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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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die Falken e) und Reiher, denn man hatte auch
Falkenier und Falkenmeister. Man war schon
damals nachdrücklich auf ihre Erhaltung bedacht,
und verordnete deshalb verschiedenes, f) wie es
auch schon in ältern Gesetzen, z. B. in der Lan-
desfreyheit geschehen war. g) Es wird bestimmt,
wie einige von ihnen nur gewisse Zeit jagdbar
seyn sollten; es wird bey vielen das Wegnehmen
der Eyer und Nester untersagt. h) Es wird er-
laubt, die Raubvögel zu verfolgen, nur die Fal-
ken und den Blaufuß ausgenommen, wie auch
die Reiher, weil diese ein Vergnügen der Höfe
waren. i) Auch in dem Braunschweigischen fin-
det sich viel Federwild, denn die Jagdordnungen
und Mandate erwähnen desselben häufig. k) In
dem Fürstlich Anhältischen finden sich damals
wilde Gänse, Enten, Trappen, Auer- und Birk-
hüner. Sie untersagt ebenfalls das Aufsuchen
der Nester und Eyer. l)

In
e) Die Falken waren schon in dem Zeitalter der
schwäbischen Dichter in Deutschland wichtig,
sie heißen bey denselben Valke, Valk; und das
Werk Kaiser Friedrichs II. de arte venandi cum
avibus
giebt noch mehr Beweise davon.
f) z. B. Art. 21. 22. l. c.
g) Bayerische Landesfreyheiten. 16. Art. 3.
h) Art. 22.
i) Art. 23. und 24.
k) z. B. Edikt Herz. Heinrich des Jüngern v. 1559.
l) Fritsch S. 199. Anhältsche Landesordnung v.
J. 1572. Art. 26.

die Falken e) und Reiher, denn man hatte auch
Falkenier und Falkenmeiſter. Man war ſchon
damals nachdruͤcklich auf ihre Erhaltung bedacht,
und verordnete deshalb verſchiedenes, f) wie es
auch ſchon in aͤltern Geſetzen, z. B. in der Lan-
desfreyheit geſchehen war. g) Es wird beſtimmt,
wie einige von ihnen nur gewiſſe Zeit jagdbar
ſeyn ſollten; es wird bey vielen das Wegnehmen
der Eyer und Neſter unterſagt. h) Es wird er-
laubt, die Raubvoͤgel zu verfolgen, nur die Fal-
ken und den Blaufuß ausgenommen, wie auch
die Reiher, weil dieſe ein Vergnuͤgen der Hoͤfe
waren. i) Auch in dem Braunſchweigiſchen fin-
det ſich viel Federwild, denn die Jagdordnungen
und Mandate erwaͤhnen deſſelben haͤufig. k) In
dem Fuͤrſtlich Anhaͤltiſchen finden ſich damals
wilde Gaͤnſe, Enten, Trappen, Auer- und Birk-
huͤner. Sie unterſagt ebenfalls das Aufſuchen
der Neſter und Eyer. l)

In
e) Die Falken waren ſchon in dem Zeitalter der
ſchwaͤbiſchen Dichter in Deutſchland wichtig,
ſie heißen bey denſelben Valke, Valk; und das
Werk Kaiſer Friedrichs II. de arte venandi cum
avibus
giebt noch mehr Beweiſe davon.
f) z. B. Art. 21. 22. l. c.
g) Bayeriſche Landesfreyheiten. 16. Art. 3.
h) Art. 22.
i) Art. 23. und 24.
k) z. B. Edikt Herz. Heinrich des Juͤngern v. 1559.
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J. 1572. Art. 26.
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[470/0496] die Falken e) und Reiher, denn man hatte auch Falkenier und Falkenmeiſter. Man war ſchon damals nachdruͤcklich auf ihre Erhaltung bedacht, und verordnete deshalb verſchiedenes, f) wie es auch ſchon in aͤltern Geſetzen, z. B. in der Lan- desfreyheit geſchehen war. g) Es wird beſtimmt, wie einige von ihnen nur gewiſſe Zeit jagdbar ſeyn ſollten; es wird bey vielen das Wegnehmen der Eyer und Neſter unterſagt. h) Es wird er- laubt, die Raubvoͤgel zu verfolgen, nur die Fal- ken und den Blaufuß ausgenommen, wie auch die Reiher, weil dieſe ein Vergnuͤgen der Hoͤfe waren. i) Auch in dem Braunſchweigiſchen fin- det ſich viel Federwild, denn die Jagdordnungen und Mandate erwaͤhnen deſſelben haͤufig. k) In dem Fuͤrſtlich Anhaͤltiſchen finden ſich damals wilde Gaͤnſe, Enten, Trappen, Auer- und Birk- huͤner. Sie unterſagt ebenfalls das Aufſuchen der Neſter und Eyer. l) In e) Die Falken waren ſchon in dem Zeitalter der ſchwaͤbiſchen Dichter in Deutſchland wichtig, ſie heißen bey denſelben Valke, Valk; und das Werk Kaiſer Friedrichs II. de arte venandi cum avibus giebt noch mehr Beweiſe davon. f) z. B. Art. 21. 22. l. c. g) Bayeriſche Landesfreyheiten. 16. Art. 3. h) Art. 22. i) Art. 23. und 24. k) z. B. Edikt Herz. Heinrich des Juͤngern v. 1559. l) Fritſch S. 199. Anhaͤltſche Landesordnung v. J. 1572. Art. 26.

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/496>, abgerufen am 24.04.2024.