Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
kleine weisse Zirkone gefunden, von welchen wir N002
schon in Miask von Herrn Porossoff erhalten hat- N003
ten. Die Zirkone sind nur etwa 2 Linien lang, N004
aber dennoch viel grösser als die in den nördlich von N005
Katharinenburg sich findenden Goldseifen, die ich in N006
der Art wie sie dort vorkommen, in dem Seifenge- N007
birge von Miask nicht beobachtet habe. Das Gestein, N008
worauf der bei Muhambetjewa erschürfte Sand gefun- N009
den wurde, ist ein charakteristischer dünnflasriger N010
Gneiss, der aus fleischrothem Feldspath, wenigem gelb- N011
lichgrauen Quarz und schwarzem Glimmer besteht. N012
Einige Werste hinter Muhambetjewa fuhren wir durch N013
den Mias nicht weit von der Stelle, wo er seine öst- N014
liche Richtung annimmt, und erreichten dann um 4 N015
Uhr Nachmittags die Goldseifenwerke von Miaskaja N016
und Soimonowsk, die schon zu dem Hüttenwerke N017
Kyschtimsk gehören, und 40 Werste gegen SW. da- N018
von entfernt sind. Sie sind zugleich nebst den Sei- N019
fenwerken Anninskoi, 29 Werste im SW. und Eka- N020
terininskoi, 12 Werste im W. von Kyschtimsk, die N021
bedeutendsten dieses Bezirkes 1).

N001
Herr Titus Sotoff, der Neffe des Herrn Gregor N002
Sotoff, und der jetzige Verwalter der Kyschtimschen N003
Werke war uns bis Miaskaja entgegen gekommen, N004
und führte uns in den Seifenwerken herum, aber wir N005
waren nicht im Stande viele Beobachtungen zu ma- N006
chen, da es beständig regnete, und hierdurch, wie N007
auch durch den Regen der vorigen Tage, ein uner- N008
gründlicher Schmutz in dem Seifenwerke entstanden N009
war. Die Seifenwerke Miaskaja und Soimonowsk N010
liegen dicht hinter einander an den Ufern der Sakjelga, N011
eines kleinen Flüsschens, der noch dem Mias zufliesst,

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ausserdem gehören aber dazu noch 19 andere kleinere Sei- N002
fenwerke, die alle nach und nach seit 1823, wo man die oben ge- N003
nannten zu bearbeiten angefangen hat, in Betrieb gekommen sind. N004
Die sämmtlichen Seifenwerke von Kyschtimsk haben bis Juli 1829 N005
183 Pud 32 Pfund Gold geliefert.

N001
kleine weisse Zirkone gefunden, von welchen wir N002
schon in Miask von Herrn Porossoff erhalten hat- N003
ten. Die Zirkone sind nur etwa 2 Linien lang, N004
aber dennoch viel grösser als die in den nördlich von N005
Katharinenburg sich findenden Goldseifen, die ich in N006
der Art wie sie dort vorkommen, in dem Seifenge- N007
birge von Miask nicht beobachtet habe. Das Gestein, N008
worauf der bei Muhambetjewa erschürfte Sand gefun- N009
den wurde, ist ein charakteristischer dünnflasriger N010
Gneiss, der aus fleischrothem Feldspath, wenigem gelb- N011
lichgrauen Quarz und schwarzem Glimmer besteht. N012
Einige Werste hinter Muhambetjewa fuhren wir durch N013
den Mias nicht weit von der Stelle, wo er seine öst- N014
liche Richtung annimmt, und erreichten dann um 4 N015
Uhr Nachmittags die Goldseifenwerke von Miaskaja N016
und Soimonowsk, die schon zu dem Hüttenwerke N017
Kyschtimsk gehören, und 40 Werste gegen SW. da- N018
von entfernt sind. Sie sind zugleich nebst den Sei- N019
fenwerken Anninskoi, 29 Werste im SW. und Eka- N020
terininskoi, 12 Werste im W. von Kyschtimsk, die N021
bedeutendsten dieses Bezirkes 1).

N001
Herr Titus Sotoff, der Neffe des Herrn Gregor N002
Sotoff, und der jetzige Verwalter der Kyschtimschen N003
Werke war uns bis Miaskaja entgegen gekommen, N004
und führte uns in den Seifenwerken herum, aber wir N005
waren nicht im Stande viele Beobachtungen zu ma- N006
chen, da es beständig regnete, und hierdurch, wie N007
auch durch den Regen der vorigen Tage, ein uner- N008
gründlicher Schmutz in dem Seifenwerke entstanden N009
war. Die Seifenwerke Miaskaja und Soimonowsk N010
liegen dicht hinter einander an den Ufern der Sakjelga, N011
eines kleinen Flüsschens, der noch dem Mias zufliesst,

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Ausserdem gehören aber dazu noch 19 andere kleinere Sei- N002
fenwerke, die alle nach und nach seit 1823, wo man die oben ge- N003
nannten zu bearbeiten angefangen hat, in Betrieb gekommen sind. N004
Die sämmtlichen Seifenwerke von Kyschtimsk haben bis Juli 1829 N005
183 Pud 32 Pfund Gold geliefert.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0162" xml:id="img_0160" n="144"/>
        <p><lb n="N001"/>
kleine weisse Zirkone gefunden, von welchen wir             <lb n="N002"/>
schon in Miask von Herrn Porossoff erhalten hat-             <lb n="N003"/>
ten. Die Zirkone sind nur etwa 2 Linien lang,             <lb n="N004"/>
aber dennoch viel grösser als die in den nördlich von             <lb n="N005"/>
Katharinenburg sich findenden Goldseifen, die ich in             <lb n="N006"/>
der Art wie sie dort vorkommen, in dem Seifenge- <lb n="N007"/>
birge von Miask nicht beobachtet habe. Das Gestein,             <lb n="N008"/>
worauf der bei Muhambetjewa erschürfte Sand gefun-             <lb n="N009"/>
den wurde, ist ein charakteristischer dünnflasriger             <lb n="N010"/>
Gneiss, der aus fleischrothem Feldspath, wenigem gelb-             <lb n="N011"/>
lichgrauen Quarz und schwarzem Glimmer besteht.             <lb n="N012"/>
Einige Werste hinter Muhambetjewa fuhren wir durch             <lb n="N013"/>
den Mias nicht weit von der Stelle, wo er seine öst-             <lb n="N014"/>
liche Richtung annimmt, und erreichten dann um 4             <lb n="N015"/>
Uhr Nachmittags die Goldseifenwerke von Miaskaja             <lb n="N016"/>
und Soimonowsk, die schon zu dem Hüttenwerke             <lb n="N017"/>
Kyschtimsk gehören, und 40 Werste gegen SW. da-             <lb n="N018"/>
von entfernt sind. Sie sind zugleich nebst den Sei-             <lb n="N019"/>
fenwerken Anninskoi, 29 Werste im SW. und Eka-             <lb n="N020"/>
terininskoi, 12 Werste im W. von Kyschtimsk, die             <lb n="N021"/>
bedeutendsten dieses Bezirkes 1).</p>
        <p><lb n="N001"/>
Herr Titus Sotoff, der Neffe des Herrn Gregor             <lb n="N002"/>
Sotoff, und der jetzige Verwalter der Kyschtimschen             <lb n="N003"/>
Werke war uns bis Miaskaja entgegen gekommen,             <lb n="N004"/>
und führte uns in den Seifenwerken herum, aber wir             <lb n="N005"/>
waren nicht im Stande viele Beobachtungen zu ma-             <lb n="N006"/>
chen, da es beständig regnete, und hierdurch, wie             <lb n="N007"/>
auch durch den Regen der vorigen Tage, ein uner-             <lb n="N008"/>
gründlicher Schmutz in dem Seifenwerke entstanden             <lb n="N009"/>
war. Die Seifenwerke Miaskaja und Soimonowsk             <lb n="N010"/>
liegen dicht hinter einander an den Ufern der Sakjelga,             <lb n="N011"/>
eines kleinen Flüsschens, der noch dem Mias zufliesst,</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Ausserdem gehören aber dazu noch 19 andere kleinere Sei- <lb n="N002"/>
fenwerke, die alle nach und nach seit 1823, wo man die oben ge-             <lb n="N003"/>
nannten zu bearbeiten angefangen hat, in Betrieb gekommen sind.             <lb n="N004"/>
Die sämmtlichen Seifenwerke von Kyschtimsk haben bis Juli 1829             <lb n="N005"/>
183 Pud 32 Pfund Gold geliefert.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144/0162] N001 kleine weisse Zirkone gefunden, von welchen wir N002 schon in Miask von Herrn Porossoff erhalten hat- N003 ten. Die Zirkone sind nur etwa 2 Linien lang, N004 aber dennoch viel grösser als die in den nördlich von N005 Katharinenburg sich findenden Goldseifen, die ich in N006 der Art wie sie dort vorkommen, in dem Seifenge- N007 birge von Miask nicht beobachtet habe. Das Gestein, N008 worauf der bei Muhambetjewa erschürfte Sand gefun- N009 den wurde, ist ein charakteristischer dünnflasriger N010 Gneiss, der aus fleischrothem Feldspath, wenigem gelb- N011 lichgrauen Quarz und schwarzem Glimmer besteht. N012 Einige Werste hinter Muhambetjewa fuhren wir durch N013 den Mias nicht weit von der Stelle, wo er seine öst- N014 liche Richtung annimmt, und erreichten dann um 4 N015 Uhr Nachmittags die Goldseifenwerke von Miaskaja N016 und Soimonowsk, die schon zu dem Hüttenwerke N017 Kyschtimsk gehören, und 40 Werste gegen SW. da- N018 von entfernt sind. Sie sind zugleich nebst den Sei- N019 fenwerken Anninskoi, 29 Werste im SW. und Eka- N020 terininskoi, 12 Werste im W. von Kyschtimsk, die N021 bedeutendsten dieses Bezirkes 1). N001 Herr Titus Sotoff, der Neffe des Herrn Gregor N002 Sotoff, und der jetzige Verwalter der Kyschtimschen N003 Werke war uns bis Miaskaja entgegen gekommen, N004 und führte uns in den Seifenwerken herum, aber wir N005 waren nicht im Stande viele Beobachtungen zu ma- N006 chen, da es beständig regnete, und hierdurch, wie N007 auch durch den Regen der vorigen Tage, ein uner- N008 gründlicher Schmutz in dem Seifenwerke entstanden N009 war. Die Seifenwerke Miaskaja und Soimonowsk N010 liegen dicht hinter einander an den Ufern der Sakjelga, N011 eines kleinen Flüsschens, der noch dem Mias zufliesst, [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Ausserdem gehören aber dazu noch 19 andere kleinere Sei- N002 fenwerke, die alle nach und nach seit 1823, wo man die oben ge- N003 nannten zu bearbeiten angefangen hat, in Betrieb gekommen sind. N004 Die sämmtlichen Seifenwerke von Kyschtimsk haben bis Juli 1829 N005 183 Pud 32 Pfund Gold geliefert.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/162
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/162>, abgerufen am 29.03.2024.