Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

ergieng ein anderes Mandat, wegen Klöppe-
lung und Innenbehaltung der Bauerhunde,
wie auch wegen Kuppelung der Jagdhunde,
um das Wildverscheuchen zu verhüten; 1733
erschien ein Mandat, welches die ins Freye
gelassenen Auerthiere zu schonen befohl; man
hatte verschiedene derselben aus dem Auergar-
ten bey Königsburg herausgelassen. Wegen
Einlieferung der abgeworfenen Hirschgeweihe,
ergieng 1735 ein Generale; 1738 ein Man-
dat gegen die Raubschützen; und 1739 wurde
sogar die Miliz angehalten, den Jägern ge-
gen die Raubschützen beyzustehen; 1742 er-
gieng ein erneuertes Mandat wegen Einliefe-
rung der Hirschstangen; so ergiengen auch
1743, 1747 und 1748 verschiedene die Jagd,
Jagdhunde, Forstbediente und Jagdver-
brechen betreffende Verordnungen; 1763 er-
gieng ein Mandat wegen Schonung der Jag-
den auf gewisse Zeiten, wodurch man dem
durch Kriege zerstörten Wildstand wieder auf-
zuhelfen suchte; und in dem nämlichen Jahre
ergieng ein Dekret an die Landstände, welches
eine Erläuterung des vorigen enthielt; auch
noch ein anderes Erläuterungsmandat erschien
in dem nämlichen Jahre; wegen der durch
Wildschaden veranlaßten Beschwerden und de-
ren Abstellung erschien 1766 ein Generalbe-
fehl.

Die sächsische Jägerey ist übrigens sehr
vorzüglich und ansehnlich. Nach dem Cam-

mer-

ergieng ein anderes Mandat, wegen Kloͤppe-
lung und Innenbehaltung der Bauerhunde,
wie auch wegen Kuppelung der Jagdhunde,
um das Wildverſcheuchen zu verhuͤten; 1733
erſchien ein Mandat, welches die ins Freye
gelaſſenen Auerthiere zu ſchonen befohl; man
hatte verſchiedene derſelben aus dem Auergar-
ten bey Koͤnigsburg herausgelaſſen. Wegen
Einlieferung der abgeworfenen Hirſchgeweihe,
ergieng 1735 ein Generale; 1738 ein Man-
dat gegen die Raubſchuͤtzen; und 1739 wurde
ſogar die Miliz angehalten, den Jaͤgern ge-
gen die Raubſchuͤtzen beyzuſtehen; 1742 er-
gieng ein erneuertes Mandat wegen Einliefe-
rung der Hirſchſtangen; ſo ergiengen auch
1743, 1747 und 1748 verſchiedene die Jagd,
Jagdhunde, Forſtbediente und Jagdver-
brechen betreffende Verordnungen; 1763 er-
gieng ein Mandat wegen Schonung der Jag-
den auf gewiſſe Zeiten, wodurch man dem
durch Kriege zerſtoͤrten Wildſtand wieder auf-
zuhelfen ſuchte; und in dem naͤmlichen Jahre
ergieng ein Dekret an die Landſtaͤnde, welches
eine Erlaͤuterung des vorigen enthielt; auch
noch ein anderes Erlaͤuterungsmandat erſchien
in dem naͤmlichen Jahre; wegen der durch
Wildſchaden veranlaßten Beſchwerden und de-
ren Abſtellung erſchien 1766 ein Generalbe-
fehl.

Die ſaͤchſiſche Jaͤgerey iſt uͤbrigens ſehr
vorzuͤglich und anſehnlich. Nach dem Cam-

mer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0466" n="456"/>
ergieng ein anderes Mandat, wegen Klo&#x0364;ppe-<lb/>
lung und Innenbehaltung der Bauerhunde,<lb/>
wie auch wegen Kuppelung der Jagdhunde,<lb/>
um das Wildver&#x017F;cheuchen zu verhu&#x0364;ten; 1733<lb/>
er&#x017F;chien ein Mandat, welches die ins Freye<lb/>
gela&#x017F;&#x017F;enen Auerthiere zu &#x017F;chonen befohl; man<lb/>
hatte ver&#x017F;chiedene der&#x017F;elben aus dem Auergar-<lb/>
ten bey Ko&#x0364;nigsburg herausgela&#x017F;&#x017F;en. Wegen<lb/>
Einlieferung der abgeworfenen Hir&#x017F;chgeweihe,<lb/>
ergieng 1735 ein Generale; 1738 ein Man-<lb/>
dat gegen die Raub&#x017F;chu&#x0364;tzen; und 1739 wurde<lb/>
&#x017F;ogar die Miliz angehalten, den Ja&#x0364;gern ge-<lb/>
gen die Raub&#x017F;chu&#x0364;tzen beyzu&#x017F;tehen; 1742 er-<lb/>
gieng ein erneuertes Mandat wegen Einliefe-<lb/>
rung der Hir&#x017F;ch&#x017F;tangen; &#x017F;o ergiengen auch<lb/>
1743, 1747 und 1748 ver&#x017F;chiedene die Jagd,<lb/>
Jagdhunde, For&#x017F;tbediente und Jagdver-<lb/>
brechen betreffende Verordnungen; 1763 er-<lb/>
gieng ein Mandat wegen Schonung der Jag-<lb/>
den auf gewi&#x017F;&#x017F;e Zeiten, wodurch man dem<lb/>
durch Kriege zer&#x017F;to&#x0364;rten Wild&#x017F;tand wieder auf-<lb/>
zuhelfen &#x017F;uchte; und in dem na&#x0364;mlichen Jahre<lb/>
ergieng ein Dekret an die Land&#x017F;ta&#x0364;nde, welches<lb/>
eine Erla&#x0364;uterung des vorigen enthielt; auch<lb/>
noch ein anderes Erla&#x0364;uterungsmandat er&#x017F;chien<lb/>
in dem na&#x0364;mlichen Jahre; wegen der durch<lb/>
Wild&#x017F;chaden veranlaßten Be&#x017F;chwerden und de-<lb/>
ren Ab&#x017F;tellung er&#x017F;chien 1766 ein Generalbe-<lb/>
fehl.</p><lb/>
        <p>Die &#x017F;a&#x0364;ch&#x017F;i&#x017F;che Ja&#x0364;gerey i&#x017F;t u&#x0364;brigens &#x017F;ehr<lb/>
vorzu&#x0364;glich und an&#x017F;ehnlich. Nach dem Cam-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mer-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[456/0466] ergieng ein anderes Mandat, wegen Kloͤppe- lung und Innenbehaltung der Bauerhunde, wie auch wegen Kuppelung der Jagdhunde, um das Wildverſcheuchen zu verhuͤten; 1733 erſchien ein Mandat, welches die ins Freye gelaſſenen Auerthiere zu ſchonen befohl; man hatte verſchiedene derſelben aus dem Auergar- ten bey Koͤnigsburg herausgelaſſen. Wegen Einlieferung der abgeworfenen Hirſchgeweihe, ergieng 1735 ein Generale; 1738 ein Man- dat gegen die Raubſchuͤtzen; und 1739 wurde ſogar die Miliz angehalten, den Jaͤgern ge- gen die Raubſchuͤtzen beyzuſtehen; 1742 er- gieng ein erneuertes Mandat wegen Einliefe- rung der Hirſchſtangen; ſo ergiengen auch 1743, 1747 und 1748 verſchiedene die Jagd, Jagdhunde, Forſtbediente und Jagdver- brechen betreffende Verordnungen; 1763 er- gieng ein Mandat wegen Schonung der Jag- den auf gewiſſe Zeiten, wodurch man dem durch Kriege zerſtoͤrten Wildſtand wieder auf- zuhelfen ſuchte; und in dem naͤmlichen Jahre ergieng ein Dekret an die Landſtaͤnde, welches eine Erlaͤuterung des vorigen enthielt; auch noch ein anderes Erlaͤuterungsmandat erſchien in dem naͤmlichen Jahre; wegen der durch Wildſchaden veranlaßten Beſchwerden und de- ren Abſtellung erſchien 1766 ein Generalbe- fehl. Die ſaͤchſiſche Jaͤgerey iſt uͤbrigens ſehr vorzuͤglich und anſehnlich. Nach dem Cam- mer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/466
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/466>, abgerufen am 29.03.2024.