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Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675.

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[Spaltenumbruch] Historien in Landschaften/ auch allerhand Thiere; Sonderlich hat er viel aus dem alten Testament von den Reißen des Jacobs, die Historie von Rahel, Joseph und andern gemahlet/ auch vielerley Pastoren und Pastorellen/ Sacrificien/ Ruinen/ Poetische Fabeln/ und dergleichen Begebenheiten/ nach Gewonheit selbiger Zeit/ löblich ausgebildet/ und ein herrliches Lob dardurch verdienet.

CXXI. AGNIEL FALCHONO, ein Neapolitaner.AGNIEL FALCHONO, ein Neapolitaner/ hat sich hoch erhoben/ sonderlich in Ausbildung des wahren Lebens/ dann er alles nach dem Leben gemahlt/ mit herrlicher Aufmerkung der Zierlichkeit/ meistens Bilder zwey oder drey Spannen[Spaltenumbruch] hoch/ allerley Historien/ auch Feldschlachten/ darinnen er verwunderlich alles in der Ordnung wuste vorzustellen/ und seinen fürtreflichen Geist dardurch erwiese/ wie er dann unter andern ein großes Blat mit einer Mänge Bilder erfüllet/ worinnen er die Enthauptung des Neapolitanischen Patrons Jennario vorgestellt/ und dadurch sich ein herrliches Lob gemacht/ so auch noch zu Neapoli/ bey dem großen Kunstlieber Caspar di Romer, Niderländischen Kauffmann/ in seinem fürtreflichen Palast/ neben vielen andern dieses Falconen Werken/ aufgericht stehet/ und mit herrlichen Lob besichtiget wird.

Das XXII. Capitel.
Etliche Italiänische Frauen/ welche die Zeichen-
und Mahl-Kunst rühmlich geübet.

Innhalt.

PROPERTIA von Bolognen schneidet sehr künstlich in Pfersenstein und Marmor. Die Aebtißin PLAUTILLA, eine künstliche Mahlerin. Frau LUCRETIA QUISTELLI von Mirandula, Mahlerin. SOPHONISBA von Cremona, Mahlerin. ARTEMISIA GENTILESCA, Mahlerin.

[Spaltenumbruch]

SO man die Zeit mit zubringen wolte/ solte man finden und erzehlen können viele Namen von Frauen/ die in der alten Zeit unterschiedliche wunderliche Werke und löbliche Kunst-Stuck gemacht und zuwegen gebracht haben/ so wol in Kriegshändlen/ als auch in der Poesie, Astronomie oder Stern-Kunst/ der Wolredenheit/ als auch andern dergleichen/ also/ daß leicht wahr gemacht werden könte/ daß die Frauen/ wann sie sich auf die freye Künste und Wissenschaften verlegen wolten/ auch zur Vollkommenheit und löblicher Kunsterfahrenheit gelangen möchten:Dieses zu bekräftigen/ will ich/ in Hindansetzung alter Begebenheiten/ ein neues Exempel anziehen von der PROPERTIA von Bolognen schneidet sehr künstlich in Pfersenstein/ PROPERTIA von Bolognen/ dern Contrafät in der Kupferblatte N. zu finden/ und nicht allein in lieblichen Gesang und Musicalischen Seitenspiel fürtreflich war;sondern auch sehr vernünftig in Pfersen-Stein schöne und wunderliche Ding schneiden konte/ wie sie dann unter andern (welches über die massen seltsam zu sehen war) die ganze Passion in sehr vielen Bildern zierlich und artlich von Invention und Ordinanz, auf einem so kleinen und Marmor. Stein vorgestellet. Nachmalen legte sie auch ihre Hand an die harte Marmor/ und machte in selbige unterschiedliche Ding; als ein Contrafe eines Grafens/ so jedermänniglich wol gefiel/ und ihr grosses Lob/ Ruhm und Ehr verursachte; darnach/ weil sie in einen Jüngling sehr verliebt/ obwolen sie eines andern Ehfrau war/ (gleich als ob sie sich selbst darinn bestraffen wolte) machte sie in eine marmorne halbrunde Tafel/ wie die Hausfrau Potiphars den Joseph bey dem Mantel zum Bette ziehet/ welches sie wunder-artig ordinirt und gemacht[Spaltenumbruch] hat. Wiederum machte sie auch zween grosse Engel/ die zu Bolognen in ein offentliches Werk angewendet worden/ und sehr wol/ mit herrlicher Gestalt/ gemacht seyn. Sie zeichnete artig mit der Feder/ und schnidte verständig in Kupfer/ so/ daß sie dardurch sehr berühmt wurde/ weil ihr alles wol glükte: Dannenhero auch/ als sie kaum gestorben und begraben worden/ liesse Papst Clemens der VII. zu Bolognen/ nach der Crönung des Käisers/ starke Nachfrag um sie halten/ und wolte sie selbst gerne sehen; als er aber erfahren/ daß sie kurz zuvor gestorben war/ betraurte er/ und andere/ ihren Tod gar höchlich/ weil sie für ein Wunder der Natur zu unsern Zeiten gehalten worden.

Die Aebtissin PLAUTILLA, eine künstliche Mahlerin. Wieder ist eine andere gewesen zu Florenz/ die Aebtissin eines Closters/ PLAUTILLA genant/ welche von langer Hand fürtreflicher Meistere Gemälde zu zeichnen/ und mit den Farben nachzufolgen gepfleget: welches sie dann in etlichen so kunstreich getroffen/ daß sich die Meister selbst höchlich darüber verwundert. Sie hat in ihr Closter zu S. Catharina gemacht zwey Altar-Taflen/ darunter absonderlich die jenige/ in der die heilige drey König/ Christum anbetend gebildet/ gepriesen worden; auch zu S. Lucia ist von ihr eine grosse Tafel/ darinn Maria mit dem Kind auf dem Arm/ mit vielen umstehenden Heiligen und Jungfrauen/ zu sehen. So sind ferner viel Bilder von ihr zu Florenz in Kirchen und der Edelleute Häusern zu finden; von ihren lezten von Oelfarben gemahlten Werken/ waren das beste die Frauen-Gesichter/ welche sie sehr annemlich und liebreich gebildt/ und contrafetete sie darinnen sehr oft das Angesicht einer Jungfrauen Constantia de Doni, welche selbiger Zeit ein Vorbild von unglaublicher Schönheit ware.

[Spaltenumbruch] Historien in Landschaften/ auch allerhand Thiere; Sonderlich hat er viel aus dem alten Testament von den Reißen des Jacobs, die Historie von Rahel, Joseph und andern gemahlet/ auch vielerley Pastoren und Pastorellen/ Sacrificien/ Ruinen/ Poëtische Fabeln/ und dergleichen Begebenheiten/ nach Gewonheit selbiger Zeit/ löblich ausgebildet/ und ein herrliches Lob dardurch verdienet.

CXXI. AGNIEL FALCHONO, ein Neapolitaner.AGNIEL FALCHONO, ein Neapolitaner/ hat sich hoch erhoben/ sonderlich in Ausbildung des wahren Lebens/ dann er alles nach dem Leben gemahlt/ mit herrlicher Aufmerkung der Zierlichkeit/ meistens Bilder zwey oder drey Spannen[Spaltenumbruch] hoch/ allerley Historien/ auch Feldschlachten/ darinnen er verwunderlich alles in der Ordnung wuste vorzustellen/ und seinen fürtreflichen Geist dardurch erwiese/ wie er dann unter andern ein großes Blat mit einer Mänge Bilder erfüllet/ worinnen er die Enthauptung des Neapolitanischen Patrons Jennario vorgestellt/ und dadurch sich ein herrliches Lob gemacht/ so auch noch zu Neapoli/ bey dem großen Kunstlieber Caspar di Romer, Niderländischen Kauffmann/ in seinem fürtreflichen Palast/ neben vielen andern dieses Falconen Werken/ aufgericht stehet/ und mit herrlichen Lob besichtiget wird.

Das XXII. Capitel.
Etliche Italiänische Frauen/ welche die Zeichen-
und Mahl-Kunst rühmlich geübet.

Innhalt.

PROPERTIA von Bolognen schneidet sehr künstlich in Pfersenstein und Marmor. Die Aebtißin PLAUTILLA, eine künstliche Mahlerin. Frau LUCRETIA QUISTELLI von Mirandula, Mahlerin. SOPHONISBA von Cremona, Mahlerin. ARTEMISIA GENTILESCA, Mahlerin.

[Spaltenumbruch]

SO man die Zeit mit zubringen wolte/ solte man finden und erzehlen können viele Namen von Frauen/ die in der alten Zeit unterschiedliche wunderliche Werke und löbliche Kunst-Stuck gemacht und zuwegen gebracht haben/ so wol in Kriegshändlen/ als auch in der Poesie, Astronomie oder Stern-Kunst/ der Wolredenheit/ als auch andern dergleichen/ also/ daß leicht wahr gemacht werden könte/ daß die Frauen/ wann sie sich auf die freye Künste und Wissenschaften verlegen wolten/ auch zur Vollkommenheit und löblicher Kunsterfahrenheit gelangen möchten:Dieses zu bekräftigen/ will ich/ in Hindansetzung alter Begebenheiten/ ein neues Exempel anziehen von der PROPERTIA von Bolognen schneidet sehr künstlich in Pfersenstein/ PROPERTIA von Bolognen/ dern Contrafät in der Kupferblatte N. zu finden/ und nicht allein in lieblichen Gesang und Musicalischen Seitenspiel fürtreflich war;sondern auch sehr vernünftig in Pfersen-Stein schöne und wunderliche Ding schneiden konte/ wie sie dann unter andern (welches über die massen seltsam zu sehen war) die ganze Passion in sehr vielen Bildern zierlich und artlich von Invention und Ordinanz, auf einem so kleinen und Marmor. Stein vorgestellet. Nachmalen legte sie auch ihre Hand an die harte Marmor/ und machte in selbige unterschiedliche Ding; als ein Contrafe eines Grafens/ so jedermänniglich wol gefiel/ und ihr grosses Lob/ Ruhm und Ehr verursachte; darnach/ weil sie in einen Jüngling sehr verliebt/ obwolen sie eines andern Ehfrau war/ (gleich als ob sie sich selbst darinn bestraffen wolte) machte sie in eine marmorne halbrunde Tafel/ wie die Hausfrau Potiphars den Joseph bey dem Mantel zum Bette ziehet/ welches sie wunder-artig ordinirt und gemacht[Spaltenumbruch] hat. Wiederum machte sie auch zween grosse Engel/ die zu Bolognen in ein offentliches Werk angewendet worden/ und sehr wol/ mit herrlicher Gestalt/ gemacht seyn. Sie zeichnete artig mit der Feder/ und schnidte verständig in Kupfer/ so/ daß sie dardurch sehr berühmt wurde/ weil ihr alles wol glükte: Dannenhero auch/ als sie kaum gestorben und begraben worden/ liesse Papst Clemens der VII. zu Bolognen/ nach der Crönung des Käisers/ starke Nachfrag um sie halten/ und wolte sie selbst gerne sehen; als er aber erfahren/ daß sie kurz zuvor gestorben war/ betraurte er/ und andere/ ihren Tod gar höchlich/ weil sie für ein Wunder der Natur zu unsern Zeiten gehalten worden.

Die Aebtissin PLAUTILLA, eine künstliche Mahlerin. Wieder ist eine andere gewesen zu Florenz/ die Aebtissin eines Closters/ PLAUTILLA genant/ welche von langer Hand fürtreflicher Meistere Gemälde zu zeichnen/ und mit den Farben nachzufolgen gepfleget: welches sie dann in etlichen so kunstreich getroffen/ daß sich die Meister selbst höchlich darüber verwundert. Sie hat in ihr Closter zu S. Catharina gemacht zwey Altar-Taflen/ darunter absonderlich die jenige/ in der die heilige drey König/ Christum anbetend gebildet/ gepriesen worden; auch zu S. Lucia ist von ihr eine grosse Tafel/ darinn Maria mit dem Kind auf dem Arm/ mit vielen umstehenden Heiligen und Jungfrauen/ zu sehen. So sind ferner viel Bilder von ihr zu Florenz in Kirchen und der Edelleute Häusern zu finden; von ihren lezten von Oelfarben gemahlten Werken/ waren das beste die Frauen-Gesichter/ welche sie sehr annemlich und liebreich gebildt/ und contrafetete sie darinnen sehr oft das Angesicht einer Jungfrauen Constantia de Doni, welche selbiger Zeit ein Vorbild von unglaublicher Schönheit ware.

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PROPERTIA von Bolognen schneidet sehr künstlich in Pfersenstein und Marmor. Die Aebtißin PLAUTILLA, eine künstliche Mahlerin. Frau LUCRETIA QUISTELLI von Mirandula, Mahlerin. SOPHONISBA von Cremona, Mahlerin. ARTEMISIA GENTILESCA, Mahlerin. SO man die Zeit mit zubringen wolte/ solte man finden und erzehlen können viele Namen von Frauen/ die in der alten Zeit unterschiedliche wunderliche Werke und löbliche Kunst-Stuck gemacht und zuwegen gebracht haben/ so wol in Kriegshändlen/ als auch in der Poesie, Astronomie oder Stern-Kunst/ der Wolredenheit/ als auch andern dergleichen/ also/ daß leicht wahr gemacht werden könte/ daß die Frauen/ wann sie sich auf die freye Künste und Wissenschaften verlegen wolten/ auch zur Vollkommenheit und löblicher Kunsterfahrenheit gelangen möchten:Dieses zu bekräftigen/ will ich/ in Hindansetzung alter Begebenheiten/ ein neues Exempel anziehen von der PROPERTIA von Bolognen/ dern Contrafät in der Kupferblatte N. zu finden/ und nicht allein in lieblichen Gesang und Musicalischen Seitenspiel fürtreflich war;sondern auch sehr vernünftig in Pfersen-Stein schöne und wunderliche Ding schneiden konte/ wie sie dann unter andern (welches über die massen seltsam zu sehen war) die ganze Passion in sehr vielen Bildern zierlich und artlich von Invention und Ordinanz, auf einem so kleinen Stein vorgestellet. Nachmalen legte sie auch ihre Hand an die harte Marmor/ und machte in selbige unterschiedliche Ding; als ein Contrafe eines Grafens/ so jedermänniglich wol gefiel/ und ihr grosses Lob/ Ruhm und Ehr verursachte; darnach/ weil sie in einen Jüngling sehr verliebt/ obwolen sie eines andern Ehfrau war/ (gleich als ob sie sich selbst darinn bestraffen wolte) machte sie in eine marmorne halbrunde Tafel/ wie die Hausfrau Potiphars den Joseph bey dem Mantel zum Bette ziehet/ welches sie wunder-artig ordinirt und gemacht hat. Wiederum machte sie auch zween grosse Engel/ die zu Bolognen in ein offentliches Werk angewendet worden/ und sehr wol/ mit herrlicher Gestalt/ gemacht seyn. Sie zeichnete artig mit der Feder/ und schnidte verständig in Kupfer/ so/ daß sie dardurch sehr berühmt wurde/ weil ihr alles wol glükte: Dannenhero auch/ als sie kaum gestorben und begraben worden/ liesse Papst Clemens der VII. zu Bolognen/ nach der Crönung des Käisers/ starke Nachfrag um sie halten/ und wolte sie selbst gerne sehen; als er aber erfahren/ daß sie kurz zuvor gestorben war/ betraurte er/ und andere/ ihren Tod gar höchlich/ weil sie für ein Wunder der Natur zu unsern Zeiten gehalten worden. PROPERTIA von Bolognen schneidet sehr künstlich in Pfersenstein/ und Marmor. Wieder ist eine andere gewesen zu Florenz/ die Aebtissin eines Closters/ PLAUTILLA genant/ welche von langer Hand fürtreflicher Meistere Gemälde zu zeichnen/ und mit den Farben nachzufolgen gepfleget: welches sie dann in etlichen so kunstreich getroffen/ daß sich die Meister selbst höchlich darüber verwundert. Sie hat in ihr Closter zu S. Catharina gemacht zwey Altar-Taflen/ darunter absonderlich die jenige/ in der die heilige drey König/ Christum anbetend gebildet/ gepriesen worden; auch zu S. Lucia ist von ihr eine grosse Tafel/ darinn Maria mit dem Kind auf dem Arm/ mit vielen umstehenden Heiligen und Jungfrauen/ zu sehen. So sind ferner viel Bilder von ihr zu Florenz in Kirchen und der Edelleute Häusern zu finden; von ihren lezten von Oelfarben gemahlten Werken/ waren das beste die Frauen-Gesichter/ welche sie sehr annemlich und liebreich gebildt/ und contrafetete sie darinnen sehr oft das Angesicht einer Jungfrauen Constantia de Doni, welche selbiger Zeit ein Vorbild von unglaublicher Schönheit ware. Die Aebtissin PLAUTILLA, eine künstliche Mahlerin.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: L’Academia Todesca. della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste. Bd. 1,2. Nürnberg, 1675, S. [II, Buch 2 (italienische Künstler), S. 203]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_academie0102_1675/241>, abgerufen am 29.03.2024.