Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] wird/ er sein natürliches Leben/ Gestalt und Farbe mächtig verliere/ und die Streiche des Porfyr will keine Hitze leiden. Hammers nicht sonders erdulten möge/ sondern sich leichtlich schele/ spalte und zerspringe. Dieses bezeugen zwo Seulen/ welche die Inwohnere der Stadt Pisa den Florentinern/ nach Eroberung der Insul Majorica, verehret/ und noch heutiges Tags an der Haupt-Porten des Tempels a Santo Giouani, zu sehen sind/ als welche beyde nicht satsam ausgearbeitet und poliret/ auch alle natürliche Farben und alles Leben verlohren und abgestanden/ weil sie/ vermittelst der Flammen oder Feuers/ gearbeitet und bezwungen worden: wie solches Johannes Villanus in seinen Geschichten zu genügen beglaubiget.

2. Der Serpentin-Stein: Diesem folget der Schlangen-Stein/ in Latein Ophites benamet/ dessen völlige Farbe dunkelgrün/ mit vielfältigen blauen Creutzlein durch und durch untermänget/ so ebenmäßig zu den flachen Säulen und Pflaster-Werken gedeylich/ nicht aber dienet nicht zu Bildern. zu Statuen und Bildnußen/ ob er wol zu Postementen/ Fuß-Gesimsen und Gestellen mag angewendet werden. Er schelet/ zertheilet/ und spaltet Wo er zu finden. sich leichtlich/ und wird meist in Egypten und Graecia ausgehauen und gebrochen/ aber selten/ wegen unsäglicher Stärke und Veste/ in einer denkwürdigen Größe oder Quantität überkommen.

3. Stein Cippollaccio: Der dritte Stein wird Cippollaccio genennet: Ist etwas zärter/ als vorgemeldte/ und an unterschiedlichen Orten zu finden; Seine Farb ist grün und blau/ mit viereckichten schwarzen und weißen Striemen. Dieser tauget/ wie der vorige/ zu großen und kleinen Säulen/ Portalen und Gesimsen/ nicht aber zu Statuen und Bildnußen: als Gibt keine Statuen. zu sehen an einem kunstreichen Brunnen in Rom/ in Beluedere genannt. Er ist nicht minder tauglich und bequem zu Auspflasterung der Paläste und Säle/ weil er/ mit Zusatz vor-ermeldter Steine/ eine liebliche Schattirung auswirket. Er wird/ wie vorige Steine/ gearbeitet/ und ist dessen Mänge/ unter denen alten Romanischen Grundrißigen Gebäuen/ Stuckweis gefunden worden.

4. Stein Mischio: Nach diesem bietet sich ein anderer an/ so von den Italianen/ wegen seiner artigen Misculanz, indem er aus vielfarbig- vermängten Steinlein/ durch die Länge der Zeit und Zufluß des Gewässers/ zusammen gewachsen und gehärtet/ Mischio genennet wird. Dieser wird häuffig in dem Veroneser-Gebirge erörtert/ und hat Hoch-Ernennter Durchleuchtigster Groß-Herzog Cosmus, alle seine Portale/ Zimmer und Caminen damit aufs künstlichste auszuzieren/ wie auch bereits geschehen/ anbefohlen. Es sind auch/ in dem Pitianischen Lust-Garten/ dergleichen zierliche Säulen Seine Grösse./ in namhafter Größe/ nämlich von sieben und mehr Werkschuhen/ aufgeführet anzutreffen. Es ist zwar/ über dieses Steines liebliche Schattirung und Vielfärbigkeit/ sich sehr/ aber noch mehr über Der bäste ist der Griechische und Egyptische. seine Veste und Stärke zu verwundern. Er wird gleichfalls in Egypten- und Griechenland/ und zwar bäßer/ angetroffen/ maßen man diese/ wegen Stärke und Härtigkeit/ denen Italiänischen weit vorziehet. Dieses Steines hat sich Roma Vetus[Spaltenumbruch] mächtig/ und fast in allen Dingen/ als Fontanen/ Portalen/ Fenster-Stöcken und Pflastern/ auch zu denen Wasser-Becken und Schalen/ bedienet: wie vorweiset der angeregte Pitianische Garten/ allwo eine so genennte schöne Wasser-Schale/ gleich wie auch zwey Säulen an dem Portal zu S.Peter/anzutreffen/ und noch täglich zu sehen sind.

5. Stein Granito: Zu diesem kommet noch ein anderer weit härterer und raucherer Stein/ Granito genannt/weisser/ Größe desselben. schwarzer und rohter Farbe/ fast großer und bedenklicher Höhe/ zu den Obeliscen/ Pyramidibus und Sieg-Säulen gebräuchig/ wie auch zu den Werke davon zu Rom Bädern/ als bey S. Pietro, S. Salvador und Marco, in Rom zu sehen ist: welche biß dato alle Stürme des Feuers und Ungewitters/ ohne Veränderung ihrer Farben/ glücklich überwunden. Dahero die Egyptier solche zu den Grabmählern angewendet und gebrauchet/ als in welchen sie/ das Leben/ Tugend und Heldenmäßige Thaten der Verstorbnen/ zu immer-währender Gedächtnus aller Nachwelt/ mit einem eisenen Griffel verewigt hinterlassen. Es kommen auch mehrere eben dergleichen Steine/ doch anderer Natur/ aus Egypten/ schwarz und weiß getupfet und gesprenget: Eine andere und härtere Gattung deßen. welche/ ob sie zwar sehr hart und stark/ jedoch durch Gebrauch der Sägen/ Hämmer und Eisen/ zum Gehorsam getrieben/ und nicht minder zart und subtil/ als der Porfyr/ ausgearbeitet worden. Dieser Steine leidet Wälschland ganz keinen Mangel/ doch werden die bäste und härteste in der Insul Elba, wo Rom allezeit brechen und hauen lassen/ gefunden. Es sind auch aus solchen aufgerichtet/ die Majestätische Säulen bey der Romanischen Ritonda, die einer absonderlichen Größ- und Höhe: wie dann auch/ in obangezognem Garten/ so eine Waßer-Muschel/ zwölf Schuh weit und breit/ und von gleicher Länge eine Speiß-Tafel/ zu finden gewesen.

6. Goldstein aus Egypten/ Es bringet auch Egypten einen schwarzen Stein/ welchen die Gelehrten Heracleum, wir Teutsche aber Gold-Stein benahmen; weil man auf solchem das Gold probiret/ streichet/ und erkennet. Dessen aber ist sonst noch eine Sorte/ so hoch-blaue und annehmliche Striche in sich führet/ aus welchen die Romanische Künstler unterschiedliche Thiere gestaltet: wie dann allda noch zu finden ist/ die Statua eines Hermaphroditi oder auch in Italien. Weibmanns/ ingleichen eine andere Bildnus unsäglicher Größe . Diesen Stein findet man in der Hetruscer Gebirge/ zehen Meilen von Florenz/ wie auch in den Bergen bey Carrara, die häuffig zu den Grab-Steinen auch Todten-Särgen angewendet werden. Besihe die große Florentinische Wie er zu arbeiten. Capelle / bey dem Grabmahl Petri Soderini, so wirst du finden einen Fürhang von diesem Stein/ so lebendig und künstlich/ spielend ausgehauen/ als ob es vielmehr ein reicher Sammet und Atlas/ als ein gearbeiteter Stein/ wäre.

7. Stein Paragone. Noch findet man in Egypten und in Griechenland schwarze Steine/ welche Paragone darum genannt/ weil man das Gold darauf streichet/ um dessen Farbe zu erkennen.

8. Glänzender weißer Marmor. Neben deme/ führet man/ aus Griechenland und fast allen andern Orten des Orients oder Aufgangs/

[Spaltenumbruch] wird/ er sein natürliches Leben/ Gestalt und Farbe mächtig verliere/ und die Streiche des Porfyr will keine Hitze leiden. Hammers nicht sonders erdulten möge/ sondern sich leichtlich schele/ spalte und zerspringe. Dieses bezeugen zwo Seulen/ welche die Inwohnere der Stadt Pisa den Florentinern/ nach Eroberung der Insul Majorica, verehret/ und noch heutiges Tags an der Haupt-Porten des Tempels à Santo Giouani, zu sehen sind/ als welche beyde nicht satsam ausgearbeitet und poliret/ auch alle natürliche Farben und alles Leben verlohren und abgestanden/ weil sie/ vermittelst der Flammen oder Feuers/ gearbeitet und bezwungen worden: wie solches Johannes Villanus in seinen Geschichten zu genügen beglaubiget.

2. Der Serpentin-Stein: Diesem folget der Schlangen-Stein/ in Latein Ophites benamet/ dessen völlige Farbe dunkelgrün/ mit vielfältigen blauen Creutzlein durch und durch untermänget/ so ebenmäßig zu den flachen Säulen und Pflaster-Werken gedeylich/ nicht aber dienet nicht zu Bildern. zu Statuen und Bildnußen/ ob er wol zu Postementen/ Fuß-Gesimsen und Gestellen mag angewendet werden. Er schelet/ zertheilet/ und spaltet Wo er zu finden. sich leichtlich/ und wird meist in Egypten und Graecia ausgehauen und gebrochen/ aber selten/ wegen unsäglicher Stärke und Veste/ in einer denkwürdigen Größe oder Quantität überkommen.

3. Stein Cippollaccio: Der dritte Stein wird Cippollaccio genennet: Ist etwas zärter/ als vorgemeldte/ und an unterschiedlichen Orten zu finden; Seine Farb ist grün und blau/ mit viereckichten schwarzen und weißen Striemen. Dieser tauget/ wie der vorige/ zu großen und kleinen Säulen/ Portalen und Gesimsen/ nicht aber zu Statuen und Bildnußen: als Gibt keine Statuen. zu sehen an einem kunstreichen Brunnen in Rom/ in Beluedere genannt. Er ist nicht minder tauglich und bequem zu Auspflasterung der Paläste und Säle/ weil er/ mit Zusatz vor-ermeldter Steine/ eine liebliche Schattirung auswirket. Er wird/ wie vorige Steine/ gearbeitet/ und ist dessen Mänge/ unter denen alten Romanischen Grundrißigen Gebäuen/ Stuckweis gefunden worden.

4. Stein Mischio: Nach diesem bietet sich ein anderer an/ so von den Italianen/ wegen seiner artigen Misculanz, indem er aus vielfarbig- vermängten Steinlein/ durch die Länge der Zeit und Zufluß des Gewässers/ zusammen gewachsen und gehärtet/ Mischio genennet wird. Dieser wird häuffig in dem Veroneser-Gebirge erörtert/ und hat Hoch-Ernennter Durchleuchtigster Groß-Herzog Cosmus, alle seine Portale/ Zimmer und Caminen damit aufs künstlichste auszuzieren/ wie auch bereits geschehen/ anbefohlen. Es sind auch/ in dem Pitianischen Lust-Garten/ dergleichen zierliche Säulen Seine Grösse./ in namhafter Größe/ nämlich von sieben und mehr Werkschuhen/ aufgeführet anzutreffen. Es ist zwar/ über dieses Steines liebliche Schattirung und Vielfärbigkeit/ sich sehr/ aber noch mehr über Der bäste ist der Griechische und Egyptische. seine Veste und Stärke zu verwundern. Er wird gleichfalls in Egypten- und Griechenland/ und zwar bäßer/ angetroffen/ maßen man diese/ wegen Stärke und Härtigkeit/ denen Italiänischen weit vorziehet. Dieses Steines hat sich Roma Vetus[Spaltenumbruch] mächtig/ und fast in allen Dingen/ als Fontanen/ Portalen/ Fenster-Stöcken und Pflastern/ auch zu denen Wasser-Becken und Schalen/ bedienet: wie vorweiset der angeregte Pitianische Garten/ allwo eine so genennte schöne Wasser-Schale/ gleich wie auch zwey Säulen an dem Portal zu S.Peter/anzutreffen/ und noch täglich zu sehen sind.

5. Stein Granito: Zu diesem kommet noch ein anderer weit härterer und raucherer Stein/ Granito genannt/weisser/ Größe desselben. schwarzer und rohter Farbe/ fast großer und bedenklicher Höhe/ zu den Obeliscen/ Pyramidibus und Sieg-Säulen gebräuchig/ wie auch zu den Werke davon zu Rom Bädern/ als bey S. Pietro, S. Salvador und Marco, in Rom zu sehen ist: welche biß dato alle Stürme des Feuers und Ungewitters/ ohne Veränderung ihrer Farben/ glücklich überwunden. Dahero die Egyptier solche zu den Grabmählern angewendet und gebrauchet/ als in welchen sie/ das Leben/ Tugend und Heldenmäßige Thaten der Verstorbnen/ zu immer-währender Gedächtnus aller Nachwelt/ mit einem eisenen Griffel verewigt hinterlassen. Es kommen auch mehrere eben dergleichen Steine/ doch anderer Natur/ aus Egypten/ schwarz und weiß getupfet und gesprenget: Eine andere und härtere Gattung deßen. welche/ ob sie zwar sehr hart und stark/ jedoch durch Gebrauch der Sägen/ Hämmer und Eisen/ zum Gehorsam getrieben/ und nicht minder zart und subtil/ als der Porfyr/ ausgearbeitet worden. Dieser Steine leidet Wälschland ganz keinen Mangel/ doch werden die bäste und härteste in der Insul Elba, wo Rom allezeit brechen und hauen lassen/ gefunden. Es sind auch aus solchen aufgerichtet/ die Majestätische Säulen bey der Romanischen Ritonda, die einer absonderlichen Größ- und Höhe: wie dann auch/ in obangezognem Garten/ so eine Waßer-Muschel/ zwölf Schuh weit und breit/ und von gleicher Länge eine Speiß-Tafel/ zu finden gewesen.

6. Goldstein aus Egypten/ Es bringet auch Egypten einen schwarzen Stein/ welchen die Gelehrten Heracleum, wir Teutsche aber Gold-Stein benahmen; weil man auf solchem das Gold probiret/ streichet/ und erkennet. Dessen aber ist sonst noch eine Sorte/ so hoch-blaue und annehmliche Striche in sich führet/ aus welchen die Romanische Künstler unterschiedliche Thiere gestaltet: wie dann allda noch zu finden ist/ die Statua eines Hermaphroditi oder auch in Italien. Weibmanns/ ingleichen eine andere Bildnus unsäglicher Größe . Diesen Stein findet man in der Hetruscer Gebirge/ zehen Meilen von Florenz/ wie auch in den Bergen bey Carrara, die häuffig zu den Grab-Steinen auch Todten-Särgen angewendet werden. Besihe die große Florentinische Wie er zu arbeiten. Capelle / bey dem Grabmahl Petri Soderini, so wirst du finden einen Fürhang von diesem Stein/ so lebendig und künstlich/ spielend ausgehauen/ als ob es vielmehr ein reicher Sammet und Atlas/ als ein gearbeiteter Stein/ wäre.

7. Stein Paragone. Noch findet man in Egypten und in Griechenland schwarze Steine/ welche Paragone darum genannt/ weil man das Gold darauf streichet/ um dessen Farbe zu erkennen.

8. Glänzender weißer Marmor. Neben deme/ führet man/ aus Griechenland und fast allen andern Orten des Orients oder Aufgangs/

<TEI>
  <text xml:id="ta1675">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0108" xml:id="pb-58" n="[I, Buch 1 (Architektur), S. 9]"/><cb/>
wird/ er sein natürliches Leben/ Gestalt und Farbe mächtig verliere/ und die Streiche des <note place="right">Porfyr will keine Hitze leiden.</note> Hammers nicht sonders erdulten möge/ sondern sich leichtlich schele/ spalte und zerspringe. Dieses bezeugen zwo Seulen/ welche die Inwohnere der Stadt <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-14 http://www.geonames.org/3170647/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006082">Pisa</placeName> den Florentinern/ nach Eroberung der Insul <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-369 http://www.geonames.org/2514239/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7007959"><hi rendition="#aq">Majorica</hi></placeName>, verehret/ und noch heutiges Tags an der Haupt-Porten des <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-368">Tempels à <hi rendition="#aq">Santo Giouani</hi></placeName>, zu sehen sind/ als welche beyde nicht satsam ausgearbeitet und <hi rendition="#aq">poli</hi>ret/ auch alle natürliche Farben und alles Leben verlohren und abgestanden/ weil sie/ vermittelst der Flammen oder Feuers/ gearbeitet und bezwungen worden: wie solches <bibl><ref target="http://ta.sandrart.net/-bibliography-1346"><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-428 http://d-nb.info/gnd/118768484 http://viaf.org/viaf/100177277">Johannes Villanus</persName></hi> in seinen Geschichten</ref></bibl> zu genügen beglaubiget.</p>
          <p xml:id="p58.1"><note place="right">2. Der <hi rendition="#aq">Serpentin</hi>-Stein:</note> Diesem folget der Schlangen-Stein/ in Latein <hi rendition="#aq">Ophites</hi> benamet/ dessen völlige Farbe dunkelgrün/ mit vielfältigen blauen Creutzlein durch und durch untermänget/ so ebenmäßig zu den flachen Säulen und Pflaster-Werken gedeylich/ nicht aber <note place="right">dienet nicht zu Bildern.</note> zu <hi rendition="#aq">Statu</hi>en und Bildnußen/ ob er wol zu Postementen/ Fuß-Gesimsen und Gestellen mag angewendet werden. Er schelet/ zertheilet/ und spaltet <note place="right">Wo er zu finden.</note> sich leichtlich/ und wird meist in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName> und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074"><hi rendition="#aq">Graecia</hi></placeName> ausgehauen und gebrochen/ aber selten/ wegen unsäglicher Stärke und Veste/ in einer denkwürdigen Größe oder <hi rendition="#aq">Quantit</hi>ät überkommen.</p>
          <p xml:id="p58.2"><note place="right">3. Stein <hi rendition="#aq">Cippollaccio</hi>:</note> Der dritte Stein wird <hi rendition="#aq">Cippollaccio</hi> genennet: Ist etwas zärter/ als vorgemeldte/ und an unterschiedlichen Orten zu finden; Seine Farb ist grün und blau/ mit viereckichten schwarzen und weißen Striemen. Dieser tauget/ wie der vorige/ zu großen und kleinen Säulen/ Portalen und Gesimsen/ nicht aber zu <hi rendition="#aq">Statu</hi>en und Bildnußen: als <note place="right">Gibt keine <hi rendition="#aq">Statu</hi>en.</note> zu sehen an einem kunstreichen Brunnen in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName>/ <hi rendition="#aq">in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-151">Beluedere</placeName></hi> genannt. Er ist nicht minder tauglich und bequem zu Auspflasterung der Paläste und Säle/ weil er/ mit Zusatz vor-ermeldter Steine/ eine liebliche Schattirung auswirket. Er wird/ wie vorige Steine/ gearbeitet/ und ist dessen Mänge/ unter denen alten Romanischen Grundrißigen Gebäuen/ Stuckweis gefunden worden.</p>
          <p xml:id="p58.3"><note place="right">4. Stein <hi rendition="#aq">Mischio</hi>:</note> Nach diesem bietet sich ein anderer an/ so von den <hi rendition="#aq">Italian</hi>en/ wegen seiner artigen <hi rendition="#aq">Misculanz,</hi> indem er aus vielfarbig- vermängten Steinlein/ durch die Länge der Zeit und Zufluß des Gewässers/ zusammen gewachsen und gehärtet/ <hi rendition="#aq">Mischio</hi> genennet wird. Dieser wird häuffig in dem <hi rendition="#aq">Verone</hi>ser-Gebirge erörtert/ und hat Hoch-Ernennter Durchleuchtigster <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-250 http://d-nb.info/gnd/118638521 http://viaf.org/viaf/72187375">Groß-Herzog <hi rendition="#aq">Cosmus</hi></persName>, alle seine Portale/ Zimmer und Caminen damit aufs künstlichste auszuzieren/ wie auch bereits geschehen/ anbefohlen. Es sind auch/ in dem <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-144"><hi rendition="#aq">Pitianischen</hi> Lust-Garten</placeName>/ dergleichen zierliche Säulen <note place="right">Seine Grösse.</note>/ in namhafter Größe/ nämlich von sieben und mehr Werkschuhen/ aufgeführet anzutreffen. Es ist zwar/ über dieses Steines liebliche Schattirung und Vielfärbigkeit/ sich sehr/ aber noch mehr über <note place="right">Der bäste ist der Griechische und Egyptische.</note> seine Veste und Stärke zu verwundern. Er wird gleichfalls in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName>- und <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074">Griechenland</placeName>/ und zwar bäßer/ angetroffen/ maßen man diese/ wegen Stärke und Härtigkeit/ denen Italiänischen weit vorziehet. Dieses Steines hat sich <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874"><hi rendition="#aq">Roma Vetus</hi></placeName><cb/>
mächtig/ und fast in allen Dingen/ als <hi rendition="#aq">Fontan</hi>en/ <hi rendition="#aq">Portal</hi>en/ Fenster-Stöcken und Pflastern/ auch zu denen Wasser-Becken und Schalen/ bedienet: wie vorweiset der angeregte <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-144"><hi rendition="#aq">Pitianische</hi> Garten</placeName>/ allwo eine so genennte schöne Wasser-Schale/ gleich wie auch zwey Säulen an dem <hi rendition="#aq">Portal</hi> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-24 http://www.geonames.org/6269268/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1100097">S.Peter</placeName>/anzutreffen/ und noch täglich zu sehen sind.</p>
          <p xml:id="p58.4"><note place="right">5. Stein <hi rendition="#aq">Granito</hi>:</note> Zu diesem kommet noch ein anderer weit härterer und raucherer Stein/ <hi rendition="#aq">Granito</hi> genannt/weisser/ <note place="right">Größe desselben.</note> schwarzer und rohter Farbe/ fast großer und bedenklicher Höhe/ zu den <hi rendition="#aq">Obeliscen/ Pyramidibus</hi> und Sieg-Säulen gebräuchig/ wie auch zu den <note place="right">Werke davon zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName></note> Bädern/ als bey <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-479">S. Pietro</placeName>, <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-541">S. Salvador</placeName></hi> und <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-149">Marco</placeName>,</hi> in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> zu sehen ist: welche biß <hi rendition="#aq">dato</hi> alle Stürme des Feuers und Ungewitters/ ohne Veränderung ihrer Farben/ glücklich überwunden. Dahero die Egyptier solche zu den Grabmählern angewendet und gebrauchet/ als in welchen sie/ das Leben/ Tugend und Heldenmäßige Thaten der Verstorbnen/ zu immer-währender Gedächtnus aller Nachwelt/ mit einem eisenen Griffel verewigt hinterlassen. Es kommen auch mehrere eben dergleichen Steine/ doch anderer Natur/ aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName>/ schwarz und weiß getupfet und gesprenget: <note place="right">Eine andere und härtere Gattung deßen.</note> welche/ ob sie zwar sehr hart und stark/ jedoch durch Gebrauch der Sägen/ Hämmer und Eisen/ zum Gehorsam getrieben/ und nicht minder zart und subtil/ als der Porfyr/ ausgearbeitet worden. Dieser Steine leidet <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-301">Wälschland</placeName> ganz keinen Mangel/ doch werden die bäste und härteste in der Insul <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-141 http://www.geonames.org/3177426/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006197">Elba</placeName>,</hi> wo <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> allezeit brechen und hauen lassen/ gefunden. Es sind auch aus solchen aufgerichtet/ die Majestätische Säulen bey <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-499 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770" type="artificialWork">der Romanischen <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-106 http://arachne.uni-koeln.de/item/bauwerk/2100086 http://census.bbaw.de/easydb/censusID=150770"><hi rendition="#aq">Ritonda</hi></placeName></name>, die einer absonderlichen Größ- und Höhe: wie dann auch/ in obangezognem Garten/ so eine Waßer-Muschel/ zwölf Schuh weit und breit/ und von gleicher Länge eine Speiß-Tafel/ zu finden gewesen.</p>
          <p xml:id="p58.5"><note place="right">6. Goldstein aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName>/</note> Es bringet auch <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName> einen schwarzen Stein/ welchen die Gelehrten <hi rendition="#aq">Heracleum,</hi> wir Teutsche aber Gold-Stein benahmen; weil man auf solchem das Gold probiret/ streichet/ und erkennet. Dessen aber ist sonst noch eine Sorte/ so hoch-blaue und annehmliche Striche in sich führet/ aus welchen die Romanische Künstler unterschiedliche Thiere gestaltet: wie dann allda noch zu finden ist/ die <hi rendition="#aq">Statua</hi> eines <hi rendition="#aq">Hermaphroditi</hi> oder <note place="right">auch in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-352 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000080">Italien</placeName>.</note> Weibmanns/ ingleichen eine andere Bildnus unsäglicher Größe . Diesen Stein findet man in der <hi rendition="#aq">Hetruscer</hi> Gebirge/ zehen Meilen von <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000457">Florenz</placeName>/ wie auch in den Bergen bey <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-131 http://www.geonames.org/3180423/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7006077"><hi rendition="#aq">Carrara</hi></placeName>, die häuffig zu den Grab-Steinen auch Todten-Särgen angewendet werden. Besihe die große <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-459">Florentinische <note place="right">Wie er zu arbeiten.</note> Capelle</placeName> / bey dem Grabmahl <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-920 http://d-nb.info/gnd/129070912 http://viaf.org/viaf/1080967"><hi rendition="#aq">Petri Soderini</hi></persName>, so wirst du finden einen Fürhang von diesem Stein/ so lebendig und künstlich/ spielend ausgehauen/ als ob es vielmehr ein reicher Sammet und Atlas/ als ein gearbeiteter Stein/ wäre.</p>
          <p xml:id="p58.6"><note place="right">7. Stein <hi rendition="#aq">Paragone</hi>.</note> Noch findet man in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7014986">Egypten</placeName> und in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074">Griechenland</placeName> schwarze Steine/ welche <hi rendition="#aq">Paragone</hi> darum genannt/ weil man das Gold darauf streichet/ um dessen Farbe zu erkennen.</p>
          <p xml:id="p58.7"><note place="right">8. Glänzender weißer Marmor.</note> Neben deme/ führet man/ aus <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-336 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=1000074">Griechenland</placeName> und fast allen andern Orten des <hi rendition="#aq">Orients</hi> oder Aufgangs/
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[I, Buch 1 (Architektur), S. 9]/0108] wird/ er sein natürliches Leben/ Gestalt und Farbe mächtig verliere/ und die Streiche des Hammers nicht sonders erdulten möge/ sondern sich leichtlich schele/ spalte und zerspringe. Dieses bezeugen zwo Seulen/ welche die Inwohnere der Stadt Pisa den Florentinern/ nach Eroberung der Insul Majorica, verehret/ und noch heutiges Tags an der Haupt-Porten des Tempels à Santo Giouani, zu sehen sind/ als welche beyde nicht satsam ausgearbeitet und poliret/ auch alle natürliche Farben und alles Leben verlohren und abgestanden/ weil sie/ vermittelst der Flammen oder Feuers/ gearbeitet und bezwungen worden: wie solches Johannes Villanus in seinen Geschichten zu genügen beglaubiget. Porfyr will keine Hitze leiden. Diesem folget der Schlangen-Stein/ in Latein Ophites benamet/ dessen völlige Farbe dunkelgrün/ mit vielfältigen blauen Creutzlein durch und durch untermänget/ so ebenmäßig zu den flachen Säulen und Pflaster-Werken gedeylich/ nicht aber zu Statuen und Bildnußen/ ob er wol zu Postementen/ Fuß-Gesimsen und Gestellen mag angewendet werden. Er schelet/ zertheilet/ und spaltet sich leichtlich/ und wird meist in Egypten und Graecia ausgehauen und gebrochen/ aber selten/ wegen unsäglicher Stärke und Veste/ in einer denkwürdigen Größe oder Quantität überkommen. 2. Der Serpentin-Stein: dienet nicht zu Bildern. Wo er zu finden. Der dritte Stein wird Cippollaccio genennet: Ist etwas zärter/ als vorgemeldte/ und an unterschiedlichen Orten zu finden; Seine Farb ist grün und blau/ mit viereckichten schwarzen und weißen Striemen. Dieser tauget/ wie der vorige/ zu großen und kleinen Säulen/ Portalen und Gesimsen/ nicht aber zu Statuen und Bildnußen: als zu sehen an einem kunstreichen Brunnen in Rom/ in Beluedere genannt. Er ist nicht minder tauglich und bequem zu Auspflasterung der Paläste und Säle/ weil er/ mit Zusatz vor-ermeldter Steine/ eine liebliche Schattirung auswirket. Er wird/ wie vorige Steine/ gearbeitet/ und ist dessen Mänge/ unter denen alten Romanischen Grundrißigen Gebäuen/ Stuckweis gefunden worden. 3. Stein Cippollaccio: Gibt keine Statuen. Nach diesem bietet sich ein anderer an/ so von den Italianen/ wegen seiner artigen Misculanz, indem er aus vielfarbig- vermängten Steinlein/ durch die Länge der Zeit und Zufluß des Gewässers/ zusammen gewachsen und gehärtet/ Mischio genennet wird. Dieser wird häuffig in dem Veroneser-Gebirge erörtert/ und hat Hoch-Ernennter Durchleuchtigster Groß-Herzog Cosmus, alle seine Portale/ Zimmer und Caminen damit aufs künstlichste auszuzieren/ wie auch bereits geschehen/ anbefohlen. Es sind auch/ in dem Pitianischen Lust-Garten/ dergleichen zierliche Säulen / in namhafter Größe/ nämlich von sieben und mehr Werkschuhen/ aufgeführet anzutreffen. Es ist zwar/ über dieses Steines liebliche Schattirung und Vielfärbigkeit/ sich sehr/ aber noch mehr über seine Veste und Stärke zu verwundern. Er wird gleichfalls in Egypten- und Griechenland/ und zwar bäßer/ angetroffen/ maßen man diese/ wegen Stärke und Härtigkeit/ denen Italiänischen weit vorziehet. Dieses Steines hat sich Roma Vetus mächtig/ und fast in allen Dingen/ als Fontanen/ Portalen/ Fenster-Stöcken und Pflastern/ auch zu denen Wasser-Becken und Schalen/ bedienet: wie vorweiset der angeregte Pitianische Garten/ allwo eine so genennte schöne Wasser-Schale/ gleich wie auch zwey Säulen an dem Portal zu S.Peter/anzutreffen/ und noch täglich zu sehen sind. 4. Stein Mischio: Seine Grösse. Der bäste ist der Griechische und Egyptische. Zu diesem kommet noch ein anderer weit härterer und raucherer Stein/ Granito genannt/weisser/ schwarzer und rohter Farbe/ fast großer und bedenklicher Höhe/ zu den Obeliscen/ Pyramidibus und Sieg-Säulen gebräuchig/ wie auch zu den Bädern/ als bey S. Pietro, S. Salvador und Marco, in Rom zu sehen ist: welche biß dato alle Stürme des Feuers und Ungewitters/ ohne Veränderung ihrer Farben/ glücklich überwunden. Dahero die Egyptier solche zu den Grabmählern angewendet und gebrauchet/ als in welchen sie/ das Leben/ Tugend und Heldenmäßige Thaten der Verstorbnen/ zu immer-währender Gedächtnus aller Nachwelt/ mit einem eisenen Griffel verewigt hinterlassen. Es kommen auch mehrere eben dergleichen Steine/ doch anderer Natur/ aus Egypten/ schwarz und weiß getupfet und gesprenget: welche/ ob sie zwar sehr hart und stark/ jedoch durch Gebrauch der Sägen/ Hämmer und Eisen/ zum Gehorsam getrieben/ und nicht minder zart und subtil/ als der Porfyr/ ausgearbeitet worden. Dieser Steine leidet Wälschland ganz keinen Mangel/ doch werden die bäste und härteste in der Insul Elba, wo Rom allezeit brechen und hauen lassen/ gefunden. Es sind auch aus solchen aufgerichtet/ die Majestätische Säulen bey der Romanischen Ritonda, die einer absonderlichen Größ- und Höhe: wie dann auch/ in obangezognem Garten/ so eine Waßer-Muschel/ zwölf Schuh weit und breit/ und von gleicher Länge eine Speiß-Tafel/ zu finden gewesen. 5. Stein Granito: Größe desselben. Werke davon zu Rom Eine andere und härtere Gattung deßen. Es bringet auch Egypten einen schwarzen Stein/ welchen die Gelehrten Heracleum, wir Teutsche aber Gold-Stein benahmen; weil man auf solchem das Gold probiret/ streichet/ und erkennet. Dessen aber ist sonst noch eine Sorte/ so hoch-blaue und annehmliche Striche in sich führet/ aus welchen die Romanische Künstler unterschiedliche Thiere gestaltet: wie dann allda noch zu finden ist/ die Statua eines Hermaphroditi oder Weibmanns/ ingleichen eine andere Bildnus unsäglicher Größe . Diesen Stein findet man in der Hetruscer Gebirge/ zehen Meilen von Florenz/ wie auch in den Bergen bey Carrara, die häuffig zu den Grab-Steinen auch Todten-Särgen angewendet werden. Besihe die große Florentinische Capelle / bey dem Grabmahl Petri Soderini, so wirst du finden einen Fürhang von diesem Stein/ so lebendig und künstlich/ spielend ausgehauen/ als ob es vielmehr ein reicher Sammet und Atlas/ als ein gearbeiteter Stein/ wäre. 6. Goldstein aus Egypten/ auch in Italien. Noch findet man in Egypten und in Griechenland schwarze Steine/ welche Paragone darum genannt/ weil man das Gold darauf streichet/ um dessen Farbe zu erkennen. 7. Stein Paragone. Neben deme/ führet man/ aus Griechenland und fast allen andern Orten des Orients oder Aufgangs/ 8. Glänzender weißer Marmor.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/108
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 1 (Architektur), S. 9]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/108>, abgerufen am 26.04.2024.