Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

gangen. Wichtig für die Floßgeschichte in
Sachsen sind die Erledigungen der Landesge-
brechen vom Jahre 1612 w). Vermöge des-
sen sollen die adlichen Unterthanen des Voigt-
landes und die assecurirten Aemter nicht in der
Saat- Heu- und Schnittzeit in die Floßge-
haue zum Scheithauen erfordert, sondern
der am 25 Julius und 8 November 1583 mit
dem Adel aufgerichtete Vertrag in Acht ge-
nommen werden. Weil denen von Adel im
Amte Arnshauch durch die ziegenrücker Flöße
bis gegen Saalfeld die Fischerey verderbt wor-
den, so soll deswegen weitere Anordnung ge-
schehen, und der Bedacht auf Versorgung
der den Städten nahe gelegenen Flößen mit
nothdürftigen Holzungen genommen werden.
Wegen der Städte Dresden und Meissen wur-
den die am 6 April 1565 und 29 December
1569 ergangenen Befehle zugleich erneuert,
daß diejenigen, welche Holz aus Böhmen bräch-
ten, solches zwischen Ostern und Michael von
früh vier Uhr an bis Mittags zwölf Uhr, aus-
serdem aber einen ganzen Tag zu feilem Ver-
kauf stehen lassen sollten. Die Stadt Grim-
ma sollte bey ihrem Privilegio, daß allerley
Holzwaare, so auf der Zschopau und Mulda
geflößt würde, allda abzuladen geschützt wer-

den,
w) S. Erledigung der Landesgebrechen v. J. 1612.
tit. von Cammer- und Rentsachen. Cod. Aug. T. I.
p.
184.

gangen. Wichtig fuͤr die Floßgeſchichte in
Sachſen ſind die Erledigungen der Landesge-
brechen vom Jahre 1612 w). Vermoͤge deſ-
ſen ſollen die adlichen Unterthanen des Voigt-
landes und die aſſecurirten Aemter nicht in der
Saat- Heu- und Schnittzeit in die Floßge-
haue zum Scheithauen erfordert, ſondern
der am 25 Julius und 8 November 1583 mit
dem Adel aufgerichtete Vertrag in Acht ge-
nommen werden. Weil denen von Adel im
Amte Arnshauch durch die ziegenruͤcker Floͤße
bis gegen Saalfeld die Fiſcherey verderbt wor-
den, ſo ſoll deswegen weitere Anordnung ge-
ſchehen, und der Bedacht auf Verſorgung
der den Staͤdten nahe gelegenen Floͤßen mit
nothduͤrftigen Holzungen genommen werden.
Wegen der Staͤdte Dresden und Meiſſen wur-
den die am 6 April 1565 und 29 December
1569 ergangenen Befehle zugleich erneuert,
daß diejenigen, welche Holz aus Boͤhmen braͤch-
ten, ſolches zwiſchen Oſtern und Michael von
fruͤh vier Uhr an bis Mittags zwoͤlf Uhr, auſ-
ſerdem aber einen ganzen Tag zu feilem Ver-
kauf ſtehen laſſen ſollten. Die Stadt Grim-
ma ſollte bey ihrem Privilegio, daß allerley
Holzwaare, ſo auf der Zſchopau und Mulda
gefloͤßt wuͤrde, allda abzuladen geſchuͤtzt wer-

den,
w) S. Erledigung der Landesgebrechen v. J. 1612.
tit. von Cammer- und Rentſachen. Cod. Aug. T. I.
p.
184.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0634" n="624"/>
gangen. Wichtig fu&#x0364;r die Floßge&#x017F;chichte in<lb/>
Sach&#x017F;en &#x017F;ind die Erledigungen der Landesge-<lb/>
brechen vom Jahre 1612 <note place="foot" n="w)">S. Erledigung der Landesgebrechen v. J. 1612.<lb/><hi rendition="#aq">tit.</hi> von Cammer- und Rent&#x017F;achen. <hi rendition="#aq">Cod. Aug. T. I.<lb/>
p.</hi> 184.</note>. Vermo&#x0364;ge de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en &#x017F;ollen die adlichen Unterthanen des Voigt-<lb/>
landes und die a&#x017F;&#x017F;ecurirten Aemter nicht in der<lb/>
Saat- Heu- und Schnittzeit in die Floßge-<lb/>
haue zum Scheithauen erfordert, &#x017F;ondern<lb/>
der am 25 Julius und 8 November 1583 mit<lb/>
dem Adel aufgerichtete Vertrag in Acht ge-<lb/>
nommen werden. Weil denen von Adel im<lb/>
Amte Arnshauch durch die ziegenru&#x0364;cker Flo&#x0364;ße<lb/>
bis gegen Saalfeld die Fi&#x017F;cherey verderbt wor-<lb/>
den, &#x017F;o &#x017F;oll deswegen weitere Anordnung ge-<lb/>
&#x017F;chehen, und der Bedacht auf Ver&#x017F;orgung<lb/>
der den Sta&#x0364;dten nahe gelegenen Flo&#x0364;ßen mit<lb/>
nothdu&#x0364;rftigen Holzungen genommen werden.<lb/>
Wegen der Sta&#x0364;dte Dresden und Mei&#x017F;&#x017F;en wur-<lb/>
den die am 6 April 1565 und 29 December<lb/>
1569 ergangenen Befehle zugleich erneuert,<lb/>
daß diejenigen, welche Holz aus Bo&#x0364;hmen bra&#x0364;ch-<lb/>
ten, &#x017F;olches zwi&#x017F;chen O&#x017F;tern und Michael von<lb/>
fru&#x0364;h vier Uhr an bis Mittags zwo&#x0364;lf Uhr, au&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erdem aber einen ganzen Tag zu feilem Ver-<lb/>
kauf &#x017F;tehen la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollten. Die Stadt Grim-<lb/>
ma &#x017F;ollte bey ihrem Privilegio, daß allerley<lb/>
Holzwaare, &#x017F;o auf der Z&#x017F;chopau und Mulda<lb/>
geflo&#x0364;ßt wu&#x0364;rde, allda abzuladen ge&#x017F;chu&#x0364;tzt wer-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">den,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[624/0634] gangen. Wichtig fuͤr die Floßgeſchichte in Sachſen ſind die Erledigungen der Landesge- brechen vom Jahre 1612 w). Vermoͤge deſ- ſen ſollen die adlichen Unterthanen des Voigt- landes und die aſſecurirten Aemter nicht in der Saat- Heu- und Schnittzeit in die Floßge- haue zum Scheithauen erfordert, ſondern der am 25 Julius und 8 November 1583 mit dem Adel aufgerichtete Vertrag in Acht ge- nommen werden. Weil denen von Adel im Amte Arnshauch durch die ziegenruͤcker Floͤße bis gegen Saalfeld die Fiſcherey verderbt wor- den, ſo ſoll deswegen weitere Anordnung ge- ſchehen, und der Bedacht auf Verſorgung der den Staͤdten nahe gelegenen Floͤßen mit nothduͤrftigen Holzungen genommen werden. Wegen der Staͤdte Dresden und Meiſſen wur- den die am 6 April 1565 und 29 December 1569 ergangenen Befehle zugleich erneuert, daß diejenigen, welche Holz aus Boͤhmen braͤch- ten, ſolches zwiſchen Oſtern und Michael von fruͤh vier Uhr an bis Mittags zwoͤlf Uhr, auſ- ſerdem aber einen ganzen Tag zu feilem Ver- kauf ſtehen laſſen ſollten. Die Stadt Grim- ma ſollte bey ihrem Privilegio, daß allerley Holzwaare, ſo auf der Zſchopau und Mulda gefloͤßt wuͤrde, allda abzuladen geſchuͤtzt wer- den, w) S. Erledigung der Landesgebrechen v. J. 1612. tit. von Cammer- und Rentſachen. Cod. Aug. T. I. p. 184.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/634
Zitationshilfe: Rössig, Carl Gottlob: Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland. Bd. 2,1. Leipzig, 1782, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roessig_oekonomie02_1782/634>, abgerufen am 19.04.2024.