Bethen und vielfältigem Seufftzen hatte, stunde ihm so wohl ihre Tasche als Person iederzeit zu Diensten, welche letztere gut genug war, die Ehre, seine Kebs-Frau zu seyn, zu meritiren. Zwar hatten manche nicht gar zu viel Respect vor die- sem Ehrwürdigen Prediger, der das sechste Gebot mit einer ieglichen Hure, wenn es nur die Baby- lonische nicht sey, zu brechen bereit war; Und unsers Wissens, besaß er so wenig Hochmuth in seinem Gemüthe, daß er kein Bedencken getragen, mit iedermann zu essen, zu trincken, und zu Bette zu gehen.
Als aber der Herr Cornuelius, der Frau B - - ihr Mann, innen wurde, daß dieser gra- vitätische Herr Pastor mit seinem Kalb gepflüget hatte, verklagte er ihn vor Gericht; und da man die Sache zu Guild-hall in London untersu- chete, wurden jenem 50. Pfund Unkosten zuerkannt; worbey seine Congregation in keine geringere Bestürtzung darüber gesetzt wurde, daß sie ihren Hirten, wegen Bescheerung seines eigenen Schaa- fes; bey Weeping-croß musten vorbey gehen, das ist, vor seine Näscherey büssen, sehen, als der gute Herr Tumm-Hut, wegen der Thorheit sei- nes ungebethenen Substituten, als der fast ein sol- cher Helffer war, wie ihn der Poete beschreibet:
Weil er die Arbeit zum Nachtbeil verrichtet, War ihm der andre gar wenig verpflichtet.
Man
Frau B ‒ ‒
Bethen und vielfaͤltigem Seufftzen hatte, ſtunde ihm ſo wohl ihre Taſche als Perſon iederzeit zu Dienſten, welche letztere gut genug war, die Ehre, ſeine Kebs-Frau zu ſeyn, zu meritiren. Zwar hatten manche nicht gar zu viel Reſpect vor die- ſem Ehrwuͤrdigen Prediger, der das ſechſte Gebot mit einer ieglichen Hure, wenn es nur die Baby- loniſche nicht ſey, zu brechen bereit war; Und unſers Wiſſens, beſaß er ſo wenig Hochmuth in ſeinem Gemuͤthe, daß er kein Bedencken getragen, mit iedermann zu eſſen, zu trincken, und zu Bette zu gehen.
Als aber der Herr Cornuelius, der Frau B ‒ ‒ ihr Mann, innen wurde, daß dieſer gra- vitaͤtiſche Herr Paſtor mit ſeinem Kalb gepfluͤget hatte, verklagte er ihn vor Gericht; und da man die Sache zu Guild-hall in London unterſu- chete, wurden jenem 50. Pfund Unkoſten zuerkannt; worbey ſeine Congregation in keine geringere Beſtuͤrtzung daruͤber geſetzt wurde, daß ſie ihren Hirten, wegen Beſcheerung ſeines eigenen Schaa- fes; bey Weeping-croß muſten vorbey gehen, das iſt, vor ſeine Naͤſcherey buͤſſen, ſehen, als der gute Herr Tumm-Hut, wegen der Thorheit ſei- nes ungebethenen Subſtituten, als der faſt ein ſol- cher Helffer war, wie ihn der Poete beſchreibet:
Weil er die Arbeit zum Nachtbeil verrichtet, War ihm der andre gar wenig verpflichtet.
Man
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Frau B ‒ ‒
Bethen und vielfaͤltigem Seufftzen hatte, ſtunde
ihm ſo wohl ihre Taſche als Perſon iederzeit zu
Dienſten, welche letztere gut genug war, die Ehre,
ſeine Kebs-Frau zu ſeyn, zu meritiren. Zwar
hatten manche nicht gar zu viel Reſpect vor die-
ſem Ehrwuͤrdigen Prediger, der das ſechſte Gebot
mit einer ieglichen Hure, wenn es nur die Baby-
loniſche nicht ſey, zu brechen bereit war; Und unſers
Wiſſens, beſaß er ſo wenig Hochmuth in ſeinem
Gemuͤthe, daß er kein Bedencken getragen, mit
iedermann zu eſſen, zu trincken, und zu Bette zu
gehen.
Als aber der Herr Cornuelius, der Frau
B ‒ ‒ ihr Mann, innen wurde, daß dieſer gra-
vitaͤtiſche Herr Paſtor mit ſeinem Kalb gepfluͤget
hatte, verklagte er ihn vor Gericht; und da man
die Sache zu Guild-hall in London unterſu-
chete, wurden jenem 50. Pfund Unkoſten zuerkannt;
worbey ſeine Congregation in keine geringere
Beſtuͤrtzung daruͤber geſetzt wurde, daß ſie ihren
Hirten, wegen Beſcheerung ſeines eigenen Schaa-
fes; bey Weeping-croß muſten vorbey gehen,
das iſt, vor ſeine Naͤſcherey buͤſſen, ſehen, als der
gute Herr Tumm-Hut, wegen der Thorheit ſei-
nes ungebethenen Subſtituten, als der faſt ein ſol-
cher Helffer war, wie ihn der Poete beſchreibet:
Weil er die Arbeit zum Nachtbeil verrichtet,
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/248>, abgerufen am 24.04.2024.
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