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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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N001
änderung ist Beresit-ähnlich und besteht aus einer fein- N002
körnigen grauen Grundmasse mit eingewachsenen N003
kleinen weissen Feldspathkrystallen und weissem N004
Glimmer. Auf der höchsten Erhebung des Ural findet N005
sich ein mächtiges Lager von Quarz., der stellenweise N006
roth oder gelb gefärbt und mit kleinen Glimmerschüpp- N007
chen gemengt, oft einen schönen Aventurin darstellt. N008
Er ragt zur Seite des Weges aus dem Glimmerschie- N009
fer hervor und bildet einige schroffe Felsenparthien, N010
eine Erscheinung, die sich noch ausgezeichneter und N011
schöner an dem Taganai wiederholt. In der Mulde N012
an dem Westabhange des Ural, wie auch in dem N013
Längenthale des Ai finden sich in dem Glimmer- N014
schiefer Lager von körnigem Kalkstein, die Braun- N015
eisenerz enthalten, welches in zwei Gruben Isa- N016
kowskoi und Tesminskoi, die beide nicht weit links N017
vom Wege liegen, abgebaut und in den Hohöfen von N018
Slatoust verschmolzen wird 1). Das Brauneisenerz N019
bildet nach dem, was wir über die Lagerstätte erfuh- N020
ren, grosse Nester an der Gränze mit dem Glimmer- N021
schiefer, wird aber von diesem wie vom Kalkstein N022
noch durch eine Lage rothen und braunen Thons ge- N023
trennt. Durch die vielen Fuhren, welche das Erz N024
nach Slatoust brachten, war der letzte Theil des We- N025
ges sehr belebt.

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Wir waren kurz nach Mittag in Slatoust ange- N002
kommen, und stiegen in der Wohnung des Herrn N003
Ober-Directors Achte ab, der uns gastfrei bei sich N004
aufnahm. -- Slatoust war früher nur eine gewöhnliche N005
Eisenhütte, in welcher sich 2 Hohöfen, einige Frisch- N006
feuer und Walzwerke befanden, erst in neuerer Zeit

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ausser diesen Gruben finden sich weiter südlich wie auch N002
nördlich vom Wege mehrere andere, in welchen das Eisenerz unter N003
ganz ähnlichen Verhältnissen vorkommt. Südlich von den genannten N004
Gruben liegen noch die Gruben Esaulskoi, Orlowskoi, Filinskoi, N005
Wesselowskoi, letztere bei dem Dorfe Wesselowskaja; nördlich die N006
Gruben Nikolskoi, Taganaiskoi und Tschernowskoi.

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änderung ist Beresit-ähnlich und besteht aus einer fein- N002
körnigen grauen Grundmasse mit eingewachsenen N003
kleinen weissen Feldspathkrystallen und weissem N004
Glimmer. Auf der höchsten Erhebung des Ural findet N005
sich ein mächtiges Lager von Quarz., der stellenweise N006
roth oder gelb gefärbt und mit kleinen Glimmerschüpp- N007
chen gemengt, oft einen schönen Aventurin darstellt. N008
Er ragt zur Seite des Weges aus dem Glimmerschie- N009
fer hervor und bildet einige schroffe Felsenparthien, N010
eine Erscheinung, die sich noch ausgezeichneter und N011
schöner an dem Taganai wiederholt. In der Mulde N012
an dem Westabhange des Ural, wie auch in dem N013
Längenthale des Ai finden sich in dem Glimmer- N014
schiefer Lager von körnigem Kalkstein, die Braun- N015
eisenerz enthalten, welches in zwei Gruben Isa- N016
kowskoi und Tesminskoi, die beide nicht weit links N017
vom Wege liegen, abgebaut und in den Hohöfen von N018
Slatoust verschmolzen wird 1). Das Brauneisenerz N019
bildet nach dem, was wir über die Lagerstätte erfuh- N020
ren, grosse Nester an der Gränze mit dem Glimmer- N021
schiefer, wird aber von diesem wie vom Kalkstein N022
noch durch eine Lage rothen und braunen Thons ge- N023
trennt. Durch die vielen Fuhren, welche das Erz N024
nach Slatoust brachten, war der letzte Theil des We- N025
ges sehr belebt.

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Wir waren kurz nach Mittag in Slatoust ange- N002
kommen, und stiegen in der Wohnung des Herrn N003
Ober-Directors Achte ab, der uns gastfrei bei sich N004
aufnahm. — Slatoust war früher nur eine gewöhnliche N005
Eisenhütte, in welcher sich 2 Hohöfen, einige Frisch- N006
feuer und Walzwerke befanden, erst in neuerer Zeit

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[footnote reference] N001
1) Ausser diesen Gruben finden sich weiter südlich wie auch N002
nördlich vom Wege mehrere andere, in welchen das Eisenerz unter N003
ganz ähnlichen Verhältnissen vorkommt. Südlich von den genannten N004
Gruben liegen noch die Gruben Esaulskoi, Orlowskoi, Filinskoi, N005
Wesselowskoi, letztere bei dem Dorfe Wesselowskaja; nördlich die N006
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[103/0123] N001 änderung ist Beresit-ähnlich und besteht aus einer fein- N002 körnigen grauen Grundmasse mit eingewachsenen N003 kleinen weissen Feldspathkrystallen und weissem N004 Glimmer. Auf der höchsten Erhebung des Ural findet N005 sich ein mächtiges Lager von Quarz., der stellenweise N006 roth oder gelb gefärbt und mit kleinen Glimmerschüpp- N007 chen gemengt, oft einen schönen Aventurin darstellt. N008 Er ragt zur Seite des Weges aus dem Glimmerschie- N009 fer hervor und bildet einige schroffe Felsenparthien, N010 eine Erscheinung, die sich noch ausgezeichneter und N011 schöner an dem Taganai wiederholt. In der Mulde N012 an dem Westabhange des Ural, wie auch in dem N013 Längenthale des Ai finden sich in dem Glimmer- N014 schiefer Lager von körnigem Kalkstein, die Braun- N015 eisenerz enthalten, welches in zwei Gruben Isa- N016 kowskoi und Tesminskoi, die beide nicht weit links N017 vom Wege liegen, abgebaut und in den Hohöfen von N018 Slatoust verschmolzen wird 1). Das Brauneisenerz N019 bildet nach dem, was wir über die Lagerstätte erfuh- N020 ren, grosse Nester an der Gränze mit dem Glimmer- N021 schiefer, wird aber von diesem wie vom Kalkstein N022 noch durch eine Lage rothen und braunen Thons ge- N023 trennt. Durch die vielen Fuhren, welche das Erz N024 nach Slatoust brachten, war der letzte Theil des We- N025 ges sehr belebt. N001 Wir waren kurz nach Mittag in Slatoust ange- N002 kommen, und stiegen in der Wohnung des Herrn N003 Ober-Directors Achte ab, der uns gastfrei bei sich N004 aufnahm. — Slatoust war früher nur eine gewöhnliche N005 Eisenhütte, in welcher sich 2 Hohöfen, einige Frisch- N006 feuer und Walzwerke befanden, erst in neuerer Zeit [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Ausser diesen Gruben finden sich weiter südlich wie auch N002 nördlich vom Wege mehrere andere, in welchen das Eisenerz unter N003 ganz ähnlichen Verhältnissen vorkommt. Südlich von den genannten N004 Gruben liegen noch die Gruben Esaulskoi, Orlowskoi, Filinskoi, N005 Wesselowskoi, letztere bei dem Dorfe Wesselowskaja; nördlich die N006 Gruben Nikolskoi, Taganaiskoi und Tschernowskoi.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/123>, abgerufen am 25.04.2024.