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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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manten in einem lockern Sandsteinconglomerat, das N002
eine gewöhnlich nur wenige Fuss mächtige Schicht N003
bildet, die mehr oder weniger tief unter der Ober- N004
fläche liegt, und zuweilen von einer sehr mächtigen N005
festen Sandsteindecke bedeckt ist. Das Sandsteincon- N006
glomerat besteht aus Körnern von Quarz, Hornstein, N007
Jaspis, Chalcedon, Karneol und Brauneisenerz. Gold N008
kommt zuweilen darin vor (wie z. B. bei Sumbhulpur), N009
Platin ist jedoch darin noch nicht gefunden worden. N010
Nach Voysey gehört die Diamantenschicht der süd- N011
lichern Gegenden zur Thonschieferformation, nach Cap. N012
Jam. Franklin die im Bundelkhund zum new red N013
sandstone. Die Diamantenschicht liegt hier auf einem un- N014
gefähr 1800 Fuss hohen Sandsteinplateau, das die N015
südlichen Ufer des mittlern Ganges begleitet, und N016
wird, weiter südwärts, von einigen inselartig vertheil- N017
ten Kalksteinlagern (Lias) bedeckt; das Sandsteingebirge N018
selbst ist auf Granit abgelagert. Das Vorkommen der N019
Diamanten in Ostindien gehört hiernach ebenfalls dem N020
ältern Gebirge an. Von den geognostischen Verhält- N021
nissen, unter welchen die Diamanten in Borneo vor- N022
kommen, wissen wir fast nur, dass sie sich im Gold- N023
sande finden, und ebenso ist uns auch das nähere Vor- N024
kommen der Diamanten in Algier, wo sie sich in N025
der neuesten Zeit gefunden haben 1), noch gänzlich N026
unbekannt. --

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Die Seifenwerke von Bissersk sind schon nicht N002
mehr die einzigen Oerter, an welchen man am Ural N003
Diamanten gefunden hat. Auch auf den Seifenwerken N004
des Herrn Medscher, 14 Werste östlich von Katha- N005
rinenburg, hat man im Jahre 1831 zwei Diamanten ge- N006
funden, von denen der eine 5/8 Karat wiegt. So gering diese N007
Zahl auch noch ist, so lässt sich doch, wenn man die N008
Entfernung von Katharinenburg im mittlern, und von N009
Adolpskoi im nördlichen Ural betrachtet, das grosse

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1 ) Vergl. Poggendorffs Annalen, B. XXXII, S. 480.

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manten in einem lockern Sandsteinconglomerat, das N002
eine gewöhnlich nur wenige Fuss mächtige Schicht N003
bildet, die mehr oder weniger tief unter der Ober- N004
fläche liegt, und zuweilen von einer sehr mächtigen N005
festen Sandsteindecke bedeckt ist. Das Sandsteincon- N006
glomerat besteht aus Körnern von Quarz, Hornstein, N007
Jaspis, Chalcedon, Karneol und Brauneisenerz. Gold N008
kommt zuweilen darin vor (wie z. B. bei Sumbhulpur), N009
Platin ist jedoch darin noch nicht gefunden worden. N010
Nach Voysey gehört die Diamantenschicht der süd- N011
lichern Gegenden zur Thonschieferformation, nach Cap. N012
Jam. Franklin die im Bundelkhund zum new red N013
sandstone. Die Diamantenschicht liegt hier auf einem un- N014
gefähr 1800 Fuss hohen Sandsteinplateau, das die N015
südlichen Ufer des mittlern Ganges begleitet, und N016
wird, weiter südwärts, von einigen inselartig vertheil- N017
ten Kalksteinlagern (Lias) bedeckt; das Sandsteingebirge N018
selbst ist auf Granit abgelagert. Das Vorkommen der N019
Diamanten in Ostindien gehört hiernach ebenfalls dem N020
ältern Gebirge an. Von den geognostischen Verhält- N021
nissen, unter welchen die Diamanten in Borneo vor- N022
kommen, wissen wir fast nur, dass sie sich im Gold- N023
sande finden, und ebenso ist uns auch das nähere Vor- N024
kommen der Diamanten in Algier, wo sie sich in N025
der neuesten Zeit gefunden haben 1), noch gänzlich N026
unbekannt. —

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Die Seifenwerke von Bissersk sind schon nicht N002
mehr die einzigen Oerter, an welchen man am Ural N003
Diamanten gefunden hat. Auch auf den Seifenwerken N004
des Herrn Medscher, 14 Werste östlich von Katha- N005
rinenburg, hat man im Jahre 1831 zwei Diamanten ge- N006
funden, von denen der eine 5/8 Karat wiegt. So gering diese N007
Zahl auch noch ist, so lässt sich doch, wenn man die N008
Entfernung von Katharinenburg im mittlern, und von N009
Adolpskoi im nördlichen Ural betrachtet, das grosse

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[footnote reference] N001
1 ) Vergl. Poggendorffs Annalen, B. XXXII, S. 480.
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[373/0407] N001 manten in einem lockern Sandsteinconglomerat, das N002 eine gewöhnlich nur wenige Fuss mächtige Schicht N003 bildet, die mehr oder weniger tief unter der Ober- N004 fläche liegt, und zuweilen von einer sehr mächtigen N005 festen Sandsteindecke bedeckt ist. Das Sandsteincon- N006 glomerat besteht aus Körnern von Quarz, Hornstein, N007 Jaspis, Chalcedon, Karneol und Brauneisenerz. Gold N008 kommt zuweilen darin vor (wie z. B. bei Sumbhulpur), N009 Platin ist jedoch darin noch nicht gefunden worden. N010 Nach Voysey gehört die Diamantenschicht der süd- N011 lichern Gegenden zur Thonschieferformation, nach Cap. N012 Jam. Franklin die im Bundelkhund zum new red N013 sandstone. Die Diamantenschicht liegt hier auf einem un- N014 gefähr 1800 Fuss hohen Sandsteinplateau, das die N015 südlichen Ufer des mittlern Ganges begleitet, und N016 wird, weiter südwärts, von einigen inselartig vertheil- N017 ten Kalksteinlagern (Lias) bedeckt; das Sandsteingebirge N018 selbst ist auf Granit abgelagert. Das Vorkommen der N019 Diamanten in Ostindien gehört hiernach ebenfalls dem N020 ältern Gebirge an. Von den geognostischen Verhält- N021 nissen, unter welchen die Diamanten in Borneo vor- N022 kommen, wissen wir fast nur, dass sie sich im Gold- N023 sande finden, und ebenso ist uns auch das nähere Vor- N024 kommen der Diamanten in Algier, wo sie sich in N025 der neuesten Zeit gefunden haben 1), noch gänzlich N026 unbekannt. — N001 Die Seifenwerke von Bissersk sind schon nicht N002 mehr die einzigen Oerter, an welchen man am Ural N003 Diamanten gefunden hat. Auch auf den Seifenwerken N004 des Herrn Medscher, 14 Werste östlich von Katha- N005 rinenburg, hat man im Jahre 1831 zwei Diamanten ge- N006 funden, von denen der eine 5/8 Karat wiegt. So gering diese N007 Zahl auch noch ist, so lässt sich doch, wenn man die N008 Entfernung von Katharinenburg im mittlern, und von N009 Adolpskoi im nördlichen Ural betrachtet, das grosse [footnote reference] [footnote reference] N001 1 ) Vergl. Poggendorffs Annalen, B. XXXII, S. 480.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 373. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/407>, abgerufen am 25.04.2024.