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Sanders, Daniel: Brief an James Heckscher. Altstrelitz, im Februar 1893.

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Höchst geehrter Herr,


Die zahlreichen Beweise, die Sie mir von Ihrer Güte und von Ihrem warmen
Antheil an mir und meinen Arbeiten gegeben haben, leihen mir den Muth,
die nachfolgenden Zeilen an Sie zu richten.

Es handelt sich in einer mir ungemein am Herzen liegenden Angelegen[-]
heit um eine klare und bestimmte Auskunft und Sie sind unter meinen Freun-
den und Bekannten in England jedenfalls der Geeignetste, mir diese Auskunft
zu geben, u. zwar in der zuverlässigsten Weise zu geben, worum ich Sie hiermit aufs
freundlichste, zu etwaigen Gegendiensten gern bereit, bitte. Und nun ohne Weiteres zur
Sache!

Seit dem Erscheinen meines Wörterbuchs der deutschen Sprache, also länger als
drei Jahrzehnte hindurch, ist schwerlich ein Tag vergangen, an dem ich nicht in einem
zu diesem Zweck mit Papier durchschossenen Handexemplar meines genannten
Werks später zu benutzend Bemerkungen, Ergänzungen, Berichtigungen u.s.w.
eingetragen hätte, und, nachdem mit der Zeit ein großer Theil des in den 5
Bänden - auf so viel hatte ich das Ganze vertheilt - mir zu Gebote stehende Raums
gefüllt war, sah ich mich genöthight, ein zweites eben so eingerichtetes Handexemplar

zur
Höchst geehrter Herr,


Die zahlreichen Beweise, die Sie mir von Ihrer Güte und von Ihrem warmen
Antheil an mir und meinen Arbeiten gegeben haben, leihen mir den Muth,
die nachfolgenden Zeilen an Sie zu richten.

Es handelt sich in einer mir ungemein am Herzen liegenden Angelegen[-]
heit um eine klare und bestim̃te Auskunft und Sie sind unter meinen Freun-
den und Bekañten in England jedenfalls der Geeignetste, mir diese Auskunft
zu geben, u. zwar in der zuverlässigsten Weise zu geben, worum ich Sie hiermit aufs
freundlichste, zu etwaigen Gegendiensten gern bereit, bitte. Und nun ohne Weiteres zur
Sache!

Seit dem Erscheinen meines Wörterbuchs der deutschen Sprache, also länger als
drei Jahrzehnte hindurch, ist schwerlich ein Tag vergangen, an dem ich nicht in einem
zu diesem Zweck mit Papier durchschossenen Handexemplar meines genañten
Werks später zu benutzend Bemerkungen, Ergänzungen, Berichtigungen u.s.w.
eingetragen hätte, und, nachdem mit der Zeit ein großer Theil des in den 5
Bänden – auf so viel hatte ich das Ganze vertheilt – mir zu Gebote stehende Raums
gefüllt war, sah ich mich genöthight, ein zweites eben so eingerichtetes Handexemplar

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[1r/0001] Höchst geehrter Herr, Die zahlreichen Beweise, die Sie mir von Ihrer Güte und von Ihrem warmen Antheil an mir und meinen Arbeiten gegeben haben, leihen mir den Muth, die nachfolgenden Zeilen an Sie zu richten. Es handelt sich in einer mir ungemein am Herzen liegenden Angelegen- heit um eine klare und bestim̃te Auskunft und Sie sind unter meinen Freun- den und Bekañten in England jedenfalls der Geeignetste, mir diese Auskunft zu geben, u. zwar in der zuverlässigsten Weise zu geben, worum ich Sie hiermit aufs freundlichste, zu etwaigen Gegendiensten gern bereit, bitte. Und nun ohne Weiteres zur Sache! Seit dem Erscheinen meines Wörterbuchs der deutschen Sprache, also länger als drei Jahrzehnte hindurch, ist schwerlich ein Tag vergangen, an dem ich nicht in einem zu diesem Zweck mit Papier durchschossenen Handexemplar meines genañten Werks später zu benutzend Bemerkungen, Ergänzungen, Berichtigungen u.s.w. eingetragen hätte, und, nachdem mit der Zeit ein großer Theil des in den 5 Bänden – auf so viel hatte ich das Ganze vertheilt – mir zu Gebote stehende Raums gefüllt war, sah ich mich genöthight, ein zweites eben so eingerichtetes Handexemplar zur

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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an James Heckscher. Altstrelitz, im Februar 1893, S. 1r. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_heckscher_1893/1>, abgerufen am 28.03.2024.