9 Zoll lang, und im Diame- ter etwa 15 Zoll haben kann, ſie, nachdem es der Fleiß der Bienen erfordert, auf itzt beſchrie- benes Lager zu legen, und zwiſchen zwey Wal- zen eiſerne Klammern anzubringen, damit ſie feſt liegen, oder ſie durch Huͤlfe hoͤlzerner Staͤ- be in Handhaben an den Seiten feſt an einan- der zu ſchrauben. p) Hr. Koͤnig, ein wuͤrdiger Schuͤler des be- ruͤhmten Bernoulli, ſtellte auf Veranlaſſung des Herrn Reaumur Berechnungen uͤber die Bienenzelle an, woraus die außerordentlich weiſen Abſichten der Natur bey der Wahl der Geſtalt derſelben erhellten, welche in der Folge in England von Maclaurni beſtaͤtiget wurden. Man bemuͤhete ſich nach dem Beyſpiele an- derer Voͤlker durch glaͤſerne Behaͤltniſſe naͤhere Einſichten in die Bienenoͤkonomie zu erlangen. Hr. Probſt Stieglitz zu Paſewalk waͤhlte eine große Glasglocke, dergleichen die Gaͤrtner uͤber ihre Gewaͤchſe zu decken pflegen, und ließ durch die obere Oeffnung, die allemal in dergleichen Glocken iſt, einen hoͤlzernen Zapfen von oben bis unten durchgehen, woran ſie ihre Tafeln ſe- tzen konnten. Der Diameter derſelben iſt unten 12 p) Arbeiten der churſaͤchſiſchen Bienengeſellſchaft in der Oberlauſitz. Zweyter Band, 1776. S. 44. C c 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/435
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 409. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/435>, abgerufen am 19.04.2024.