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Sanders, Daniel: Brief an Ernst Ziel. Altstrelitz, 29. November 1880.

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der Meinigen Einiges aus den "Gedichten" vor. Der Zufall fügte es, daß ich mit
Ihren vor 2 Jahren gedichteten, aber leider! noch jetzt und voraussichtlich noch
Jahre hindurch nur zu zeitgemäßen vaterländischen Gedicht "Sozialisten und Pfaffen"
begann. Es schloß sich so ganz an den Inhalt unserer vorangegenen Gesprä-
che an und ich wollte wohl, Sie hätten den Eindruck Ihrer treffenden Dichtung
mit beobachten können, wie dann später auch da - freilich grundverschiedenen
Ihrer "Liebeslieder an Willy" - doch hiervon brach ich ab, nur noch [unleserliches Material - 1 Wort fehlt]
, daß sich in mir auch der Wörterbuchschreiber auf die Ausbeute freut,
welche Ihre Gedichte für mein "Ergänzungs-Wörterbuch" liefern wird, um
dessen Fort-Erscheinen ich freilich Sorge trage; aber damit will ich
Sie heute nicht behelligen. Dagegen darf ich wohl aussprechen, dass ich mich
nach allen den Beweisen wohlwollendster Theilnahme doppelt auf Ihr
- doch wohl bald zu erwartendes Wort in der "Gartenlaube" über meine
"Sprachbriefe" freue.

Und nun mit wiederholtem herzlichstem Dank und mit bestem
Gruß für Sie und - ich darf doch wohl hinzufügen - auch für "Ihre Willy" und
Herrn Fr. Hofmann
durch Landsmannschaft und hochachtungsvollster Ergebenheit
treu verbunden der Ihre
Dan. Sanders.

der Meinigen Einiges aus den „Gedichten“ vor. Der Zufall fügte es, daß ich mit
Ihren vor 2 Jahren gedichteten, aber leider! noch jetzt und voraussichtlich noch
Jahre hindurch nur zu zeitgemäßen vaterländischen Gedicht „Sozialisten und Pfaffen
begann. Es schloß sich so ganz an den Inhalt unserer vorangegenen Gesprä-
che an und ich wollte wohl, Sie hätten den Eindruck Ihrer treffenden Dichtung
mit beobachten können, wie dañ später auch da - freilich grundverschiedenen
Ihrer „Liebeslieder an Willy“ – doch hiervon brach ich ab, nur noch [unleserliches Material – 1 Wort fehlt]
, daß sich in mir auch der Wörterbuchschreiber auf die Ausbeute freut,
welche Ihre Gedichte für mein „Ergänzungs-Wörterbuch“ liefern wird, um
dessen Fort-Erscheinen ich freilich Sorge trage; aber damit will ich
Sie heute nicht behelligen. Dagegen darf ich wohl aussprechen, dass ich mich
nach allen den Beweisen wohlwollendster Theilnahme doppelt auf Ihr
– doch wohl bald zu erwartendes Wort in der „Gartenlaube“ über meine
Sprachbriefe“ freue.

Und nun mit wiederholtem herzlichstem Dank und mit bestem
Gruß für Sie und – ich darf doch wohl hinzufügen – auch für "Ihre Willy" und
Herrn Fr. Hofmann
durch Landsmañschaft und hochachtungsvollster Ergebenheit
treu verbunden der Ihre
Dan. Sanders.
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Zitationshilfe: Sanders, Daniel: Brief an Ernst Ziel. Altstrelitz, 29. November 1880, S. [1v]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sanders_ziel_1880/2>, abgerufen am 28.03.2024.