Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

Bild:
<< vorherige Seite
Das XII. Capitel.
GIOANNI DA UDINE und GIACO-
MO DA PUNTORMO
,

Mahlere.

Innhalt.

LIX. GIOANNI DA UDINE, Mahler. Lernet zu Venedig bey Giorgione. Komt nach Rom zu Raphäel. Hat großen Lust natürliche Dinge zu bilden. Macht in das Altar-Blat zu Bolognen der H. Caecilia musicalische Instrument. Suchet nach denen in Rom gefundenen Grotesken die antiche-manier von stucco wieder herfür zu bringen/ wie auch geschehen. Ubertrift in gewißen Stukken die antiche. Betriegt mit einem gemahlten Teppich des Papsts Cammer-Diener. Arbeitet von stucco die logien von Vigna Madama. Mahlet schöne fontanen. Ihm wird für ein Stuck eine ganze Herrschaft verehrt. Mahlet für den Augustin Chisi einen Saal. Bekomt von dem Papst eine Besoldung. Begibt sich nach Udine. Soll ein Erfinder seyn der gemahlten Kuh. LX. GIACOMO DA PUNTORMO, Mahler. Seine Lehrmeister. Sein erstes Gemähl verursachet bey den Künstlern großes Verwundern. Hilft dem Andrea del Sarto arbeiten: Seine Gemälde in der Kirche von Servi. Buonarotti Weißagung von diesem Puntormo. Unterschiedliche Mascaren/ darunter drey Wägen/ von des Menschen Alter/ die er gemahlet. Sieben andere Wägen: Der erste des Saturni. Der andere des Numae Pompilii. Der dritte/ der Burgermeister. Der vierdte des Julii Caesaris. Der fünfte Augusti. Der sechste Trajani. Der siebende/ die güldene Zeit. Mahlet die Heimsuchung Mariae. Andere seine Werke. Ehret den Albrecht Dürer/ und mahlet nach seinen Kupferstichen. Noch mehr Werke von seiner Hand. Arbeitet lieber für geringe Leute/ als für große Herrn. Mahlet zu Florenz die Capelle S. Laurentii. Indem er gar zu gut arbeiten will/ mahlet er schlechter. Sein humor.

[Spaltenumbruch]

LIX. GIOANNI DA UDIN, Mahler.DIe Mahler-Kunst gleichet gar wol einem schönen Frauen-Bild/ die gegen ihren Liebhabern sehr fremd sich stellet/ dann wann man sie nicht ernstlich und fleißig suchet/ findet man sie nicht/ und wo man sie gleich überkommen/ jedoch nicht recht liebet und unterhält/ so verlieret man sie bald wieder/ dem aber/ der sich von Jugend auf nach ihr bemühet/ übergibt sie sich selbsten gar willig/ wie solches genugsam an GIOANNI DA UDINE erwiesen wird/ selbiger war sehr oft mit seinem Vattern aus der Jagt und dem Vogelfang/ auch von Kindheit an zu der Zeichen-Kunst geneigt/ dannenhero bracht er seine Jugend/ so viel ihm zustunde/ mit contrafeten zu/ mahlete ab Hund/ Geißen/ Hasen/ Vögel und andere Thiere mehr/ die ihm zu Hand gestossen/ und solches so artig/ daß sich jederman daruber verwundern muste. Wegen solcher Zuneigung nun wurde er von seinem Vatter Lernet zu Venedig/ bey Giorgion. nach Venedig/ zu Giorgion von Castel Franco gethan/ allwo Johann viel lobwürdiges von Raphael und Michael Angelo angehört. Dahero er mit einem Recommendation-Schreiben/ an Balthasar Castiglione, Raphaels großen Freund/ weiters nach Rom gezogen/ und durch denselben/ Komt nach Rom zuRaphael. neben andern jungen Mahlern/ zu Raphael in die Lehr gestellt worden; woselbst er dann den ersten Grund der Mahlerey sehr wol ergriffen/ so/ daß ihm solches hernachmals einen großen Vortheil[Spaltenumbruch] gegeben. Sintemalen gewiß/ daß/ wo man erstens eine böse Manier annimt/ dieselbe also haftet/ daß man sich derselben hinfuro nicht mehr wol entäussern/ und einer bässern befleissen kan.

Johann sahe bey Raphael eine viel anmutigere Manier/ als bey Giorgion zu Venedig. Und ob er wol bey selbigem nicht lang sich aufgehalten/ so hat er doch/ wegen scharfen Verstands/ auch unverdroßnen Fleißes/ Raphaels annehmliche Manier so ergriffen/ daß er in kurzer Zeit im Zeichnen und Mahlen trefflich zugenommen/ und alles sehr annehmlich nachgemachet/ sonderlich die natürliche Hat großen Lust natürliche Dinge zu bilden. Ding/ als Thier/ Kleider / Werkzeug/ Geschirr/ Krüg/ Landschaften/ Gebäude und dergleichen/ das keiner in seiner Schul es ihme vorgethan/ über alles aber truge er großen Lust/ Vögel zu machen/ als deren er ein großes Buch voll hatte/ welche dann so unterschiedlich und natürlich gemacht/ daß es eine Freude anzusehen war/ bey Raphael ware auch sonst einer/ mit Namen Johann/ ein fürtrefflicher Meister in Früchten/ Blättern und Blumen/ solche nach dem Leben zu machen/ dieses lernete Johann Udine auch nach ihm zu treffen/ und gedachte auf noch eine viel schönere Manier. Auch gabe er acht Macht in das Altar-Blat zu Bolognen/ der H. Caecilia Musicalische Instrument. aus Landschaften und Gebäude/ die von andern nachmaln auch nachgemacht/ und in Gebrauch kommen sind. Raphäel, der an seinen Sachen ein großes Vergnügen hatte/ ließ ihn eine Orgel/ welche die heilige Caecilia, so zu Bolognen ligt/ mit eigener Hand zubereitet/ mahlen. Diese bildete er also/ daß

Das XII. Capitel.
GIOANNI DA UDINE und GIACO-
MO DA PUNTORMO
,

Mahlere.

Innhalt.

LIX. GIOANNI DA UDINE, Mahler. Lernet zu Venedig bey Giorgione. Komt nach Rom zu Raphäel. Hat großen Lust natürliche Dinge zu bilden. Macht in das Altar-Blat zu Bolognen der H. Caecilia musicalische Instrument. Suchet nach denen in Rom gefundenen Grotesken die antiche-manier von stucco wieder herfür zu bringen/ wie auch geschehen. Ubertrift in gewißen Stukken die antiche. Betriegt mit einem gemahlten Teppich des Papsts Cammer-Diener. Arbeitet von stucco die logien von Vigna Madama. Mahlet schöne fontanen. Ihm wird für ein Stuck eine ganze Herrschaft verehrt. Mahlet für den Augustin Chisi einen Saal. Bekomt von dem Papst eine Besoldung. Begibt sich nach Udine. Soll ein Erfinder seyn der gemahlten Kuh. LX. GIACOMO DA PUNTORMO, Mahler. Seine Lehrmeister. Sein erstes Gemähl verursachet bey den Künstlern großes Verwundern. Hilft dem Andrea del Sarto arbeiten: Seine Gemälde in der Kirche von Servi. Buonarotti Weißagung von diesem Puntormo. Unterschiedliche Mascaren/ darunter drey Wägen/ von des Menschen Alter/ die er gemahlet. Sieben andere Wägen: Der erste des Saturni. Der andere des Numae Pompilii. Der dritte/ der Burgermeister. Der vierdte des Julii Caesaris. Der fünfte Augusti. Der sechste Trajani. Der siebende/ die güldene Zeit. Mahlet die Heimsuchung Mariae. Andere seine Werke. Ehret den Albrecht Dürer/ und mahlet nach seinen Kupferstichen. Noch mehr Werke von seiner Hand. Arbeitet lieber für geringe Leute/ als für große Herrn. Mahlet zu Florenz die Capelle S. Laurentii. Indem er gar zu gut arbeiten will/ mahlet er schlechter. Sein humor.

[Spaltenumbruch]

LIX. GIOANNI DA UDIN, Mahler.DIe Mahler-Kunst gleichet gar wol einem schönen Frauen-Bild/ die gegen ihren Liebhabern sehr fremd sich stellet/ dann wann man sie nicht ernstlich und fleißig suchet/ findet man sie nicht/ und wo man sie gleich überkommen/ jedoch nicht recht liebet und unterhält/ so verlieret man sie bald wieder/ dem aber/ der sich von Jugend auf nach ihr bemühet/ übergibt sie sich selbsten gar willig/ wie solches genugsam an GIOANNI DA UDINE erwiesen wird/ selbiger war sehr oft mit seinem Vattern aus der Jagt und dem Vogelfang/ auch von Kindheit an zu der Zeichen-Kunst geneigt/ dannenhero bracht er seine Jugend/ so viel ihm zustunde/ mit contrafeten zu/ mahlete ab Hund/ Geißen/ Hasen/ Vögel und andere Thiere mehr/ die ihm zu Hand gestossen/ und solches so artig/ daß sich jederman daruber verwundern muste. Wegen solcher Zuneigung nun wurde er von seinem Vatter Lernet zu Venedig/ bey Giorgion. nach Venedig/ zu Giorgion von Castel Franco gethan/ allwo Johann viel lobwürdiges von Raphaël und Michael Angelo angehört. Dahero er mit einem Recommendation-Schreiben/ an Balthasar Castiglione, Raphaëls großen Freund/ weiters nach Rom gezogen/ und durch denselben/ Komt nach Rom zuRaphaël. neben andern jungen Mahlern/ zu Raphaël in die Lehr gestellt worden; woselbst er dann den ersten Grund der Mahlerey sehr wol ergriffen/ so/ daß ihm solches hernachmals einen großen Vortheil[Spaltenumbruch] gegeben. Sintemalen gewiß/ daß/ wo man erstens eine böse Manier annimt/ dieselbe also haftet/ daß man sich derselben hinfuro nicht mehr wol entäussern/ und einer bässern befleissen kan.

Johann sahe bey Raphaël eine viel anmutigere Manier/ als bey Giorgion zu Venedig. Und ob er wol bey selbigem nicht lang sich aufgehalten/ so hat er doch/ wegen scharfen Verstands/ auch unverdroßnen Fleißes/ Raphaëls annehmliche Manier so ergriffen/ daß er in kurzer Zeit im Zeichnen und Mahlen trefflich zugenommen/ und alles sehr annehmlich nachgemachet/ sonderlich die natürliche Hat großen Lust natürliche Dinge zu bilden. Ding/ als Thier/ Kleider / Werkzeug/ Geschirr/ Krüg/ Landschaften/ Gebäude und dergleichen/ das keiner in seiner Schul es ihme vorgethan/ über alles aber truge er großen Lust/ Vögel zu machen/ als deren er ein großes Buch voll hatte/ welche dann so unterschiedlich und natürlich gemacht/ daß es eine Freude anzusehen war/ bey Raphaël ware auch sonst einer/ mit Namen Johann/ ein fürtrefflicher Meister in Früchten/ Blättern und Blumen/ solche nach dem Leben zu machen/ dieses lernete Johann Udine auch nach ihm zu treffen/ und gedachte auf noch eine viel schönere Manier. Auch gabe er acht Macht in das Altar-Blat zu Bolognen/ der H. Caecilia Musicalische Instrument. aus Landschaften und Gebäude/ die von andern nachmaln auch nachgemacht/ und in Gebrauch kommen sind. Raphäel, der an seinen Sachen ein großes Vergnügen hatte/ ließ ihn eine Orgel/ welche die heilige Caecilia, so zu Bolognen ligt/ mit eigener Hand zubereitet/ mahlen. Diese bildete er also/ daß

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0152" xml:id="pb-333" n="[II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 122]"/>
        <div>
          <head>Das <hi rendition="#aq">XII.</hi> Capitel.<lb/><hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1472 http://d-nb.info/gnd/118884840 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500141971 http://viaf.org/viaf/17255996">GIOANNI DA UDINE</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1535 http://d-nb.info/gnd/118822713 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500008780 http://viaf.org/viaf/110043526">GIACO-<lb/>
MO DA PUNTORMO</persName>,</hi><lb/>
Mahlere.</head><lb/>
          <argument>
            <head>Innhalt.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#aq">LIX. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1472 http://d-nb.info/gnd/118884840 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500141971 http://viaf.org/viaf/17255996">GIOANNI DA UDINE</persName>,</hi> Mahler. Lernet zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName> bey <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1312 http://d-nb.info/gnd/118539469 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500028290 http://viaf.org/viaf/39385864">Giorgione</persName></hi>. Komt nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> zu <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphäel</persName></hi>. Hat großen Lust natürliche Dinge zu bilden. Macht in das Altar-Blat zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004847"><hi rendition="#aq">Bologn</hi>en</placeName> der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-201 http://d-nb.info/gnd/118666479 http://viaf.org/viaf/88768223">H. <hi rendition="#aq">Caecilia</hi></persName> <hi rendition="#aq">musicali</hi>sche <hi rendition="#aq">Instrument</hi>. Suchet nach denen in <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> gefundenen Grotesken die <hi rendition="#aq">antiche-mani</hi>er von <hi rendition="#aq">stucco</hi> wieder herfür zu bringen/ wie auch geschehen. Ubertrift in gewißen Stukken die <hi rendition="#aq">antiche</hi>. Betriegt mit einem gemahlten Teppich des Papsts Cammer-Diener. Arbeitet von <hi rendition="#aq">stucco</hi> die <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-756"><hi rendition="#aq">logi</hi>en von <hi rendition="#aq">Vigna Madama</hi></placeName>. Mahlet schöne <hi rendition="#aq">fontan</hi>en. Ihm wird für ein Stuck eine ganze Herrschaft verehrt. Mahlet für den <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1477 http://d-nb.info/gnd/119158299 http://viaf.org/viaf/7399227">Augustin Chisi</persName></hi> einen <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-600">Saal</placeName>. Bekomt von dem Papst eine Besoldung. Begibt sich nach <hi rendition="#aq"><placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-612 http://www.geonames.org/3165072/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7005139">Udine</placeName></hi>. Soll ein Erfinder seyn der gemahlten Kuh. <hi rendition="#aq">LX. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1535 http://d-nb.info/gnd/118822713 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500008780 http://viaf.org/viaf/110043526">GIACOMO DA PUNTORMO</persName>,</hi> Mahler. Seine Lehrmeister. Sein erstes Gemähl verursachet bey den Künstlern großes Verwundern. Hilft dem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1149 http://d-nb.info/gnd/118794604 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500025314 http://viaf.org/viaf/76605316">Andrea del Sarto</persName></hi> arbeiten: Seine Gemälde in der <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-543 http://www.geonames.org/8410586/">Kirche von <hi rendition="#aq">Servi</hi></placeName><hi rendition="#aq">. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-353 http://d-nb.info/gnd/118582143 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010654 http://viaf.org/viaf/24585191">Buonarotti</persName></hi> Weißagung von diesem <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1535 http://d-nb.info/gnd/118822713 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500008780 http://viaf.org/viaf/110043526">Puntormo</persName></hi>. Unterschiedliche <hi rendition="#aq">Mascar</hi>en/ darunter drey Wägen/ von des Menschen Alter/ die er gemahlet. Sieben andere Wägen: Der erste des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-98 http://d-nb.info/gnd/118804758 http://viaf.org/viaf/67261976">Saturni</persName></hi>. Der andere des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-896 http://d-nb.info/gnd/122673093 http://viaf.org/viaf/901509">Numae Pompilii</persName></hi>. Der dritte/ der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-4848">Burgermeister</persName>. Der vierdte des <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-628 http://d-nb.info/gnd/118518275 http://viaf.org/viaf/100227925">Julii Caesaris</persName></hi>. Der fünfte <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-316 http://d-nb.info/gnd/118505122 http://viaf.org/viaf/18013086">Augusti</persName></hi>. Der sechste <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-137 http://d-nb.info/gnd/118623567 http://viaf.org/viaf/9984337">Trajani</persName></hi>. Der siebende/ die güldene Zeit. Mahlet die Heimsuchung <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-203 http://d-nb.info/gnd/118640909 http://viaf.org/viaf/121008611">Mariae</persName></hi>. Andere seine Werke. Ehret den <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-12 http://d-nb.info/gnd/11852786X http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500115493 http://viaf.org/viaf/54146999">Albrecht Dürer</persName>/ und mahlet nach seinen Kupferstichen. Noch mehr Werke von seiner Hand. Arbeitet lieber für geringe Leute/ als für große Herrn. Mahlet zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-23 http://www.geonames.org/3176959/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000457">Florenz</placeName> die <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1886">Capelle <hi rendition="#aq">S. Laurentii</hi></placeName>. Indem er gar zu gut arbeiten will/ mahlet er schlechter. Sein <hi rendition="#aq">humor</hi>.</p>
          </argument>
          <cb/>
          <p xml:id="p333.1"><note place="right"><hi rendition="#aq">LIX. <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1472 http://d-nb.info/gnd/118884840 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500141971 http://viaf.org/viaf/17255996">GIOANNI DA UDIN</persName>,</hi> Mahler.</note><hi rendition="#in">D</hi>Ie Mahler-Kunst gleichet gar wol einem schönen Frauen-Bild/ die gegen ihren Liebhabern sehr fremd sich stellet/ dann wann man sie nicht ernstlich und fleißig suchet/ findet man sie nicht/ und wo man sie gleich überkommen/ jedoch nicht recht liebet und unterhält/ so verlieret man sie bald wieder/ dem aber/ der sich von Jugend auf nach ihr bemühet/ übergibt sie sich selbsten gar willig/ wie solches genugsam an <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1472 http://d-nb.info/gnd/118884840 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500141971 http://viaf.org/viaf/17255996">GIOANNI DA UDINE</persName></hi> erwiesen wird/ selbiger war sehr oft mit seinem Vattern aus der Jagt und dem Vogelfang/ auch von Kindheit an zu der Zeichen-Kunst geneigt/ dannenhero bracht er seine Jugend/ so viel ihm zustunde/ mit <hi rendition="#aq">contrafet</hi>en zu/ mahlete ab Hund/ Geißen/ Hasen/ Vögel und andere Thiere mehr/ die ihm zu Hand gestossen/ und solches so artig/ daß sich jederman daruber verwundern muste. Wegen solcher Zuneigung nun wurde er von seinem Vatter <note place="right">Lernet zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName>/ bey <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1312 http://d-nb.info/gnd/118539469 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500028290 http://viaf.org/viaf/39385864">Giorgion</persName></hi>.</note> nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName>/ zu <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1312 http://d-nb.info/gnd/118539469 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500028290 http://viaf.org/viaf/39385864"><hi rendition="#aq">Giorgion</hi> von <hi rendition="#aq">Castel Franco</hi></persName> gethan/ allwo <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1472 http://d-nb.info/gnd/118884840 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500141971 http://viaf.org/viaf/17255996">Johann</persName> viel lobwürdiges von <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaël</persName></hi> und <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-353 http://d-nb.info/gnd/118582143 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500010654 http://viaf.org/viaf/24585191">Michael Angelo</persName></hi> angehört. Dahero er mit einem <hi rendition="#aq">Recommendation</hi>-Schreiben/ an <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1491 http://d-nb.info/gnd/118519573 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500204778 http://viaf.org/viaf/39446776">Balthasar Castiglione</persName>, <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaëls</persName></hi> großen Freund/ weiters nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> gezogen/ und durch denselben/ <note place="right">Komt nach <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-6 http://www.geonames.org/3169070/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7000874">Rom</placeName> zu<hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaël</persName></hi>.</note> neben andern jungen Mahlern/ zu <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaël</persName></hi> in die Lehr gestellt worden; woselbst er dann den ersten Grund der Mahlerey sehr wol ergriffen/ so/ daß ihm solches hernachmals einen großen Vortheil<cb/>
gegeben. Sintemalen gewiß/ daß/ wo man erstens eine böse Manier annimt/ dieselbe also haftet/ daß man sich derselben hinfuro nicht mehr wol entäussern/ und einer bässern befleissen kan.</p>
          <p><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1472 http://d-nb.info/gnd/118884840 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500141971 http://viaf.org/viaf/17255996">Johann</persName> sahe bey <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaël</persName></hi> eine viel anmutigere Manier/ als bey <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1312 http://d-nb.info/gnd/118539469 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500028290 http://viaf.org/viaf/39385864">Giorgion</persName></hi> zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1 http://www.geonames.org/3164603/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7018159">Venedig</placeName>. Und ob er wol bey selbigem nicht lang sich aufgehalten/ so hat er doch/ wegen scharfen Verstands/ auch unverdroßnen Fleißes/ <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaëls</persName></hi> annehmliche Manier so ergriffen/ daß er in kurzer Zeit im Zeichnen und Mahlen trefflich zugenommen/ und alles sehr annehmlich nachgemachet/ sonderlich die natürliche <note place="right">Hat großen Lust natürliche Dinge zu bilden.</note> Ding/ als Thier/ Kleider / Werkzeug/ Geschirr/ Krüg/ Landschaften/ Gebäude und dergleichen/ das keiner in seiner Schul es ihme vorgethan/ über alles aber truge er großen Lust/ Vögel zu machen/ als deren er ein großes Buch voll hatte/ welche dann so unterschiedlich und natürlich gemacht/ daß es eine Freude anzusehen war/ bey <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphaël</persName></hi> ware auch sonst einer/ mit Namen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1812 http://d-nb.info/gnd/137913923 http://viaf.org/viaf/86080623">Johann</persName>/ ein fürtrefflicher Meister in Früchten/ Blättern und Blumen/ solche nach dem Leben zu machen/ dieses lernete <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-1472 http://d-nb.info/gnd/118884840 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500141971 http://viaf.org/viaf/17255996">Johann Udine</persName></hi> auch nach ihm zu treffen/ und gedachte auf noch eine viel schönere Manier. Auch gabe er acht <note place="right">Macht in das Altar-Blat zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004847"><hi rendition="#aq">Bologn</hi>en</placeName>/ der <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-201 http://d-nb.info/gnd/118666479 http://viaf.org/viaf/88768223">H. <hi rendition="#aq">Caecilia</hi></persName> <hi rendition="#aq">Musicali</hi>sche <hi rendition="#aq">Instrument</hi>.</note> aus Landschaften und Gebäude/ die von andern nachmaln auch nachgemacht/ und in Gebrauch kommen sind. <hi rendition="#aq"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-446 http://d-nb.info/gnd/118597787 http://www.getty.edu/vow/ULANFullDisplay?find=&amp;role=&amp;nation=&amp;subjectid=500023578 http://viaf.org/viaf/64055977">Raphäel</persName>,</hi> der an seinen Sachen ein großes Vergnügen hatte/ ließ ihn eine Orgel/ welche die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-201 http://d-nb.info/gnd/118666479 http://viaf.org/viaf/88768223">heilige <hi rendition="#aq">Caecilia</hi></persName>, so zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-8 http://www.geonames.org/3181928/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7004847"><hi rendition="#aq">Bologn</hi>en</placeName> ligt/ mit eigener Hand zubereitet/ mahlen. Diese bildete er also/ daß
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 122]/0152] Das XII. Capitel. GIOANNI DA UDINE und GIACO- MO DA PUNTORMO, Mahlere. Innhalt. LIX. GIOANNI DA UDINE, Mahler. Lernet zu Venedig bey Giorgione. Komt nach Rom zu Raphäel. Hat großen Lust natürliche Dinge zu bilden. Macht in das Altar-Blat zu Bolognen der H. Caecilia musicalische Instrument. Suchet nach denen in Rom gefundenen Grotesken die antiche-manier von stucco wieder herfür zu bringen/ wie auch geschehen. Ubertrift in gewißen Stukken die antiche. Betriegt mit einem gemahlten Teppich des Papsts Cammer-Diener. Arbeitet von stucco die logien von Vigna Madama. Mahlet schöne fontanen. Ihm wird für ein Stuck eine ganze Herrschaft verehrt. Mahlet für den Augustin Chisi einen Saal. Bekomt von dem Papst eine Besoldung. Begibt sich nach Udine. Soll ein Erfinder seyn der gemahlten Kuh. LX. GIACOMO DA PUNTORMO, Mahler. Seine Lehrmeister. Sein erstes Gemähl verursachet bey den Künstlern großes Verwundern. Hilft dem Andrea del Sarto arbeiten: Seine Gemälde in der Kirche von Servi. Buonarotti Weißagung von diesem Puntormo. Unterschiedliche Mascaren/ darunter drey Wägen/ von des Menschen Alter/ die er gemahlet. Sieben andere Wägen: Der erste des Saturni. Der andere des Numae Pompilii. Der dritte/ der Burgermeister. Der vierdte des Julii Caesaris. Der fünfte Augusti. Der sechste Trajani. Der siebende/ die güldene Zeit. Mahlet die Heimsuchung Mariae. Andere seine Werke. Ehret den Albrecht Dürer/ und mahlet nach seinen Kupferstichen. Noch mehr Werke von seiner Hand. Arbeitet lieber für geringe Leute/ als für große Herrn. Mahlet zu Florenz die Capelle S. Laurentii. Indem er gar zu gut arbeiten will/ mahlet er schlechter. Sein humor. DIe Mahler-Kunst gleichet gar wol einem schönen Frauen-Bild/ die gegen ihren Liebhabern sehr fremd sich stellet/ dann wann man sie nicht ernstlich und fleißig suchet/ findet man sie nicht/ und wo man sie gleich überkommen/ jedoch nicht recht liebet und unterhält/ so verlieret man sie bald wieder/ dem aber/ der sich von Jugend auf nach ihr bemühet/ übergibt sie sich selbsten gar willig/ wie solches genugsam an GIOANNI DA UDINE erwiesen wird/ selbiger war sehr oft mit seinem Vattern aus der Jagt und dem Vogelfang/ auch von Kindheit an zu der Zeichen-Kunst geneigt/ dannenhero bracht er seine Jugend/ so viel ihm zustunde/ mit contrafeten zu/ mahlete ab Hund/ Geißen/ Hasen/ Vögel und andere Thiere mehr/ die ihm zu Hand gestossen/ und solches so artig/ daß sich jederman daruber verwundern muste. Wegen solcher Zuneigung nun wurde er von seinem Vatter nach Venedig/ zu Giorgion von Castel Franco gethan/ allwo Johann viel lobwürdiges von Raphaël und Michael Angelo angehört. Dahero er mit einem Recommendation-Schreiben/ an Balthasar Castiglione, Raphaëls großen Freund/ weiters nach Rom gezogen/ und durch denselben/ neben andern jungen Mahlern/ zu Raphaël in die Lehr gestellt worden; woselbst er dann den ersten Grund der Mahlerey sehr wol ergriffen/ so/ daß ihm solches hernachmals einen großen Vortheil gegeben. Sintemalen gewiß/ daß/ wo man erstens eine böse Manier annimt/ dieselbe also haftet/ daß man sich derselben hinfuro nicht mehr wol entäussern/ und einer bässern befleissen kan. LIX. GIOANNI DA UDIN, Mahler. Lernet zu Venedig/ bey Giorgion. Komt nach Rom zuRaphaël. Johann sahe bey Raphaël eine viel anmutigere Manier/ als bey Giorgion zu Venedig. Und ob er wol bey selbigem nicht lang sich aufgehalten/ so hat er doch/ wegen scharfen Verstands/ auch unverdroßnen Fleißes/ Raphaëls annehmliche Manier so ergriffen/ daß er in kurzer Zeit im Zeichnen und Mahlen trefflich zugenommen/ und alles sehr annehmlich nachgemachet/ sonderlich die natürliche Ding/ als Thier/ Kleider / Werkzeug/ Geschirr/ Krüg/ Landschaften/ Gebäude und dergleichen/ das keiner in seiner Schul es ihme vorgethan/ über alles aber truge er großen Lust/ Vögel zu machen/ als deren er ein großes Buch voll hatte/ welche dann so unterschiedlich und natürlich gemacht/ daß es eine Freude anzusehen war/ bey Raphaël ware auch sonst einer/ mit Namen Johann/ ein fürtrefflicher Meister in Früchten/ Blättern und Blumen/ solche nach dem Leben zu machen/ dieses lernete Johann Udine auch nach ihm zu treffen/ und gedachte auf noch eine viel schönere Manier. Auch gabe er acht aus Landschaften und Gebäude/ die von andern nachmaln auch nachgemacht/ und in Gebrauch kommen sind. Raphäel, der an seinen Sachen ein großes Vergnügen hatte/ ließ ihn eine Orgel/ welche die heilige Caecilia, so zu Bolognen ligt/ mit eigener Hand zubereitet/ mahlen. Diese bildete er also/ daß Hat großen Lust natürliche Dinge zu bilden. Macht in das Altar-Blat zu Bolognen/ der H. Caecilia Musicalische Instrument.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sandrart.net: Bereitstellung der Texttranskription in XML/TEI. (2013-05-21T09:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus sandrart.net entsprechen muss.
Sandrart.net: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-05-21T09:54:31Z)
Frederike Neuber: Konvertierung nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-05-21T09:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Der Zeilenfall wurde nicht übernommen.
  • Bei Worttrennungen am Spalten- oder Seitenumbruch, steht das gesamte Wort auf der vorhergehenden Spalte bzw. Seite.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/152
Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 122]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/152>, abgerufen am 28.03.2024.