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Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781.

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damaligen ökonomischen Schriftsteller der Deut-
schen, die ich oben im allgemeinen Kapitel ange-
zeigt habe, und endlich die Schriften über das
Jagdwesen.

In dem siebenzehnten Jahrhunderte dauer-
ten die nämlichen Bewegungsgründe für die Sor-
ge des Federviehes und des Federwildes fort.
Es scheinen vornehmlich sich in diesen Zeiten die
Fasanen verbreitet zu haben, weil man mehrere
Spuren davon findet. In den Mandaten Jo-
hann Georgs zu Sachsen von den Jahren 1604,
1612 und 1626 findet man der Fasanen Er-
wähnung gethan, und nächst diesen der Trappen,
wilden Gänse, Auerhähne, Birkhähne, wilden
Hühner und Enten. In den böhmischen und
den österreichischen Landen war die Fasanenzucht
ansehnlich. In der Jagdordnung des Kaiser
Leopolds vom J. 1657 wird es bey 30 Rthlr.
Strafe untersagt, Fasaneneyer auszunehmen.
In der Jagd- und Weidewerksordnung des Her-
zogs Friedrich Wilhelms für die Aemter Alten-
burg und Ronneburg vom J. 1653 werden gleich-
falls die Fasanen erwähnt. r) In dem Bran-
denburgischen ergieng 1697 wegen denselben ein
Edikt, darinnen bey 50 Rthlr. Strafe auf jeden
unerlaubter Weise geschossenen Fasan stehet. s)
Auch in dem Churbraunschweigischen erschien ein
Edikt wegen dem Schießen der Fasanen im J.

1696
r) ib. p. 7. und 10.
s) Mylii Corpus Constit. March. Th. 3. S. 469.
G g 5

damaligen oͤkonomiſchen Schriftſteller der Deut-
ſchen, die ich oben im allgemeinen Kapitel ange-
zeigt habe, und endlich die Schriften uͤber das
Jagdweſen.

In dem ſiebenzehnten Jahrhunderte dauer-
ten die naͤmlichen Bewegungsgruͤnde fuͤr die Sor-
ge des Federviehes und des Federwildes fort.
Es ſcheinen vornehmlich ſich in dieſen Zeiten die
Faſanen verbreitet zu haben, weil man mehrere
Spuren davon findet. In den Mandaten Jo-
hann Georgs zu Sachſen von den Jahren 1604,
1612 und 1626 findet man der Faſanen Er-
waͤhnung gethan, und naͤchſt dieſen der Trappen,
wilden Gaͤnſe, Auerhaͤhne, Birkhaͤhne, wilden
Huͤhner und Enten. In den boͤhmiſchen und
den oͤſterreichiſchen Landen war die Faſanenzucht
anſehnlich. In der Jagdordnung des Kaiſer
Leopolds vom J. 1657 wird es bey 30 Rthlr.
Strafe unterſagt, Faſaneneyer auszunehmen.
In der Jagd- und Weidewerksordnung des Her-
zogs Friedrich Wilhelms fuͤr die Aemter Alten-
burg und Ronneburg vom J. 1653 werden gleich-
falls die Faſanen erwaͤhnt. r) In dem Bran-
denburgiſchen ergieng 1697 wegen denſelben ein
Edikt, darinnen bey 50 Rthlr. Strafe auf jeden
unerlaubter Weiſe geſchoſſenen Faſan ſtehet. s)
Auch in dem Churbraunſchweigiſchen erſchien ein
Edikt wegen dem Schießen der Faſanen im J.

1696
r) ib. p. 7. und 10.
s) Mylii Corpus Conſtit. March. Th. 3. S. 469.
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[473/0499] damaligen oͤkonomiſchen Schriftſteller der Deut- ſchen, die ich oben im allgemeinen Kapitel ange- zeigt habe, und endlich die Schriften uͤber das Jagdweſen. In dem ſiebenzehnten Jahrhunderte dauer- ten die naͤmlichen Bewegungsgruͤnde fuͤr die Sor- ge des Federviehes und des Federwildes fort. Es ſcheinen vornehmlich ſich in dieſen Zeiten die Faſanen verbreitet zu haben, weil man mehrere Spuren davon findet. In den Mandaten Jo- hann Georgs zu Sachſen von den Jahren 1604, 1612 und 1626 findet man der Faſanen Er- waͤhnung gethan, und naͤchſt dieſen der Trappen, wilden Gaͤnſe, Auerhaͤhne, Birkhaͤhne, wilden Huͤhner und Enten. In den boͤhmiſchen und den oͤſterreichiſchen Landen war die Faſanenzucht anſehnlich. In der Jagdordnung des Kaiſer Leopolds vom J. 1657 wird es bey 30 Rthlr. Strafe unterſagt, Faſaneneyer auszunehmen. In der Jagd- und Weidewerksordnung des Her- zogs Friedrich Wilhelms fuͤr die Aemter Alten- burg und Ronneburg vom J. 1653 werden gleich- falls die Faſanen erwaͤhnt. r) In dem Bran- denburgiſchen ergieng 1697 wegen denſelben ein Edikt, darinnen bey 50 Rthlr. Strafe auf jeden unerlaubter Weiſe geſchoſſenen Faſan ſtehet. s) Auch in dem Churbraunſchweigiſchen erſchien ein Edikt wegen dem Schießen der Faſanen im J. 1696 r) ib. p. 7. und 10. s) Mylii Corpus Conſtit. March. Th. 3. S. 469. G g 5

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Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 1. Leipzig, 1781, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie01_1781/499>, abgerufen am 28.03.2024.