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Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896.

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Die Textil-Industrie.
wärts und dann wieder aufwärts geführt wird, so daß die Bewicklung
die gewünschte Form erhält. Das Spiel beginnt von neuem, nachdem der
Wagen wieder vor den Streckwalzen angelangt ist. Es leuchtet ein, daß
man das Streckwerk auch schon vor Beendigung des Wagenauszuges ab-
stellen und so die Fäden beliebig verfeinern, auch daß man dem Wagen,
wenn derselbe am Ende der Ausfahrt angelangt ist, noch mehr oder
[Abbildung] Fig. 207.

Mulemaschine.

weniger langen Stillstand geben kann, bevor der Einzug bewerkstelligt
wird, wodurch die Fäden mehr gedreht werden (Nachdraht). So hat man
es denn in der Hand, beliebig feine Garne und solche von größerem
oder geringerem Draht auf der Mulemaschine zu verfertigen. Alle
Bewegungen führt die heutige Mulemaschine selbstthätig aus, weshalb
sie auch Selfaktor genannt wird, während bei den ersten Maschinen
das Aus- und Einfahren des Wagens, das Niederdrücken der Drähte
und ähnliches durch die Hand des Arbeiters verrichtet wurden, später

Die Textil-Induſtrie.
wärts und dann wieder aufwärts geführt wird, ſo daß die Bewicklung
die gewünſchte Form erhält. Das Spiel beginnt von neuem, nachdem der
Wagen wieder vor den Streckwalzen angelangt iſt. Es leuchtet ein, daß
man das Streckwerk auch ſchon vor Beendigung des Wagenauszuges ab-
ſtellen und ſo die Fäden beliebig verfeinern, auch daß man dem Wagen,
wenn derſelbe am Ende der Ausfahrt angelangt iſt, noch mehr oder
[Abbildung] Fig. 207.

Mulemaſchine.

weniger langen Stillſtand geben kann, bevor der Einzug bewerkſtelligt
wird, wodurch die Fäden mehr gedreht werden (Nachdraht). So hat man
es denn in der Hand, beliebig feine Garne und ſolche von größerem
oder geringerem Draht auf der Mulemaſchine zu verfertigen. Alle
Bewegungen führt die heutige Mulemaſchine ſelbſtthätig aus, weshalb
ſie auch Selfaktor genannt wird, während bei den erſten Maſchinen
das Aus- und Einfahren des Wagens, das Niederdrücken der Drähte
und ähnliches durch die Hand des Arbeiters verrichtet wurden, ſpäter

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[354/0372] Die Textil-Induſtrie. wärts und dann wieder aufwärts geführt wird, ſo daß die Bewicklung die gewünſchte Form erhält. Das Spiel beginnt von neuem, nachdem der Wagen wieder vor den Streckwalzen angelangt iſt. Es leuchtet ein, daß man das Streckwerk auch ſchon vor Beendigung des Wagenauszuges ab- ſtellen und ſo die Fäden beliebig verfeinern, auch daß man dem Wagen, wenn derſelbe am Ende der Ausfahrt angelangt iſt, noch mehr oder [Abbildung Fig. 207. Mulemaſchine.] weniger langen Stillſtand geben kann, bevor der Einzug bewerkſtelligt wird, wodurch die Fäden mehr gedreht werden (Nachdraht). So hat man es denn in der Hand, beliebig feine Garne und ſolche von größerem oder geringerem Draht auf der Mulemaſchine zu verfertigen. Alle Bewegungen führt die heutige Mulemaſchine ſelbſtthätig aus, weshalb ſie auch Selfaktor genannt wird, während bei den erſten Maſchinen das Aus- und Einfahren des Wagens, das Niederdrücken der Drähte und ähnliches durch die Hand des Arbeiters verrichtet wurden, ſpäter

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Zitationshilfe: Samter, Heinrich: Das Reich der Erfindungen. Berlin, 1896, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/samter_erfindungen_1896/372>, abgerufen am 24.04.2024.