Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Interesse nicht verkennen, welches an diese Entdeckung N002
des Herrn Medscher geknüpft ist; man sieht, dass N003
der Diamant in diesem Gebirge weit verbreitet ist, N004
und kann demnach die Hoffnung haben, dass man über N005
kurz oder lang an eine Lagerstätte im Ural kommen N006
wird, auf welcher viele Diamanten an einem Punkte N007
zusammengedrängt sind. Auch das Platin ist am Ural N008
gewöhnlich nur in sehr geringer Menge in dem Gold- N009
sande enthalten, und würde als unbedeutend verrufen N010
sein, hätte man nicht bei Nischne-Tagilsk ein Gerölle N011
gefunden, das mehr Platin als Gold und stellenweise N012
nur Platin enthält. Ebenso ist auch in Brasilien im N013
achtzehnten Jahrhundert die Entdeckung der Diaman- N014
ten der localen Verbreitung und der Ergiebigkeit nach, N015
nur progressiv gewesen.

N001
Nischne-Turinsk.

N001
Wir verliessen Kuschwinsk am Nachmittage und N002
schlugen den Weg nordwärts nach Nischne-Turinsk N003
ein, nachdem wir zuvor den Grafen Polier südwest- N004
wärts nach Serebrjansk hatten abreisen sehen. Nischne- N005
Turinsk ist 29' Werste von Kuschwinsk entfernt. Der N006
Weg folgt dem Laufe der Kuschwa an ihrer rechten N007
Seite, bis sie sich 9 Werste vom Hüttenwerke in die N008
westlich vom Gebirge herabkommende Tura ergiesst, N009
die von nun an eine nördliche Richtung nimmt. An N010
der Einmündung der Kuschwa ist das Hüttenwerk N011
Werchne-Turinsk angelegt, in welchem in mehreren N012
Hohöfen Eisenerze vom Blagodat verschmolzen wer- N013
den. Ausserdem befindet sich noch hier eine Giesse- N014
rei, worin man, wie in Kuschwinsk, mit der Anferti- N015
gung von Kugeln und Bomben beschäftigt war, und N016
einige Frischfeuer. Hinter Werchne-Turinsk fährt N017
man über die Tura und bleibt an deren linker Seite N018
bis jenseits des Dorfes Imjannaja, das nicht weit von N019
dem Einflusse eines ziemlich bedeutenden Flusses, der N020
Malaja Imjanna, in die Tura liegt, worauf man wieder

N001
Interesse nicht verkennen, welches an diese Entdeckung N002
des Herrn Medscher geknüpft ist; man sieht, dass N003
der Diamant in diesem Gebirge weit verbreitet ist, N004
und kann demnach die Hoffnung haben, dass man über N005
kurz oder lang an eine Lagerstätte im Ural kommen N006
wird, auf welcher viele Diamanten an einem Punkte N007
zusammengedrängt sind. Auch das Platin ist am Ural N008
gewöhnlich nur in sehr geringer Menge in dem Gold- N009
sande enthalten, und würde als unbedeutend verrufen N010
sein, hätte man nicht bei Nischne-Tagilsk ein Gerölle N011
gefunden, das mehr Platin als Gold und stellenweise N012
nur Platin enthält. Ebenso ist auch in Brasilien im N013
achtzehnten Jahrhundert die Entdeckung der Diaman- N014
ten der localen Verbreitung und der Ergiebigkeit nach, N015
nur progressiv gewesen.

N001
Nischne-Turinsk.

N001
Wir verliessen Kuschwinsk am Nachmittage und N002
schlugen den Weg nordwärts nach Nischne-Turinsk N003
ein, nachdem wir zuvor den Grafen Polier südwest- N004
wärts nach Serebrjansk hatten abreisen sehen. Nischne- N005
Turinsk ist 29' Werste von Kuschwinsk entfernt. Der N006
Weg folgt dem Laufe der Kuschwa an ihrer rechten N007
Seite, bis sie sich 9 Werste vom Hüttenwerke in die N008
westlich vom Gebirge herabkommende Tura ergiesst, N009
die von nun an eine nördliche Richtung nimmt. An N010
der Einmündung der Kuschwa ist das Hüttenwerk N011
Werchne-Turinsk angelegt, in welchem in mehreren N012
Hohöfen Eisenerze vom Blagodat verschmolzen wer- N013
den. Ausserdem befindet sich noch hier eine Giesse- N014
rei, worin man, wie in Kuschwinsk, mit der Anferti- N015
gung von Kugeln und Bomben beschäftigt war, und N016
einige Frischfeuer. Hinter Werchne-Turinsk fährt N017
man über die Tura und bleibt an deren linker Seite N018
bis jenseits des Dorfes Imjannaja, das nicht weit von N019
dem Einflusse eines ziemlich bedeutenden Flusses, der N020
Malaja Imjanna, in die Tura liegt, worauf man wieder

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0408" xml:id="img_0408" n="374"/>
        <p><lb n="N001"/>
Interesse nicht verkennen, welches an diese Entdeckung             <lb n="N002"/>
des Herrn Medscher geknüpft ist; man sieht, dass             <lb n="N003"/>
der Diamant in diesem Gebirge weit verbreitet ist,             <lb n="N004"/>
und kann demnach die Hoffnung haben, dass man über             <lb n="N005"/>
kurz oder lang an eine Lagerstätte im Ural kommen             <lb n="N006"/>
wird, auf welcher viele Diamanten an einem Punkte             <lb n="N007"/>
zusammengedrängt sind. Auch das Platin ist am Ural             <lb n="N008"/>
gewöhnlich nur in sehr geringer Menge in dem Gold-             <lb n="N009"/>
sande enthalten, und würde als unbedeutend verrufen             <lb n="N010"/>
sein, hätte man nicht bei Nischne-Tagilsk ein Gerölle             <lb n="N011"/>
gefunden, das mehr Platin als Gold und stellenweise             <lb n="N012"/>
nur Platin enthält. Ebenso ist auch in Brasilien im             <lb n="N013"/>
achtzehnten Jahrhundert die Entdeckung der Diaman-             <lb n="N014"/>
ten der localen Verbreitung und der Ergiebigkeit nach,             <lb n="N015"/>
nur progressiv gewesen.</p>
      </div>
      <div>
        <head><lb n="N001"/>
Nischne-Turinsk.</head>
        <p><lb n="N001"/>
Wir verliessen Kuschwinsk am Nachmittage und             <lb n="N002"/>
schlugen den Weg nordwärts nach Nischne-Turinsk             <lb n="N003"/>
ein, nachdem wir zuvor den Grafen Polier südwest-             <lb n="N004"/>
wärts nach Serebrjansk hatten abreisen sehen. Nischne-             <lb n="N005"/>
Turinsk ist 29' Werste von Kuschwinsk entfernt. Der             <lb n="N006"/>
Weg folgt dem Laufe der Kuschwa an ihrer rechten             <lb n="N007"/>
Seite, bis sie sich 9 Werste vom Hüttenwerke in die             <lb n="N008"/>
westlich vom Gebirge herabkommende Tura ergiesst,             <lb n="N009"/>
die von nun an eine nördliche Richtung nimmt. An             <lb n="N010"/>
der Einmündung der Kuschwa ist das Hüttenwerk             <lb n="N011"/>
Werchne-Turinsk angelegt, in welchem in mehreren             <lb n="N012"/>
Hohöfen Eisenerze vom Blagodat verschmolzen wer-             <lb n="N013"/>
den. Ausserdem befindet sich noch hier eine Giesse-             <lb n="N014"/>
rei, worin man, wie in Kuschwinsk, mit der Anferti-             <lb n="N015"/>
gung von Kugeln und Bomben beschäftigt war, und             <lb n="N016"/>
einige Frischfeuer. Hinter Werchne-Turinsk fährt <lb n="N017"/>
man über die Tura und bleibt an deren linker Seite             <lb n="N018"/>
bis jenseits des Dorfes Imjannaja, das nicht weit von             <lb n="N019"/>
dem Einflusse eines ziemlich bedeutenden Flusses, der <lb n="N020"/>
Malaja Imjanna, in die Tura liegt, worauf man wieder</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[374/0408] N001 Interesse nicht verkennen, welches an diese Entdeckung N002 des Herrn Medscher geknüpft ist; man sieht, dass N003 der Diamant in diesem Gebirge weit verbreitet ist, N004 und kann demnach die Hoffnung haben, dass man über N005 kurz oder lang an eine Lagerstätte im Ural kommen N006 wird, auf welcher viele Diamanten an einem Punkte N007 zusammengedrängt sind. Auch das Platin ist am Ural N008 gewöhnlich nur in sehr geringer Menge in dem Gold- N009 sande enthalten, und würde als unbedeutend verrufen N010 sein, hätte man nicht bei Nischne-Tagilsk ein Gerölle N011 gefunden, das mehr Platin als Gold und stellenweise N012 nur Platin enthält. Ebenso ist auch in Brasilien im N013 achtzehnten Jahrhundert die Entdeckung der Diaman- N014 ten der localen Verbreitung und der Ergiebigkeit nach, N015 nur progressiv gewesen. N001 Nischne-Turinsk. N001 Wir verliessen Kuschwinsk am Nachmittage und N002 schlugen den Weg nordwärts nach Nischne-Turinsk N003 ein, nachdem wir zuvor den Grafen Polier südwest- N004 wärts nach Serebrjansk hatten abreisen sehen. Nischne- N005 Turinsk ist 29' Werste von Kuschwinsk entfernt. Der N006 Weg folgt dem Laufe der Kuschwa an ihrer rechten N007 Seite, bis sie sich 9 Werste vom Hüttenwerke in die N008 westlich vom Gebirge herabkommende Tura ergiesst, N009 die von nun an eine nördliche Richtung nimmt. An N010 der Einmündung der Kuschwa ist das Hüttenwerk N011 Werchne-Turinsk angelegt, in welchem in mehreren N012 Hohöfen Eisenerze vom Blagodat verschmolzen wer- N013 den. Ausserdem befindet sich noch hier eine Giesse- N014 rei, worin man, wie in Kuschwinsk, mit der Anferti- N015 gung von Kugeln und Bomben beschäftigt war, und N016 einige Frischfeuer. Hinter Werchne-Turinsk fährt N017 man über die Tura und bleibt an deren linker Seite N018 bis jenseits des Dorfes Imjannaja, das nicht weit von N019 dem Einflusse eines ziemlich bedeutenden Flusses, der N020 Malaja Imjanna, in die Tura liegt, worauf man wieder

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/408
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/408>, abgerufen am 19.04.2024.