Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675.[Spaltenumbruch]
Ich/ Römischer Monarch/ durch Dapferkeit erlangte die gröste Herrlichkeit/ daß ich in Purpur prangte. Diß konten Cassius und Brutus nicht verko- chen: drum auf dem Rathaus ich von ihnen ward erstochen. Des Caesars Hochmut war mir gar zusehr zu- wider: Sein Ehr-Geitz/ Tyranney und viel-erworb- ne Güter die Rach verdoppelten. Der Cassius und ich ihm gaben/ wie bekannt/ bey drey und zwanzig Stich. 41 Mago & Dionysius Uticensis. Der Weisheit waren wir höchst-eiferig erge- ben: derselben widmeten wir unser ganzes Leben. Wir kamen überein/ im Lehren/ ganz ge- nau/ und schrieben allebeyd vom edlen Acker- bau. In meinem schönen Leib war eine schöne Seele: darum die Götter sie aus dieser Erden-Höle gar bald zu sich versetzt. Augustus selbst um mich/ als er mich todt zu seyn gehört/ betrübte sich. Achte Platte. Ich sahe sauer aus/ man sahe mich nie la- chen: Es zeugte mein Gesicht von lauter ernsten Sachen; Mißtrauisch war ich stets. Zum Burger- meister Stand mich siebenmal erhöht der Römer Mund und Hand. Der Götter Ehr ich mir ließ angelegen seyn: drum warfen sie auf mich den Ehren-Glanz und Schein. Der Städte Königin/ Rom/ mich zum Kö- nig machte: daselbst ich alle Ding in gut aufnehmen brachte. Weil ich dem rechten Recht war sonderlich er- geben/ und Caracallens That/ der Geten bracht ums Leben/ [Spaltenumbruch] nicht wolt entschuldigen: schlug man das Haupt mir ab. So gehts: Wer recht will thun/ den schiebt man in das Grab. Die Römer führeten mit mir sehr schweren Krieg. Und ob ich gleich erhielt zum öfternmal den Sieg: jedoch hat endlich mich Aemilius bezwun- gen; mich im Triumf zu sehn/ ists endlich ihm ge- lungen. Nachdem Lisymachusdem Tode ward zur Beute/ der über Pergamo und dessen Land und Leute gar glücklich hat regiert/ kam ich an seine statt. Der Himmel war mir gut. Ich starbe Le- bens satt. Flaminius im Krieg mir machte viel zu schaf- fen: und ob ich gleich hierbey nicht schlaffen ließ die Waffen/ siegt' er mir dannoch ob. So machetes das Glück/ das schlägt die Ritter-Faust/ eh mans ge- denkt/ zurück. Neunte Platte. So oft ich Krieg geführt/ ich siegreich wieder- kam. Der ganze Götter-Thor sich meiner stets an- nahm. Doch endlich fiel mein Glück: vor Caesarn must ich weichen/ und durch des Mörders Hand/ aus Hinter- list/ erbleichen. Den weisen hieß man mich/ weil alle meine
Thaten/ auf's klügste angestellt/ auf's treflichste ge- rahten. Wer wissen will/ was ich wol vor ein Mann gewesen/ der kan den Cicero, wann ihm beliebet/ le- sen. [Spaltenumbruch]
Ich/ Römischer Monarch/ durch Dapferkeit erlangte die gröste Herrlichkeit/ daß ich in Purpur prangte. Diß konten Cassius und Brutus nicht verko- chen: drum auf dem Rathaus ich von ihnen ward erstochen. Des Caesars Hochmut war mir gar zusehr zu- wider: Sein Ehr-Geitz/ Tyranney und viel-erworb- ne Güter die Rach verdoppelten. Der Cassius und ich ihm gaben/ wie bekannt/ bey drey und zwanzig Stich. 41 Mago & Dionysius Uticensis. Der Weisheit waren wir höchst-eiferig erge- ben: derselben widmeten wir unser ganzes Leben. Wir kamen überein/ im Lehren/ ganz ge- nau/ und schrieben allebeyd vom edlen Acker- bau. In meinem schönen Leib war eine schöne Seele: darum die Götter sie aus dieser Erden-Höle gar bald zu sich versetzt. Augustus selbst um mich/ als er mich todt zu seyn gehört/ betrübte sich. Achte Platte. Ich sahe sauer aus/ man sahe mich nie la- chen: Es zeugte mein Gesicht von lauter ernsten Sachen; Mißtrauisch war ich stets. Zum Burger- meister Stand mich siebenmal erhöht der Römer Mund und Hand. Der Götter Ehr ich mir ließ angelegen seyn: drum warfen sie auf mich den Ehren-Glanz und Schein. Der Städte Königin/ Rom/ mich zum Kö- nig machte: daselbst ich alle Ding in gut aufnehmen brachte. Weil ich dem rechten Recht war sonderlich er- geben/ und Caracallens That/ der Geten bracht ums Leben/ [Spaltenumbruch] nicht wolt entschuldigen: schlug man das Haupt mir ab. So gehts: Wer recht will thun/ den schiebt man in das Grab. Die Römer führeten mit mir sehr schweren Krieg. Und ob ich gleich erhielt zum öfternmal den Sieg: jedoch hat endlich mich Aemilius bezwun- gen; mich im Triumf zu sehn/ ists endlich ihm ge- lungen. Nachdem Lisymachusdem Tode ward zur Beute/ der über Pergamo und dessen Land und Leute gar glücklich hat regiert/ kam ich an seine statt. Der Himmel war mir gut. Ich starbe Le- bens satt. Flaminius im Krieg mir machte viel zu schaf- fen: und ob ich gleich hierbey nicht schlaffen ließ die Waffen/ siegt’ er mir dannoch ob. So machetes das Glück/ das schlägt die Ritter-Faust/ eh mans ge- denkt/ zurück. Neunte Platte. So oft ich Krieg geführt/ ich siegreich wieder- kam. Der ganze Götter-Thor sich meiner stets an- nahm. Doch endlich fiel mein Glück: vor Caesarn must ich weichen/ und durch des Mörders Hand/ aus Hinter- list/ erbleichen. Den weisen hieß man mich/ weil alle meine
Thaten/ auf’s klügste angestellt/ auf’s treflichste ge- rahten. Wer wissen will/ was ich wol vor ein Mann gewesen/ der kan den Cicero, wann ihm beliebet/ le- sen. <TEI> <text xml:id="ta1675"> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="1"> <pb facs="#f0225" xml:id="pb-134" n="[I, Buch 2 (Skulptur), S. 46]"/> <cb/> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.1">39 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1363" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925">C. Julius Caesar</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Ich/ Römischer Monarch/ durch Dapferkeit<lb/> erlangte</l><lb/> <l>die gröste Herrlichkeit/ daß ich in Purpur<lb/> prangte.</l><lb/> <l>Diß konten <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1547 http://d-nb.info/gnd/118746200 http://viaf.org/viaf/25397785"><hi rendition="#aq">Cassius</hi></persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1326 http://d-nb.info/gnd/118516361 http://viaf.org/viaf/63975332"><hi rendition="#aq">Brutus</hi></persName> nicht verko-<lb/> chen:</l><lb/> <l>drum auf dem Rathaus ich von ihnen ward<lb/> erstochen.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.2">40 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1365" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1326 http://d-nb.info/gnd/118516361 http://viaf.org/viaf/63975332">M. Junius Brutus</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Des <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925"><hi rendition="#aq">Caesars</hi></persName> Hochmut war mir gar zusehr zu-<lb/> wider:</l><lb/> <l>Sein Ehr-Geitz/ Tyranney und viel-erworb-<lb/> ne Güter</l><lb/> <l>die Rach verdoppelten. Der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1547 http://d-nb.info/gnd/118746200 http://viaf.org/viaf/25397785"><hi rendition="#aq">Cassius</hi></persName> und<lb/> ich</l><lb/> <l>ihm gaben/ wie bekannt/ bey drey und<lb/> zwanzig Stich.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.3">41 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1367" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1324">Mago</persName> & <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1325 http://d-nb.info/gnd/100108237 http://viaf.org/viaf/17563459">Dionysius Uticensis</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Der Weisheit waren wir höchst-eiferig erge-<lb/> ben:</l><lb/> <l>derselben widmeten wir unser ganzes Leben.</l><lb/> <l>Wir kamen überein/ im Lehren/ ganz ge-<lb/> nau/</l><lb/> <l>und schrieben allebeyd vom edlen Acker-<lb/> bau.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.4">42 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1370" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2572 http://d-nb.info/gnd/139159320 http://viaf.org/viaf/100460394">Marcellus Augusti Nepos</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>In meinem schönen Leib war eine schöne<lb/> Seele:</l><lb/> <l>darum die Götter sie aus dieser Erden-Höle</l><lb/> <l>gar bald zu sich versetzt. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Augustus</persName> selbst<lb/> um mich/</l><lb/> <l>als er mich todt zu seyn gehört/ betrübte<lb/> sich.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.5">43 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1372" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4860 http://d-nb.info/gnd/118577956 http://viaf.org/viaf/82988171">C. Marius C. F</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <note place="right"> <ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/110#figure-0110.1">Achte Platte.</ref> </note> <l>Ich sahe sauer aus/ man sahe mich nie la-<lb/> chen:</l><lb/> <l>Es zeugte mein Gesicht von lauter ernsten<lb/> Sachen;</l><lb/> <l>Mißtrauisch war ich stets. Zum Burger-<lb/> meister Stand</l><lb/> <l>mich siebenmal erhöht der Römer Mund<lb/> und Hand.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.6">44 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1375" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-896 http://d-nb.info/gnd/122673093 http://viaf.org/viaf/901509">Numa Rex</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Der Götter Ehr ich mir ließ angelegen seyn:</l><lb/> <l>drum warfen sie auf mich den Ehren-Glanz<lb/> und Schein.</l><lb/> <l>Der Städte Königin/ <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7000874">Rom</placeName>/ mich zum Kö-<lb/> nig machte:</l><lb/> <l>daselbst ich alle Ding in gut aufnehmen<lb/> brachte.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.7">45 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1377" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1328 http://d-nb.info/gnd/118739247 http://viaf.org/viaf/35251805">Papinianus</persName> & <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1329">Plautia</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Weil ich dem rechten Recht war sonderlich er-<lb/> geben/</l><lb/> <l>und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-999 http://d-nb.info/gnd/118667041 http://viaf.org/viaf/27865277"><hi rendition="#aq">Caracallens</hi></persName> That/ der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1045 http://d-nb.info/gnd/118717154 http://viaf.org/viaf/77699459"><hi rendition="#aq">Geten</hi></persName> bracht ums<lb/> Leben/</l><lb/> <cb/> <l>nicht wolt entschuldigen: schlug man das<lb/> Haupt mir ab.</l><lb/> <l>So gehts: Wer recht will thun/ den schiebt<lb/> man in das Grab.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.8">46 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1379" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3786 http://d-nb.info/gnd/118790463 http://viaf.org/viaf/54944464">Perseus Rex</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Die Römer führeten mit mir sehr schweren<lb/> Krieg.</l><lb/> <l>Und ob ich gleich erhielt zum öfternmal den<lb/> Sieg:</l><lb/> <l>jedoch hat endlich mich <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-131 http://d-nb.info/gnd/11864713X http://viaf.org/viaf/59877810">Aemilius</persName> bezwun-<lb/> gen;</l><lb/> <l>mich im Triumf zu sehn/ ists endlich ihm ge-<lb/> lungen.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.9">47 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1381" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1330 http://d-nb.info/gnd/119046482 http://viaf.org/viaf/54949446">Philaeterus</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Nachdem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1014 http://d-nb.info/gnd/118969293 http://viaf.org/viaf/82975462"><hi rendition="#aq">Lisymachus</hi></persName>dem Tode ward zur<lb/> Beute/</l><lb/> <l>der über <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-34 http://www.geonames.org/321426/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7016140"><hi rendition="#aq">Pergamo</hi></placeName> und dessen Land und<lb/> Leute</l><lb/> <l>gar glücklich hat regiert/ kam ich an seine<lb/> statt.</l><lb/> <l>Der Himmel war mir gut. Ich starbe Le-<lb/> bens satt.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.10">48 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1383" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1635 http://d-nb.info/gnd/118791885 http://viaf.org/viaf/88734482">Philippus Macedo</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1332 http://d-nb.info/gnd/118683837 http://viaf.org/viaf/54942559"><hi rendition="#aq">Flaminius</hi></persName> im Krieg mir machte viel zu schaf-<lb/> fen:</l><lb/> <l>und ob ich gleich hierbey nicht schlaffen ließ die<lb/> Waffen/</l><lb/> <l>siegt’ er mir dannoch ob. So machetes das<lb/> Glück/</l><lb/> <l>das schlägt die Ritter-Faust/ eh mans ge-<lb/> denkt/ zurück.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.11">49 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1385" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-251 http://d-nb.info/gnd/118595636 http://viaf.org/viaf/88739765">Cn. Pompejus Magnus</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <note place="right"> <ref target="http://ta.sandrart.net/de/text/111#figure-0111.1">Neunte Platte.</ref> </note> <l>So oft ich Krieg geführt/ ich siegreich wieder-<lb/> kam.</l><lb/> <l>Der ganze Götter-Thor sich meiner stets an-<lb/> nahm.</l><lb/> <l>Doch endlich fiel mein Glück: vor <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925"><hi rendition="#aq">Caesarn</hi></persName><lb/> must ich weichen/</l><lb/> <l>und durch des Mörders Hand/ aus Hinter-<lb/> list/ erbleichen.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.12">50 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1395" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-843 http://d-nb.info/gnd/118519697 http://viaf.org/viaf/99852885">M. Porcius Cato</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l>Den weisen hieß man mich/ weil alle meine<lb/> Thaten/</l><lb/> <l>auf’s klügste angestellt/ auf’s treflichste ge-<lb/> rahten.</l><lb/> <l>Wer wissen will/ was ich wol vor ein Mann<lb/> gewesen/</l><lb/> <l>der kan den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-344 http://d-nb.info/gnd/118520814 http://viaf.org/viaf/100196617"><hi rendition="#aq">Cicero</hi></persName>, wann ihm beliebet/ le-<lb/> sen.</l><lb/> </lg> <p rendition="#c #aq" xml:id="p134.13">51 <name ref="http://ta.sandrart.net/-artwork-1397" type="artificialWork"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4217">Ptolomaeus Rex</persName></name>.</p> <lg rendition="#c" type="poem"> <l><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-331 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&place=&nation=&subjectid=7014986">Egypten</placeName> muste mir zu den Geboten stehn.</l><lb/> <l>Es pflegte/ was ich that/ mir glücklich auszu-<lb/> gehn.</l><lb/> <l>Mein Vatter <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-2406 http://d-nb.info/gnd/102396493 http://viaf.org/viaf/69321264"><hi rendition="#aq">Juba</hi></persName> hat sein Königreich ver-<lb/> lohren:</l><lb/> <l>Ich ward im gegentheil zum König aus-<lb/> erkohren.</l><lb/> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[I, Buch 2 (Skulptur), S. 46]/0225]
39 C. Julius Caesar.
Ich/ Römischer Monarch/ durch Dapferkeit
erlangte
die gröste Herrlichkeit/ daß ich in Purpur
prangte.
Diß konten Cassius und Brutus nicht verko-
chen:
drum auf dem Rathaus ich von ihnen ward
erstochen.
40 M. Junius Brutus.
Des Caesars Hochmut war mir gar zusehr zu-
wider:
Sein Ehr-Geitz/ Tyranney und viel-erworb-
ne Güter
die Rach verdoppelten. Der Cassius und
ich
ihm gaben/ wie bekannt/ bey drey und
zwanzig Stich.
41 Mago & Dionysius Uticensis.
Der Weisheit waren wir höchst-eiferig erge-
ben:
derselben widmeten wir unser ganzes Leben.
Wir kamen überein/ im Lehren/ ganz ge-
nau/
und schrieben allebeyd vom edlen Acker-
bau.
42 Marcellus Augusti Nepos.
In meinem schönen Leib war eine schöne
Seele:
darum die Götter sie aus dieser Erden-Höle
gar bald zu sich versetzt. Augustus selbst
um mich/
als er mich todt zu seyn gehört/ betrübte
sich.
43 C. Marius C. F.
Ich sahe sauer aus/ man sahe mich nie la-
chen:
Es zeugte mein Gesicht von lauter ernsten
Sachen;
Mißtrauisch war ich stets. Zum Burger-
meister Stand
mich siebenmal erhöht der Römer Mund
und Hand.
44 Numa Rex.
Der Götter Ehr ich mir ließ angelegen seyn:
drum warfen sie auf mich den Ehren-Glanz
und Schein.
Der Städte Königin/ Rom/ mich zum Kö-
nig machte:
daselbst ich alle Ding in gut aufnehmen
brachte.
45 Papinianus & Plautia.
Weil ich dem rechten Recht war sonderlich er-
geben/
und Caracallens That/ der Geten bracht ums
Leben/
nicht wolt entschuldigen: schlug man das
Haupt mir ab.
So gehts: Wer recht will thun/ den schiebt
man in das Grab.
46 Perseus Rex.
Die Römer führeten mit mir sehr schweren
Krieg.
Und ob ich gleich erhielt zum öfternmal den
Sieg:
jedoch hat endlich mich Aemilius bezwun-
gen;
mich im Triumf zu sehn/ ists endlich ihm ge-
lungen.
47 Philaeterus.
Nachdem Lisymachusdem Tode ward zur
Beute/
der über Pergamo und dessen Land und
Leute
gar glücklich hat regiert/ kam ich an seine
statt.
Der Himmel war mir gut. Ich starbe Le-
bens satt.
48 Philippus Macedo.
Flaminius im Krieg mir machte viel zu schaf-
fen:
und ob ich gleich hierbey nicht schlaffen ließ die
Waffen/
siegt’ er mir dannoch ob. So machetes das
Glück/
das schlägt die Ritter-Faust/ eh mans ge-
denkt/ zurück.
49 Cn. Pompejus Magnus.
So oft ich Krieg geführt/ ich siegreich wieder-
kam.
Der ganze Götter-Thor sich meiner stets an-
nahm.
Doch endlich fiel mein Glück: vor Caesarn
must ich weichen/
und durch des Mörders Hand/ aus Hinter-
list/ erbleichen.
50 M. Porcius Cato.
Den weisen hieß man mich/ weil alle meine
Thaten/
auf’s klügste angestellt/ auf’s treflichste ge-
rahten.
Wer wissen will/ was ich wol vor ein Mann
gewesen/
der kan den Cicero, wann ihm beliebet/ le-
sen.
51 Ptolomaeus Rex.
Egypten muste mir zu den Geboten stehn.
Es pflegte/ was ich that/ mir glücklich auszu-
gehn.
Mein Vatter Juba hat sein Königreich ver-
lohren:
Ich ward im gegentheil zum König aus-
erkohren.
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Zitationshilfe: | Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,1. Nürnberg, 1675, S. [I, Buch 2 (Skulptur), S. 46]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0101_1675/225>, abgerufen am 17.06.2024. |