Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
auf die rechte Seite der Tura übersetzt. Die Tura N002
sowohl als die Imjanna haben felsige Ufer, aber die N003
Felsen sind niedrig und ragen oft kaum über der N004
Dammerde hervor. Erst in der Nähe des Hüttenteiches N005
von Nischne-Turinsk erheben sie sich zu einiger N006
Höhe, man kommt hier an einen langgezogenen mit N007
Tannen bewachsenen Bergrücken, der Schaiton oder N008
die Schaitanskaja Gora genannt, an dessen Seite N009
der Weg entlang geht, während man den Hüttenteich N010
zur linken behält. An der Nordwestseite desselben N011
liegt das bedeutende Hüttenwerk, welches wir am N012
Abend erreichten.

N001
Die Gebirgsarten, die man auf dem Wege von N002
Kuschwinsk nach Nischne-Turinsk findet, sind gröss- N003
tentheils verschiedene Abänderungen von Augitporphyr, N004
die dadurch ausgezeichnet sind, dass der Labrador N005
mehr als es grösstentheils bisher der Fall gewesen ist, N006
aus der Grundmasse hervor-, und der Augit häufig und N007
in demselben Maasse zurücktritt, und oft ganz aus N008
dem Gemenge verschwindet, wo es dann, bei der oft N009
schwierigen Unterscheidung von Labrador und Albit, N010
schwer fällt zu bestimmen, ob das Gestein ein Augit- N011
freier Augitporphyr, oder ein Hornblende-freier Dio- N012
ritporphyr ist. In diese Verlegenheit kommt man schon N013
bei den Porphyren, die man gleich hinter Kusch- N014
winsk anstehen sieht; sie enthalten weder Hornblende N015
noch Augit, und bestehen nur aus einer röthlichbrau- N016
nen Grundmasse mit unebenem Bruch, in welcher N017
schmale Labrador- oder Albitkrystalle mit deutlich ein- N018
springenden Winkeln und von fleischrother Farbe spar- N019
sam eingewachsen sind. Diess Gestein geht aber nur N020
bis Werchne-Turinsk; in den niedrigen Felsen, un- N021
mittelbar vor der Hütte steht ein förmliches Porphyr- N022
conglomerat an, das äusserlich ein ganz schwarzes N023
Ansehn hat. Es besteht aus einem Porphyr mit N024
schwärzlichgrüner Grundmasse und grünlichweissem in- N025
liegenden Labrador (?), der eckige Stücke eines schwar-

N001
auf die rechte Seite der Tura übersetzt. Die Tura N002
sowohl als die Imjanna haben felsige Ufer, aber die N003
Felsen sind niedrig und ragen oft kaum über der N004
Dammerde hervor. Erst in der Nähe des Hüttenteiches N005
von Nischne-Turinsk erheben sie sich zu einiger N006
Höhe, man kommt hier an einen langgezogenen mit N007
Tannen bewachsenen Bergrücken, der Schaiton oder N008
die Schaitanskaja Gora genannt, an dessen Seite N009
der Weg entlang geht, während man den Hüttenteich N010
zur linken behält. An der Nordwestseite desselben N011
liegt das bedeutende Hüttenwerk, welches wir am N012
Abend erreichten.

N001
Die Gebirgsarten, die man auf dem Wege von N002
Kuschwinsk nach Nischne-Turinsk findet, sind gröss- N003
tentheils verschiedene Abänderungen von Augitporphyr, N004
die dadurch ausgezeichnet sind, dass der Labrador N005
mehr als es grösstentheils bisher der Fall gewesen ist, N006
aus der Grundmasse hervor-, und der Augit häufig und N007
in demselben Maasse zurücktritt, und oft ganz aus N008
dem Gemenge verschwindet, wo es dann, bei der oft N009
schwierigen Unterscheidung von Labrador und Albit, N010
schwer fällt zu bestimmen, ob das Gestein ein Augit- N011
freier Augitporphyr, oder ein Hornblende-freier Dio- N012
ritporphyr ist. In diese Verlegenheit kommt man schon N013
bei den Porphyren, die man gleich hinter Kusch- N014
winsk anstehen sieht; sie enthalten weder Hornblende N015
noch Augit, und bestehen nur aus einer röthlichbrau- N016
nen Grundmasse mit unebenem Bruch, in welcher N017
schmale Labrador- oder Albitkrystalle mit deutlich ein- N018
springenden Winkeln und von fleischrother Farbe spar- N019
sam eingewachsen sind. Diess Gestein geht aber nur N020
bis Werchne-Turinsk; in den niedrigen Felsen, un- N021
mittelbar vor der Hütte steht ein förmliches Porphyr- N022
conglomerat an, das äusserlich ein ganz schwarzes N023
Ansehn hat. Es besteht aus einem Porphyr mit N024
schwärzlichgrüner Grundmasse und grünlichweissem in- N025
liegenden Labrador (?), der eckige Stücke eines schwar-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0409" xml:id="img_0409" n="375"/>
        <p><lb n="N001"/>
auf die rechte Seite der Tura übersetzt. Die Tura             <lb n="N002"/>
sowohl als die Imjanna haben felsige Ufer, aber die             <lb n="N003"/>
Felsen sind niedrig und ragen oft kaum über der             <lb n="N004"/>
Dammerde hervor. Erst in der Nähe des Hüttenteiches             <lb n="N005"/>
von Nischne-Turinsk erheben sie sich zu einiger             <lb n="N006"/>
Höhe, man kommt hier an einen langgezogenen mit             <lb n="N007"/>
Tannen bewachsenen Bergrücken, der Schaiton oder             <lb n="N008"/>
die Schaitanskaja Gora genannt, an dessen Seite             <lb n="N009"/>
der Weg entlang geht, während man den Hüttenteich             <lb n="N010"/>
zur linken behält. An der Nordwestseite desselben             <lb n="N011"/>
liegt das bedeutende Hüttenwerk, welches wir am             <lb n="N012"/>
Abend erreichten.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Gebirgsarten, die man auf dem Wege von             <lb n="N002"/>
Kuschwinsk nach Nischne-Turinsk findet, sind gröss-             <lb n="N003"/>
tentheils verschiedene Abänderungen von Augitporphyr,             <lb n="N004"/>
die dadurch ausgezeichnet sind, dass der Labrador             <lb n="N005"/>
mehr als es grösstentheils bisher der Fall gewesen ist,             <lb n="N006"/>
aus der Grundmasse hervor-, und der Augit häufig und             <lb n="N007"/>
in demselben Maasse zurücktritt, und oft ganz aus             <lb n="N008"/>
dem Gemenge verschwindet, wo es dann, bei der oft             <lb n="N009"/>
schwierigen Unterscheidung von Labrador und Albit,             <lb n="N010"/>
schwer fällt zu bestimmen, ob das Gestein ein Augit-             <lb n="N011"/>
freier Augitporphyr, oder ein Hornblende-freier Dio-             <lb n="N012"/>
ritporphyr ist. In diese Verlegenheit kommt man schon             <lb n="N013"/>
bei den Porphyren, die man gleich hinter Kusch-             <lb n="N014"/>
winsk anstehen sieht; sie enthalten weder Hornblende             <lb n="N015"/>
noch Augit, und bestehen nur aus einer röthlichbrau-             <lb n="N016"/>
nen Grundmasse mit unebenem Bruch, in welcher             <lb n="N017"/>
schmale Labrador- oder Albitkrystalle mit deutlich ein-             <lb n="N018"/>
springenden Winkeln und von fleischrother Farbe spar-             <lb n="N019"/>
sam eingewachsen sind. Diess Gestein geht aber nur             <lb n="N020"/>
bis Werchne-Turinsk; in den niedrigen Felsen, un-             <lb n="N021"/>
mittelbar vor der Hütte steht ein förmliches Porphyr-             <lb n="N022"/>
conglomerat an, das äusserlich ein ganz schwarzes             <lb n="N023"/>
Ansehn hat. Es besteht aus einem Porphyr mit             <lb n="N024"/>
schwärzlichgrüner Grundmasse und grünlichweissem in-             <lb n="N025"/>
liegenden Labrador (?), der eckige Stücke eines schwar-</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[375/0409] N001 auf die rechte Seite der Tura übersetzt. Die Tura N002 sowohl als die Imjanna haben felsige Ufer, aber die N003 Felsen sind niedrig und ragen oft kaum über der N004 Dammerde hervor. Erst in der Nähe des Hüttenteiches N005 von Nischne-Turinsk erheben sie sich zu einiger N006 Höhe, man kommt hier an einen langgezogenen mit N007 Tannen bewachsenen Bergrücken, der Schaiton oder N008 die Schaitanskaja Gora genannt, an dessen Seite N009 der Weg entlang geht, während man den Hüttenteich N010 zur linken behält. An der Nordwestseite desselben N011 liegt das bedeutende Hüttenwerk, welches wir am N012 Abend erreichten. N001 Die Gebirgsarten, die man auf dem Wege von N002 Kuschwinsk nach Nischne-Turinsk findet, sind gröss- N003 tentheils verschiedene Abänderungen von Augitporphyr, N004 die dadurch ausgezeichnet sind, dass der Labrador N005 mehr als es grösstentheils bisher der Fall gewesen ist, N006 aus der Grundmasse hervor-, und der Augit häufig und N007 in demselben Maasse zurücktritt, und oft ganz aus N008 dem Gemenge verschwindet, wo es dann, bei der oft N009 schwierigen Unterscheidung von Labrador und Albit, N010 schwer fällt zu bestimmen, ob das Gestein ein Augit- N011 freier Augitporphyr, oder ein Hornblende-freier Dio- N012 ritporphyr ist. In diese Verlegenheit kommt man schon N013 bei den Porphyren, die man gleich hinter Kusch- N014 winsk anstehen sieht; sie enthalten weder Hornblende N015 noch Augit, und bestehen nur aus einer röthlichbrau- N016 nen Grundmasse mit unebenem Bruch, in welcher N017 schmale Labrador- oder Albitkrystalle mit deutlich ein- N018 springenden Winkeln und von fleischrother Farbe spar- N019 sam eingewachsen sind. Diess Gestein geht aber nur N020 bis Werchne-Turinsk; in den niedrigen Felsen, un- N021 mittelbar vor der Hütte steht ein förmliches Porphyr- N022 conglomerat an, das äusserlich ein ganz schwarzes N023 Ansehn hat. Es besteht aus einem Porphyr mit N024 schwärzlichgrüner Grundmasse und grünlichweissem in- N025 liegenden Labrador (?), der eckige Stücke eines schwar-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/409
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/409>, abgerufen am 25.04.2024.